Noch irgendwelche Fragen…?

Ich habe morgen Referat. Höchstwahrscheinlich. Buchvorstellung in Deutsch – wir dürfen uns ein Buch aussuchen, das wir vorstellen sollen. Zeitrahmen sind +-10 Minuten. Vorgaben sind: Herausgabeverlag/Jahr/Originaltitel etc., Inhaltsangabe, Erzählungsabschnitte. Es soll frei gehalten werden – also wenn überhaupt dürfen nur Stichpunkte auf den Zetteln stehen.

Klingt zuerst ja wirklich easy, eigentlich eher nach Grundschule. Im Vergleich zum Gymnasium ist das wirklich Pipifax.

Wenn da nicht der Umstand wäre, dass ich etwas soziophobisch veranlagt bin. Und mit etwas meine ich total. Dazu kommt noch, dass ich nicht unbedingt das beliebteste Wesen dieser Gemeinschaft bin. Ich will es mal vorsichtig ausdrücken, um niemandem zu nahe zu treten.

Für ein Buch habe ich mich bereits entschieden: Weißer Oleander. Dieses Buch kenne ich sehr gut, ich liebe es und es ist relativ einfach vorzustellen denke ich. Allerdings muss ich das ganze heute noch irgendwie machen, da ich mich die letzte Woche nicht dazu aufraffen konnte/wollte… Verdrängung.

Morgen werde ich einfach etwas Dia einschmeißen kurz zuvor, dann hoffen, dass es so wirkt, wie ich es möchte, und ich nicht umkippe oder total weg bin… sondern nur ein bisschen entspannter und gleichgültiger. Drückt mir die Daumen. Es kann wenn ich Pech habe auch passieren, dass ich mich dann total blamiere und alle mitkriegen, dass da ein Mittelchen im Spiel ist – ich weiß nicht genau, welche Wirkung das im Moment auf mich hat. =D

Und da war es wieder…

Heute hat die Schule wieder begonnen… also entschloss ich mich dazu, wieder eine Seroquel mehr zu nehmen (ich war ja um 2 25er am Tag runtergegangen). Ob das eine gute Idee war, weiß ich nicht. In den letzten beiden Stunden litt ich dann unter extremer Müdigkeit, Sekundenschlaf und ich fühlte mich wie gelähmt. Dafür war ich kaum nervös, mal abgesehen von der Angst, gleich wegzukippen oder gelähmt zu sein…

Gut geht es mir im Moment nicht wirklich.  Phasen von Angst, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Nervosität, Traurigkeit, Genervtheit und Agression wechseln sich ab. Ich habe Fressattacken die ich nicht kontrollieren kann und Tage, an denen ich bis abends nichts esse. Außerdem kommt noch diese fiese Langeweile dazu, in der ich einfach zu nichts Lust habe und nur vor mich hinstarre. Mein Therapeut meint, Rückfälle wären normal und er würde sich wundern, wenn es keine geben würde…  Ich bin letzte Woche jeden Abend zu meinem Vater nach Roth gefahren – ca. 30km von hier – weil ich Angst habe, alleine zu schlafen…

Bescheuert, ich weiß. Ich hoffe, ich stürze nicht wieder ab… das kann ich jetzt wirklich nicht brauchen…

Ich weiß das ist irgendwie nicht wirklich interessant zu lesen, nur blah blah… aber ich wollte das jetzt einfach mal so loswerden… bei Gelegenheit schreibe ich noch mehr. Es ist ja doch einiges passiert – und auch nicht nur Negatives, auch wenn das jetzt vielleicht so klingen mag. (;

[kein Betreff]

Ich sitze mal wieder in meiner eiskalten Wohnung, die trotz voll aufgedrehter Heizung einfach nicht warm werden will. Und dementsprechend motiviert bin ich gerade auch, mein Vorhaben mal wieder Klarschiff zu machen, umzusetzen.

Der Sinn des ganzen einschließlich meines Daseins ist mir mal wieder abhanden gekommen und all die Termine und Verpflichtungen prasseln auf mich ein und ich versuche ihnen erfolglos auszuweichen. Habe den Überblick mal wieder verloren… was war morgen? Therapie? Mag sein… aber auch Treffen mit meiner Betreuerin und abends dann griechisch Essen mit meiner Taufpatin. Essen. Ich bin auf  Diät, habe keine Lust mehr zu essen und noch fetter zu werden. Auch hier mangelt es an Erfolg. Meine Kleidung passt nicht mehr. Ich finde, das ist ein guter Grund, wieder mal ein wenig abzuspecken. Doch da ich mich zur Zeit irgendwie leer und allein fühle, ist das nicht so einfach, denn die Leere will gefüllt sein, doch mein Kopf (der blaue Kreis) möchte das nicht. Mangel an Selbstdisziplin. Würde ich nur noch so viel essen wie meine Schwester, wäre ich wahrscheinlich wieder bei 45kg. Aber sie hat ja nichts anderes zu tun, als sich mit Essen und Kalorien und ProAna zu beschäftigen – ich schon. Außerdem hat sie Zeit, sich zu kochen was sie möchte und Papa’s Geld, zu kaufen was sie möchte. Ich kaufe das billigste. Naja gut, nicht immer… aber doch meistens. Heute in der U-Bahn habe ich ein Gespräch zwischen zwei Mädchen mitgehört, die über Essen und FairTrade, Bio und Co geredet haben. Die eine meinte, sie versteht nicht, wieso wir für Schminke und Klamotten so viel ausgeben, aber dafür am Essen sparen, und uns so vielleicht kaputt machen. Das frage ich mich gerade auch. Ist es nicht eigentlich ziemlich dumm, an etwas so essentiellem zu sparen wie Essen? Dinge, die wir unserem Körper zuführen… an sich ist es doch eigentlich wichtig, auf die Gesundheit zu achten. Wichtiger, als sich in teure Kleidung zu hüllen.

Jedenfalls ist mir mal wieder der Sinn abhanden gekommen, niedergetrampelt vom stupiden Alltagstrott. Aufstehen, Tabletten nehmen, Duschen, Anziehen, losgehen. Im Praktikum an sich sinnfreie Dinge zu zeichnen, an Dingen zu arbeiten, die an sich nichts bringen, außer dass sie irgendwann in einer Mappe vergammeln, nachdem die Lehrer sie kurz überflogen haben. Ist das nicht eigentlich Zeitverschwendung? Aber: Was wäre keine, was wäre die Alternative? Gibt es nicht. Also Augen zu und durch. Manchmal macht es ja auch Spaß.

Ich freue mich auf die neue Wohnung, ich glaube das wird schön. Die jetzige kotzt mich regelrecht an… Es ist kalt, ich habe keinen Platz für all meine Habseligkeiten, also ist es folglich nicht sehr ordentlich. Ja, sie ist kalt… aber nicht nur von der Temperatur her. Man sollte sich freuen, wenn man nach Hause kommt, habe ich mal jemanden sagen hören. Freuen, wieder zu Hause zu sein, in einer gemütlichen Wohnung. Ich freue mich nicht, wenn ich nach Hause komme. Es fühlt sich nicht an, wie zu Hause. Wie fühlt sich eigentlich “zu Hause” an? Hm.

DBT Vol. 2

Die zweite DBT Stunde letzten Montag verlief relativ gut. Einige Leute waren (nicht mehr) da, darunter auch das Brot-Mädchen (die mit dem Beispiel)… dafür war eine neue da, die weniger auffällig war.

Zuerst spielten wir zwei Runden “Ich packe meinen Koffer…”, ein Konzentrations- und Merkspiel. Ich kannte das schon, da ich letztes Jahr auch einmal die Gruppe besucht hatte und es genau dieses Modul war. Die erste Stunde des Moduls “Stresstoleranz”, um genau zu sein.

Als nächstes bekamen wir ein Blatt mit einem Fragebogen (scanne ich bei Gelegenheit mal ein), auf dem einige Fragen waren… wie zum Beispiel: “Ich bin launisch – oft – manchmal – nie”; “Ich esse  zu viel – oft – manchmal nie”; “Ich verweigere das Essen – oft – manchmal nie”; “Ich komme leicht durcheinander, bin verwirrt – oft – manchmal -nie” – also alles Fragen, die sich auf den Stress den jeder so hat beziehen. Beziehungsweise auf Stressreaktionen. Anschließend besprachen wir das Ergebnis, die meisten hatten bei knapp über der Hälfte “oft” angegeben (ich auch). Daraufhin meinte die Leiterin, wenn wir immer nie angekreuzt hätten, wären wir hier falsch. Ach wirklich? (;

Anschließend bekamen wir noch ein Arbeitsblatt, auf dem Informationen über Stress, wie er entsteht, körperliche Reaktionen und Folgen von Stress standen, welches wir zusammen lasen. Es war nicht viel dabei, das ich noch nicht wusste, war aber dennoch nicht mehr so Kindergartenlevel wie in der ersten Stunde.

Dann sprachen wir darüber, wer wie mit Stress umgeht… welche “Skills” wir uns angeeignet haben, um Stress abzubauen. Eine meinte sie würde fressen und kotzen, oder ihren Vater anschreien oder sich verletzen.  Andere meinten, sie schlagen gegen Wände, trinken Alkohol etc. pp. Bei dem Beispiel mit dem Alkohol blieben wir hängen, denn es ging um ein konkretes Beispiel einer Teilnehmerin, die die Gruppe in dieser Sache um Hilfe bat. Die Betreuer werteten ihre Schilderungen nicht, weder gut noch schlecht. Sie stellten Alkohohl nicht mal als schlechtes Mittel um runterzukommen hin, sondern betonten noch, dass es sehr wirksam und schnell geht damit. Dass es keine Dauerlösung  wäre, sagten sie auch.

Jetzt war die Gruppe an der Reihe, der Teilnehmerin mit Tipps und Ratschlägen zu helfen. Alle schlugen diverse Sachen vor, man nennt all diese Möglichkeiten um Stress abzubauen in dieser Gruppe “Skills” (=Fähigkeiten). Wichtig waren in diesem Zusammenhang vor allem Skills zur Ablenkung (z.B. aus der Situation rausgehen, mit Freunden treffen, Telefonieren,…) und Skills, die einen Reiz auf den Körper ausüben und somit den Stress herunterleveln (z.B. Gummiband am Handgelenk schnalzen lassen, in eine Zitrone beißen, Chilli essen,…). Wir versuchten nun, anhand des Beispiels von der Teilnehmerin, schädliche Verhaltensweisen, wie z.B. Gewalt oder Drogen (in dem Fall Alkohol) durch Skills zu ersetzen und sogenannte “Skillketten” zu bilden, eine Abfolge verschiedener Skills (die die Teilnehmerin selbst auch für möglicherweise wirksam hält) zu ersetzen. Die Leiter betonten immer wieder, man müsse das oft üben und richtiggehend trainieren, damit sie wirklich wirksam werden und einem dabei helfen, aus der Anspannung herauszukommen.

Am Ende der Stunde machten wir noch die Entspannungsübung. Dieses Mal war es eine Art Traumreise, wir sollten uns einen Ort vorstellen, an dem wir uns sicher und behütet fühlen und uns diesen genau ausmalen. Und uns vorstellen, wir wären dort. Diese Übung kannte ich schon aus der Tagesklinik, in der ich mal war. Ich mag sie eigentlich echt gern, wenn man sich drauf konzentrieren kann, denn man hat danach wirklich ein gutes Gefühl, wenn man es schafft, sich richtig reinzudenken. Allerdings fällt mir sowas in solchen Gruppen echt schwer, weil dort viele Leute um mich herum sind und ich nicht wirklich abschalten kann. Aber da war ich auch nicht die einzige.

Am Ende fuhr ich wie letztes Mal mit der Asiatin und der anderen zurück, die müssen nämlich in die gleiche Richtung fahren wie ich.

Alles in allem war diese Stunde schon besser als die letzte muss ich gestehen, dennoch bin ich nicht ganz überzeugt von der Wirksamkeit der Strategien, die man uns an die Hand legt. Ich werde die Unterlagen sobald ich Zeit habe einscannen und falls mir noch etwas zu der letzten  Stunde einfällt, werde ich es hinzufügen.

Krank.haft.

Es ist schön, schon am Frühstückstisch beschimpft zu werden. Vor allem dann, wenn man ihn allein gedeckt hat und diese gewisse Person, die auch die Aufgabe des Beschimpfens übernahm,  währenddessen auf dem Sofa sitzt und dabei zusieht, aber nicht hilft.

Es ist toll, wenn eben diese Person nachts um 1 Uhr, wenn man schon geschlafen hat, durch das ganze Haus sämtliche Gossenausdrücke wie Arschloch, Penner, Wichser etc. pp. brüllt,  Türen zuschmeißt  und wenn man dann nachsieht, was denn da los ist, sieht man eben jene Person, wie sie gerade auf einen Mann einprügelt, der verzweifelt versucht, aus deren Zimmer herauszukommen – woran sie ihn offensichtlich hindern wollte.

Sowas entspannt ungemein. Vor allem, wenn man eine stressige Woche hinter sich hat, in der man jeden Tag zu irgendwelchen Terminen hetzen musste und nebenbei noch Haushalt, Anrufe und natürlich ein Praktikum absolviert hat.

Gekünstelt.

Guten Morgen erstmal.

Ich habe zwar nichts Weltbewegendes zu berichten (wann habe ich das schon mal? =D), aber dennoch werde ich ein paar Dinge aufschreiben, die ich in letzter Zeit so erlebt habe und die mich beschäftigen bzw. die diese Woche meiner Meinung nach wichtig waren.

Am Montag war ich in der DBT-Gruppe, wie ich bereits erzählt habe. Wie man auf dem letzten Arbeitsblatt von den Unterlagen die ich im letzten Post hochgeladen habe sehen kann, ging es unter anderem darum, wie Vernunft und Gefühl unser Handeln bestimmen. Seit Montag bin ich wieder im außerschulischen Praktikum in einem Künstleratelier, von Fred Ziegler, einem bekannten Künstler aus dieser Gegend. Wenn man ihn googelt, findet man einige Werke und auch seine Homepage, auf der man sehen kann, was er so macht. Dazu später mehr… Jedenfalls hat er uns am Dienstag, dem Tag nach der DBT, ein Katalog gezeigt, der sich “Kunstforum” nennt und in dem alle aktuell wichtigen Künstler, Ausstellungen und auch Interviews mit Künstlern abgedruckt sind. Ich las ein wenig darin herum (das Ding hat mindestens 500 Seiten) und stieß zufällig auf einen Artikel in dem ein Interview mit David Lynch, dem Filmregisseur von “mullholland Drive”, “Lost Highway” und anderen, sehr kryptischen Filmprojekten abgedruckt war. Ich blieb daran hängen, da auch Bilder von ihm dort zu sehen waren, die mich trotz ihrer Einfachheit, trotz sehr grobem, einfachem Stil, sehr fesselten. Also überflog ich das Interview – auch in der Hoffnung, zu erfahren, wie er all diese unverständlichen, rätselhaften Filme zustande brachte und ob diese irgendeine bestimmte Bedeutung haben. Dieser Wunsch von mir wurde leider enttäuscht, da David Lynch die Einstellung hat, dass er seinen Zuschauern die Deutung überlässt und zum Teil selbst nicht erklären kann, wieso er diese Filme so gemacht hat wie sind nunmal sind. Ein anderer Teil des INterviews setzte sich in meinem Schädel fest: In diesem ging es um das Zusammenspiel von Vernunft und Gefühl. Erbeschrieb, dass die Vernunuft für ihn die Farbe blau habe, das Gefühl wiederum die Farbe rot. Und dass die Farbe violett für ihn die perfekte Verbindung von beidem symbolisiere – die Intuition. Da violett zufällig meine Lieblingsfarbe ist (neben schwarz) und ich am Tag vorher dieses Arbeitsblatt in der DBT vor mir hatte, auf dem ein blauer Kreis (Vernunft) und ein roter Kreis (Gefühl) abgebildet waren, die zusammen eine Schnittmenge (Intuition) bildeten, war es für mich wie eine Offenbarung… Kann sowas Zufall sein? Wieso habe ich von den 500 Seiten des Katalogs ausgerechnet dieses Interview gelesen? Das ging mir danach im Kopf herum.

Hier ein paar Werke von Lynch: http://www.zeit.de/kultur/2010-11/fs-david-lynch-2?page=1#http%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fkultur%2Fkunst%2F2010-12%2Fdavid-lynch-ausstellung

Nun möchte ich noch ein wenig vom Praktikum berichten. Fred Ziegler ist also unser Praktikumsleiter. Er ist ein angesehener Künstler, seine Gemälde und Skulpturen gehen im Durchschnitt für 5-10.000 Euro weg. Seine Kunden sind Investoren, die Kirche, Firmen die mit ihm oder seinen Werken Werbung machen. Am Mittwoch war er auf dem Neujahrsempfang von unserem Oberbürgermeister eingeladen, die beiden kennen sich gut. Seine Werke werden auf Ausstellungen weltweit ausgestellt. Er ist ein etwas schräger Vogel, aber supernett und locker drauf. Seine Arbeiten sind alle gelb. Sein Atelier ist in einem alten Farbrikgebäude, das nur aus Künstlerateliers besteht. Auf dem Schild vor seiner Tür steht “Fred Ziegler. Institut für Gelbforschung.” =D

Er ist wirklich ein typischer Künstler, so wie man es sich vorstellt. Er erzählte uns zum Beispiel, dass er einmal eine Ausstellung hatte mit dem Thema… ich kann mir den Namen nicht merken. Ein griechischer Gott, der in ungnade gefallen ist, ähnlich wie bei Sysiphus, der, der den Stein immer wieder den Berg heraufrollen musste, und der kurz vor dem Gipfel wieder herunterrollte. Der, den ich meine, stand im Wasser, konnte aber nicht trinken und die Früchte, die über ihm hingen, waren unerreichbar. Diesem widmete F. Ziegler eine Ausstellung. Er lud alle Gäste ein, versprach ihnen eine leckere Suppe und sie sollen doch bitte vorher nichts essen. Also stellte er sich stundenlang in die Küche und kochte… Suppe, für zig Leute. Als sie dann aber da waren, gab er niemandem etwas. Die Suppe stand vor ihnen, aber sie konnten sie nicht essen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte… aber irgendwie war ich schon beeindruckt. Das trifft das Thema einfach genial.

Am Donnerstag zogen wir mit Herrn Ziegler los und sahen uns 2 andere Ateliers an. Eins hat uns alle total beeindruckt… Ölgemälde, ca. 3×4 Meter groß… Motive waren Tiere, vor allem Affen. Gemalt mit Ölfarbe – das ganze Zimmer roch danach, überall lagen riesige Farbtuben verstreut. Die Bilder waren mit groben Pinselstrichen gemalt, der Affe mit gelben, violetten, rosanen Strichen… und er war dennoch unglaublich gut getroffen – die Mimik war super getroffen, die Farben auch… unglaublich. Ich war so beeindruckt…

In dem kleinen Format sehen die Bilder lange nicht so beeindruckend aus, aber ich habe nichts besseres gefunden: http://kunstaufaeg.blogspot.com/2010/08/blog-post_478.html#more und http://www.galerielutz.de/kuenstler-galerie/index.cfm/kuenstler/changmin-lee/ .

Das war’s für heute von mir.

Prinzesschen von Münchhausen.

Gestern Abend um 17:38 Uhr, als ich gerade auf dem Rückweg von meiner Oma war, bekam ich folgende SMS von meiner Schwester:

‘Hallo biene. Auch wenn du meine entschuldigung vllt nicht annimmst, wollt ich sagen dass mir das mit letztem we leid tut. Ich fands aber an weihnachten echt schön mit dir und hoffe dass wir uns in zukunft gut verstehen. Annika ‘

Das verwunderte mich zuerst, da sie am letzten Wochenende wirklich sehr unfair und gemein gegenüber mir, Anja und meinem Vater war. Es fielen Sätze wie “Du Wichser, ich hasse dich!”, sie hat ihn geschlagen, als er sagte, er habe keine Lust mehr auf die ewigen Diskussionen. Sie sagte zu Anja viele wirklich fiese Dinge, die unter die Gürtellinie gingen, wie z.B. “Du hast mir gar nichts zu sagen, halt dich raus! Du bist ja nur die neue Freundin vom Papa aber gehörst ja nicht zur Familie.” …und noch fiesere Dinge. Mich hat sie wie eben erwähnt auch nicht zu knapp beschimpft. Ich werde diese Schimpftiraden aber jetzt nicht alle wiedergeben, die meisten müssten sich ungefähr denken können, was für ein Mensch sie ist und wie das ungefähr aussah. Es ist übrigens jedes Wochenende an dem sie da ist (sie ist ja noch in der Klinik im Moment – bis 11.01.) dasselbe, es gibt kaum Tage, an denen sie sich mal zusammenreißt. An diesem Wochenende weigerte sie sich auch vehement sich für ihr Verhalten bei uns zu entschuldigen. Daher auch meine Verwunderung…

Gut, jedenfalls kam diese SMS an. Ich habe kurz überlegt, ob ich zurückschreibe, habe es aber sein gelassen. Mir kam das Verhalten nämlich bekannt vor: Erst kurz vor ihrem Geburtstag hatte sie Anja einen langen Entschuldigungsbrief geschrieben, in dem sie Besserung gelobte und auf armes kleines Mädchen machte. Ich finde das sehr offensichtlich, wieso sie das tat. Denn das hat sie früher auch schon sehr oft so gemacht, um dann trotz ihres Verhaltens noch Geschenke abzugreifen. Anja kannte das noch nicht und ist mehr oder weniger drauf reingefallen.

Also… ich antwortete nicht auf die SMS, weil es mir sehr suspekt war und noch seltsamer fand ich, dass die Entschuldigung erst am Mittwoch kam, nachdem sie sich ein paar Tage vorher noch im Recht fühlte und keine Entschuldigung bei mir ankam.

Einige Zeit später loggte ich mich bei meinem facebook Account ein und checkte meine Nachrichten. Auch dort hatte ich eine von ihr bekommen, die folgendermaßen lautete (Achtung, ist nicht gerade kurz – wahrscheinlich hören hier schon alle vor Langeweile auf zu lesen, weil ich so viel schreibe heute xD):

‘Hallo Biene. Ich hab dir zwar gerade schon eine SMS geschrieben, aber ich denke nicht, dass das aussreicht und deswegen schrieb ich dir hier noch eine etwas ausführlichere Nachricht, in der Hoffnung einige Dinge zu klären.

Erstmal wollte ich nochmal sagen, dass es mir leid tut wegen letztem Wochenende. Ich weiß, dass ich in vielen Situationen überreagiere und das tut mir danach auch leid. Aber ich hab auch gemerkt, dass wir uns auch gut verstehen können, so wie an Weihnachten und ich würde mir so wünschen, dass wir uns wieder besser verstehen.
Zu der Sache mit dem Krankenhaus… Es tut mir leid dass ich dich da nicht öfter besucht haben, aber ich will dass du weißt, dass ich das nicht gemacht habe weil du mir egal bist!!! Ganz im Gegenteil, ich habe viel an dich gedacht und mir total viele Sorgen gemacht und ich hatte ganz sicher nichts besseres zu tun als dich zu besuchen ( Im Zimmer sitzten und nachdenken, wo man sich angesteckt haben könnte ist nicht gerade schön). Ich weiß, ich hätte öfter kommen sollen aber es war für mich so schwer dich so zu sehen. Es hat mich so geschockt, als ich das erste mal da war, überall die Maschinen und die Leute die mehr tot als lebendig aussahen. Und das erste Mal, als ich da war hast du irgendwas erzählt, dass die Pfleger dich umbringen wollen und hast mich gar nicht erkannt. Mir war das alles irgendwie zu viel und wenn mir etwas zu viel wird schotte ich mich oft ab und hoffe dass alles von sich aus wieder gut wird. Ich weiß dass das nicht der richtige Weg ist, aber ich habe das schon damals bei der Mama so gemacht, dass ich nur vor der Schule runter gegangen bin, um Tschüss zu sagen als wäre nichts, auch wenn sie schon seit Tagen ohne zu Essen im dunklen Keller war. Deswegen fühl ich mich auch total schlecht und ich hätte es bei dir anders machen sollen, das weiß ich. Ich kann verstehen wenn du enttäuscht von mir bist, aber ich will dass du weißt, das du mir echt wichtig bist und ich fänd es so schön, wenn wir wieder besser miteinander auskommen würden. Ich werde mir auch alle Mühe geben, weil ich weiß dass es mit mir oft schwierig ist. Aber es gab ja auch Zeiten, in denen wir uns gut verstanden haben und ich fänd es schön, wenn das öfter so sein könnte. Wenn du noch Zeit brauchst, kann ich das verstehen, aber ich wollte dir das alle schon lange sagen, denn du bist mir echt wichtig. Ich hab dich lieb. Annika’

Soweit so gut. Jetzt werden einige denken wow, das klingt aber wirklich ernst und die meint es sicher gut, und fragen sich, wieso ich mich so anstelle und sie nicht leiden kann. Ich wusste das zuerst auch nicht einzuordnen.

Dann sprach ich heute mit meinem Vater, und fragte ihn, ob er ihr gesagt hätte, sie solle sich entschuldigen. Er bejahte und meinte, er habe es ihr  vorgestern – also einen Tag bevor SMS und Brief kam – mehrmals gesagt. Als ich weiter bohrte, sagte er außerdem, dass er ihr gesagt hat, wenn sie sich nicht bei mir entschuldigen würde, dann würde er sie dieses Wochenende nicht besuchen. Dann machte es ‘klick’ in meinem Kopf und alles machte auf einmal wieder Sinn. Außerdem war ich froh, dass ich ihr weder geantwortet, noch die Entschuldigung angenommen hatte. Wie dreist kann man eigentlich sein!? Solche krassen Lügen und Versprechen aufzutischen, ohne dabei auch nur annähernd ein schlechtes Gewissen zu haben? Nur, um das zu erreichen, was sie wollte: Mein Vater fährt sie morgen besuchen. Eine Fahrt zu ihr in die Klinik dauert 1 1/2 bis 2 Stunden und er kann nur 2 Stunden bleiben, weil er arbeiten muss… Ich habe ihm zwar alles gesagt, von den Nachrichten etc. und wie falsch das von ihr war, aber anscheinend reicht so eine ‘Entschuldigung’ für ihn aus, um sie dann trotzdem besuchen zu kommen… Das Prinzesschen Narziss hat wieder mal seinen Willen bekommen.

Hm…

Ich glaube der Titel trifft es ziemlich gut, auch wenn er irgendwie aussagelos ist. Seit 3-4 Tagen (oder schon länger?) stimmt irgendetwas nicht mit mir. Ist es der Jahreswechsel? Ich weiß es nicht.

Ich fühle mich nicht gut. Total antriebslos, unzufrieden. Gut, nicht immer… aber 90% der Zeit. Es gibt auch Hochphasen, die allerdings nur kurz andauern… situationsbedingt.

Nun habe ich Angst… Angst, dass es wie damals nicht mehr aufhört oder noch schlimmer wird. Ich schlafe schlecht. Träume… erinnere mich auch wieder dran. Träume von Tod, Angst, kryptische Träume, die ich selbst nicht so recht verstehe. Ich bin müde… den ganzen Tag. Trotz Kaffee, schwarzem Tee und andren koffeinhaltigen Getränken…

Was nun? Die letzten drei Termine mit meiner Psychiaterin habe ich verpeilt, einen neuen könnte ich ausmachen, doch a) habe ich Angst, weil ich die letzten schon verplant habe und b) könnte ich den nächsten dann wohl erst in 3-4 Wochen haben. Bis dahin könnte alles schon kaputt sein, denn die Ferien dauern nur noch eine Woche und danach ist Praktikum angesagt. Mit wem soll ich drüber reden? Und: was soll ich sagen? Wahrscheinlich ist das einfach nur eine kurze Tiefphase, die wieder vorübergeht… Aber wieso? War der Auslöser kleine Ereignisse, die mich runtergezogen haben? Oder einfach Winterdeprression? Vielleicht auch, dass ich die Schmerzmedis runtergesetzt habe? Oder einfach weil Ferien sind und ich keine wirkliche Tagesstruktur mehr habe? Hm…  Hoffen wir einfach mal, dass es nicht schlimmer wird und der Selbsthass nicht wieder in voller Wucht zuschlägt. Ich räume mal weiter auf und gehe mit den Hunden raus…

Ich brauche mal euren Rat.

Liebe Mitleser(innen) [sofern ich hier überhaupt im Plural sprechen kann (;],

es geht um ein Problem mit einem Freund von mir, es ist auch möglich, dass er diesen Beitrag vielleicht mitlesen wird – aber das ist ok, denn er weiß bereits, was ich über die Situation denke.

Es geht darum, dass ich mit meinem besten Freund zusammenziehen möchte, in eine WG. Der Plan steht schon seit Sommer, schon da haben wir das besprochen und ausgemacht. Wir wollen also in eine WG, 3-Zimmer-Wohnung, Preis wenn möglich für einen nicht über 250, insgesamt also 500. Bis dahin sehe ich kein Problem.

Nun ist die Sache, dass ich schon 3 Wohnungsbesichtigungen über Bekannte organisiert habe, das ist insgesamt nicht sehr viel, aber es ist etwas. Der Grund, wieso ich nicht weitersuche, ist, dass mein zukünftiger Mitbewohner _nichts_ macht. Absolut nichts. Ich rede seit 3 (!!!) Monaten auf ihn ein, er solle doch wenigstens mal im Internet schauen und sich bei geeigneten Wohnungen die Unterlagen schicken lassen bzw. Beischtigungstermine ausmachen. Seit 3 Monaten! Und jedes Mal, wenn ich ihn darauf ansprach, sagte er etwas von wegen, ja er hat nichts gefunden… es gibt nichts… die hätten ihm keine Unterlagen zugeschickt und nicht angerufen… dann meinte er irgendwann mal, sie hätten ihn angerufen, als er in der Ausbildung war. Auf meine Frage hin, ob er dann wenigstens zurückgerufen hat, als er gesehen hat, dass sie angerufen haben, meinte er nur: “Nein, das habe ich ehrlich gesagt vergessen.”

Jedes Mal wenn ich es anspreche kriege ich eine ellenlange Liste Ausreden, die mehr oder minder absurd sind, aufgetischt…
Er sollte sich zum Beispiel auch so einen “Wohnberechtigungsschein” geben lassen – dazu müsste er nur seinem Betreuer Bescheid geben und der würde sich darum kümmern. Aber selbst das hat er nicht gemacht. Seit 1 1/2 Monaten nicht. Und diesen Schein braucht man, um an günstige Wohnungen zu kommen, da er einen dazu berechtigt, auch bestimmte günstigere Objekte zu besichtigen und zu mieten, die eben nicht für alle zur Verfügung stehen.

Letztes Wochenende hat es mir dann gereicht, weil ich mich vor allen immer wieder rechtfertigen muss, wieso in der Sache nichts voran geht… und ich es nicht einsehe, wieder allein alles machen zu müssen.

Also habe ich ihn angerufen. Das gab ein langes Gespräch und wieder eine Liste voller Ausreden…

So und ich habe eine Dummheit begangen. Ich habe ihm eine tolle Vorlage für alle weiteren Ausreden gegeben… Irgendwie ist er jetzt auf dem Trichter, dass er alles damit entschuldigt, dass er ja antriebslos ist, gestresst und es einfach nicht mehr schafft. Er beruft sich jetzt darauf, dass er vor ein paar Jahres depressiv war, und deswegen Antidepressiva nimmt, und der Wirkspiegel jetzt zu niedrig ist, weil er eine Winterdepression hat. Ich habe ihm dazu die Vorlage gegeben, wie gesagt, weil ihm auf seinen Kommentar hin (“Ich bin in letzter Zeit so antriebslos.”) fragte, ob es sein kann, dass seine Medis nicht mehr so gut wirken…
Nun sagt er jedes Mal bei diesem Thema, das sei der Grund. Und da es meine Vorlage war, wirkt es auf mich nicht ganz überzeugend wenn ich ehrlich bin.

Gerade eben fragte ich nochmal, was denn nun wegen der Wohnung ist und ob er wenigstens in der letzten Woche, und in der Zeit, in der er krank gemacht hat, nach Wohnungen gesucht hat.
“Nein, es tut mir leid, ich hab dir doch gesagt, dass ich zur Zeit so antriebslos bin und nichts auf die Reihe bekomme. Ich hab die ganze Zeit auf Ausbildung Stimmungsschwankungen, bin gestresst und ich glaube ich habe so eine Art Burnout – wenn ich von Arbeit komme, bin ich total müde und nur am rumgähnen. Ich hab’ jetzt auch einen Termin bei meinem Psychiater – am Montag. Dann wird geschaut, ob er die Medis raufsetzt. Und ich kann ja jetzt noch schauen, ob ich was finde an Wohnungen, wenn ich gleich zu Hause bin…”

Wirkt das nur auf mich nicht so ganz stimmig?

Je länger es so geht, desto mehr komme ich von der Idee ab, mit ihm zusammenzuziehen. Denn wenn ich allen Dingen monatelang hinterherlaufen muss und mir immer wieder dieselben Ausreden anhören muss – dann sehe ich das nicht ein.
Wenn zum Beispiel ausgemacht ist, dass das Bad am Montag, den 5. Januar zu putzen ist und es dann erst am 5. Februar oder später gemacht wird, dann wird die Wohnung bald eine Müllkippe sein.
Btw: seine jetzige Wohnung ist genau das. Ich mein ok, kann ja jeder machen wie er möchte in seiner eigenen Wohnung. Aber ob er dann in der gemeinsamen ordentlicher sein wird, wage ich etwas zu bezweifeln…

Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben, wie ich am besten mit der Situation umgehen sollte? Welche Schritte jetzt die sinnvollsten wären…

Glg,

wortlose.poetin

Edit: Für das ganze Projekt spricht, dass man für weniger Geld mehr Platz bekommt, dass wir uns an sich bis jetzt immer sehr gut verstanden haben, dass ich eine größere Wohnung möchte um mir eine Katze anzuschaffen und auch, dass man einfach a) Aufgabenteilung hat und nicht alles allein machen muss und b) man nicht immer alleine ist, sondern auch mal Sachen zusammen unternehemn kann, z.B. kochen….