Same Procedure as Everytime.

Seit heute morgen nehme ich mir vor, das Zeug einzuschmeißen.

Nein, jetzt noch nicht… der Kaffee wirkt noch.

Nein, erstmal mit den Hunden rausgehen.

Nein, erst frühstücken, auf leeren Magen ist das nicht gut!

[Es ist mittag.]

Nein, erst einkaufen.

Ok, jetzt lese ich mal die Packungsbeilage (ohne den Nebenwirkungen!)… Hm, mist.

Da steht, dass man es nicht zusammen mit Beruhigungsmitteln nehmen darf (Promethazin ist eins) – somit fällt meine Tavor-Notfall-Strategie auch ins Wasser.

Außerdem steht da, dass man epileptische Anfälle bekommen kann.

Man sollte es auch nicht nehmen, wenn man eine Essstörung hat oder hatte – mein Essverhalten ist auch nicht ganz normal.

Erinnerung kommt wieder: Meine Schwester sollte oder wollte es mal nehmen, durfte aber nicht, weil sie mal eine ES hatte. Angeblich erhöht das das Risiko einen Anfall zu bekommen dramatisch.

Dann fällt mir ein, dass ich ja heute nachmittag alleine hier bin und keiner weiß, dass ich ein neues AD nehmen – was, wenn ich einen Anfall bekomme und niemand da ist…? Und ich nur noch rumspacke und krampfe und nicht mal das Handy bedienen kann? Verdammt. xD

Also klemme ich mich an den PC und schreibe meiner Ärztin eine Mail… nun warte ich auf Antwort.

 

Ich glaube, das wird nichts mehr… eigentlich hätte ich wissen müssen, dass ich da wieder so neurotisches Chaos verbreite und wieder ewig brauche, bis ich mich mal traue, das Zeug zu nehmen.

Blöd ist jetzt, dass ich heute anfangen wollte – sollte, weil meine Ärztin ab Freitag im Urlaub ist, für zwei Wochen, und sie meinte, ich sollte jetzt mal anfangen und wenn Probleme auftreten, ist sie ja noch da. Hmmm.

Vorhin habe ich noch bei FB mit einem Freund (den ich aus der Klinik kenne) gechattet, der hatte das Zeug auch mal. Er meinte, es hätte ihm nicht wirklich etwas gebracht. Außerdem hat er mir erzählt, dass er seine Medis (und er hatte verdammt viele!) auf ein Minimum reduziert hat – 10mg Cipralex –  und jetzt versucht, so zurecht zu kommen. Auch wenn es schwer ist. Eigentlich will ich das ja auch… Goth, wenn ich mich mal entscheiden könnte!

Blöder Kopf.

 

 

Gesenktes Haupt…

…geschlossene Augen.

Angst, die mich beflügelt
zerstört auch meine Wut,
die ich jahrelang in mir aufgezogen habe.
Durch all die Schmerzen, die ich so oft erfuhr,
begann ich zu verstehen,
dass ich niemandem vertrauen konnte.
Niemandem… Nicht mal mir selbst…
Denn mein Geist war niemals klar.
War immer schon verstört und krank!
Krank – durch meine…vielleicht…
Sensibilität, das Leiden zu verstehen…
das ich so tief in meinem Herzen trug…
Und ich vernehme ein Raunen
in den Wäldern und ich beginne zu staunen,
dass der Boden der mich trägt… langsam… verschwindet.
Sanft gleite ich hinab – schweigend – und voller Hoffnung,
dass ich nun meinen Lohn erhalte,
auf den ich doch so lang gewartet.
All die Qualen, die ich erlitt…
sie müssen doch einen Sinn ergeben.
Oder nicht?
Sie müssen doch einen Sinn ergeben!

Oder nicht???!!

 

Verbrauchte Gedanken in geschlossenen Räumen
Angst vor dem Glück, in Teufels Hand
Weicher Tod im harten Schlaf
Träume ohne Wiederkehr, Einsamkeit in mir
Stürzen ohne Halt, Flucht in mein neues Leben
Verbrauchte Räume in geschlossenen Gedanken
Angst vor dem Teufel in Glückes Hand
Weicher Schlaf im harten Tod
Einsamkeit ohne Wiederkehr, Träume in mir
Flucht, ohne Halt, Stürzen in ein neues Leben

 

Ich schließe meine Augen…
und verharre in der Dunkelheit.
Was kommt nun?
Was kommt nun?!?
Langsam schließt sich,
der klaffende Abgrund,
über meinem Kopf…
und schließt mich ein…
nichts geschieht…
Und nichts geschieht??!!
War das der Sinn?
Ist das etwa alles?
Ist das der Lohn für meine Mühen?

 

Ich schlafe ein… und beginne zu vergessen

Vergessen…
Vergessen zu werden.

 

Geschenkte Liebe, Vergessener Hass
Sehnsucht nach der Gegenwart
Flucht vor den Lügen
Halbe Herzen voller Hoffnung
Vorgegebene Argumente, Konstruktives Leben
Gesenktes Haupt, Geschlossene Augen

Geschenkter Hass, Vergessene Liebe
Sehnsucht nach der Lüge, Flucht vor der Gegenwart
Halbe Hoffnung, Volle Herzen
Vorgegebenes Leben, Konstruktive Argumente
Gesenkte Augen..
Geschlossenes Haupt…

 

[all:my:faults]

 

Ich weiß nicht, was es ist… es tut so verdammt weh. Ich möchte schreien, aber kann nicht. Warum kommt es meistens abends/nachts, wenn ich alleine bin?

Warum fühle ich mich so verdammt leer? Und gleichzeitig so verzweifelt und traurig… Klar habe ich in letzter Zeit wirklich Grund dazu… aber ich weiß, dass das nichts mit der Situation zu tun hat. Das sind alte Gefühle… alter Schmerz. Der irgendwo gespeichert ist und nur darauf wartet, wieder zuschlagen zu können. Diese Welt ist so leer und grau… so leblos. Die Kunsttherapeutin meinte, das sei nur ein Spiegel meines Inneren, als ich dort mal ein dementsprechend tristes, graues Bild malte. Wahrscheinlich ist das so… alles so leer. So unglaublich leer. Bedeutungslos. Bedeutung haben für mich nur manche Menschen… aber von den meisten wurde ich nur enttäuscht. Das ist der Grund, weshalb ich niemanden zu nahe an mich heran lasse. Angst. Angst davor, verletzt, enttäuscht und verlassen zu werden, wenn ich mich an jemanden binde. Aus der Erfahrung heraus, dass es zu sehr weh tut. Immer, wenn ich es wage, tut es letztendlich so sehr weh, dass ich es nicht aushalten kann… so kann doch kein Mensch (über-)leben…

Aber es ist so traurig. Die Liebe ist das einzige im Leben, das Bedeutung hat – aber ich kann es nicht (mehr)… Ich kann nicht lieben. Nicht so, wie ein normaler Mensch. Mein Leben hat jegliche Bedeutung verloren. Schon lange. Und seit 2,5 Monaten erstrecht. Bis vor ca. 2 Wochen hatte ich noch einen kranken Funken Hoffnung, aber die hat sich auch zerschlagen… War alles sowieso nicht realistisch, das ist mir klar. Aber wann ist – ich nenne es einfach mal so – Liebe realistisch oder rational? Wie singen Schallfaktor so treffend?

Heut’ ist der Tag.
Heut’ ist es soweit.
Heut’ hab ich den Mut.
Heut’ bin ich bereit.
All die verdrängten Gefühle,
Die schon immer da waren.
Selbstmordgedanken seit etlichen Jahren.
Ich habe es erkannt.
Mir wurde plötzlich bewusst:
Wenn ich geh, dann will ich gehen.
Ein großer Verlust? – Ja!
Mir wurde es klar: Ich bin hier verkehrt.
Denn ohne die Liebe ist das Leben nichts wert.
[…]

Ich war steht’s auf der Suche,
Was Liebe bedeutet.
Hab es niemals erfahren,
Hab nur Zeit vergeudet.
Die fehlende Liebe durch Drogen ersetzt.
Und dadurch meine Seele unheilbar verletzt.
War nie in Gefühlen,
Noch niemals besessen.
Habe Vater und Mutter längst vergessen.
Denn ich war schon immer allein.
Denn all meine Probleme interessierten kein Schwein!

 

[Schallfaktor – Selbstmordgedanken]