Mein 01. Juli 2011:

Ich habe heute geschafft:

– Ich war in der Schule anwesend und bin dort geblieben, auch als es mir schlecht ging.

– Ich habe mich an Gesprächen meiner Mitschüler beteiligt.

– Ich habe für mich entschieden, abends  lieber zu Hause zu bleiben statt mit meiner Familie in die Stadt zu gehen.

– Ich habe Baldrian genommen, keine schädlichen oder abhängig machenden Tranquilizer.

– Ich habe diese Liste begonnen.

Plan!

Ich habe gerade beschlossen: Es muss ein Plan her. Habe den Blog von einer meiner Mit-DBT’ler gelesen (den hat sie bei fb geposted) und dieser hat mich gerade daran erinnert, dass man einen Plan braucht. Man kann nicht erwarten, dass vom Rumsitzen und Nichtstun sich etwas ändert. Das hat noch nie funktioniert und wird es (leider) auch nie.

Also: Plan.

Ich werde mir eine Liste machen, was ich an dem jeweiligen Tag so geschafft habe, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Ich tue jeden Tag bewusst etwas, was mir gut tut oder Spaß macht.

Ich tue nichts, was ich bereuen werde und weswegen ich mich schlecht fühle.

Und nun zweifel ich wieder an meinem Plan. Super Sache. =D Ich wünschte, ich wäre einmal von dem überzeugt, was ich tue…

Edit:

Ich werde zunächst mal das mit der Liste versuchen. Das klingt vernünftig.

Ich weiß nicht was es ist, aber es ist da…

Mir geht es definitiv schlechter. Heute war ein katastrophaler Tag, eindeutig. Ich weiß auch nicht, wie es wieder so weit kommen konnte, dass ich mich so mies fühle… ist es wirklich die Psyche? Oder stimmt etwas mit meinem Körper nicht?

Ich bin allgemein nervöser in letzter Zeit. Immer ängstlich, vermute überall mögliche Gefahren. Ich hasse es, in der Schule still zu sitzen, halte das kaum aus… Angestarrt zu werden. In den U-Bahnen, in der Schule – überall. Irgendwo habe ich mal gelesen, Paranoia ist auch ein Zeichen für psychischen Stress. Wird wohl stimmen… damals in der Schule ging es mir auch so. Da war es noch schlimmer… bei jedem Lachen, dachte ich, sie lachen über mich. Bei jedem Blick fühlte ich mich zutiefst beleidigt. Ich stelle mir dann immer die Gedanken der Leute vor,  meistens das Schlechteste.

Außerdem schlafe ich wieder schlechter.. ich habe Angst allein im Dunklen, schlafe deswegen im Wohnzimmer auf der Couch, mit Serien, die ich nebenzu laufen lasse.

Das könnte man endlos zu weiterführen… heute war’s besonders hart. Ich hatte nur noch Panik in der Schule, weil es mir die ganze Zeit so komisch war. Habe nichts gegessen bis 16 Uhr, kaum was getrunken. Und dann die letzten Schulstunden dachte ich nur noch, mich haut es gleich um. Tunnelblick, Zittern, Herzaussetzer und Herzrasen, taube Fingerspitzen… ich kann nicht mehr. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll… diese ganze *** muss doch endlich mal aufhören…

Jetzt habe ich mir erstmal einen Beruhigungstee und ein paar Baldriantabletten gegeben, mal sehen, ob es was bringt.  Verständnis von irgendwem aus meinem (realen) Umfeld zu bekommen, wird sowieso unmöglich sein. Habe ich schon versucht… keine Chance. Das Gegenteil passiert, man wird nur noch weiter runtergezogen, weil man nicht verstanden wird… das brauch ich ehrlich gesagt nicht.

Am Dienstag hab ich endlich wieder einen Termin bei der Psychiaterin, vielleicht bringt das was. Vielleicht sehe ich ja bald wieder ein Krankenhaus von Innen… Hm.