Heute ist mir aufgefallen, dass sich alles wiederholt – egal wie man es macht. Man findet sich wieder in derselben Rolle, bzw. den selben Rollen.
Damals in der Schule spielte ich immer eine Nebenrolle neben meinen besten Freunden. Sie standen im Mittelpunkt, ich daneben. Genauso ist es jetzt auch.
Mir fiel das gestern besonders auf, als wir auf dem Rückweg von einem Schulausflug ins Museum waren. Wir kamen zu den U-Bahn Gleisen die Treppe herunter, aus den Lautsprechern kam eine (hier durchaus häufige) Durchsage: “Wegen einer technischen Störung, kommt es auf der Linie U2 zu Verzögerungen. Wir bitten um Ihr Verständnis.” Darauf sagte ich dann zu D.: “Jaja… technische Störung. Welche technische Störung hat sich denn diesmal auf die Gleise geschmissen?!” Sie wiederholte daraufhin laut in Anwesenheit anderer Mitschüler meine Aussage. (Ich muss dazu sagen, dass D. beliebter und extrovertierter ist, als ich.) Die anderen lachten.
Dasselbe tat sie heute noch mindestens zwei mal, als es in irgendeinem Zusammenhang in einem Gespräch mit den andren um den gestrigen Ausflug ging.
Lustigerweise erinnert mich das an die Schulzeit in meiner alten Schule, besonders an eine Situation. Das Mädchen hatte damals sogar den gleichen Namen, bis auf den letzten Buchstaben, der war anders. Damals sagte ich im Unterricht (ich glaube es war Englisch) etwas, was nur sie hörte. Kurz darauf brüllte sie den Witz laut heraus und alle lachten.
Das Leben ist eine einzige Endlosschleife… langweilt irgendwie auf Dauer.
Solche Situationen kenne ich auch noch aus der Schule. Wenn das einmal vorkommt, okay. Aber es gibt Leute die einen ständig wiederholen und dafür dann die Aufmerksamkeit erhalten, die sie anscheinend so dringend benötigen, und die Pluspunkte für einen Spruch einkassieren. Ich fand das meistens ungerecht, weil man durch dieses Verhalten ausgegrenzt wird. Ich habe mich dann immer so außen vor gefühlt, manchmal auch, als wäre ich gar nicht da.
Wenn man mit solchen Leuten zu tun hat, kann man nur sagen: Und täglich grüßt das Murmeltier.
Aber dein Spruch, welche technische Störung sich auf die Gleise geschmissen hat, trifft genau meinen Humor.
Danke, freut mich, dass es nicht nur mir so geht…
Man fühlt sich wirklich irgendwie total außen vor, weil man dann auf einmal nur noch Luft ist. Die Person, die die Kommentare wiederholt, erntet die Lacher, und man selbst ist auf einmal irgendwie nur noch das Mittel zum Zweck (=Aufmerksamkeit/Beliebtheit).
Klar, es ist an sich nichts sehr Schlimmes, aber wenn sich das häuft und einen immer wieder mit unterschiedlichen Personen verfolgt, gibt einem das schon zu denken.
Auch wenn es mir nicht darum geht, dass ich die Aufmerksamkeit möchte… dennoch erinnert es mich auch an die Situation mit dem Referat. Sie ernten fremde “Lorbeeren”.
Bei mir war es schon so, dass es mir u.a. um die Aufmerksamkeit ging. Ich sage solche Sätze (wie in deinem Fall das mit der vermeintlich techn. Störung) nicht nur, weil es mir in den Sinn kam und weil es ggf. wahr ist und ich so ausdrücke, von der Situation genervt zu sein. Ich sage so etwas auch, um zu einem gewissen Teil Aufmerksamkeit zu erlangen und um in einer Situation wie dieser dennoch einen kurzen Moment Spaß zu haben und dadurch für eine Ablenkung zu Sorgen.
Deswegen empfand ich menschliche Papageien immer als ungerecht und daher unsympathisch. Eben weil sie nur durch Nachplappern ihre gewünschte Aufmerksamkeit bzw. positive Resonanz erhalten. In der Schule geschieht dies durch das Referat und außerhalb dieser durch solches o.ä. Verhalten. Egal wie, man selbst bekommt keine solche Resonanz. Kein Lob o. keinen Pluspunkt vom Lehrer und keinen Dank der Gruppenmitglieder dafür, dass man das Themengebiet alleine ausgearbeitet hat und kein Lachen o. ein amüsiertes „Klasse!“ für einen Spruch unterwegs.
Das einzige was man merkt, ist die Feder die einem ausgerupft wird, mit der sich dann ein anderer schmückt. An sich ist das kein Weltuntergang, aber auf Dauer … hat man irgendwann keine Federn mehr. Und schlimmstenfalls zieht man sich eines Tages zurück, ist in sich gekehrt und sagt nichts mehr, denn wenn man wie ein gerupftes Huhn aussieht [oder sich zumindest so fühlt], erlangt man wohl auch keine positive Aufmerksamkeit. (; Entschuldigung, ein besserer Satz zum Abschließen des Kommentars fiel mir nicht ein.
Ich glaube mir selbst geht es weniger um die Aufmerksamkeit, sondern eher um die Ungerechtigkeit bei dieser Sache. Ich frage mich dann, wieso nimmt diese Person exakt meine Formulierung wieder auf, sagt sie vor anderen – aber ohne einen Zusatz wie: “Das hat xy gerade gesagt” oder irgendeine Art Verweis auf den Urheber.
Das klingt jetzt vielleicht total kleinkariert, aber wenn ich eine Abhandlung über ein Thema schreibe und eine Fomulierung von einer anderen Person wort-wörtlich kopiere, dann füge ich doch auch Quellenangaben hinzu. Wenn ich dies nicht täte, wäre es ein dreistes Plagiat. Und genau das ist es finde ich. Auch wenn es nicht schriftlich ist, sondern eben “nur” mündlich.
Wenn solch eine Situation einmal auftritt – okay – ist wirklich kein Problem für mich. Sie häufen sich nur im Laufe meines Lebens irgendwie an.
Und um nocheinmal auf das Referat zu sprechen zu kommen: Das hat sich inzwischen zu etwas entwickelt, was ich vielleicht noch einmal in einem Extrapost weiterführen werde. Ich habe natürlich nach wie vor kein Danke gehört, da die beiden Personen der festen Überzeugung sind, sie hätten mindestens genauso viel daran gemacht, wie ich. Ich frage mich nur, wieso sie das denken, wenn sie beide noch nicht einmal eine Seite von der Lektüre gelesen haben… aber das Thema werde ich eventuell nochmal extra weiterführen, da sich da wieder ein paar neue Highlights ergeben haben…
Ich verstehe worauf Du hinaus willst, ich hab’s wohl bloß nur anders versucht zu erklären bzw. aus einem anderen Blickwinkel (den der Aufmerksamkeit) betrachtet. An sich finde ich das nicht kleinkariert, ich gebe dir da Recht. Wenn man schon etwas Gesagtes von anderen „nacherzählen“ muss, sollte man wenigstens noch dazu erwähnen, wer es ursprünglich sagte. Aber andere nehmen sich gerne einfach das von anderen, sei es nur ein solcher Spruch, und geben es als ihren Einfall aus – eben um die Aufmerksamkeit zu bekommen, gut dazustehen, die Lacher einzukassieren, was auch immer. Das mit der Aufmerksamkeit meinte ich eben nur, weil es einem ja doch irgendwo die „Show“ stielt, um es so übertrieben auszudrücken, auch wenn es natürlich bei einem solchen Spruch nicht vordergründig oder überhaupt um gewünschte Aufmerksamkeit geht.
Wie gesagt habe ich in meiner Schulzeit auch oft solche Situationen erlebt – nicht bei allen Leuten, kam eben darauf an, mit wem man unterwegs war, aber das ist ja letztlich auch egal. Wie in meinem ersten Kommentar erzählt und auch von dir bestätigt, kann das mal vorkommen. Sobald es sich aber häuft, weil es für bestimmte Menschen Routine ist, sich so zu verhalten, kommt man sich anfangs verarscht vor, später auch gerne nur wie Luft. Und das finde ich eben auch ungerecht: nicht nur, dass einem etwas (die Worte) geklaut wurden, sondern auch, dass man (als Urheber) dafür keinerlei Beachtung erhält, und wenn’s nur ein Schmunzeln ist.