Uni hat die Krankmeldung bzw. das Urlaubssemester doch genehmigt. Geht nichts über ein wenig gut dosierten Druck. =) Eine Sorge weniger.
Alles andere ist noch beim Alten. Die Krisenintervention werde ich nicht machen. Jedenfalls vorerst nicht. Ich glaube nicht mehr an Therapie und schon gar nicht mehr an Psychiatrie. Zeit absitzen kann ich auch hier. Im Moment ist es erträglich. Die Konflikte mit A. sind deutlich zurückgegangen…
Ansonsten… gibt es nicht besonders viel Weltbewegendes.
Habe heute in der S-Bahn einen Mörder kennengelernt. Dafür wirkte er sehr nett. Er saß schräg gegenüber in der Bahn, ist mir von Anfang an aufgefallen wegen seinen vielen, schlecht gestochenen Tattoos. Dachte mir schon, dass er ein Knasti ist. Er saß da, mit seiner Flasche Vodka und einer Flasche Punica zum nachspülen.
Kurz vor der Endstation fragte er mich dann, ob ich Feuer hätte. Hatte gesehen, dass ich mir grade eine gedreht hatte nehme ich an.
Wir liefen dann ein Stück zusammen und er erzählte mir, dass er gerade aus dem Knast kam – 4 Jahre wegen Totschlags. Dass er einen Alkoholentzug hinter sich hat und bei der Fremdenlegion ist… er tat mir Leid. Ich hatte weniger Angst, als dass er mir einfach nur Leid tat. 30 Jahre jung… und das Leben eigentlich schon verspielt. Er war ziemlich dicht und dementsprechend ehrlich (nehme ich an). Habe versucht, ihn etwas aufzubauen… aber was will man schon groß sagen? Nichts kann solche Erfahrungen rückgängig machen und einen vergessen lassen… Nun ja. Das Leben ist eben eine Hure.
Habe den Tag in Nürnberg verbracht mit einem sehr guten Freund. Der ist zur Zeit viel für mich da… also einfach nur da. Das reicht auch schon. =) Mir ging es anfangs recht gut… aber irgendwann ist bei mir anscheinend (sehr schnell) ein gewisser Stresspegel erreicht – ohne, dass ich das vorher groß merken würde – und dann fühle ich mich einfach nur noch unsicher und ängstlich. Dann noch volle S-Bahn und ein Typ, der sich mir gegenüber gesetzt hat – zack. Angst wieder da. Kam dann mal wieder durchgeschwitzt und total K.O. hier an. Obwohl ich außer dem Tag in Nürnberg (15-18 Uhr) nicht wirklich viel gemacht habe…
Vielleicht hat mein Thera doch recht. Und ich bin einfach nicht belastbar. Und sollte in irgendeine therapeutische Einrichtung. Aber ich will nicht… Es muss doch verdammt nochmal einen anderen Weg geben! Ich WILL nicht krank sein. Ich will nicht jeden Tag kämpfen müssen, sondern einfach mal nur leben… das tun, wonach mir ist. Ohne verdammte Einschränkungen. Ich bräuchte eine Wunderpille. Oder einen neuen Kopf. Aber ich habe meine Ärztin schon gefragt… sie hat leider keinen auf Lager für mich. *sfz*
Dazu kommen noch lauter bescheuerte Gedanken… ich bin z.Z. nur am Grübeln… hin und her, und wieder zurück. Und vermisse Leute, die ich eigentlich nicht so vermissen sollte. Steigere mich schon wieder in irgendwelche Komplexe rein… Vaterkomplexe um genau zu sein. Kenne ich von früher… In den Phasen, in denen es mir nicht gut ging. Und versuche im Moment alles, um das Ganze irgendwie unter Kontrolle zu halten. Ich frage mich nur, wie lange ich das noch schaffe… Habe das Gefühl, irgendwann platze ich. Und das möchte ich eigentlich keinem zumuten…
Promethazin deckelt etwas. Aber ich glaube lange geht das nicht mehr gut. Ich vertrage das Zeug auch immer schlechter… Kreislauf macht nicht mehr so mit. Schwindel. Kopfschmerzen. Man sollte das eigentlich laut Beipackzettel auch nicht länger als 10-14 Tage am Stück nehmen. Sind jetzt deutlich mehr geworden… und Termin mit meiner Ärztin habe ich erst wieder am 16.
Am Wochenende ist eigentlich Wandern angesagt, Bergtour mit M. und M. aus der Klinik… Fr. bis Mo. Aber ich glaube nicht, dass ich das packe im Moment. Wenn ich schon dran denke wird mir anders… Wenn ich absage, fühle ich mich wieder den ganzen Tag oder das ganze WE schlecht. Mal wieder Zwickmühle…