Ich hatte heute ein Erstgespräch bei einem Therapeuten in Nürnberg – und habe ein sehr, sehr gutes Gefühl! Sehr netter Mensch, er war wirklich interessiert und hat viele Dinge sofort verstanden, ohne dass ich wirklich etwas sagte. Zeit hat er sich auch sehr viel genommen… bin begeistert! Auch sein Statement am Ende fand ich super: Zum Thema Ärzte sagen immer alles sei nur psychosomatisch, meinte er: Das findet er ginge gar nicht, man sollte jedes Problem ernstnehmen und abklären lassen und seine Erfahrung (aus der Klinik, Notaufnahme) ist, dass gerade die, bei denen sowas gesagt wird, oft die ernsthaftesten gesundheitlichen Probleme haben. Machte ihn mir gleich noch viel sympathischer.
Also… sehr kompetenter Mann, hört gut zu, findet schnell Zusammenhänge, denkt gut nach, bevor er etwas sagt, hat lange Zeit in einer Klinik gearbeitet (viel Erfahrung) – was will man mehr. Habe jetzt gleich zwei weitere (probatorische) Sitzungen vereinbart. Richtig anfangen kann ich allerdings erst ab Herbst. Einmal die Woche, sitzend. Schwerpunkt: tiefenpsychologisch, psychoanalytisch.
Bin gespannt.
Seine Empfehlung bezüglich A. war, ich solle aus der Situation rausgehen, wenn es mal wieder Konflikte gibt – bevor irgendwer irgendwen beleidigt. Er meint, sie scheint darauf aus zu sein, mich zu provozieren und diese Genugtuung sollte ich ihr nicht geben. Ich sollte mich möglichst innerlich unabhängig von ihr machen und mir eine sie-ist-mir-egal-Einstellung entwickeln und diese auch kultivieren – so lange, bis sie mir wirklich egal ist. Zwar freundlich bleiben, aber so viel Abstand wie möglich halten. Klingt vernünftig. Ich darf nicht immer wieder darauf reinfallen, wenn sie mal wieder nett ist… dazu neige ich irgendwie. Dann denke ich, alles wäre wieder gut – und dann zack – alles beim Alten. Gestern war sie wieder superfreundlich (die meiste Zeit), ich hatte ihr einen Pudding gemacht, und dann abends kriege ich mit, wie sie im Wohnzimmer auf meinen Vater einredet (heulend) ich wäre ein Störfaktor, würde hier alles stehen und liegen lassen (stimmt nicht), sie hält es nicht aus, wenn ich da bin, weil sie dann keinen Rückzugsort mehr hat (stimmt auch nicht), ich würde ja wahrscheinlich eh nicht weiterstudieren und die nächsten Jahre hier vergammeln, etc. pp. Aber nicht nur so… einfach reden, sondern so richtig eindringlich. Mein Vater ist wenig darauf eingegangen. Im Gegenteil… hat ihr ziemlich die Meinung gesagt. Es kriselt wohl gerade auch ziemlich bei denen… Aber was soll’s, nicht meine Sache. Ab jetzt ist mir das EGAL. ^^ Ich lebe jetzt mein Leben. Bin nicht mehr der Spielball von allen anderen.
Jetzt habe ich wieder Hoffnung. Und meinen (Ex-)Thera werde ich so langsam verlassen – zumindest gefühlt. =D Das ist ja langsam echt lächerlich… den letzten Termin hatte ich bei ihm vor 2 Wochen – da hat er schön Sachen hervorgeholt und lässt mich wieder 2 1/2 Wochen drauf sitzen (Freitag nächster Termin). Und dann wird er wahrscheinlich wieder die ganzen Sommerferien frei haben – d.h. vor dem Studium werde ich nur noch 2-3 Termine haben. Super Sache… Ich bin in den letzten zwei Monaten bei ihm null weitergekommen. Null. Mal sehen wie es am Freitag wird… Der weiß gar nicht, dass ich fremdgehe. =D Muss er auch nicht.