Everyday life…

Wake up
A new day has come
Bringing new fears
It’s time to face the crowd
Outside the sky is wearing grey
The clothes are worn
Colours faded away
I wish I could stay standing
I wish I could stay strong
But I can’t stand on my own
Everyday life, everyday death
Strenght forever gone
(The) outside world reveals my distress
Dead man walking the streets
Doing a senseless job to live
Perpetual motion of fears
Buried alive: everyday life
Those feeling of confinement
Bring me down
Six feet underground
Help me
Because I can’t stand upright today

[The Old Dead Tree – Everyday Life]

 

http://www.youtube.com/watch?v=1SQ0XhzRVIY

Was soll ich schreiben?

Es gäbe so viel aber irgendwie auch nichts.

Mein Kopf ist voll und leer zugleich.

 

Irgendwo sollten Gefühle sein, aber sie sind weg. Weggeschlossen? Ich weiß es nicht. Möchte den Schlüssel im Moment auch nicht suchen.

 

Heute war ich in der Uni Bibi Psychologie. Ich glaube wir waren dort über eine Stunde… nur schauen und staunen. Soooo viele Bücher, die mich interessieren. Forensik, Kunsttherapie, Diagnostik, Störungen… Zwangsstörungen, Psychosomatik, Depression, Ängste, Bindungsverhalten. Alles. Wirklich alles. Am meisten hat mich ja irgendwie die Forensik interessiert. Letztendlich bin ich aber nur mit 3 Büchern rausgegangen. Ein Standardwerk, das uns empfohlen wurde, ein Buch mit dem Titel “Clinical Assessment of Dangerousness” und einem über Kunsttherapie (auch da gab’s wieder ein Zeichen, das ich allerdings nicht deuten kann).

 

Ja und sonst so?

 

Wir sind viele Leute dort. Viele angehende Psychologen. Und kleine Sääle (wirklich mit “ää”?!). Finde ich nicht so gut. Aber ist nunmal so.

 

Die Stadt ist auch zu klein. Wirklich klein… im Vergleich zu Nürnberg jedenfalls. Aktuell ein Vorteil, da die Wege so relativ kurz sind. =)

 

Was schreibt man sonst noch so auf Postkarten?

 

Das Wetter ist mies. Es regnet. Aber nicht nur in Bamberg.

 

Das Essen ist spartanisch, weil die Bewirtung zu wünschen übrig lässt. Aber da ich der Wirt bin, liegt das wohl an mir.

 

Internetanschluss habe ich keinen (noch?), Telefon somit ebenfalls nicht (nur Handy) und in der Wohnung ist es meistens kalt (gestern Abend 16,4 Grad).

 

Und wie es mir geht?

 

Gerade gut. Ich bin in Nürnberg. Ansonsten eher bescheiden bis grottig. (Verdammte Psyche. Verdammter Körper. Mag jemand mit mir tauschen? (; )

 

Mehr weiß ich gerade nicht.

 

Alles fügt sich. Oder: Ein merkwürdiger Tag.

Ich gebe zu, ich war heute wirklich nicht gut drauf. Mir erschien alles so trostlos, so hoffnungslos und ich war definitiv überfordert, zweifelte an allem – dem Weg den ich gehe, mir, der Welt., dem Lebens an sich. Auf die Gründe gehe ich jetzt nicht näher ein, darum soll es in diesem Post nicht gehen.

Ich saß in Bamberg in meiner Wohnung und las alte Tagebücher von mir, weil ich die in meiner nächsten Therapiesitzung besprechen wollte. Einträge von 2006 waren es glaube ich in diesem Moment. Im Hintergrund lief meine ganze Musiksammlung im Shufflemodus. Wer meine Sammlung kennt, weiß wie viele Songs sie umfasst: Tausende. Wirklich, wirklich viele.

Ich las also gerade einen Eintrag aus meiner HIM-Phase, als ich totaler Fan war, auch auf Konzerten war etc. Eine Phase, in der mir die Band geholfen hatte. In diesem Eintrag zitierte ich einen Song (“When Love and Death Embrace”)… und exakt in diesem Moment (das wurde mir erst da bewusst) lief genau dieser Song und exakt diese Textstelle! Gerade habe ich das Zitat nicht bei der Hand, das füge ich später hinzu.

Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich war…  mir fehlen die Worte. Eine Mischung aus überrascht, erstaunt und perplex – aber im positiven Sinne. Wieder ein komischer Zufall? Ich sehe es als Zeichen, dass der Weg, den ich gerade gehe (zumindest der in der Therapie) der richtige ist. Irgendwie gab mir dieser kleine “Zufall” wieder Mut, weiterzumachen. Nicht aufzugeben.

Nach einer erfolglosen Internetschaltung, mehreren Telefonaten, einer nicht allzu angenehmen Zugfahrt und weiterer Lektüre meiner Tagebücher, die an sich weniger erfreulich ist, war dieser “Zufall” schon wieder so gut wie aus meinem Kopf verschwunden.

Als ich dann in Roth ankam (ja, da fuhr ich auch noch hin) war es 20:30 Uhr. Ich plauderte etwas mit meiner Schwester und hatte noch ein sehr aufbauendes Telefonat. Anschließend blätterte ich in der Fernsehzeitung – natürlich sah ich mir zuerst die Doku-Spalte an. Genau in diesem Moment, genau dann, als das 40-minütige Gespräch vorbei war, begann eine Dokumentation, die ich unbedingt sehen wollte. Über einen meiner Lieblingsschriftsteller Albert Camus. Ich saß gebannt vor dem Fernseher und sog jedes Wort geradezu auf. Das war genau das, was ich jetzt brauchte! Eine Erinnerung, an meinen persönlichen Helfer und auch Retter, einen, der einem Mut gibt, der einen im Leben wieder Sinn sehen lässt. Es war quasi eine Art Auffrischung… Erfrischung… Motivation, wieder Camus zu lesen, wieder zu lernen, anders zu denken. Aus den destruktiven, sinnlosen alten Denkmustern auszubrechen.

Ich hatte schon eine Weile nichts mehr von ihm gelesen – ihn zwar nicht vergessen, aber doch irgendwie… ja… er war etwas verblasst. Nicht mehr präsent. Jetzt ist er wieder da. Ich werde wieder Camus lesen. Ich weiß, das wird mir helfen, denn das hat es schon einmal.

Nach der Doku bin ich wie besessen gleich an den PC gegangen: Amazon.de Ich wollte auch die anderen Werke von ihm lesen und besitzen. Ich klickte mich also durch die verschiedenen Angebote und letztendlich bestellte ich drei Werke: “Der Mythos des Sisyphos”, “Der Mensch in der Revolte” und seine Tagebücher. (Die anderen Werke, außer den Dramen, hatte ich schon.) Als ich in dem Bestellprozess zum Bezahlen kam, war ich überrascht. Da stand, es würde 28,98 € kosten. Bei Gutscheinguthaben stand (dachte ich zunächst) derselbe Wert. Wieder war ich total perplex, dachte erst, ich hätte mich verlesen.

Letztendlich waren es 45 Cent, die ich zahlen musste. Es passte also perfekt zu meinem (nicht mehr bewussten, vergessenen) Gutscheinguthaben. Ich hatte keinesfalls geplant, für diesen Betrag einzukaufen (ich wusste ihn ja nicht einmal) und hatte anfangs auch ein Buch mehr im Warenkorb. Auch dies sehe ich als ein Zeichen an einem etwas merkwürdigen Tag, der mich sehr zum Nachdenken brachte, aber letztendlich positiv war. Der mir Kraft gab, immer dann, wenn ich es am wenigsten und vor allem wie ich es am wenigsten erwartet habe.

Ich weiß nicht was ihr darüber denkt… vielleicht haltet ihr mich jetzt für einen Spinner. Aber an diesem Tag glaube ich nicht mehr an Zufälle. Ich nehme es für mich als Motivation und vielleicht auch Zeichen, dass ich vielleicht doch auf dem richtigen Weg bin. Dafür, dass meine Zweifel (die ich wirklich massiv hatte), möglicherweise unbegründet waren und ich so weitermachen sollte, wie bisher. Nur mit Camus, bzw. mit dem Einfluss seiner Philosophie oder eher Weltanschauung.

Danke, wer auch immer mir hier geholfen hat. (;

Wenn ich schonmal hier bin…

…dann werde ich mal wieder etwas preisgeben hier.

Habe gerade die Updates installiert, und dachte mir, dass ich doch endlich mal wieder etwas schreiben könnte. Auch wenn ich gar nicht so richtig weiß, was. Aber das ergibt sich schon.

 

Im Moment geht hier alles etwas drunter und drüber. Der Umzug, die neue Stadt, in die ich ziehen werde, die Uni, die ab 8.10. beginnt. Ich habe das Gefühl all das geht etwas an mir vorbei. Ich kann es schlecht beschreiben… aber ich glaube irgendwo wurde eine Grenze überschritten und nun befinde ich mich nur noch so im Funktionieren-Modus. Es passieren Dinge, ich reagiere irgendwie darauf, aber alles ist weit weg und nicht so wirklich präsent. Oder real. Das tut im Moment aber ganz gut, also will ich mich gar nicht beschweren. ;) Jedenfalls bin ich nicht mehr so gestresst und aufgewühlt wie noch vor wenigen Wochen. Jetzt denke ich mir: komme was wolle – ich komme schon damit klar. Mal richtig positiv zur Abwechslung. ^^

 

Dennoch… hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich gerne ein Semester Pause gehabt jetzt, in dem ich für mich einige Sachen hätte klären können. Eine Verschnaufpause, in der ich nicht in das Mühlrad des Alltags gesperrt werde, das keinerlei Platz für Ausflüchte oder Sinnsuche oder was auch immer bietet. Wenn man mal in diesem Rad gefangen ist, dann bleibt wenig Platz für anderes. Und in meinem Fall wird sich dieses Rad nun lange drehen… 3 Jahre bis Bachelor, dann noch 2 bis zum Master und anschließend die praktischen Stunden, die sich auch über 1-3 Jahre ziehen werden. Fast ein halbes Leben… Mir kommt es jedenfalls so vor.

 

In letzter Zeit wünsche ich mir oft, ich wäre freier Künstler, könnte so in den Tag hinein leben, Kunst machen, hätte meine Freiheit und keine Schule mehr. Oder Uni. Oder einen “geregelten” Job oder wie man das auch nennen mag. Kein Hamsterrad, sondern die Freiheit. Aber nun habe ich mir das ganze eingebrockt, also Löffel ich die Suppe jetzt aus. Vielleicht schmeckt sie ja so gut, dass ich letztendlich sogar gerne meine Freiheit dafür opfere. Weiß man ja vorher nicht. Außerdem war dieses Studium – bzw. der Job, den ich danach ausüben darf, ja sehr lange Zeit mein Wunsch. Und ist es jetzt immernoch. Klingt ja fast so, als wäre das jetzt nicht mehr das, was ich tun möchte. =D Klar zweifle ich immer wieder daran, aber Probieren geht über Studieren. Öhm. :D Nicht wirklich gut der Spruch… Was ich sagen möchte: Ich kann immernoch etwas anderes machen, falls sich doch herausstellen sollte, dass das Studium nicht das richtige ist. Aber ich sollte mir es erst einmal ansehen, bevor ich eine Entscheidung treffe.

 

Die Pause hätte ich gerne genutzt, um meine Innenwelt in Ordnung zu bringen. Ich möchte nicht ewig Pillen fressen müssen, also hätte ich gerne die Ursachen etwas beseitigt. Gerade nach dieser Krise, die ich jetzt hatte… die mir wieder gezeigt hat, dass da doch noch was unter der Oberfläche steckt, das Aufmerksamkeit fordert. Und das Ursachen angehen braucht nun einmal Zeit und vor allem einen freien Kopf. Vielleicht kann ich das aber auch irgendwie nebenbei machen… schauen wir mal, ob es im Hamsterstall noch genug Platz für solche Dinge gibt…