Bin gut angekommen … Mal sehen, was mich noch so erwartet. Bis jetzt waren alle sehr lieb und freundlich.
Bis Donnerstag ist erstmal kaum was los. Dann gehen die Therapien los. Bin gespannt.
Hier die Stationsordnung:
Ich möchte euch folgende Rechnung nicht vorenthalten, die bei mir vor kurzem eingetrudelt ist.
Zunächst will ich meinem Hausarzt hochanrechnen, dass er diese Rechnung wirklich erst rausgeschickt hat, nachdem er sich sicher war, dass mein Vater von meiner Studierpause weiß – wie er es mir auch versprochen hatte.
Warum er das Fädenziehen nicht berechnet hat, ist mir allerdings schleierhaft… dafür hat er aber genug anderes berechnet. (; Man denkt immer, die Ärzte würden sich gerne Zeit nehmen und das Patientenwohl stünde an allererster Stelle. Aber selbst simple Gespräche, von denen ich eigentlich dachte, dass sie auf Gund von unserer “Beziehung” geführt wurden – d.h. ich kenne den Arzt ja persönlich und er ist ein guter Freund meines Vaters, werden dann abgerechnet. Klar, Ärzte wollen auch etwas verdienen, verstehe ich. Aber jeden Furz abzurechnen…? Vielleicht berechnet er es mir ja auch, wenn ich mich am Freitag (ja, da ist er auch eingeladen!) mit ihm unterhalte. Muss ich wohl vorsichtig sein…
Hier das Dokument:
Diese Woche werde ich mich von allen und jedem verabschieden. Heute war mein letzter Termin bei meinem Therapeuten. Ich glaube, es war eine ganz gute Stunde und ein guter Abschied. Klingt vielleicht seltsam, aber ich glaube, ich werde ihn und die Stunden irgendwie vermissen.
Morgen treffe ich mich mit einem sehr guten Freund von mir, ebenfalls Abschied… Er wird mir auch sehr fehlen. Naja, aber vielleicht ist ja doch ab und an mal telefonieren möglich.
Mittwoch auf Donnerstag ist nochmal Abschied angesagt. Das wird zwar sicher eine schöne Zeit, aber Abschied hat doch immer so einen bitteren Beigeschmack. 10 Wochen kommen mir so verdammt lange vor… aber gut, es gibt ja auch noch den einen Tag Freigang in der Woche. (;
Donnerstag dann das letzte Mal Ergo. Auch diese ganzen “Bekloppten” werde ich echt vermissen. Ist eine echt lustige Truppe… aber vielleicht wird es in der Klinik ja ähnlich nett und dort sind auch ein paar nette “Bekloppte” unterwegs…
Freitag habe ich den letzten Termin bei meiner Psychiaterin. Die werde ich auch vermissen… unsere Gespräche über alles Mögliche (neben Pillen, Befindlichkeiten und Co). ^^
Abends dann runder Geburtstag von meinem Vater. Ich würde gerne sagen, ich freue mich darauf… aber das kann ich im Moment nicht. Zu viele Menschen… Zu viele Gespräche… Zu viele Fragen. Aber mit Tavor stehe ich auch diesen Abend durch. (; Das ist fest eingeplant, ohne will ich mir das nicht geben.
Am Samstag werden meine beiden Pfötchen bei einer Freundin von mir untergebracht, die ich noch von der FOS kenne. Sie wohnt auch in Roth. Goth… die Kätzchen werde ich auch vermissen… ): Aber ich kann sie ja besuchen, ist ja zum Glück nicht weit weg.
Anschließend noch ein Abschiedstreffen… Auch ihn werde ich sehr vermissen.
Wie oft habe ich jetzt schon das Wort “vermissen” benutzt? =D Mir fällt aber leider keine passendere Umschreibung oder andere Worte dafür ein. Vermissen trifft es einfach am besten.
Aber nicht nur diese Leute werde ich… ähm… werden mir fehlen. (; Auch meine langjährigen Chatfreunde… besonders natürlich eine (die jetzt schon weiß, dass sie gemeint ist)… aber wie gesagt: Ich werde hier ab und an mal ein Lebenszeichen hinterlassen und freue mich über Kommentare. ^^
Tja… und dann ist schon fast der Sonntag da. The day before tomorrow. Der Tag vor dem 27. – da habe ich auch schon etwas vor. Panik schieben und versuchen, an alles zu denken, was man so brauchen könnte (was wieder viel zu viel sein wird… und vor allem Zeug, das ich dann eh nicht brauchen werde – das kennen wir glaube ich alle xD).
Zwischendrin muss ich noch Wäsche waschen, mir Dokus auf meinen mp3-Player ziehen, meine Musik etwas umorganisieren und das Geschenk für meinen Vater fertig machen. Achja.. und am Freitag noch Cupcakes backen und vegane Mousse Au Chocolat machen. <3 Morgen Babysitten… wird auch nett. Und meine Haarfarbe mal wieder ansehnlich machen (oder es zumindest versuchen).
So, jetzt sind alle informiert. =D Hab’ euch alle lieb. Wollte ich mal gesagt haben, jetzt da ich hier eh schon so sentimental vor mich hin labere…
Da geht es ab in die Klinik.
Ich soll ca. um 9 Uhr da sein, mich erst einmal anmelden und um 10 dann auf der H2 sein, der Station, auf der ich dann auch bleiben werde.
Eine Mischung aus Angst, Neugierde und Vorfreude macht sich immer mehr breit. Ein bisschen konnte mir eine Freundin, die eine ähnliche Problematik hat wie ich, nehmen. Sie war selbst schon dort und meinte, das war die beste Erfahrung, die sie (je?) gemacht hat. Jedenfalls fühlte es sich für sie richtig an. =)
Durch sie kam ich überhaupt auf diese Klinik/Station.
Nun hier für alle Neugierigen, die sich fragen, was man in so einer Einrichtung eigentlich so macht, der Wochenplan (den ich beim Vorgespräch bekam) (siehe Ende des Posts).
Es gibt ein paar Dinge, die mich daran stören. Siehe Montag… die Gesprächsgruppe dauert sage und schreibe 2 Stunden, 15 Minuten… Alter Schwede. Das ist lange… das kenne ich so nicht. Ich hatte noch nie eine Gruppe – schon gar nicht Gesprächsgruppe, die über 1,5 Stunden gedauert hat.
Bei Gestaltungstherapie (Dienstag), verstehe ich, dass die Gruppe so lange geht. Da braucht man die Zeit… da war meine Erfahrung immer, dass eine oder 1,5 Stunden viel zu wenig sind.
Die nächste Frage, die sich mir stellt, ist folgende: Wann hat man morgens Zeit, sich fertig zu machen? Also Duschen, Schminken, etc… Vor 7:30 Uhr? Wow. Das nenne ich mal Disziplin. Kenne ich so auch aus keiner Klinik… jedenfalls nicht so früh. Vor 8 war da in der Regel nichts los. Auf der Krisenintervention im Sommer begann die erste Gruppe (die eigentlich Pflicht war, zu der aber meistens nicht allzu viele auftauchten, weil sie noch schliefen/duschten…) um 9:15 Uhr.
Die Besuchszeit (Di. und Mi.) finde ich auch interessant… bzw. echt wenig. Zwei Tage à 1,5 Stunden ist schon wenig. Ich kenne es eigentlich so, dass man jederzeit nach Therapie (also so ab 16 Uhr) besucht werden kann.
Tagesausgang am Wochenende gibt es auch noch. Aber wirklich nur einen Tag (7:00 Uhr bis 21:00 Uhr), ohne Übernachtung. Finde ich auch hart… und kenne ich so auch nicht. Normalerweise ist es so, dass man eine Übernachtung hat, wahlweise Fr. -> Sa. oder Sa. -> So., da zwei Übernachtungen bei der Kasse wie eine Entlassung wären. Aber eine war immer drin. Immer. So fahre ich jetzt also – falls ich Samstag um 6 Uhr aufstehen möchte – um 7 Uhr los und komme ~2 Stunden später in Roth an. Also fallen schon mal vier Stunden für die Fahrten an… aber gut, muss eben sein.
Bin wirklich gespannt, wie es wird. Und auch, was “Therapieangebot nach Ansage” am Freitag ist. Das konnte mir keiner so genau sagen…
Ich werde euch alle vermissen. Sehr. Sehr sehr sehr… ):
Hallo ihr Lieben.
Ich melde mich auch mal wieder zu Wort… wird ja auch Zeit.
Ich bin im Moment so durcheinander… nein… planlos? Ich spiele den ganzen Tag Szenarien in meinem Kopf durch – Szenarien, die meine nahe und ferne Zukunft betreffen – und finde aber kein Szenario, das sich für mich richtig anfühlt.
Ich wandere und springe im Moment von A nach B, nach C, um dann doch wieder bei A zu landen. Aber niemals zu lange bei etwas bleiben! Dann kommt unweigerlich der Punkt, an dem mich alles und jeder nur noch nervt.
Das ist jetzt natürlich alles etwas abstrakt formuliert, ohne Beispiel. Deswegen folgt dieses noch:
Ich bin gestern nachdem ich mit H. in der Stadt (Nürnberg) war, noch zu C., meinem ehemaligen Mitbewohner. Einfach mal besuchen, die Kätzchen wiedersehen. Ich beschloss, über Nacht zu bleiben (hauptsächlich, weil ich mich abends wieder so ängstlich und instabil gefühlt habe und somit wenig Lust hatte, noch mit dem Zug nach Roth zu fahren – und weil wir noch kochen wollten, was ja auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt (es war schon 19 Uhr)). Ein weiterer Grund zu bleiben war, dass ich erstmal nicht wieder in Roth rumsitze… das geht mir inzwischen nämlich auch auf die Nerven.
Es war… anstrengend. Wirklich. C. hat die ganze Zeit gequatscht… aber eigentlich nur über seine Belange bzw. Dinge, die ihn interessieren. Dinge, die wir entweder schon x Mal durchdiskutiert haben oder eben wirklich belangloses Zeug, von dem er genau weiß, dass es mich nicht interessiert. Gut, ich habe zugehört, geantwortet, wollte ja nicht unhöflich sein. Aber irgendwann… wurde es echt unerträglich für mich und ich bekam den starken Drang, einfach abzuhauen. Stattdessen bin ich rauchen gegangen, in die Küche. Kaum hatte ich einen Zug genommen, stand er wieder neben mir und es ging weiter… Wie auf Speed. Ohne Punkt und Komma.
Dann wollte ich zumindest eine Folge Numbers im TV sehen (alles andere, was vorher kam, hat er verquatscht in dem Sinne, dass er alle 5 Minuten reingeredet hat und mich total abgelenkt hat). Aber selbst diese Folge konnte er nicht mal sein Gerede auf die Werbung beschränken… nein. Immer wieder fing er an. Vielleicht sind das auch die neuen Pillen von ihm… ich weiß es nicht. Ich dachte, ich raste gleich aus…
Die Nacht war ähnlich. Ich war irgendwann todmüde von meinen Pillen und legte mich hin. Und er quatschte weiter… und weckte mich immer wieder indem er fragte, ob ich ihn verstanden hätte und wiederholte die Fragen, die ich nicht mehr mitbekommen hatte. Irgendwann hat auch er sich schlafen gelegt…
Aber dann ging es weiter. Er hat schlecht geschlafen, ist immer wieder wach geworden. Dabei hat er mich manchmal so leicht geweckt… und hat diese Chance genutzt, um mich wieder vollzuquatschen anstatt mich weiterschlafen zu lassen. Irgendwann hab ich meinen mp3-Player genommen, und dem ganzen ein Ende bereitet.
Für mich ist Schlaf enorm wichtig. Wenn ich schlecht schlafe, geht es mir am nächsten Tag echt nicht gut. Heute auch wieder… Ich hatte nachmittags ein Treffen mit einem Freund zum Billiardspielen ausgemacht. Ich war allerdings dann vorher so.. nervös, dass ich mich echt zusammenreißen musste, nicht abzusagen. Ich dachte mir… nein, das ziehe ich jetzt durch! Also fuhren wir zum Billiardclub oder was auch immer das war… im Auto ging es mir immetr schlechter, Angst, Zittern, Schwächegefühl, Anspannung, Druck – alles zusammen. Ich dachte echt, jetzt haut’s mich wirklich um. Also habe ich – was ich noch nie getan habe! – eine Tavor in so einer spontanen Situation genommen. Naja, eine halbe. Das hat mich gerade so gerettet… Ohne wäre es wirklich eskaliert glaube ich. Und das trotz Lyrica – das ich inzwischen in einer wirksamen Dosis nehme…
Freitag, also vorgestern, war ebenfalls ein bescheidener Tag an dem ich wirklich fast rückfällig geworden wäre… Irgendwie häufen sich im Moment die schlechten Tage. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Klinikaufnahme noch schaffe… Ich glaube, die Depression hat mich wieder erwischt.
Auch das Leben hier in Roth geht mir enorm gegen den Strich. Ich fühle mich auch hier wie ein Fremdkörper, den man nur duldet, wenn er sich angemessen verhält. Angemessen im Sinne von: Sich an alles anpasst, sich um alles herumgruppiert, hilfsbereit ist, nett, gut gelaunt, sozial angepasst (= spießig und langweilig) und am besten nichts sagt, was irgendwie ein Auslöser für Unfrieden sein könnte.
Ich komme hier auch zu nichts… ich kann mich nicht in mein Zimmer zurückziehen, weil ich immer irgendetwas tun muss. Zum Kaffeetrinken da sein, meinem Vater Gesellschaft leisten, Kochen, bescheuerte Filme anzuschauen. Man erwartet, dass ich dabei bin. Wieso auch immer…
Zum Lesen oder Malen oder Basteln (habe eigentlich einige Ideen, die ich noch umsetzen möchte…) komme ich hier nicht wirklich. Auch nicht dazu, Dokus zu schauen… und gegessen wird. Immer und in Unmengen. Und wenn ich mal nicht so viel esse/mitesse, kommen gleich blöde Kommentare/Fragen. Oder es werden mir Schuldgefühle eingeredet (“Jetzt habe ich extra Brötchen geholt, magst du wirklich keins mitessen?”, weil ich nicht so viel esse. Aber tut mir leid… würde ich so viel essen, wie die beiden, dann wäre ich jetzt breiter als lang. Die beiden sind 1. ziemlich groß und 2. übergewichtig. Wie sollte ich solche Mengen schaffen, wie sie sie verdrücken?! Wie sollte das bitte gehen? Außerdem ist mir sowieso meistens entweder schlecht oder ich habe Bauchschmerzen… aber sowas darf man hier auch nicht sagen. Wegen meiner Schwester, die dann gleich Panik schiebt, man könne sie mit irgendeinem Infekt anstecken… Irrenhaus.
Was ich aber noch erwähnen möchte: Gestern war das Einkaufen in der Stadt wirklich nett, das hat meine Laune gebessert. Auch das Billiardspielen heute war letztendlich schön. Beides Lichtpunkte. Hat Spaß gemacht, obwohl ich alle Spiele verloren habe – das war allerdings keine Überraschung für mich. (;