Mit mir allein.

Letzter Ferientag.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich froh bin, oder nicht. Einerseits waren es irgendwie – gefühlt – recht einsame, zum Teil wirklich langweilige Ferien. Klar, ich habe schon etwas unternommen mit Freunden. Das hat auch Spaß gemacht… keine Frage. Dennoch fühle ich mich momentan irgendwie ziemlich allein. Hauptsächlich allein gelassen mit meinen Problemen. Das Zuhören und vor allem das Verständnis meines Umfelds ist nicht so, wie ich es mir wünschen würde… Beispiel: A., die Freundin meines Vaters ist momentan alleine zu Hause, weil mein Vater mit der Kleinen für ein paar Tage auf dem Bauernhof ist. Ich hatte gefragt, ob ich am Wochenende, also Samstag nachmittag/abend nicht trotzdem kommen kann, um meine Wäsche zu waschen und etwas Natur um mich herum zu haben. Sie möchte das nicht. Das hat sie meinen Vater ausrichten lassen. Sie sei lieber alleine. Da frage ich mich jetzt, ob dieses “Ich mag’ dich, ich freue mich immer, wenn du da bist” nicht eigentlich doch etwas anderes bedeutet – wie ich es schon eine Weile vermute: Ich bin froh wenn du da bist, weil du mir dann J. abnimmst und ich meine Ruhe habe. Und ich fürchte, das bedeutet es auch. Als ich mal dort war und mich nicht gut fühlte und mich auf die Couch gelegt habe, war sie deswegen sauer! Und hat demonstrativ, nachdem ich eingenickt war, das ganze Wohnzimmer gesaugt und mein Handy, das am Ladekabel zum Aufladen auf dem Tisch war, auf mich/das Sofa geworfen. Keine Frage, ob denn alles ok sei. Nichts. Sie jedoch jammert den halben Tag… entweder, dass sie müde ist, weil sie früh aufstehen musste wegen der Kleinen, oder weil es ihr zu warm ist, oder weil sie eine (leichte!) Sehnenscheidenentzündung hat, oder, oder, oder. Darauf soll man eingehen… aber andere dürfen nichts haben und schon gar keine Aufmerksamkeit dafür bekommen. Und schon gar nicht von meinem Vater.

De facto ist es so: Mein bester Freund ist momentan in der Klinik – das war meine Idee. Weil er nicht so wirklich klar kam. Ihn sehe ich also momentan nur Samstags, sein Handy hat er nicht. Raus kann er auch nicht. A., interessiert sich einen Scheißdreck für mich, mein Vater überhört alles Negative, ist sowieso total überfordert von Job, anschließend noch A. alles Mögliche abzunehmen, mit J., der ganz kleinen, und meiner großen kleinen Schwester. Mein Mitbewohner dreht momentan irgendwie auch etwas hohl… mit dem kann man z.Z. ebenfalls nicht wirklich normal reden… und den Haushalt macht er auch seit ein paar Wochen nicht mehr wirklich. Er geht lieber jeden Tag zum Sport, danach chattet er mit Thailänderinnen, schaut sich Serien an – das war’s. Midlife-Crisis…? Inzwischen bin ich auch leicht angefressen, weil er sich das eine oder andere geleistet hat, was so mal wirklich nicht geht. Mein Verständnis ist eben auch nur begrenzt und meine Kraft reicht nicht, das alles auszubügeln und seine Aufgaben noch mit zu übernehmen. Als ich es letzte Woche ansprach – wirklich auf eine nette Art und auch nur einen Teil – hat er wie ein kleines, beleidigtes Kind reagiert. Hat erst alles von sich gewiesen und sagte, er hätte sein Maß an Ordnung nur an meines angepasst – was ich schonmal eine ziemliche Frechheit finde. Dann war er ewig lang auf seinem Zimmer und danach kam er wieder und behauptete, ich hätte etwas gesagt, was ich so absolut nicht gesagt hatte… So langsam macht mich das irgendwie echt wahnsinnig.

Abgesehen davon, habe ich nicht wirklich wen. Eine ganz gute Freundin, die allerdings auch zu kämpfen hat und ein Stück weit weg wohnt. Nicht sooo weit, aber zu weit, um einfach mal spontan etwas zu machen. Sie hört mir zwar zu, was ich wirklich gut finde – aber wirklich helfen kann sie mir leider auch nicht.

Also… wer ist da noch, der mir wirklich helfen kann? Könnte? Leider niemand. Vor allem niemand, den ich in irgendeiner Form als Familie oder wirkliche Vertrauensperson ansehen kann. Der da ist.

Die Stunden bei meinem Soz. Päd. helfen mir momentan auch nur wenig… meistens reden wir nur. Was schon manchmal hilft, aber es sind eben auch nur zwei Stunden die Woche und er ist jetzt auch niemand, auf den ich in irgendeiner Weise zurückgreifen könnte.

Außerdem bin ich momentan alleine zu Hause. Evtl. die ganze nächste Woche… mein Mitbewohner wollte mir eigentlich Bescheid geben, hat er aber bis jetzt nicht. Und das stresst mich ebenfalls. Ich tue mich zwar inzwischen schon etwas leichter mit dem Alleinsein, aber einfach ist es auch noch nicht.  Ich war jetzt von Freitag früh bis jetzt alleine, nur gestern war mein bester Freund da. Tagsüber. Ich glaube aber so langsam ist der Punkt erreicht, an dem mir das etwas zu viel wird. So viel Zeit mit mir selbst. Wo ich doch meistens nicht wirklich etwas mit mir anzufangen weiß…

 

Mein Kopf explodiert.

Ich hasse es hier zu sein.
Ich hasse, hasse, hasse es.
Diese kranke Familie… Es ist nichts Konkretes vorgefallen, dennoch macht es mich wahnsinnig. Ruft Erinnerungen wach an früher. Nichts hat sich geändert… es fühlt sich genauso an wie damals. Die letzte Therapiestunde hat es nicht besser gemacht (Thema: Vater – Schwester)… da kamen wieder Erinnerungen hoch, die ich jetzt nicht mehr vergessen kann. Die waren so schön verdrängt… ich hab echt das Gefühl ich platze bald. Overload. Diese Woche muss ich noch durchstehen – da sind alle zum Glück weg. Und dann muss ich eine Entscheidung treffen. Ich habe das Gefühl, wenn jetzt noch irgendwas passiert oder irgendwer mir irgendwas an den Kopf wirft, ist Ende Gelände. Noch diese Woche durchhalten… Irgendwie rumbringen… und dann wird eine Entscheidung kommen. So weiter gehen kann es nicht.

Es ist ja nicht nur mein Umfeld, ich persönlich kann nicht mehr. Ich weiß, dass ich wieder alles schwärzer sehe, als es ist. Aber so oder so, muss da eine Lösung her. Elontril war keine. Und ich habe auch keine Lust, alle 2 Wochen ein neues Medi zu testen und dann wieder eine Woche davon außer Gefecht zu sein. So komme ich auch nicht weiter.
Wenn ich nur an die Termine nächste Woche denke, wird mir schlecht. Dienstag einer, Mittwoch einer, Donnerstag zwei, Freitag einer. Und keiner davon wird spaßig. Naja, einer vielleicht. Und vielleicht sage ich den am Mittwoch ab… der ist eh für’n A***… IPDE Test auf Borderline-Persönlichkeitsstörung. Wen interessiert’s?! Gut ich wollte den Test… aber jetzt denke ich mir: Wozu? Was habe ich davon? Eine Diagnose, die es eigentlich gar nicht gibt? Oder eben nicht die Diagnose… was soll mir das denn bitte helfen? Gut, evtl. steht die F 60.31 nicht mehr auf irgendwelchen Krankenakten. Vielleicht hat es Vorteile, falls ich mich versichern lassen möchte? Wahrscheinlich nicht… einmal gehabt, Pech gehabt. Reicht ja schon eine Depression, dass man keine Lebensversicherung mehr bekommt. Und da reicht es auch schon, dass die mal irgendwie diagnostiziert wurde. Muss nicht mal der aktuelle Stand sein. Also ist der Zug eh schon abgefahren.

Wie auch immer, ich schweife ab.
Wovon eigentlich? Ich glaube, ich hatte nicht einmal einen Plan, als ich hier anfing zu schreiben.
Ich glaube Familie war so das Grundkonzept…
Ich hasse es, dass hier alle so verlogen sind… vornherum schleimscheißen und hintenrum lästern, Intrigen spinnen und bei der besten Gelegenheit einem alles an Beleidigungen um die Ohren hauen, was möglich ist. Das scheint irgendwie frauentypisch zu sein… dieses Hinterfotzige. Ich weiß schon, warum ich mit Männern besser klarkomme. Denn es gibt nichts, was ich abartiger und erbärmlicher finde, als diese unehrliche, heuchlerische Getue! Entweder man sagt was man denkt – immer – oder man hält den Mund. Auf Schleimscheißen und dann lästern kann ich echt verzichten. Wieso können die Leute nicht einfach ehrlich sein? Ich begreife es nicht.

Aber… ich schaue auf mich. Ich will mich nicht wieder hineinsteigern, nein. Alles wird gut.
Sobald ich hier raus bin… Und das sollte unbedingt bald sein, denn nächstes Wochenende ist A. auch wieder da. Zur Zeit – bzw. bis morgen früh, nur mein Vater, meine Schwester und ich.
Scheiße… ich habe alle Erfolge, die ich in der Klinik gemacht habe, verspielt. Futsch. Vorbei. Jetzt stehe ich wieder da, wo ich vorher war. Nein… eigentlich stehe ich noch schlechter da. Ich fühle mich wie damals, vor vier Jahren…
Als mein Thera in der letzten Stunde meinen Schilderungen folgte, was bei uns früher so ablief, wusste er zunächst nichts mehr zu sagen. Dann sagte er: “Sie sind wirklich mutig. Es erfordert viel Kraft, so etwas zu überstehen!” Von anderen habe ich schon oft Ähnliches gehört. Ich frage mich auch oft, wie ich das überstanden bzw. überlebt habe. Mit verhältnismäßig wenig Schaden…

Man… Ich finde das so traurig. Ich dachte echt, ich könnte an die H2 anknüpfen. Weitermachen. Und jetzt das… Fühle mich wie der Panther, aus Rilke’s bekanntestem Gedicht. Ich liebe es. Genial… und genauso fühle ich mich: Eingesperrt. Rastlos. Müde. Verloren. Innerlich tot.

[Was ich noch anmerken möchte – weil mir wichtig ist, dass das mal klargestellt wird: Ich will mir hier nur Luft verschaffen, mir das von der Seele schreiben. Ich will nicht, dass sich jemand deshalb schlecht fühlt oder sich Sorgen macht! Ich bin für mich selbst verantwortlich und kann mir Hilfe holen, wenn ich sie brauche!]

Nobody’s Home.

Ja, ich weiß – peinlich. Ich höre Avril Lavigne. Da kann man sich so schön selbst bemitleiden und auch noch mitsingen. (; Wenn niemand zu Hause ist, dem das auf die Nerven gehen kann – wie im Moment.

 

Am Sonntag Abend gab es Streit hier. Ich will gar nicht alles erzählen oder weit ausholen… Die Gründe waren mal wieder banal. Wahrscheinlich habe ich auch einen Teil dazu beigetragen. Trotzdem tut es weh… gesagt zu bekommen, man sei eine Enttäuschung, man mache allen hier nur  das Leben schwer, würde nur Rückschritte machen. Waren natürlich A.’s Worte. Weiterhin sagte sie noch, dass sie sich ja ständig bemühe und nichts sage, mich nicht kritisiere, damit ich psychisch stabil bleibe. Auch das ist… ich weiß nicht. Herabwürdigend? Das sagt ja, dass sie ständig was zu kritisieren hätte, aber aus Rücksicht nichts sagt.

Klar, ich habe mir selbst einen Schutz errichtet: Ich sage mir sowieso 500 Mal am Tag, dass ich eine Enttäuschung bin, eine Schande, etc. pp. Daher tut es vielleicht nicht ganz so sehr weh. Man gewöhnt sich dran. Trotzdem hart irgendwie… Daraufhin bin ich ausgerastet. Habe mein Handy an die Wand geschmissen (es hat überlebt) und bin in Tränen ausgebrochen, habe die Tür zugeschlagen und mich ins Bad eingesperrt.

Und blöderweise dann anschließend meinen Frust bei meinem Vater abgelassen und das muss ihn sicher verletzt haben. Ich habe ihn nicht persönlich beleidigt, aber schon sehr kritisiert… wieso er sich immer solche – wie nannte ich es? – “geisteskranken Weiber” sucht und ob er denn nicht merkt, was sie ist und was sie macht. Dass er seine rosarote Brille doch mal absetzen soll.

Ich will ihm nicht sein Leben zerstören – wenn er so glücklich ist, dann bin ich froh darüber. Ich verstehe es nicht, aber ich möchte, dass es ihm gut geht. Und im Moment bin ich seine größte Sorge, glaube ich. Das will ich nicht sein… Nicht schon wieder. Ich bin jetzt wieder so weit, dass ich sage, gebt mir alle Pillen der Welt – ich will nur wieder funktionieren und niemandem mehr Probleme machen! Aber damit mache ich mich kaputt… kaputter. Kaputt bin ich ja eigentlich schon ziemlich.

Ich verstehe diese Frau nicht und will es auch nicht. Ich muss hier raus und mir was Eigenes aufbauen. Studium kann ich sowieso vergessen… ich suche mir einen einfachen, stupiden Job, in dem ich nicht viel mit Menschen zu tun habe, eine eigene kleine Wohnung oder WG. Ich kann und will nicht mehr kämpfen für etwas, was sowieso nichts werden würde. Und ich will keine Leute um mich herum haben, die mich den ganzen Tag nur fertig machen. Ich will auch meinen Vater nicht mehr sehen. Die ganze bekloppte Sippe nicht mehr (ausgenommen meiner Oma).

Am Sonntag war Familienfeier und dann fängt mein Onkel doch wirklich an, mich im Restaurant anzumotzen (auf seine zynische Art und Weise), was denn mit dem Katzenportrait sei… Jaaa lieber Onkel, das ist seit November fertig! Wenn du es haben willst, hol es dir doch! Da sitze ich im Herbst – grade in der Krisenzeit – eine Woche da und male das Bild unter mega Zeitdruck, damit es rechtzeitig fertig wird – und dann interessiert es kein Schwein mehr. Und auf einmal, ein halbes Jahr später, werde ich dafür angemotzt… Aber wenn die mal zu Besuch hier waren, hat keiner danach gefragt…

Meine Tante mault mich bei der Verabschiedung an, ich solle doch mal anrufen, es sei immernoch die gleiche Nummer (ebenfalls schön zynisch)… warum rufst du nicht an?! Bzw. nur, wenn du was brauchst… am Freitag ruft sie an, ob ich ihr nicht Abnehmpillen aus dem Reformhaus besorgen kann. Ich natürlich – wie immer – gleich ja gesagt. Samstag bin ich durch alle Läden hier mit meinem Vater – nirgends zu kriegen. Also bin ich als ich nachmittags in Nürnberg war, extra noch in die Stadt rein gelaufen – trotz Panik – damit ich die blöden Pillen bekomme… Und dann noch so dumm angeredet werden.

Meine Schwester hat nichts anderes zu tun, als auf mich einzureden und zu versuchen, mich noch mehr gegen A. aufzuhetzen und dazu zu bringen, meinen Vater ebenfalls gegen sie aufzuhetzen, damit sie sich möglichst bald trennen. Wer bin ich denn bitte? Sündenbock? Vermittler? Entkuppler? Seelentröster? Hat mich irgendwer gefragt, ob ich das sein möchte? Nein…

 

Ablenken, ablenken, ablenken…

Das ist meine aktuelle Strategie, um zu vermeiden, dass ich zu viel grüble und wieder in irgendwelche negativen Gedanken abrutsche. Es hilft.
Ich habe ca. 200 Plätzchen gebacken an diesem Wochenende, einige dann gestern noch schön mit Kuvertüre und Glitzerkram verziert. Ich finde sie schmecken ganz gut… und es lenkt ab, auch wenn es eine relativ anspruchslose, stumpfsinnige Arbeit ist. Aber man sieht ein Ergebnis. Das ist wichtig. =)
Heute verziere ich dann noch die restlichen 100 PLätzchen, diesmal mit Zuckerguss und bunten Streuseln. Ich bin zur Hausmami geworden. =D Habe dann gestern auch noch die Vorratsschränke hier in Roth ausgeräumt und aussortiert. Ich biedere mich an. Ich mache auf lieb Kind, um irgendwie postitve Rückmeldung zu bekommen (und es funktioniert bis jetzt meistens ganz gut).

Nur Kritik darf man hier nicht äußern. Vor allem nicht Cola gegenüber… die ist so gereizt, dass man dann alles um die Ohren bekommt, was man ihrer Meinung im Leben falsch macht. Anlass dafür war der Puderzucker, den ich letzte Woche (ja, da habe ich auch schon gebacken xD) leer gemacht habe. Den letzten kleinen Rest… eine fünftel Packung wenn’s hochkommt.
Das bekam ich Samstag morgen um die Ohren gehauen in einem ihrer schlechte-Laune-Morgenmuffel-ich-kann-mit-Kind-keine-10-Stunden-durchschlafen Anfälle.
Diesmal erlaubte ich mir, mich zu wehren (sonst schlucke ich sowas einfach runter und gebe nach). War ein Fehler… Sie ist total ausgerastet, hat mir Sachen um die Ohren geschmissen die absolut beleidigend und verletzend waren und zur Krönung hat sich noch mein Vater eingemischt und mich ange”schrien”, als Cola plötzlich aus dem Nichts anfing zu kreischen und zu heulen. Sowas hält er nicht aus, da muss er eingreifen und steht natürlich auf ihrer Seite… War ein toller Morgen. Und alles wegen einem bescheuerten Puderzucker, den sie für ihre Spontanbackaktion irgendwann unter der Woche abends um halb 8 brauchte. Der hätte ihr sowieso nicht mehr gereicht… und sie hat dann Papa (der ja arbeitet und abends kaputt ist) nochmal los zum Einkaufen geschickt, weil sie den Zucker unbedingt brauchte. Ja ja.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Und damit meine ich nicht den schwarzen Kaffee, den ich grade in mich reinkippe.
Vielleicht war mein geschöntes Bild von ihr doch nicht ganz realistisch…

Meine Schwester kommt seit dem “Vorfall” immer wieder auf mich zu und lästert über Anja. Versucht mich zu manipulieren, zu beeinflussen, auf ihre Seite zu ziehen. Sagt, Anja wolle nur Zeit mit unserem Vater verbringen, uns möglichst weit weg haben, sei manipulativ und egozentrisch usw. Ich höre mir das an, bin aber dabei relativ ruhig und kann gut differenzieren. Ich glaube ich nehme sie einfach nicht mehr so ganz ernst. Aber dennoch… ein bisschen gibt mir diese Sache (und einige andere Situationen in der Vergangenheit mit Cola) etwas zu denken.
Mal sehen, wie sich das hier weiterentwickelt…

< /sinn >

Jetzt habe ich Ferien. Immerhin… trifft sich gut, dass es mir jetzt schlechter geht und nicht mitten im Schuljahr. So direkt gesagt habe ich es noch niemandem. Höchstens mal irgendwie angedeutet… spreche nicht gern über sowas. Schreiben geht dann schon eher…

 

Ich bin total antriebslos, lustlos, habe keinen Spaß mehr an Dingen die ich tue. Die Sinnlosigkeit hat sich wieder in meinem Kopf breit gemacht… Ich sehe das nächste Jahr schon wieder den Bach hinunter gehen.

 

Ich weiß, ich sollte etwas tun, aber ich habe irgendwie keine Ahnung was.

Ab wann ist es eine “Krise”, bei der ich dann stationär aufgenommen werde? Will ich wieder in die Klinik? Bringt mir das irgendwas…? Ich bin nicht akut suizidal, riskiere weder mein noch fremdes Leben. An sich ist die Krisenintervention für solche Fälle gedacht…

 

Wie auch immer. Diese Fragen lasse ich mal bis morgen offen, da habe ich wieder einen Termin bei meiner Psychiaterin.

 

 

Am Wochenende war ich bei meiner Familie, von Samstag bis heute Vormittag. Es war schon ganz schön… Haben mit Bekannten gegrillt. Nur irgendwie… ich weiß nicht. Ich schlittere total wieder in alte Verhaltensweisen hinein. Das Verhältnis zwischen mit und meinem Vater ist zwar gut, aber oberflächlich. Ich kann nach wie vor niemandem vertrauen, nicht mal meiner Familie. Wovor genau ich Angst habe, weiß ich nicht… Ich weiß nur, dass diese (alten) Verhaltensmuster wieder genau dorthin führen, wo ich die letzten Jahre war – und dort möchte ich nie wieder hin.

 

Sind nur ein paar Gedanken meinerseits. Finde Rückmeldungen immer toll, aber irgendwie erwarte ich das langsam auch  gar nicht mehr. Rede gern gegen eine Wand. Bzw. gegen einen toten Bildschirm.

 

Mir fällt noch etwas ein, was das ganze nicht einfacher macht: Mein Mitbewohner hat auch Urlaub, 4 Wochen. Am Freitag haben wir uns ausgesprochen, weil wir die ganze Woche gestritten haben wegen diversen Sachen. Hauptsächlich wegen dem Putzdienst.

Er versprach mir, da jetzt was zu ändern. Nicht den ganzen Tag zu schlafen und rumzugammeln. Den Dienst zu machen. Ich kam heute nach Hause, er hat geschlafen. Obwohl er sagte, er steht jetzt früher auf und trinkt eine Tasse Kaffee und dann würde er auch mal etwas tun. Seinen Dienst hat er wohl so lala gemacht, aber eben nur so… halbherzig. Einiges “vergessen”, Flaschen und Gläser stehen hier rum, Essen. Und er sitzt auf seinem Zimmer und gammelt vor sich hin. Das motiviert mich irgendwie nicht wirklich… Zieht mich eher mit runter. Reden tut er auch kaum was mit mir. Ein “Hallo” als er mir die Tür geöffnet hat war alles… Er war um 13 Uhr noch im Schlafanzug und ist wohl nur durch mein Klingeln aufgewacht…

Now listening to: laut.fm dark-bites radio.

Erst einmal zu meiner Befindlichkeit: mir ist kotzübel und mein Bauch tut weh wie Hölle… -.-* Selbst Schuld, ich habe wohl den ganzen Tag mehr oder minder damit verbracht, diverse Kekse, Müslis, Brote und Joghurts in mich reinzufressen. *sfz* Also selbst Schuld…

Nun erst einmal zu einem anderen Thema, meine Schwester.

Ich kriege so langsam die Krise – die “Frau” dreht langsam echt ab. Okay okay, das ist ja echt nichts Neues. Ich weiß. Ich möchte nur einmal das Ausmaß ihres Charakters und ihres Verhaltens darlegen. Meine Schwester meckert non stop an allem und jedem herum, das ist schonmal Standardrepertoire. Sie hat Phoebe, unseren jüngeren Hund, unbedingt gewollt damals vor 3 Jahren, hat meinen Vater damals richtiggehend dazu gedrängt. Sie hat ihren Hund dann bekommen – wahrscheinlich weil mein Vater genervt war von ihrem ständigen Gelaber… sie durfte den Hund also haben, mit der Bedingung, dass sie mit den Hunden rausgeht, sie füttert und sich um Phobe gut kümmert. Jetzt sieht es so aus: Phoebe wird regelmäßig aus ihrem Zimmer ausgesperrt, obwohl sie ihren Schlafplatz dort hat. Sie sitzt oder liegt jetzt immer auf dem Boden vor der Tür, und wartet, dass sie reingelassen wird. Eine Zeit lang hat meine Schwester immer vergessen, Phoebe zu füttern, da war sie dann nur noch Haut und Knochen. Auch Gassi ist sie nicht mehr mit ihr gegangen, sondern hat sie nur kurz in den Garten rausgelassen. Natürlich hat sie meinem Vater ständig die Hucke vollgelogen, doch irgendwann hat er es natürlich auch mitbekommen… Streicheln tut meine Schwester die Hunde sowieso nicht mehr, weil Hunde ja dreckig sein können und sie ja eine Angst-/Zwangsstörung hat, die sich hauptsächlich darum dreht, dass sie Angst hat, sich mit etwas anzustecken, was sie dazu bringen könnte, sich zu übergeben. Phoebe ist inzwischen ziemlich verstört meiner Meinung nach, hat Angst vor Fremden, ist schreckhaft.

Soviel erstmal zu diesem Thema. Es geht weiter mit der Beziehung zwischen ihr und meinem Vater. Mein Vater ist in ihren Augen ihr persönlicher Laufbursche – sie sagt, sie hat Angst rauszugehen, weil sie sich ansteckt, und deswegen fährt mein Vater sie überall hin – wenn sie denn mal das Haus verlassen möchte. Er kauft ihr auch ihre wöchentlichen 5-10 Nachfüllpackungen Flüssigseife (zum Händewaschen), Handcreme für 5 Euro/Tube, weil ihre Hände vom ganzen Händewaschen total fertig sind. Er bringt ihr Desinfektionsmittel aus dem Krankenhaus, in dem er arbeitet, mit. Flaschenweise. Mehrmals am Tag nötigt sie ihn dazu, sich mit ihm über ihre körperlichen Zipperlein – vor allem ihren Bauch und ihre Verdauung – zu unterhalten und sich von ihm sagen zu lassen, dass mir ihr alles in Ordnung ist, sie nicht krank ist und sich nirgends angesteckt hat. Sobald ich das Zimmer verlasse, in dem nur noch die beiden sind, tuschelt und flüstert sie los. Ignoriert er sie, schreit sie ihn an und beschimpft ihn als Arschloch, sagt ihm, dass sie ihn hasst oder setzt ihn mit Drohungen wie “Wenn du das nicht machst, springe ich von der nächsten Brücke!” unter Druck.

Ein Beispiel: Letzten Frühling war sie in der Klinik und an einem Wochenende hatte mein Vater einen Urlaub geplant gehabt, mit seiner Freundin, das heißt er konnte einmal in 9 Wochen Klinikaufenthalt nicht am Wochenende zu ihr fahren (Zug fahren will sie natürlich auch nicht, sie ließ sich immer von ihm abholen und wieder zurückfahren, obwohl von dort ein Zug in knapp 3 Stunden hier in Nürnberg gewesen wäre.). Als sie das erfahren hat, hat sie gesagt “Wenn du nicht herkommst, dann springe ich aus dem Fenster!” Daraufhin hat mein Vater den Urlaub so umgebucht – von Andalusien auf Griechenland – , dass er am Wochenende zu ihr fahren konnte und sie abholen konnte.

Sie wollte meinem Vater und seiner Freundin verbieten, eine Haushaltshilfe anzustellen, da sie angeblich Angst hat, dass die irgendwelche Krankheiten einschleppen könnte. Sie schrie die Freundin meines Vaters an, dass sie doch selbst putzen könne, unsere Mutter hätte es ja auch immer geschafft. Dabei vergaß sie, dass unsere Mutter nicht gearbeitet hat – im Gegensatz zu der Freundin meines Vaters. Ich fand das so eine Frechheit… daraufhin hat die Freundin von meinem Vater meiner Schwester vorgeschlagen, wenn sie keine Haushaltshilfe haben will, müsse sie eben die anfallenden Arbeiten erledigen – woraufhin meine Schwester wieder anfing herumzubrüllen und sie auszulachen.

Wenn wir irgendetwas kochen – mittags oder abends – steht sie meistens untätig daneben in der Küche, und überwacht, ob wir uns oft genug die Hände waschen, ob alles so sauber ist, wie sie es haben möchte etc. pp. Außerdem blockiert sie nachdem in der Küche entweder Fleisch, Fisch oder Eier zum Kochen verwendet wurden die Küche und sprüht jeden Zentimeter mit ihrem Desinfektionsspray ab. Vegetarier ist sie natürlich auch – nicht aus Überzeugung, sondern weil sie weder Fleisch noch Fisch isst, aus Angst vor Salmonellen. Gelatine isst sie, Leder trägt sie. Jaja, soviel zum Thema Vegetarier. Oo

Sie schluckt den ganzen Tag Antiemetikas (Paspertin Tropfen, Vomex A) und Mittel gegen ihre (nicht vorhandenen) Bauchschmerzen, wie z.B. Buscopan, die mein Vater ihr besorgen muss. Außerdem misst sie mehrmals am Tag Fieber, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich nicht krank ist.

Ihre Zeit verbringt sie meistens damit, an meinem Vater dran zu kleben und sein Klotz am Bein zu sein oder damit, mit ihrem Laptop das Wohnzimmer zu besetzen und nebenbei fernzusehen. Aus dem Haus geht sie nur in seltensten Fällen; wenn sie mit den Hunden rausgehen muss oder aber mit meinem Vater zum Einkaufen. Oder zu den Gesprächen mit ihrer Therapeutin, die in einer Klinik die gut 1 1/2 Stunden mit dem Auto entfernt ist, arbeitet. Dorthin muss mein Vater sie jedes Mal fahren, 3 Stunden fahrt für eine knappe Stunde Gespräch. Mein Vater muss sich dafür immer einen freien Nachmittag nehmen.

Sie schreibt der ganzen Familie vor, wie sie sich zu verhalten hat: Wir müssen uns laut ihr vor dem Zubereiten des Essens (wenn sie denn einmal mitisst) mindestens 30 Sekunden  lang die Hände waschen, gründlich, mit viel Seife und heißem Wasser. Wir dürfen das Brot und auch alles andere, das sie essen möchte, nicht anfassen. Käse und Milch, die sie noch benutzen will, dürfen nicht länger als eine halbe Stunde aus dem Kühlschrank genommen werden. Eier dürfen nicht verwendet werden. Salat und Gemüse müssen mit Seife gewaschen werden. Offene Käse- oder Butterpackungen und Joghurts werden von ihr nicht mehr angerührt und beim nächsten Einkaufen wird eine neue, verschlossene Packung des selben Inhalts gekauft – auch wenn in der vorigen noch mehr als 3/4 des Inhalts waren.

Wie man sieht, ist es hier überhaupt nicht wie im Irrenhaus und alles wird total vernünftig und locker gehandhabt! (:

Wie komme ich auch nur zu dem geringsten Zweifel, dass es hier gesund zugeht? Ja, ich böses, böses Kind.

[FUCK! Jetzt hab ich den Zitronenkuchen verbrennen lassen… -.-*]

Familie?!

Ich weiß gar nicht wirklich, was und wie ich es sagen soll. Kann im Moment nicht wirklich viel sagen.
Nur so viel, dass ich vorhin bei meinem Vater war und irgendwie hoffte, das würde gutgehen – auch wenn meine Schwester seit heute wieder da ist – aber habe mich mal wieder getäuscht.
Geendet hat alles mit einem Ausraster meinerseits – Türen geknallt, alle meine Sachen in meine Tasche(n) geschmissen, geheult und dann noch meiner Schwester die Meinung gesagt: “Ich hoffe für dich echt, dass bei dir noch der Groschen fällt… dass du merkst, was du deinem Umfeld antust. Und ich hoffe, dass all das auf dich zurückfällt… und wenn es dich nur halb so hart trifft, würdest du es nicht aushalten…”

Dann war ich weg.

Heulend U-Bahn fahren macht auch echt Spaß. Kommt man sich so richtig gut bei vor.

Ich werde den Kontakt zu meinem Vater wenn möglich abbrechen. Wenn ich mein Geld über das JA beziehe, bekomme ich sowieso mehr und bin nicht mehr abhängig. Die ganze Schikane geb ich mir echt nicht mehr.
Wenn das so weitergehen würde, könnte man mich bald vom Boden abkratzen.

Edit: Wieso müssen solche guten Tage immer so scheiße enden?! Nach der Ergo hab ich mich noch mit einem Freund getroffen, waren einkaufen, reden, Döner essen… alles toll. Und dann?! Ich versteh das nicht… Ich denke ich werde demnächst nochmal irgendwo in eine Klinik stationär gehen, so macht das einfach keinen Sinn. Zumal mein Therapeut heute mal mit der wirklichen “Diagnose” herausgerückt ist… bald sind meine Kräfte echt verbraucht. Schaff den ganzen Scheiß mal alleine…