Craving.

Mein heutiger Tag war sehr, sehr langweilig. Irgendwie kam ich den ganzen Tag nicht so recht in die Gänge und es wurde auch nicht wirklich besser. Ich hatte einfach nicht wirklich etwas zu tun und ich konnte mit mir nicht so viel anfangen. War den ganzen Tag alleine zu Hause. Gut, einkaufen war ich und bei der Apotheke… aber mehr auch nicht.

Momentan bin ich wieder etwas frustriert, weil ich ja nur einkaufen war und auf dem Weg (paar Minuten) schien die Sonne. Ich hatte Make-Up drauf. Und was passiert? Ein paar Stunden danach fängt mein Gesicht wieder an rot zu werden und zu glühen. Ich habe vorher nichts gegessen und ansonsten nur Kaffee getrunken – was ich ja jeden Tag mehrmals tue. Nichts Außergewöhnliches. Also ist wohl keine Histaminausschüttung und auch keine Allergie Schuld daran. Höchstwahrscheinlich jedenfalls. Also was ist es sonst? Die einzige Option, die in Frage kommt, ist eigentlich die Sonne. Gestern und vorgestern schien diese nicht, da hat mein Gesicht auch nicht geglüht. Selbst nicht, als ich gestresst war und den halben Tag durch die Stadt getigert bin. Also hat es wohl doch etwas mit UV-Strahlung zu tun. Es hat nämlich wieder diese Form, die den Bereich unter der Nase ausspart, die Stirn ebenfalls und nur unten am Kinn ist auch ein wenig. Unter den Augen sind zwei freie Halbmonde. Also irgendwie nur die Bereiche, die von der Sonne beschienen werden.

Und nun ist es richtig heiß und fühlt sich leicht brennend und geschwollen an. Aber nur leicht… es juckt weder, noch tut es weh. Es ist nur irgendwie unangenehm und sieht bescheuert aus. Trotz deckendem Make-Up sieht man es noch… Wahrscheinlich muss ich, wie Anfang letzten Jahres, doch wieder auf Camouflage umsteigen. Was Mist ist, da ich unreine Haut habe und das Zeug kleistert einfach jede Pore zu. Was wiederum dazu führt, dass meine Haut noch unreiner wird… Aber diese rote Maske sieht einfach nur bescheiden aus… Ein Freund von mir sagte, es sähe aus wie eine rote Maske. Tja, vielleicht bin ich ja ein verkappter Superheld? Für Superkräfte würde ich es vielleicht in Kauf nehmen. Aber die lassen auf sich warten…

 

Ich bin gerade auch deswegen frustriert, weil Rauchen aufhören nicht so einfach ist, wie ich dachte. Dieser innerliche Druck/Drang wird einfach verdammt stark… Und ich merke, dass ich momentan nicht besonders willensstark und diszipliniert bin. Ich kann weder das Rauchen lassen, noch die abendlichen Süßigkeiten, noch Fingernägel kauen. Oder besser: Die Haut außenrum. Wie soll ich Fasten, wenn mir das alles so schwer fällt? Und wie aufhören zu Rauchen, ohne einen starken Willen? Schwierig. Und Fasten mit abendlichen Süßigkeiten und/oder Rauchen bringt einfach nichts. Gift raus – Gift wieder rein. Super. Mich macht das irgendwie echt… ja… traurig? Wütend? Irgendetwas in mir will mich versklaven und nicht das tun lassen, was ich möchte. Ergo: Ich habe mich anscheinend nicht unter Kontrolle. Ok… wer hat das schon… aber ich glaube, es wird klar, was ich damit meine. Leider weiß ich nicht, was ich dagegen tun kann… und warum das überhaupt so ist.

 

Gestern ist mir etwas merkwürdiges passiert… Ich musste zum Arzt, um mir ein Rezept für meine Happy-Pills abzuholen. Als ich in die Praxis rein kam, saß an der Anmeldung unter anderem auch die Ärztin, die neben meinem Hausarzt auch in der Praxis arbeitet und viel Labor macht. Daher kenne ich sie. Und von meinem “Unfall” 2013, als ich mir meinen Arm ein wenig zerschnitten hatte. Denn da hat sie das genäht und die Wunden weiter versorgt. Damals habe ich mich auch ein wenig mit ihr unterhalten. Gestern sieht sie mich jedenfalls an, lächelt total lieb (ein wenig mitleidig/mitfühlend vielleicht) und fragt, ob bei mir denn alles in Ordnung sei. Das hat mich so richtig ins Herz getroffen… ich glaube in dem Moment hätte ich mir nichts mehr gewünscht, als dass sie mich in den Arm nimmt wie eine Mutter es tun würde. (Also nicht meine, eine!) Ich war daraufhin ziemlich durch den Wind… sagte dann: “Ja mir geht’s ganz gut, danke. Und Ihnen?” Sie sagte noch etwas darauf, sowas wie: “Ja, ich kann nicht klagen.”, und ich schnappte mir das Rezept, das die Sprechstundenhilfe inzwischen fertig gemacht hatte, verabschiedete mich und war weg. Da wurde mir klar, dass da wohl doch noch das eine oder andere Bedürfnis oder der Wunsch nach einer Mutterfigur da ist. Oder: wieder da ist. Seit ich mich so oft so mies fühle, wünsche ich mir schon jemanden, der Anteil nimmt und einfach da ist. Ich sehe eben, wie die Mütter von denen in meiner Klasse so mit solchen Situationen und Problemen umgehen… die sind da. Also die meisten jedenfalls… Und mir war soetwas leider nicht vergönnt. Selbst als sie noch lebte. “Selber Schuld!” “Stell dich nicht so an!” “Reiß’ dich mal zusammen!” “Hör’ auf zu flennen!” Etc. pp. Ich glaube das macht schon etwas mit einem… Okay. Nun bevor ich hier noch weiter rumjammere, mach ich lieber Schluss für heute.