Ich möchte heute über ein Thema schreiben, das mich schon sehr oft ins Grübeln gebracht hat – ein Thema, das wahrscheinlich jeden von uns in irgendeiner Art und Weise betrifft.
Man stelle sich vor, man möchte Kekse, man geht in einen Supermarkt, sieht sich um, sucht sich entweder die leckersten, oder die mit der schönsten Verpackung, die günstigsten oder vielleicht einfach seine Lieblingskekse heraus. Man geht zur Kasse, zahlt und verschwendet keine großen Gedanken mehr an die Sache. Zu Hause angekommen, öffnet man die Packung, surft vielleicht im Internet oder knallt sich vor die Glotze und mampft nebenbei die Kekse.
Normal, würde jetzt jeder sagen. Nichts dabei.
Und genau das, möchte ich mir jetzt genauer ansehen. Man denkt sich vielleicht, ach, Kekse… und? Was ist da jetzt dabei? Ich hätte auch ein beliebiges anderes Beispiel nehmen können… es geht mir nämlich genau um dieses “nichts dabei”.
Jetzt denke ich mich mal ca. 50 Jahre in der Zeit zurück. Was hätte damals ein Kind gesagt, wenn man ihm so eine simple 0-8-15-Kekspackung geschenkt hätte? Es wäre vor Dankbarkeit und Glück wahrscheinlich gar nicht mehr aus Danksagungen herausgekommen und hätte sich richtig, richtig gefreut. Und das, obwohl es genau dieselbe Packung ist, die wir heute ohne einen Gedanken dieser Art in nebenbei futtern. Genau auf diese Problematik (ich nenne es jetzt einfach so, auch wenn viele es nicht so sehen.) möchte ich jetzt zu sprechen kommen.
Wir schätzen heutzutage kaum noch etwas wert, es ist alles selbstverständlich. Billig muss es sein, trotzdem gute Qualität und am besten auch noch schön anzusehen und wenn es sich um etwas Essbares handelt bitteschön wohlschmeckend. Das ist heutzutage selbstverständlich hier, in der westlichen Welt. Vor allem auch hier in Deutschland, da wir kein armes Land sind.
Früher jedoch, war es anders. Und in diesem Zusammenhang wage ich zu sagen: Früher war es besser. Auch wenn es abgedroschen klingt…
Vor einigen Jahrzehnten war es nicht üblich, dass jeder ein Auto besitzt, eine Wohnung, die freie Wahl der Lebensmittel, einen Fernseher oder ein Telefon. Es war auch nicht Gang und Gebe, sich jeden Monat neue Kleidung zu kaufen – auch noch von der Stange – Essensreste, die noch genießbar sind, wegzuschmeißen. Und genau deswegen, schätzte man all die Dinge, die man besaß. Denn man konnte nicht einfach Ersatz nachkaufen. Man hatte vielleicht ein Kleid, auf das man dann natürlich aufpasste, wie auf seinen Augapfel. Heute besitzen selbst die ärmsten bei uns, die, die von Sozialhilfe leben, mehr als nur ein Kleidungsstück.
Ich finde die aktuelle Einstellung der Menschen sehr schädlich und schade.
Zunächst einmal schade, weil Kinder nicht mehr lernen, das zu lieben, was sie haben. Mit dem zu leben, was da ist. Sie lernen: Wenn ich etwas nicht mag, bekomme ich etwas anderes. Wenn ich das nicht essen möchte, kauft Mama einfach etwas neues. Sie schätzen das, was sie haben nicht mehr, weil sie erstens zu viel haben und zweitens fast immer (einen besseren) Ersatz haben können.
Ein Beispiel: Ein Mädchen bekommt eine Puppe geschenkt, freut sich zunächst. Dann geht sie mit ihren Eltern in die Stadt und sieht eine andere Puppe, die noch schöner ist, als die geschenkte Puppe. Das Mädchen weiß, dass ihre Eltern Geld haben, also bittet sie um die Puppe – und bekommt sie. Die erste Puppe – die ihr vielleicht von einer ihr wichtigen Person geschenkt wurde, ist unwichtig geworden. Es geht nicht mehr um Ideale, um ideelleWerte, sondern nur noch um das Materielle: Die Puppe.
Ich bin der Meinung, diese Art von Einstellung ist schädlich für die Entwicklung eines Menschen, der später einmal liebend und wertschätzend werden soll. Wenn man lernt, man kann alles Unschöne – nicht perfekte – durch etwas Besseres ersetzen, jeden Makel einfach wegmachen, anstatt sich damit zu arrangieren bzw. daran zu arbeiten, dann denke ich, wird dieser Mensch z.B. niemals nur eine Person lieben können – sobald Probleme auftreten, wird er das als Kind erlernte Muster anwenden: Ersetzen, statt sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Eine Mutter, die diese Muster erlernt hat, wird einem schwierigen Kind weniger zuhören, mit ihm reden oder es einfach in den Arm nehmen, sie wird den einfacheren Weg wählen: Sie geht zu einem Arzt und lässt sich Pillen für das Kind verschreiben, oder notfalls auch die komplette Verantwortung der Erziehung abgeben (Heim, o.Ä.). Der Weg, des geringsten Widerstands, der Vermeidung der Auseinandersetzung mit der Problematik wird gewählt.
Ich spreche jetzt nicht nur von Lebensmitteln und Puppen, ich denke die allgemeine Tendenz in unserer Überflussgesellschaft geht in diese Richtung: Werte und materielle Güter – all diese Dinge verlieren immer mehr an Wert. Nicht an materiellem Wert, sondern an ideellem Wert.
Geht es euch nicht auch manchmal so, dass ihr euch denkt: Geht es nicht besser? Billiger? Perfekt? Anstatt zu denken: Ja, damit bin ich zufrieden. Das ist vollkommen gut wie es ist, auch wenn es irgendwo noch etwas tolleres gibt – es reicht für mich.
Ich werde bei Gelegenheit noch weitere Überlegungen zu diesem Thema, dem Thema “Wertverlust”, hier niederschreiben, dann aber auf andere Themenbereiche bezogen. Vielleicht regt es ja den einen oder anderen zum Nachdenken an…
Ich muss mal wieder kommentieren.
Wie meistens ein interessanter Eintrag. Allerdings stimme ich -mal wieder- nicht komplett zu.
“Wir schätzen heutzutage kaum noch etwas wert, es ist alles selbstverständlich”
Ohne das nun böse zu meinen. Aber gewisse Dinge sind auch einfach selbstversttändlicher als früher. Das liegt zum einen daran, das man “wohlhabender” (ich mag das Wort nicht) ist, und eine Packung Kekse (um bei dem Beispiel zu bleiben) heute eben nur noch einen Bruchteil des Gehaltes ausmacht, wo es früher eben ein signifikanter Anteil war.
Und zum anderen liegt es auch dadran, das Produktionsmöglichkeiten (oder auch Transportmöglichkeiten) ganz anders sind (durch Forschung, Weiterentwicklung, bessere Planung, etc). Wo es früher eben in einer Stadt im Monat 300 Packungen Kekse gab, gibt es heute – drastisch gesagt – 300.000. Dadurch sinkt der Preis natürlich, und sie sind einfach wesentlich einfacherer verfügbar.
Oder nimm Internet / Telefon. Als wir hier anfangs Internet bekamen, kostete ne Flatrate noch > 80 Euro. Heutzutage bekommst du die doch für 10 oder 20 Euro nachgeschmissen – mitsamt Telefonflatrate und allem.
Natürlich sehen manche Leute vielzuviele Dinge als selbstverständlich an. Aber teilweise ist dies “zurecht” so, durch oben erwähnte Umstände.
“Billig muss es sein, trotzdem gute Qualität und am besten auch noch schön anzusehen und wenn es sich um etwas Essbares handelt bitteschön wohlschmeckend.”
Hier stimme ich dir allerdings voll zu. Im englischen gibt es einen Spruch “Good things done quick won’t be cheap. Cheap things done quick won’t be good. Good things done cheap won’t be quick.” So sehe ich das. Alles zusammen geht nicht.Ich finde es auch immer sehr amüsant, wenn sich Leute drüber aufregen, das geschenkte Dinge qualitativ nicht hochwertig sind… :-D
“Vor einigen Jahrzehnten war es nicht üblich, dass jeder ein Auto besitzt, eine Wohnung, die freie Wahl der Lebensmittel, einen Fernseher oder ein Telefon.”
Irgendwie ist das in meinem Bekanntenkreis nicht selbstverständlich – so hat geschätzt die Hälfte kein eigenes Auto, ein Teil nur “ältere” Technik (Fernseher, Telefon), und so weiter. Vielleicht kommt es einem nur so vor, das viele es haben, weil man irgendwie immer “Zugriff” drauf hat.
“Das Mädchen weiß, dass ihre Eltern Geld haben, also bittet sie um die Puppe – und bekommt sie. Die erste Puppe – die ihr vielleicht von einer ihr wichtigen Person geschenkt wurde, ist unwichtig geworden. Es geht nicht mehr um Ideale, um ideelleWerte, sondern nur noch um das Materielle: Die Puppe.”
Auch hier stimme ich dir nicht zu. Natürlich gibt es Leute, die so sind. Gut, ich habe nicht allzuviel mit Kindern zu tun. Aber ich kenne genügend Leute, die irgendwelchen Alten Kram aus Sentimentalität aufbewahren, auch wenn er schon längst “verbessert” werden könnte.
“Ich bin der Meinung, diese Art von Einstellung ist schädlich für die Entwicklung eines Menschen, der später einmal liebend und wertschätzend werden soll. Wenn man lernt, man kann alles Unschöne – nicht perfekte – durch etwas Besseres ersetzen, jeden Makel einfach wegmachen, anstatt sich damit zu arrangieren bzw. daran zu arbeiten, … ”
Ist sie so schädlich? Wenn ich mich immer nur mit dem “Ist”-Zustand zu arrangieren lerne, und niemals nach Verbesserung strebe – dann würde ich heute in einer Höhle sitzen, und die Wände bunt anmalen. Denn ohne dieses Streben bleibt der Fortschritt irgendwie auf der Strecke. Ausserdem – ich zitiere dich mal selber “ich finde sowas toll, wenn leute einfach klar und direkt sagen, was sache ist =) nur dann kann man auch was an sich und seinem verhalten ändern..” Widerspricht sich das nicht etwas, oder übersehe ich nun etwas? :)
Natürlich hast du mit dem Rest Recht – es gibt Fälle in denen es besser ist, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, statt sie zu ersetzen. Vermutlich ist es sogar oftmals so – denn nur, wenn man Dinge kennt, kann man sie auch verbessern. Gut, jetzt widerspreche ich mir selber. *lach*
Aber ich denke, hier gibt es kein “schwarz/weiss” – denn hier ist der Mittelweg das bessere, denke ich.
Na toll. Jetzt lese ich erst, das du nicht von Puppen und Lebensmitteln redest. Aber ich denke, meine obigen Ausführungen lassen sich durchaus übertragen.
Manche Dinge verlieren einfach zurecht (oder zumindest : aus logischen Gründen) an (ideellem) Wert. Manche Dinge sind heutzutage selbstverständlich, die es früher nicht waren. Im Gegenzug werden aber andere Dinge wieder “nicht selbstverständlich”. Ist das gut so? Ich weiss es nicht. Aber es ist einfach so, und ich kann verstehen, wieso es teilweise so ist.
“Geht es euch nicht auch manchmal so, dass ihr euch denkt: Geht es nicht besser? Billiger? Perfekt? Anstatt zu denken: Ja, damit bin ich zufrieden. Das ist vollkommen gut wie es ist, auch wenn es irgendwo noch etwas tolleres gibt – es reicht für mich.”
Eigentlich denke ich ständig “geht es auch besser, billiger? (Perfekt gibt es für mich nicht – denn das ist für mich ein Idealzustand, der praktisch nicht zu erreichen ist). Andererseits hindert mich das nicht daran, mit dem, was ist, zufrieden zu sein. Denn manchmal ist die Antwort einfach “Klar geht es – aber nicht für mich” Wie bei meinem Auto – klar, es geht schneller, größer, besser ausgestattet. Aber momentan ist das nicht für mich drin, und daher bin ich zufrieden, überhaupt was zu haben.
Ich hoffe, ic hhab jetzt nicht zu weit am Thema vorbei gelabert :D
“Wie meistens ein interessanter Eintrag.”
Danke =) Ich hoffe doch, ich langweile meine Leser hier wirklich nicht allzu sehr…
“Ohne das nun böse zu meinen. […]”
Ich glaube, es kam nicht ganz rüber, worauf genau ich raus wollte. Ich habe auch nicht (wie du immer denkst) von allen Menschen geredet, ich schere nicht alle über einen Kamm. Ich sprach von vielen, einigen oder auch der allgemeinen Tendenz. Die Gründe, wieso viele Dinge an Wert verlieren, wollte ich nicht betonen, sondern _dass_ sie es tun, und dass ich das keine gute Entwicklung finde. Auch wenn ich das Geld habe, mir alles zu leisten, heißt das nicht automatisch, dass mir die Dinge weniger wert sind. Ich kenne einige Menschen, die trotzdem, dass sie wohlhabend sind, auch kleine Dinge und vor allem die kleinen Freuden des Alltags schätzen. Auch wenn sie sich 300 Packungen Kekse kaufen können, schätzen sie doch jeden einzelnen und sehen nicht nur den materiellen Wert.
“Irgendwie ist das in meinem Bekanntenkreis nicht selbstverständlich – so hat geschätzt die Hälfte kein eigenes Auto, ein Teil nur “ältere” Technik (Fernseher, Telefon), und so weiter. Vielleicht kommt es einem nur so vor, das viele es haben, weil man irgendwie immer “Zugriff” drauf hat.”
Auch hier ging es mir nicht um die Menschen, die sowas nicht haben, sondern den Durchschnitt. Sogar eigentlich eher um die, die diese Dinge besitzen und nicht schätzen. Die die sie nicht haben, nehmen sie natürlich nicht für selbstverständlich, das ist mir klar.
“”Das Mädchen weiß, dass ihre Eltern Geld haben, also bittet sie um die Puppe – und bekommt sie. Die erste Puppe – die ihr vielleicht von einer ihr wichtigen Person geschenkt wurde, ist unwichtig geworden. Es geht nicht mehr um Ideale, um ideelleWerte, sondern nur noch um das Materielle: Die Puppe.”
Auch hier stimme ich dir nicht zu. Natürlich gibt es Leute, die so sind. Gut, ich habe nicht allzuviel mit Kindern zu tun. Aber ich kenne genügend Leute, die irgendwelchen Alten Kram aus Sentimentalität aufbewahren, auch wenn er schon längst “verbessert” werden könnte.”
Klar sind nicht alle Menschen so, vor allem nicht die Älteren. Unsere Elterngeneration, die Großeltern… ich meinte eher die neue Generation, die Kinder und Jugendlichen wachsen in dieses Denken hinein. Natürlich auch nicht alle, aber sehr viele – die Mehrheit. Das ist jedenfalls das, was ich so mitbekomme…
“Ist sie so schädlich? Wenn ich mich immer nur mit dem “Ist”-Zustand zu arrangieren lerne, und niemals nach Verbesserung strebe – dann würde ich heute in einer Höhle sitzen, und die Wände bunt anmalen. Denn ohne dieses Streben bleibt der Fortschritt irgendwie auf der Strecke. Ausserdem – ich zitiere dich mal selber “ich finde sowas toll, wenn leute einfach klar und direkt sagen, was sache ist =) nur dann kann man auch was an sich und seinem verhalten ändern..” Widerspricht sich das nicht etwas, oder übersehe ich nun etwas?
Natürlich hast du mit dem Rest Recht – es gibt Fälle in denen es besser ist, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, statt sie zu ersetzen. Vermutlich ist es sogar oftmals so – denn nur, wenn man Dinge kennt, kann man sie auch verbessern. Gut, jetzt widerspreche ich mir selber. *lach*
Aber ich denke, hier gibt es kein “schwarz/weiss” – denn hier ist der Mittelweg das bessere, denke ich.“
Ich wollte auch nicht sagen, dass man sich einfach mit dem was man hat arrangieren soll, sei es jetzt der Charakter, die Lebenssituation oder materielle Besitztümer. Ich meinte damit eher, dass man doch einfach mal sagen können sollte: So reicht es für mich, ich brauche nicht noch mehr, besser, schneller, höher, weiter… ich bin glücklich so.
Heute denkt man aber doch meistens anders. Man denkt: Wie geht es noch besser? Mein Handy kann nur Fotos mit 3MP machen, ich will aber mehr! Und diesen Größenwahn gibt es doch wirklich bei so gut wie allem. Wann sagt heute schon mal jemand: Ja, das ist gut, ich will gar nicht mehr? Stelle dir jetzt eher einen Jugendlichen vor, als einen 50-jährigen, bei denen ist das Denken glaube ich doch meistens noch eher anders.
Für schwarz-weiß Denken bin ich auch nicht. Ich bin nicht dafür, dass wir alles super ernst nehmen und jedes Zettelchen anbeten, ich bin nur dafür, dass man allgemein achtsamer sein sollte und das, was man hat, mehr schätzen sollte. Denn das tun wir heute einfach zu wenig, das ist meine Meinung. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft – wir pflegen nicht wirklich, wir werfen einfach weg, was uns nicht mehr taugt.
“Na toll. Jetzt lese ich erst, das du nicht von Puppen und Lebensmitteln redest. Aber ich denke, meine obigen Ausführungen lassen sich durchaus übertragen.
Manche Dinge verlieren einfach zurecht (oder zumindest : aus logischen Gründen) an (ideellem) Wert. Manche Dinge sind heutzutage selbstverständlich, die es früher nicht waren. Im Gegenzug werden aber andere Dinge wieder “nicht selbstverständlich”. Ist das gut so? Ich weiss es nicht. Aber es ist einfach so, und ich kann verstehen, wieso es teilweise so ist.”
“Eigentlich denke ich ständig “geht es auch besser, billiger? (Perfekt gibt es für mich nicht – denn das ist für mich ein Idealzustand, der praktisch nicht zu erreichen ist). Andererseits hindert mich das nicht daran, mit dem, was ist, zufrieden zu sein. Denn manchmal ist die Antwort einfach “Klar geht es – aber nicht für mich” Wie bei meinem Auto – klar, es geht schneller, größer, besser ausgestattet. Aber momentan ist das nicht für mich drin, und daher bin ich zufrieden, überhaupt was zu haben.”
Klar, ich sage ja auch nicht, dass alle so denken. Die meisten meiner Freunde glaube ich, denken nicht so – jedenfalls nicht so extrem. Aber sei doch mal ehrlich… wenn du eine Werbung siehst, für ein Auto/Handy/PC… etc. denkst du dir nicht ständig: Ich hätte viel lieber das, als mein aktuelles. Man redet sich so alles madig, nichts was man hat scheint mehr auszureichen, da immer alles andere, neue besser scheint. Das verringert die Zufriedenheit mit den eigenen Sachen. Klar sage ich mir auch: Ist doch okay, ich kann mir grade nichts andres leisten, das reicht. Aber meine ich das dann so? Oder sage ich mir das nur, _weil_ ich mir nichts anderes leisten kann? Würde ich mir nicht, wenn ich mehr Geld hätte, dann doch wieder was “tolleres” holen?
“Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu weit am Thema vorbei gelabert”
– Nein, hast du nicht. Ich glaube nur in manchen Punkten kam wohl nicht ganz rüber, was ich eigentlich ausdrücken wollte… und genau deswegen hab’ ich auch vor, demnächst noch mal etwas zu dem Thema zu schreiben. Ich hab deine Texte jetzt mal ein bisschen gekürzt, sonst erschlägt einen dieser mega Text mit meinen zusätzlichen Kommentaren wirklich…
Okay, ich hab das ganze vermutlich zu allgemein gelesen.
Wenn du das immer nur auf “Manche” beziehst – dann ist das alles vollkommen richtig. Naja, vielleicht nicht alles, aber doch zumindest ein Großteil.
“Die Gründe, wieso viele Dinge an Wert verlieren, wollte ich nicht betonen, sondern _dass_ sie es tun, und dass ich das keine gute Entwicklung finde. Auch wenn ich das Geld habe, mir alles zu leisten, heißt das nicht automatisch, dass mir die Dinge weniger wert sind. Ich kenne einige Menschen, die trotzdem, dass sie wohlhabend sind, auch kleine Dinge und vor allem die kleinen Freuden des Alltags schätzen. Auch wenn sie sich 300 Packungen Kekse kaufen können, schätzen sie doch jeden einzelnen und sehen nicht nur den materiellen Wert.”
Naja. Das Problem ist, das der ideelle Wert teilweise an den materiellen gekoppelt ist. Über eine Packung Kekse als Geschenk freue ich mich so sehr, wie über – übertrieben gesagt – ein neues Auto. Du wirst jetzt vielleicht sagen, das “selbstgemachte” Geschenke keinen materiellen Wert haben… aber den haben sie. Sie sind Einzelstücke, und somit ist der Preis im Prinzip “unendlich”.
Mag sein, das diese Einstellung Scheisse ist – aber dann bin ich eben scheisse, damit kann ich leben. *lach*
“wenn du eine Werbung siehst, für ein Auto/Handy/PC… etc. denkst du dir nicht ständig: Ich hätte viel lieber das, als mein aktuelles. Man redet sich so alles madig, nichts was man hat scheint mehr auszureichen, da immer alles andere, neue besser scheint. Das verringert die Zufriedenheit mit den eigenen Sachen. Klar sage ich mir auch: Ist doch okay, ich kann mir grade nichts andres leisten, das reicht. Aber meine ich das dann so? Oder sage ich mir das nur, _weil_ ich mir nichts anderes leisten kann? Würde ich mir nicht, wenn ich mehr Geld hätte, dann doch wieder was “tolleres” holen?”
Natürlich denke ich das. Das denkt jeder, denke ich. Nur bei mir sieht das so aus – auch wenn ich gerne etwas “besseres” hätte. Mein Auto beispielsweise tut das, was ein Auto soll – es fährt. Und damit bin ich zufrieden, denn genau das soll es tun. Genauso mein Handy – das telefoniert und verschickt SMS. Exakt sein Sinn. Klar wäre es toll, wenn es nebenbei noch Geld drucken würde, als MP3-PLayer fungieren, und sowas. Aber es erfüllt seinen Sinn, und damit ist es in Ordnung. :)
“Naja. Das Problem ist, das der ideelle Wert teilweise an den materiellen gekoppelt ist. Über eine Packung Kekse als Geschenk freue ich mich so sehr, wie über – übertrieben gesagt – ein neues Auto. Du wirst jetzt vielleicht sagen, das “selbstgemachte” Geschenke keinen materiellen Wert haben… aber den haben sie. Sie sind Einzelstücke, und somit ist der Preis im Prinzip “unendlich”.
Mag sein, das diese Einstellung Scheisse ist – aber dann bin ich eben scheisse, damit kann ich leben. *lach*”
Ich sehe es ja auch so, ich finde das überhaupt nicht scheiße. Im Gegenteil. =) Ich freue mich über etwas Selbstgemachtes 1000 mal mehr, als über etwas extrem Teures oder Exklusives. Für mich bedeutet soetwas wirklich unendlich viel. Denn man merkt, dass man dieser Person wirklich etwas bedeuetet. Selbst wenn es nur eine “Kleinigkeit” ist.
“Natürlich denke ich das. Das denkt jeder, denke ich. Nur bei mir sieht das so aus – auch wenn ich gerne etwas “besseres” hätte. Mein Auto beispielsweise tut das, was ein Auto soll – es fährt. Und damit bin ich zufrieden, denn genau das soll es tun. Genauso mein Handy – das telefoniert und verschickt SMS. Exakt sein Sinn. Klar wäre es toll, wenn es nebenbei noch Geld drucken würde, als MP3-PLayer fungieren, und sowas. Aber es erfüllt seinen Sinn, und damit ist es in Ordnung.”
Ich denke auch so. Ich habe ein ziemlich altes Handy – zumindest im Vergleich zu diesen ganzen Smartphones. Ich möchte aber kein neues… mir reicht es, wenn ich telefonieren und SMS schreiben kann… und vielleicht ein paar Schnappschüsse.
Nur: die meisten anderen denken anders darüber, sie wollen immer etwas Besseres. Das Neueste. Die Eltern zahlen das schon. Und wenn es ein Monatsgehalt von ihnen ist – ich will aber! So nach dem Motto… habe ich ehrlich gesagt wenig Verständnis für…
Es ist nicht nur so, dass vieles (wie Kekse), für uns selbstverständlicher denn je ist (s. Kommentar von A. [„wohlhabender“ sein, techn. Fortschritt usw.]), es ist auch so, dass wir unsere ergatterte „Beute“ spätestens nach dem ersten Stillen der akuten Fresslust gar nicht mehr beachten. Wir nehmen sie meist teilnahmslos zu uns bzw. andere Produkte werden eher nebenbei gehandhabt.
Ich weiß mich jetzt nicht auszudrücken … Also ich verlange ja keine Freudentränen, wenn jemand etwas zu sich nimmt o.a., aber sobald wir haben, was wir wollten, ist es nur noch nebensächlich.
Um das mal zu weiter verdeutlichen: Wir sitzen auf der Couch und naschen die Kekse. Nehmen wir die Kekse noch wahr oder sitzen wir einfach nur da und knabbern einen nach dem anderen, während wir lesen oder TV schauen. Oder wir essen zwischendurch auf Arbeit Kekse: Stopfen wir sie nur hastig aber teilnahmslos in uns hinein oder genießen wir wenigstens die Sekunde des Hineinbeißens? Ich denke es gibt Momente, in denen uns nicht einmal bewusst ist, dass wir Kekse naschen. Wir sind oft nicht mehr in der Lage den Moment zu leben. Gedanklich sind wir ja eh immer schon 1 Schritt weiter: Welchen Sender wir gleich einschalten, was wir auf Arbeit als nächstes machen müssen, welchen Termin wir noch haben … So geht das doch den ganzen Tag, wer hält sich dann noch an Keksen auf?
Irgendein buddhistischer Mönch soll dazu gesagt haben: „Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Aber wenn Du sitzt, dann stehst Du schon. Und wenn Du stehst, so bist Du schon auf dem Weg.“ … oder so ähnlich. Kann man mir folgen?
Also es ist nicht nur selbstverständlich, dass wir uns heutzutage einiges mehr, z.B. viele Lebensmittel, leisten können und wir sie entweder benutzen oder entsorgen und ersetzen (auch wenn sie noch verwert-/verwendbar sind), wenn wir sie satt haben. Es ist auch so, dass wir denen oft keinerlei Beachtung schenken, wir machen es einfach. Wir können oft selbst in so kleinen Dingen nicht den Moment leben, weil wir im Kopf „unserer Zeit voraus“ sind. Im Moment des Geschehens sind wir nicht wirklich dabei, weil wir ihn innerlich schon längst abgeschlossen haben.
Liegt das nun allein an der „Natur“ des Menschen? Ist das durch die heutige Zeit und deren Gesellschaft, in der wir funktionieren müssen und alles schnell gehen muss – woraus resultiert, dass man sich für bestimmte Dinge keine Zeit nehmen kann, was wiederum diese Selbstverständlichkeit verstärkt?
Früher wurde wegen höherer finanzieller Werte der Waren kaum etwas weggeworfen. Altes wurde erneuert. Heute macht das kaum noch jemand (bspw. Klamotten). Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, da alles(?) in Hülle & Fülle vorhanden ist und wir es uns leisten können.
Ob Menschen diese Verhaltensweisen auch anderen Menschen gegenüber an den Tag legen, weiß ich nicht, aber denkbar wäre es, wenn sie ihr ganzes Leben die Möglichkeit hatten, Dinge einfach zu ersetzen, wenn sie nicht mehr gefielen. Irgendwo unterbewusst ist das verankert.
Menschen, die sich etwas nicht oder weniger leisten können, denken anders darüber. Bei denen bleiben wohl so gut wie keine Lebensmittelreste übrig und man gibt sich wohl auch mit einfachen Dingen und Lebensmitteln zufrieden – es bleibt nichts anderes übrig – und versucht dankbar zu sein, dass man wenigstens etwas hat, auch wenn man darüber wohl häufiger enttäuscht ist.
„Geht es euch nicht auch manchmal so, dass ihr euch denkt: Geht es nicht besser? Billiger? Perfekt? Anstatt zu denken: Ja, damit bin ich zufrieden. Das ist vollkommen gut wie es ist, auch wenn es irgendwo noch etwas tolleres gibt – es reicht für mich.“
Dass ich mit etwas zufrieden und der Meinung bin, etwas reicht so für mich, denke ich schon. Aber wohl nicht oft.
Es gibt viele Situationen, in denen ich sehr wählerisch bin. Beim Einkauf wird das wohl am häufigsten so sein. Immerhin zahlt man Geld für etwas, vieles wird auch teurer, also sollte es auch einer bestimmten Qualität entsprechen. Manchmal (oder immer öfter?) findet man den Preis zu hoch oder schon unangemessen, so dass ich meine, für diesen Preis sollte etwas doch aber so und so beschaffen sein und denke mir eben „Geht das nicht besser oder billiger?“. Geht das nicht, beißt man sich auf die Zunge und kauft es dennoch oder man sucht sich eine Alternative. (Entweder vom Preis oder von der Ware selbst.)
Man nimmt also nicht die nächst beste Gurke, die schon pathologisch aussieht (matschig, dürr), sondern wühlt im Korb bis man eine bessere findet oder man kauft sie gleich ganz woanders für viel weniger Geld. Dort darf sie dann auch eine matschige Stelle haben oder dürrer sein, denn für den Preis sage ich mir „Das reicht mir.“
Ist es vielleicht genau dieses Denken, was uns da durcheinander bringt? Wie kann man wertschätzend oder dankbar sein, wenn einem heutzutage ständig diese Preise durch den Kopf gehen und man innerlich nur am vergleichen und abwägen ist? Hier bekomme ich es zum Standardpreis, wie ich es nicht will. Da gibt’s besseres für mehr Geld. Dort drüben gibt es sogar für weniger Geld besseres. Man stellt dadurch wohl höhere Ansprüche.
Vielleicht überträgt der ein oder andere dieses Verhalten irgendwann auch auf andere Menschen, auch sich selbst. Viele Wohlhabende definieren sich durch ihr Konto und die Preise ihrer Geschenke. So gibt es Menschen, die nur teure Produkte als richtige Geschenke ansehen (entweder wenn sie es verschenken o. es selbst bekommen – sie wägen innerlich ab). Umso teurer das Geschenk ist, welches sie erhalten, umso mehr muss man seinem Gegenüber wert sein. Sie können dann mit kleinen persönlichen und kreativen Aufmerksamkeiten nichts anfangen, wenn sie sich doch so sehr ein Smartphone wünschen (was auch immer das genau ist).
Viele Menschen, besonders diejenigen, die im Leben wohl alles in den Arsch geschoben bekamen, sind dadurch einfach nicht in der Lage Dankbarkeit zu zeigen oder überhaupt dankbar zu sein. Warum auch? Ist doch alles selbstverständlich.
Danke für den langen, ausführlichen Kommentar. =) Ich sagte dir ja gestern bereits, dass ich mich von dir darin verstanden fühle und du vieles noch deutlicher und besser verständlich formuliert hast, als ich in meinem Post selbst…
Jetzt möchte ich noch auf ein paar deiner Sätze näher eingehen, wenn du erlaubst. (;
„Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Aber wenn Du sitzt, dann stehst Du schon. Und wenn Du stehst, so bist Du schon auf dem Weg.“
Ich finde dieser Spruch trifft den Nagel auf den Kopf, er drückt genau das aus, was ich meine. Es ist weniger das Schätzen des materiellen Werts, sondern einfach nur das Schätzen von der Situation selbst (z.B. Essen, eine schöne Aussicht, Musik – momentane Sinneseindrücke). Unsere Gedanken kreisen immer um irgendetwas anderes, immer einen Schritt (oder sogar mehrere) weiter, als die aktuelle Handlung.
“Wir können oft selbst in so kleinen Dingen nicht den Moment leben, weil wir im Kopf „unserer Zeit voraus“ sind.”
“Den Moment leben” gibt es sogar als Skill in der DBT. Eigentlich gibt es sogar ein ganzes Modul – eins von fünf, das sich “Achtsamkeit” nennt und bei dem man genau das lernt: Den Moment zu genießen bzw. ganz bewusst wahrzunehmen. Wir haben zum Beispiel ein Stück Schokolade ganz langsam gelutscht, in Kombination mit einer Art Lesereise, mit Hilfe derer wir uns das Essen ganz bewusst machen sollten. Die Beschaffenheit der Schokolade, den Geschmack, wie sie langsam schmilzt…
Dieses Modul war eigentlich jetzt abschließend gesehen für mich wirklich gut. Seitdem mache ich mir viel mehr bewusst, was ich tue, in welcher Situation ich mich befinde und vor allem auch meine Umwelt. Ich schätze kleine Dinge mehr, dadurch, dass ich sie bewusst wahrnehme und den Moment lebe, mit den Gedanken genau bei dieser Sache bin, und nicht schon Meilen weiter.
Das Modul orientiert sich übrigens am Zen Buddhismus. (;
“Früher wurde wegen höherer finanzieller Werte der Waren kaum etwas weggeworfen. Altes wurde erneuert. Heute macht das kaum noch jemand (bspw. Klamotten). Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, da alles(?) in Hülle & Fülle vorhanden ist und wir es uns leisten können.”
Genau das finde ich einfach schade. Man geht achtlos mit seinen Sachen um, weil man weiß, dass man sie einfach ersetzen kann. Weil man sich einfach nicht mehr die Mühe macht, etwas zu reparieren. Die Reparatur kostet oft schon mehr, als das Ersetzen des Gegenstands. Ein 10-Euro-Shirt beispielsweise in die Reinigung zu bringen, macht kostentechnisch einfach nicht viel Sinn, außer dieses Shirt hat einen ideellen Wert für einen selbst.
Ich würde ehrlich gesagt lieber in einer Gesellschaft wie damals leben, vielleicht nicht ganz so arm, aber dennoch so, dass das, was man hat, mehr wert ist. Ich würde lieber Dinge reparieren (lassen) müssen, als sie einfach zu ersetzen. Für mich persönlich fühlt es sich falsch an, so verschwenderisch zu sein. Vor allem wenn man sich klar macht, wie es Menschen in anderen Ländern der Welt geht. Irgendwie leben wir wirklich sehr respektlos und egoistisch. Mich eingeschlossen. Die ganze Gesellschaft eben – bis auf ein paar wenige Ausnahmen, die aber kaum ins Gewicht fallen.
“Viele Menschen, besonders diejenigen, die im Leben wohl alles in den Arsch geschoben bekamen, sind dadurch einfach nicht in der Lage Dankbarkeit zu zeigen oder überhaupt dankbar zu sein. Warum auch? Ist doch alles selbstverständlich.”
Vielen von diesen Menschen wünschte ich mal, dass sie in eine Situation kommen, in der das nicht mehr möglich ist. In der sie selbst für ihre Güter arbeiten müssen. Wo nicht einfach alles da ist, sondern es wirklich schwierig ist, sich über Wasser zu halten. Ich denke einige würden dann umdenken und das was sie haben mehr zu schätzen lernen. Ja, ja… diese Idealismus immer. =D
Ich habe es aber selbst erlebt, deswegen glaube ich dran. Seit ich alleine wohne und mein eigenes Geld habe, selbst einkaufe, bin ich mir viel der Werte viel mehr bewusst. Da hat sich meine Sichtweise doch ziemlich geändert. Und ehrlich gesagt bin ich darüber echt froh.
Das mit dem „Den Moment leben“, der Achtsamkeit, über die ich mich auch einmal belesen habe, war das erste was mir dazu einfiel. :) Ich dachte erst, damit habe ich das Thema verfehlt.
Aber ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder von uns mal eine DBT, oder zumindest einen Achtsamkeitskurs, besuchen sollte. Vielleicht sollte man da auch etwas in Schulen anbieten. Achtsamkeitskurs statt Aufenthaltsraum mit PC voller Spongebobspiele. :( Aber die sind billiger. Diese Welt wäre wohl keine bessere, aber durch die eigene kleine Welt würde wohl jeder – wenn auch nur minimal – zufriedener gehen, wenn er allein durch Achtsamkeit weiß, was er überhaupt hat (an Dingen, Momenten, usw.).
Warum man das Ersetzen einer Reparatur vorzieht, kann ich nur vermuten. Einerseits vielleicht weil die Reparatur oftmals mehr kostet, als das neue Gerät und andererseits vielleicht, weil die Qualität der Geräte sinkt (was sie ja vorher schon getan haben muss, sonst müsste man etwas nicht reparieren – ich weiß :D). Aber sie taugen oft nicht mehr so viel wie vorher, trotz der Reparatur. Wobei das vermutlich auf das Gerät ankommt. Wenn das Auto nach der Reparatur noch immer nicht fährt, wäre es wohl wirklich eigenartig. Ich kann da nur in meine Kindheit & Jugend zurückdenken, was die Radios/Rekorder und Fernseher betraf. Die wurden in die Reparatur gegeben, aber danach war dennoch nicht mehr alles einwandfrei. Wahrscheinlich hat sich dieses Denken irgendwie übertragen, auch auf die nächste Generation. Um ehrlich zu sein, traue ich reparierten Geräten aber auch oft nicht. Lieber würde ich mir ein neues kaufen, aber das bestimmt dann doch noch die finanzielle Lage und ist abhängig vom Gerät und wie sehr ich dieses benötige.
Ich sehe die Sache mit der Achtsamkeit inzwischen ähnlich wie du. Ich halte es für eine sehr sinnvolle – vielleicht sogar notwendige – in der heutigen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, in der man in Gedanken durch die Gegend hetzt, sich zwischendrin vor der Glotze eine Tüte Chips reinzieht, auf der Arbeit immer im Kopf einen Schritt weiter ist, als der, den man gerade ausführt. Da ist es doch irgendwie logisch, dass man auf kaum mehr etwas achtet/achten kann. Und genau deshalb finde ich es auch sinnvoll, den Kids lieber sowas beizubringen – etwas wovon sie wirklich was haben können – als sie mit ihrem Nintendo Ds Pokemon spielen zu lassen oder vor der Glotze zu parken…