Die Letzte Folge Dexter…

…und ich fühle mich so verdammt leer gerade.

Ich hatte zwar einen schönen Abend und mir ging es wirklich gut, aber irgendwie hat es mich gerade so dermaßen heruntergerissen. Ich weiß auch nicht wieso.

Meine Pillen habe ich schon vor 3 Stunden genommen aber ich bin kein bisschen müde. Ich werde jetzt einfach mal nachlegen… bis ich schlafe.

Diese Leere macht mich fertig. Gerade strömt alles so auf mich ein und ich habe das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. Macht irgendwas von dem was wir tun irgendeinen Sinn?

Ich habe das Gefühl, alles verloren zu haben. Meine Vergangenheit ist ein Trümmerhaufen und ich habe so viele – um nicht zu sagen alle – bedeutenden Menschen in meinem Leben verloren. Die Menschen, die meine Vergangenheit waren und die mir diese real erschienen ließen. Alle guten Menschen sterben irgendwann und man kann nichts tun. Ich warte jeden Tag nur auf die nächste Katastrophenmeldung um sie scheintot hinzunehmen und einfach weiterzumachen – bis sie mich irgendwann wieder einholt. Es entstehen immer mehr Minenfelder, und ich muss aufpassen, nicht auf eine davon zu treten und mich in den Abgrund reißen zu lassen.

Irgendwann werde ich mich nicht mehr von der Stelle rühren können, weil alles um mich herum aus Minen besteht. Und dann…?

Ich will endlich leben und nicht nur noch überleben und ausweichen, wo es nur geht, nur um irgendwie klarzukommen. Mein Spielraum bzw. mein Handlungsraum wird immer kleiner.

Ablenken, ablenken, ablenken…

Das ist meine aktuelle Strategie, um zu vermeiden, dass ich zu viel grüble und wieder in irgendwelche negativen Gedanken abrutsche. Es hilft.
Ich habe ca. 200 Plätzchen gebacken an diesem Wochenende, einige dann gestern noch schön mit Kuvertüre und Glitzerkram verziert. Ich finde sie schmecken ganz gut… und es lenkt ab, auch wenn es eine relativ anspruchslose, stumpfsinnige Arbeit ist. Aber man sieht ein Ergebnis. Das ist wichtig. =)
Heute verziere ich dann noch die restlichen 100 PLätzchen, diesmal mit Zuckerguss und bunten Streuseln. Ich bin zur Hausmami geworden. =D Habe dann gestern auch noch die Vorratsschränke hier in Roth ausgeräumt und aussortiert. Ich biedere mich an. Ich mache auf lieb Kind, um irgendwie postitve Rückmeldung zu bekommen (und es funktioniert bis jetzt meistens ganz gut).

Nur Kritik darf man hier nicht äußern. Vor allem nicht Cola gegenüber… die ist so gereizt, dass man dann alles um die Ohren bekommt, was man ihrer Meinung im Leben falsch macht. Anlass dafür war der Puderzucker, den ich letzte Woche (ja, da habe ich auch schon gebacken xD) leer gemacht habe. Den letzten kleinen Rest… eine fünftel Packung wenn’s hochkommt.
Das bekam ich Samstag morgen um die Ohren gehauen in einem ihrer schlechte-Laune-Morgenmuffel-ich-kann-mit-Kind-keine-10-Stunden-durchschlafen Anfälle.
Diesmal erlaubte ich mir, mich zu wehren (sonst schlucke ich sowas einfach runter und gebe nach). War ein Fehler… Sie ist total ausgerastet, hat mir Sachen um die Ohren geschmissen die absolut beleidigend und verletzend waren und zur Krönung hat sich noch mein Vater eingemischt und mich ange”schrien”, als Cola plötzlich aus dem Nichts anfing zu kreischen und zu heulen. Sowas hält er nicht aus, da muss er eingreifen und steht natürlich auf ihrer Seite… War ein toller Morgen. Und alles wegen einem bescheuerten Puderzucker, den sie für ihre Spontanbackaktion irgendwann unter der Woche abends um halb 8 brauchte. Der hätte ihr sowieso nicht mehr gereicht… und sie hat dann Papa (der ja arbeitet und abends kaputt ist) nochmal los zum Einkaufen geschickt, weil sie den Zucker unbedingt brauchte. Ja ja.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Und damit meine ich nicht den schwarzen Kaffee, den ich grade in mich reinkippe.
Vielleicht war mein geschöntes Bild von ihr doch nicht ganz realistisch…

Meine Schwester kommt seit dem “Vorfall” immer wieder auf mich zu und lästert über Anja. Versucht mich zu manipulieren, zu beeinflussen, auf ihre Seite zu ziehen. Sagt, Anja wolle nur Zeit mit unserem Vater verbringen, uns möglichst weit weg haben, sei manipulativ und egozentrisch usw. Ich höre mir das an, bin aber dabei relativ ruhig und kann gut differenzieren. Ich glaube ich nehme sie einfach nicht mehr so ganz ernst. Aber dennoch… ein bisschen gibt mir diese Sache (und einige andere Situationen in der Vergangenheit mit Cola) etwas zu denken.
Mal sehen, wie sich das hier weiterentwickelt…

Ein kleines Update.

Hallo liebe Leute,

 

mir geht es wieder etwas besser. Heute habe ich es endlich geschafft, meinem Vater zu sagen, dass ich eine Studierpause einlegen werde. Ich hatte riesige Angst vor seiner Reaktion und habe es immer wieder verschoben, weil ich auf den richtigen Moment gewartet habe.

Heute beim Kochen bin ich dann endlich damit herausgerückt. Er hat erstaunlich gut reagiert, viel besser, als ich erwartet hatte. Wahrscheinlich hat er doch irgendwie schon damit gerechnet.

Er meinte, dass es nicht weiter schlimm ist, so lange ich meinen Studienplatz behalten kann. Wenn es etwas länger dauern würde, wäre das nicht weiter tragisch, da die Wartezeit auf den Studienplatz ja auch etwas Zeit in Anspruch genommen hätte und ich so ja an sich nicht wirklich Zeit verlieren würde. Außerdem sagte er, ich könnte stolz auf das sein, was ich erreicht habe: Abi, die FOS. Und dass ich ja nicht wie meine Schwester wäre, sondern wirklich voran machen wolle und nicht einfach nur Zeit absitze. Er hat mir empfohlen, dass ich doch nochmal die Medis überdenken sollte bzw. mit meiner Ärztin besprechen sollte, weil es ja nach dem Absetzen vom Cipralex schlimmer wurde und ob es vielleicht möglich wäre, da wieder etwas ähnliches zu finden. Finde ich vernünftig.

Außerdem hat er mir nochmal klar gemacht, dass die Hauptsache ist, dass ich ausreichend “abgesichert” bin mit meiner Krankschreibung, dass da nichts schief laufen darf. Ich solle mir auf jeden Fall quittieren lassen, dass das Attest angekommen ist, damit ich nicht exmatrikuliert werde. Werde ich auch so machen. Sicher ist sicher. Es kann ja immer etwas schief laufen oder mal ein Brief verloren gehen zwischen anderer Post.

Er meinte, er sei immer für mich da. Und hat auch gefragt, was denn der Grund sei, dass ich es nicht schaffe. Ich habe ihm grob geschildert um was es geht: Panikattacken, Angst, Überforderung. Zu viel auf einmal, zu viele Schritte zu schnell hintereinander. Ich glaube, er hat es schon irgendwie verstanden. Ein wenig zumindest. Mal sehen, wie es morgen ist. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Hoffentlich hat er dann nicht wieder alles verdrängt. Oder hoffentlich schon? Mitleid möchte ich eigentlich nicht, damit kann ich nicht umgehen. (;

 

Jetzt ist der Druck endlich weg. So ziemlich jedenfalls. Die Frage, was mit den beiden Samtpfötchen wird, ist natürlich immernoch nicht geklärt. Auch nicht, was genau ich jetzt tun werde… Ob ich stationär in eine Klinik gehen werde (habe einige Empfehlungen bekommen) oder eher ambulant Therapie machen werde. Die Frage, ob ich überhaupt studieren sollte bzw. überhaupt Psychologie studieren sollte, steht (für mich) auch noch im Raum. Aber die stelle ich erstmal hinten an… das kann ich immernoch später entscheiden. Mein Therapeut meinte, ich sollte vielleicht darüber nachdenken, ob ich meinen Studienplatz tausche gegen einen in Erlangen. Damit ich nicht so weit weg wohne bzw. damit ich in Nürnberg (der vertrauten Umgebung) wohnen bleiben kann. Das ist auch eine Überlegung wert, aber auch die stelle ich vorerst mal hinten an.

 

Pro Klinik:

– intensive Therapie

– Aufarbeiten von früherem Mist

– Konfrontation mit Leuten

– Tagesstruktur

Contra:

– Überforderung? (Gesprächsgruppen, evtl. Doppelzimmer, neue Leute, “eingesperrt” sein)

– raus aus gewohnter Umgebung/realem Leben

– neue Therapeuten (Glücksspiel ob Chemie stimmt, alles wieder von vorne erzählen)

– sehr weit entfernt von zu Hause

– keine Versorgung von Katzen

 

Die Katzen kann mein Mitbewohner bis 7.1. nehmen. Danach brauche ich eine Lösung…

Wohnen kann ich entweder in Roth bei meiner Familie, oder in Nürnberg in der Wohnung, in der meine Schwester eigentlich sein sollte, oder aber in Bamberg. Ich tendiere zu Variante 1 oder 2. (;

 

Morgen habe ich einen Termin bei meiner Ärztin (Medis), anschließend muss ich noch ein paar Dinge in Nürnberg erledigen und dann fahre ich nach Bamberg, schaue nach den Kätzchen und treffe mich nachmittags dort mit meiner Tante. Vielleicht schaffe ich es zwischendrin noch zur Studierendenkanzlei um dort das Attest abzugeben (das habe ich schon… letzte Frist für die Einreichung ist der 5. Dezember).Ob ich dann wieder diekt zurück fahre, oder eine Nacht bleibe, wird spontan entschieden.

 

Die Wohnung in Nürnberg – also meine alte WG – wurde am Samstag übergeben. Wir haben alles geschafft, gestrichen, ausgeräumt, geputzt. War nochmal sehr sehr stressig… aber kann ich jetzt (endlich) abhaken. =)

 

Also… soweit so gut. Alles wieder im Lot. Vorerst.