Ent.artet

Ich glaube, Kunst ist nichts für mich. Das ganze ist irgendwie nicht mein Metier. Man muss sich immer wieder unter Beweis stellen…

 

Das ist Kunst… jenes keine. Kunst ist dies, Kunst ist das… Kunst ist alles, Kunst ist nichts.

 

Ich denke, Kunst ist zumindest nichts für mich. Ich habe keinen Spaß am Malen und ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann mal alles daran zu setzen, meine Sachen zu verscherbeln und/oder anzupreisen. Ich habe keine Lust, so ein Pseudo-Idealist zu werden, der sich und seine Werte für die einzig wahren hält und alle anderen als  primitiv und dumm hinstellt. So sind Künstler. So müssen Künstler sein. Wie soll man Kunst schaffen, wenn man keine Überzeugung oder Botschaft hat? Wenn man nicht einzigartig ist oder nichts einzigartiges ausdrückt?

 

So sieht die Realität aus. Künstler sind einfach nur… Aussteiger. Querdenker. Verbohrte. Narzissten. Desillusionierte Idealisten. Enttäuschte kleine Kinder. Aufmerkamkeitsdefizitäre.

 

Wieso sollte ich so jemand sein wollen?

Fragmentiert

 

Schmerzpatienten nehmen das, weil es ihnen akut gegen die Schmerzen hilft, wenn man aber keine Schmerzen mehr hat und es dennoch weiternimmt, kann man schon von Sucht sprechen. Vor allem bei deiner Vorgeschichte…

Was wir hier besprechen ist natürlich vertraulich, ich werde auch mit deinem Vater nicht darüber reden. Auch nicht _da_rüber…

Wenn du mal so jemanden zum Reden brauchst, außer deinem Therapeuten, dann bitte sag es mir.

Ich hab’ die Rezepte einfach blind unterschrieben und nicht genau draufgeschaut…

Deine Milz ist groß… wenn man sich auskennt, sieht sie ziemlich plump aus.

Wann willst du mal versuchen, es nicht mehr zu nehmen?

Wieso das denn? Geht es dir nicht gut?

Na dann passt sie ja zum Rest…!

Weiß dein Therapeut davon?

Nein, der ist im Urlaub.

Am Sonntag.

geschnitzt

Gekünstelt.

Guten Morgen erstmal.

Ich habe zwar nichts Weltbewegendes zu berichten (wann habe ich das schon mal? =D), aber dennoch werde ich ein paar Dinge aufschreiben, die ich in letzter Zeit so erlebt habe und die mich beschäftigen bzw. die diese Woche meiner Meinung nach wichtig waren.

Am Montag war ich in der DBT-Gruppe, wie ich bereits erzählt habe. Wie man auf dem letzten Arbeitsblatt von den Unterlagen die ich im letzten Post hochgeladen habe sehen kann, ging es unter anderem darum, wie Vernunft und Gefühl unser Handeln bestimmen. Seit Montag bin ich wieder im außerschulischen Praktikum in einem Künstleratelier, von Fred Ziegler, einem bekannten Künstler aus dieser Gegend. Wenn man ihn googelt, findet man einige Werke und auch seine Homepage, auf der man sehen kann, was er so macht. Dazu später mehr… Jedenfalls hat er uns am Dienstag, dem Tag nach der DBT, ein Katalog gezeigt, der sich “Kunstforum” nennt und in dem alle aktuell wichtigen Künstler, Ausstellungen und auch Interviews mit Künstlern abgedruckt sind. Ich las ein wenig darin herum (das Ding hat mindestens 500 Seiten) und stieß zufällig auf einen Artikel in dem ein Interview mit David Lynch, dem Filmregisseur von “mullholland Drive”, “Lost Highway” und anderen, sehr kryptischen Filmprojekten abgedruckt war. Ich blieb daran hängen, da auch Bilder von ihm dort zu sehen waren, die mich trotz ihrer Einfachheit, trotz sehr grobem, einfachem Stil, sehr fesselten. Also überflog ich das Interview – auch in der Hoffnung, zu erfahren, wie er all diese unverständlichen, rätselhaften Filme zustande brachte und ob diese irgendeine bestimmte Bedeutung haben. Dieser Wunsch von mir wurde leider enttäuscht, da David Lynch die Einstellung hat, dass er seinen Zuschauern die Deutung überlässt und zum Teil selbst nicht erklären kann, wieso er diese Filme so gemacht hat wie sind nunmal sind. Ein anderer Teil des INterviews setzte sich in meinem Schädel fest: In diesem ging es um das Zusammenspiel von Vernunft und Gefühl. Erbeschrieb, dass die Vernunuft für ihn die Farbe blau habe, das Gefühl wiederum die Farbe rot. Und dass die Farbe violett für ihn die perfekte Verbindung von beidem symbolisiere – die Intuition. Da violett zufällig meine Lieblingsfarbe ist (neben schwarz) und ich am Tag vorher dieses Arbeitsblatt in der DBT vor mir hatte, auf dem ein blauer Kreis (Vernunft) und ein roter Kreis (Gefühl) abgebildet waren, die zusammen eine Schnittmenge (Intuition) bildeten, war es für mich wie eine Offenbarung… Kann sowas Zufall sein? Wieso habe ich von den 500 Seiten des Katalogs ausgerechnet dieses Interview gelesen? Das ging mir danach im Kopf herum.

Hier ein paar Werke von Lynch: http://www.zeit.de/kultur/2010-11/fs-david-lynch-2?page=1#http%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fkultur%2Fkunst%2F2010-12%2Fdavid-lynch-ausstellung

Nun möchte ich noch ein wenig vom Praktikum berichten. Fred Ziegler ist also unser Praktikumsleiter. Er ist ein angesehener Künstler, seine Gemälde und Skulpturen gehen im Durchschnitt für 5-10.000 Euro weg. Seine Kunden sind Investoren, die Kirche, Firmen die mit ihm oder seinen Werken Werbung machen. Am Mittwoch war er auf dem Neujahrsempfang von unserem Oberbürgermeister eingeladen, die beiden kennen sich gut. Seine Werke werden auf Ausstellungen weltweit ausgestellt. Er ist ein etwas schräger Vogel, aber supernett und locker drauf. Seine Arbeiten sind alle gelb. Sein Atelier ist in einem alten Farbrikgebäude, das nur aus Künstlerateliers besteht. Auf dem Schild vor seiner Tür steht “Fred Ziegler. Institut für Gelbforschung.” =D

Er ist wirklich ein typischer Künstler, so wie man es sich vorstellt. Er erzählte uns zum Beispiel, dass er einmal eine Ausstellung hatte mit dem Thema… ich kann mir den Namen nicht merken. Ein griechischer Gott, der in ungnade gefallen ist, ähnlich wie bei Sysiphus, der, der den Stein immer wieder den Berg heraufrollen musste, und der kurz vor dem Gipfel wieder herunterrollte. Der, den ich meine, stand im Wasser, konnte aber nicht trinken und die Früchte, die über ihm hingen, waren unerreichbar. Diesem widmete F. Ziegler eine Ausstellung. Er lud alle Gäste ein, versprach ihnen eine leckere Suppe und sie sollen doch bitte vorher nichts essen. Also stellte er sich stundenlang in die Küche und kochte… Suppe, für zig Leute. Als sie dann aber da waren, gab er niemandem etwas. Die Suppe stand vor ihnen, aber sie konnten sie nicht essen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte… aber irgendwie war ich schon beeindruckt. Das trifft das Thema einfach genial.

Am Donnerstag zogen wir mit Herrn Ziegler los und sahen uns 2 andere Ateliers an. Eins hat uns alle total beeindruckt… Ölgemälde, ca. 3×4 Meter groß… Motive waren Tiere, vor allem Affen. Gemalt mit Ölfarbe – das ganze Zimmer roch danach, überall lagen riesige Farbtuben verstreut. Die Bilder waren mit groben Pinselstrichen gemalt, der Affe mit gelben, violetten, rosanen Strichen… und er war dennoch unglaublich gut getroffen – die Mimik war super getroffen, die Farben auch… unglaublich. Ich war so beeindruckt…

In dem kleinen Format sehen die Bilder lange nicht so beeindruckend aus, aber ich habe nichts besseres gefunden: http://kunstaufaeg.blogspot.com/2010/08/blog-post_478.html#more und http://www.galerielutz.de/kuenstler-galerie/index.cfm/kuenstler/changmin-lee/ .

Das war’s für heute von mir.