Mörder sind auch nur Menschen.

Uni hat die Krankmeldung bzw. das Urlaubssemester doch genehmigt. Geht nichts über ein wenig gut dosierten Druck. =) Eine Sorge weniger.

Alles andere ist noch beim Alten. Die Krisenintervention werde ich nicht machen. Jedenfalls vorerst nicht. Ich glaube nicht mehr an Therapie und schon gar nicht mehr an Psychiatrie. Zeit absitzen kann ich auch hier. Im Moment ist es erträglich. Die Konflikte mit A. sind deutlich zurückgegangen…

Ansonsten… gibt es nicht besonders viel Weltbewegendes.
Habe heute in der S-Bahn einen Mörder kennengelernt. Dafür wirkte er sehr nett. Er saß schräg gegenüber in der Bahn, ist mir von Anfang an aufgefallen wegen seinen vielen, schlecht gestochenen Tattoos. Dachte mir schon, dass er ein Knasti ist. Er saß da, mit seiner Flasche Vodka und einer Flasche Punica zum nachspülen.
Kurz vor der Endstation fragte er mich dann, ob ich Feuer hätte. Hatte gesehen, dass ich mir grade eine gedreht hatte nehme ich an.
Wir liefen dann ein Stück zusammen und er erzählte mir, dass er gerade aus dem Knast kam – 4 Jahre wegen Totschlags. Dass er einen Alkoholentzug hinter sich hat und bei der Fremdenlegion ist… er tat mir Leid. Ich hatte weniger Angst, als dass er mir einfach nur Leid tat. 30 Jahre jung… und das Leben eigentlich schon verspielt. Er war ziemlich dicht und dementsprechend ehrlich (nehme ich an). Habe versucht, ihn etwas aufzubauen… aber was will man schon groß sagen? Nichts kann solche Erfahrungen rückgängig machen und einen vergessen lassen… Nun ja. Das Leben ist eben eine Hure.

Habe den Tag in Nürnberg verbracht mit einem sehr guten Freund. Der ist zur Zeit viel für mich da… also einfach nur da. Das reicht auch schon. =) Mir ging es anfangs recht gut… aber irgendwann ist bei mir anscheinend (sehr schnell) ein gewisser Stresspegel erreicht – ohne, dass ich das vorher groß merken würde – und dann fühle ich mich einfach nur noch unsicher und ängstlich. Dann noch volle S-Bahn und ein Typ, der sich mir gegenüber gesetzt hat – zack. Angst wieder da. Kam dann mal wieder durchgeschwitzt und total K.O. hier an. Obwohl ich außer dem Tag in Nürnberg (15-18 Uhr) nicht wirklich viel gemacht habe…
Vielleicht hat mein Thera doch recht. Und ich bin einfach nicht belastbar. Und sollte in irgendeine therapeutische Einrichtung. Aber ich will nicht… Es muss doch verdammt nochmal einen anderen Weg geben! Ich WILL nicht krank sein. Ich will nicht jeden Tag kämpfen müssen, sondern einfach mal nur leben… das tun, wonach mir ist. Ohne verdammte Einschränkungen. Ich bräuchte eine Wunderpille. Oder einen neuen Kopf. Aber ich habe meine Ärztin schon gefragt… sie hat leider keinen auf Lager für mich. *sfz*

Dazu kommen noch lauter bescheuerte Gedanken… ich bin z.Z. nur am Grübeln… hin und her, und wieder zurück. Und vermisse Leute, die ich eigentlich nicht so vermissen sollte. Steigere mich schon wieder in irgendwelche Komplexe rein… Vaterkomplexe um genau zu sein. Kenne ich von früher… In den Phasen, in denen es mir nicht gut ging. Und versuche im Moment alles, um das Ganze irgendwie unter Kontrolle zu halten. Ich frage mich nur, wie lange ich das noch schaffe… Habe das Gefühl, irgendwann platze ich. Und das möchte ich eigentlich keinem zumuten…
Promethazin deckelt etwas. Aber ich glaube lange geht das nicht mehr gut. Ich vertrage das Zeug auch immer schlechter… Kreislauf macht nicht mehr so mit. Schwindel. Kopfschmerzen. Man sollte das eigentlich laut Beipackzettel auch nicht länger als 10-14 Tage am Stück nehmen. Sind jetzt deutlich mehr geworden… und Termin mit meiner Ärztin habe ich erst wieder am 16.

Am Wochenende ist eigentlich Wandern angesagt, Bergtour mit M. und M. aus der Klinik… Fr. bis Mo. Aber ich glaube nicht, dass ich das packe im Moment. Wenn ich schon dran denke wird mir anders… Wenn ich absage, fühle ich mich wieder den ganzen Tag oder das ganze WE schlecht. Mal wieder Zwickmühle…

Eine merkwürdige Woche neigt sich ihrem Ende zu…

Kopfschmerzen und Chaos im Kopf.

Meine Ärztin hat mir dringend dazu geraten, ab Montag für zwei Wochen in die KI zu gehen. Das war Montag… als ich ihr (bagatellisiert) schilderte, wie es mir geht… seitdem kreist diese Option in meinem Hirn herum aber ich weiß nicht, was das bringen soll. Zwei Wochen raus… zwei Wochen Pause… aber therapeutisch wird es mir nichts bringen, das weiß ich. Höchstens eine Dosiserhöhung von meinen Medis – was ich aber eigentlich nicht mehr möchte. Es wäre auch wieder nur eine Flucht.

Mein Therapeut sieht das ganze genauso: Hauptsache raus und eine Lösung finden – also bezüglich der Wohnsituation. Nur sind mir momentan etwas die Hände gebunden… ich möchte mit D., die ich in der Klinik kennengelernt habe, in eine Kurzzeitwohnung. Nur geht das nicht von heute auf morgen… wir suchen, aber wahrscheinlich wird das noch eine Weile dauern. Was mein Thera noch sagte… am Freitag… hat mich wirklich fertig gemacht. Er sagte, ich sollte mir eine therapeutische Wohngruppe suchen, irgendetwas betreutes, und das Studium doch lieber bleiben lassen. Erste Priorität muss sein, wieder stabil zu werden und meine Therapieerfolge zu festigen. Ich dachte mir nur: “Mein Goth… was ein Abstieg. Das war’s jetzt – jetzt bist du wieder da, wo du vor 4 Jahren warst…” Fehler im System. Mir fiel in dem Moment nur das Zitat ein:

“Dazwischen. Mein Lebensraum ist das namenlose Dazwischen. Zu krank, um tadellos zu funktionieren. Zu gesund, um auffällig zu sein. Irgendwann muss man sich entscheiden, wo man hingehören will, muss man sein Leben in dieser luftleeren Zone beenden, eine Identität finden.”
(aus: Gyde Callesen – Maya mein Mädchen)

Das trifft es irgendwie wie die Faust auf’s Auge… Krank? Gesund? Dazwischen? Anscheinend wird sich das jetzt entscheiden…

 

Die in der Klinik haben erfolgreiche wieder alte Scheiße hochgeholt und jetzt steh ich da – auf einem Berg Scheiße und weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Im einen Moment denke ich: Na klar, das schaffst du. Geht doch alles. Das Leben ist schön. Im nächsten halte ich es nicht mehr aus und will nur noch sterben und knall mir dann Beruhigungsmittel rein. Die zweiteren überwiegen zur Zeit… Frei nach Charlie Sheen (2 1/2 Men):

Alan:”Bist du jetzt glücklich?”  Charlie:”Es gibt Momente, aber die Abstände werden immer größer.”

Danke, liebe Klinik, jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat und was ich mir wünsche/bräuchte – und weiß auch, dass ich das niemals kriegen kann und niemals haben werde! Das bringt mich wirklich weiter. Also: Danke für nichts!

So langsam verstehe ich auch, wieso die Leute so nach und nach wieder dort (naja, nicht ganz dort… auf die Station darf man ja nicht mehr, gibt ja 2 Jahre Sperre) eintrudeln: S. – Spiritus getrunken -> Klinik. T.: Alkoholrückfall -> Klinik. M.: Depri-Rückfall -> wieder Medis. Etc. pp. Ein paar packen es, die meisten aber nicht. Es ist ja nicht so, dass ich gar nichts mitnehmen konnte… das nicht. Aber es reicht nicht… oder bringt nichts, wenn man zu antriebslos ist, irgendetwas davon konsequent anzuwenden bzw. man so depri ist, dass man selbst darin keinen Sinn mehr sieht oder ganz einfach nicht mehr dran glaubt.

Was aber toll war/ist: Ich habe so liebe Menschen dort kennengelernt! M. hat mir zugesichert, dass ich jederzeit zu ihm kommen kann wenn’s brennt (also dort wohnen – inklusiv Katzen!) und D. hat das mit dem zusammen Wohnen vorgeschlagen und mir auch angeboten, mit nach Bamberg zu gehen für eine Weile. Auch M. (die ich noch aus der FOS kenne) hat mir angeboten, dass ich zu ihr kommen kann oder sie mal mit in meine Wohnung. Diese Woche war ich die meiste Zeit bei C., der hatte Urlaub in war in Nürnberg. Also… Freunde habe ich wirklich, wirklich tolle und superliebe! Besser geht’s nicht. Dafür bin ich so unendlich dankbar – auch wenn ich manche Angebote nur schwer annehmen kann. Aber allein die Angebote tun einfach gut… dann weiß ich, dass da jemand ist, der da ist. Dem ich etwas bedeute. Ich wünschte, ich könnte das im Moment mehr spüren… Der Kopf weiß es, im Bauch ist es noch nicht so richtig angekommen (bzw. nicht immer da)…

 

Nun denn… ich glaube das soll’s für heute erstmal gewesen sein. Seelenmüll abgeladen – Check! (;

Ich weiß nicht mehr weiter.

Jetzt bin ich seit 2 Wochen wieder “zu Hause” und habe das Gefühl, es geht immer weiter bergab…

 

Ich habe mir in der Klinik so vieles so mühsam erarbeitet und jetzt komme ich in eine Situation, die ich einfach nicht ertragen kann. Die mich wieder so zurückwirft – mein Therapeut meinte gestern “retraumatisiert” –  so dass ich absolut nicht mehr handlungsfähig bin.

 

Die Panikattacken sind seit Ende letzter Woche auch wieder da. Kein Wunder… ich weiß inzwischen (zumindest einige) Gründe, weshalb sie auftreten – daher wundert mich es gerade wirklich nicht. Sie haben damit zu tun, dass ich zu viel wegdrücke/verdränge und mich zu weit von mir und meinen Gefühlen entferne… und genau auf dem Trip bin ich gerade wieder aus reinem Selbstschutz. Habe wieder eine Mauer aufgebaut und hinter dieser Mauer wird alles immer dunkler und verzweifelter. Ohne dass man von außen viel merken würde… nur, dass ich wieder beginne alles Mögliche zu vermeiden und dass ich mich zurückziehe.

 

Ich weiß überhaupt nicht, wohin das Ganze führen soll und wie ich da wieder herauskomme… gefühlt stehe ich alleine da, fühle mich einfach wie ein kleines, hilfloses Kind, das man sich selbst überlässt. (Ich weiß, das bin ich nicht… aber so fühlt es sich nunmal an.) Nicht mal mein Therapeut wusste gestern weiter – rein von der praktischen Seite her: Wo wohnen? Wie wohnen? Mit wem? Das einzige, was er definitiv wusste und sehr deutlich sagte, war, dass ich hier raus muss. So schnell wie möglich. Weil er sonst alle therapeutischen Erfolge in Gefahr sieht. Da gebe ich ihm recht. Nur viel weiter kamen wir nicht… Sind einfach zu viele Faktoren da, die mir bei jeder Planung, jedem Gedanken wieder einen Strich durch die Rechnung machen… Er fand auch keine wirkliche Lösung.

 

Ich auch nicht. Denn Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat! =D

Kleiner Scherz am Rande… ich reiße mich zusammen. Ich beschränke mich auf meine Bedarfstropfen, diesen widerlichen, braunen Saft, den ich in der Klinik auch öfters bekommen habe…

Die Zeit vergeht wie im Fluge…

Jetzt ist schon Halbzeit (falls ich nicht verlängere)! Ich kam irgendwie gar nicht dazu, hier nochmal was zu schreiben. Man ist hier eigentlich immer irgendwie beschäftigt und Handy und Internet rücken immer weiter in den Hintergrund – auch wenn ich oft an euch denke.
Ob meine Panikattacken besser geworden sind, kann ich gerade noch nicht wirklich sagen. Was ich allerdings sagen kann (auch wenn ich nicht mehr ganz so euphorisch bin wie in den ersten 3 Wochen), ist, dass die meisten Therapien echt gut und hilf- bzw. Lehrreich sind. Auch mein Einzeltherapeut Herr Kellner ist super, der hat mir schon ein ganzes Stück weitergeholfen.
Die Leute hier sind auch super… Offen, hilfsbereit, freundlich. Hätte nie gedacht, dass es so gut wird! :)
Viel mehr möchte ich für heute nicht schreiben… Das Tippen am Handy ist etwas mühsam. Ich hoffe ich schaffe es bei meinem nächsten Tagesausflug mal an den PC… Ist so wenig Zeit wenn man nur einen Tag raus darf…
Macht’s gut, ich denke an euch! :)

Ärzte…!

Ich möchte euch folgende Rechnung nicht vorenthalten, die bei mir vor kurzem eingetrudelt ist.

Zunächst will ich meinem Hausarzt hochanrechnen, dass er diese Rechnung wirklich erst rausgeschickt hat, nachdem er sich sicher war, dass mein Vater von meiner Studierpause weiß – wie er es mir auch versprochen hatte.

Warum er das Fädenziehen nicht berechnet hat, ist mir allerdings schleierhaft… dafür hat er aber genug anderes berechnet. (; Man denkt immer, die Ärzte würden sich gerne Zeit nehmen und das Patientenwohl stünde an allererster Stelle. Aber selbst simple Gespräche, von denen ich eigentlich dachte, dass sie auf Gund von unserer “Beziehung” geführt wurden – d.h. ich kenne den Arzt ja persönlich und er ist ein guter Freund meines Vaters, werden dann abgerechnet. Klar, Ärzte wollen auch etwas verdienen, verstehe ich. Aber jeden Furz abzurechnen…? Vielleicht berechnet er es mir ja auch, wenn ich mich am Freitag (ja, da ist er auch eingeladen!) mit ihm unterhalte. Muss ich wohl vorsichtig sein…

Hier das Dokument:

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Die Abschiedswoche hat begonnen.

Diese Woche werde ich mich von allen und jedem verabschieden. Heute war mein letzter Termin bei meinem Therapeuten. Ich glaube, es war eine ganz gute Stunde und ein guter Abschied. Klingt vielleicht seltsam, aber ich glaube, ich werde ihn und die Stunden irgendwie vermissen.

 

Morgen treffe ich mich mit einem sehr guten Freund von mir, ebenfalls Abschied… Er wird mir auch sehr fehlen. Naja, aber vielleicht ist ja doch ab und an mal telefonieren möglich.

 

Mittwoch auf Donnerstag ist nochmal Abschied angesagt. Das wird zwar sicher eine schöne Zeit, aber Abschied hat doch immer so einen bitteren Beigeschmack. 10 Wochen kommen mir so verdammt lange vor… aber gut, es gibt ja auch noch den einen Tag Freigang in der Woche. (;

 

Donnerstag dann das letzte Mal Ergo. Auch diese ganzen “Bekloppten” werde ich echt vermissen. Ist eine echt lustige Truppe… aber vielleicht wird es in der Klinik ja ähnlich nett und dort sind auch ein paar nette “Bekloppte” unterwegs…

 

Freitag habe ich den letzten Termin bei meiner Psychiaterin. Die werde ich auch vermissen… unsere Gespräche über alles Mögliche (neben Pillen, Befindlichkeiten und Co). ^^

 

Abends dann runder Geburtstag von meinem Vater. Ich würde gerne sagen, ich freue mich darauf… aber das kann ich im Moment nicht. Zu viele Menschen… Zu viele Gespräche…  Zu viele Fragen. Aber mit Tavor stehe ich auch diesen Abend durch. (; Das ist fest eingeplant, ohne will ich mir das nicht geben.

 

Am Samstag werden meine beiden Pfötchen bei einer Freundin von mir untergebracht, die ich noch von der FOS kenne. Sie wohnt auch in Roth. Goth… die Kätzchen werde ich auch vermissen… ): Aber ich kann sie ja besuchen, ist ja zum Glück nicht weit weg.

 

Anschließend noch ein Abschiedstreffen… Auch ihn werde ich sehr vermissen.

 

Wie oft habe ich jetzt schon das Wort “vermissen” benutzt? =D Mir fällt aber leider keine passendere Umschreibung oder andere Worte dafür ein. Vermissen trifft es einfach am besten.

 

Aber nicht nur diese Leute werde ich… ähm… werden mir fehlen. (; Auch meine langjährigen Chatfreunde… besonders natürlich eine (die jetzt schon weiß, dass sie gemeint ist)… aber wie gesagt: Ich werde hier ab und an mal ein Lebenszeichen hinterlassen und freue mich über Kommentare. ^^

 

Tja… und dann ist schon fast der Sonntag da. The day before tomorrow. Der Tag vor dem 27. – da habe ich auch schon etwas vor. Panik schieben und versuchen, an alles zu denken, was man so brauchen könnte (was wieder viel zu viel sein wird… und vor allem Zeug, das ich dann eh nicht brauchen werde – das kennen wir glaube ich alle xD).

 

Zwischendrin muss ich noch Wäsche waschen, mir Dokus auf meinen mp3-Player ziehen, meine Musik etwas umorganisieren und das Geschenk für meinen Vater fertig machen. Achja.. und am Freitag noch Cupcakes backen und vegane Mousse Au Chocolat machen. <3 Morgen Babysitten… wird auch nett. Und meine Haarfarbe mal wieder ansehnlich machen (oder es zumindest versuchen).

 

So, jetzt sind alle informiert. =D Hab’ euch alle lieb. Wollte ich mal gesagt haben, jetzt da ich hier eh schon so sentimental vor mich hin labere…

Am 27.01. ist’s soweit.

Da geht es ab in die Klinik.

Ich soll ca. um 9 Uhr da sein, mich erst einmal anmelden und um 10 dann auf der H2 sein, der Station, auf der ich dann auch bleiben werde.

Eine Mischung aus Angst, Neugierde und Vorfreude macht sich immer mehr breit. Ein bisschen konnte mir eine Freundin, die eine ähnliche Problematik hat wie ich, nehmen. Sie war selbst schon dort und meinte, das war die beste Erfahrung, die sie (je?) gemacht hat. Jedenfalls fühlte es sich für sie richtig an. =)

Durch sie kam ich überhaupt auf diese Klinik/Station.

 

Nun hier für alle Neugierigen, die sich fragen, was man in so einer Einrichtung eigentlich so macht, der Wochenplan (den ich beim Vorgespräch bekam) (siehe Ende des Posts).

Es gibt ein paar Dinge, die mich daran stören. Siehe Montag… die Gesprächsgruppe dauert sage und schreibe 2 Stunden, 15 Minuten… Alter Schwede. Das ist lange… das kenne ich so nicht. Ich hatte noch nie eine Gruppe – schon gar nicht Gesprächsgruppe, die über 1,5 Stunden gedauert hat.

Bei Gestaltungstherapie (Dienstag), verstehe ich, dass die Gruppe so lange geht. Da braucht man die Zeit… da war meine Erfahrung immer, dass eine oder 1,5 Stunden viel zu wenig sind.

Die nächste Frage, die sich mir stellt, ist folgende: Wann hat man morgens Zeit, sich fertig zu machen? Also Duschen, Schminken, etc… Vor 7:30 Uhr? Wow. Das nenne ich mal Disziplin. Kenne ich so auch aus keiner Klinik… jedenfalls nicht so früh. Vor 8 war da in der Regel nichts los. Auf der Krisenintervention im Sommer begann die erste Gruppe (die eigentlich Pflicht war, zu der aber meistens nicht allzu viele auftauchten, weil sie noch schliefen/duschten…) um 9:15 Uhr.

 

Die Besuchszeit (Di. und Mi.) finde ich auch interessant… bzw. echt wenig. Zwei Tage à 1,5 Stunden ist schon wenig. Ich kenne es eigentlich so, dass man jederzeit nach Therapie (also so ab 16 Uhr) besucht werden kann.

 

Tagesausgang am Wochenende gibt es auch noch. Aber wirklich nur einen Tag (7:00 Uhr bis 21:00 Uhr), ohne Übernachtung. Finde ich auch hart… und kenne ich so auch nicht. Normalerweise ist es so, dass man eine Übernachtung hat, wahlweise Fr. -> Sa. oder Sa. -> So., da zwei Übernachtungen bei der Kasse wie eine Entlassung wären. Aber eine war immer drin. Immer. So fahre ich jetzt also – falls ich Samstag um 6 Uhr aufstehen möchte – um 7 Uhr los und komme ~2 Stunden später in Roth an. Also fallen schon mal vier Stunden für die Fahrten an… aber gut, muss eben sein.

 

Bin wirklich gespannt, wie es wird. Und auch, was “Therapieangebot nach Ansage” am Freitag ist. Das konnte mir keiner so genau sagen…

Ich werde euch alle vermissen. Sehr. Sehr sehr sehr… ):

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Girl interrupted?

Hallo ihr Lieben.

 

Ich melde mich auch mal wieder zu Wort… wird ja auch Zeit.

Ich bin im Moment so durcheinander… nein… planlos? Ich spiele den ganzen Tag Szenarien in meinem Kopf durch – Szenarien, die meine nahe und ferne Zukunft betreffen – und finde aber kein Szenario, das sich für mich richtig anfühlt.

Ich wandere und springe im Moment von A nach B, nach C, um dann doch wieder bei A zu landen. Aber niemals zu lange bei etwas bleiben! Dann kommt unweigerlich der Punkt, an dem mich alles und jeder nur noch nervt.

Das ist jetzt natürlich alles etwas abstrakt formuliert, ohne Beispiel. Deswegen folgt dieses noch:

Ich bin gestern nachdem ich mit H. in der Stadt (Nürnberg) war, noch zu C., meinem ehemaligen Mitbewohner. Einfach mal besuchen, die Kätzchen wiedersehen. Ich beschloss, über Nacht zu bleiben (hauptsächlich, weil ich mich abends wieder so ängstlich und instabil gefühlt habe und somit wenig Lust hatte, noch mit dem Zug nach Roth zu fahren – und weil wir noch kochen wollten, was ja auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt (es war schon 19 Uhr)). Ein weiterer Grund zu bleiben war, dass ich erstmal nicht wieder in Roth rumsitze… das geht mir inzwischen nämlich auch auf die Nerven.

Es war… anstrengend. Wirklich. C. hat die ganze Zeit gequatscht… aber eigentlich nur über seine Belange bzw. Dinge, die ihn interessieren. Dinge, die wir entweder schon x Mal durchdiskutiert haben oder eben wirklich belangloses Zeug, von dem er genau weiß, dass es mich nicht interessiert. Gut, ich habe zugehört, geantwortet, wollte ja nicht unhöflich sein. Aber irgendwann… wurde es echt unerträglich für mich und ich bekam den starken Drang, einfach abzuhauen. Stattdessen bin ich rauchen gegangen, in die Küche. Kaum hatte ich einen Zug genommen, stand er wieder neben mir und es ging weiter… Wie auf Speed. Ohne Punkt und Komma.

Dann wollte ich zumindest eine Folge Numbers im TV sehen (alles andere, was vorher kam, hat er verquatscht in dem Sinne, dass er alle 5 Minuten reingeredet hat und mich total abgelenkt hat). Aber selbst diese Folge konnte er nicht mal sein Gerede auf die Werbung beschränken… nein. Immer wieder fing er an.  Vielleicht sind das auch die neuen Pillen von ihm… ich weiß es nicht. Ich dachte, ich raste gleich aus…

Die Nacht war ähnlich. Ich war irgendwann todmüde von meinen Pillen und legte mich hin. Und er quatschte weiter… und weckte mich immer wieder indem er fragte, ob ich ihn verstanden hätte und wiederholte die Fragen, die ich nicht mehr mitbekommen hatte. Irgendwann hat auch er sich schlafen gelegt…

Aber dann ging es weiter. Er hat schlecht geschlafen, ist immer wieder wach geworden. Dabei hat er mich manchmal so leicht geweckt… und hat diese Chance genutzt, um mich wieder vollzuquatschen anstatt mich weiterschlafen zu lassen. Irgendwann hab ich meinen mp3-Player genommen, und dem ganzen ein Ende bereitet.

 

Für mich ist Schlaf enorm wichtig. Wenn ich schlecht schlafe, geht es mir am nächsten Tag echt nicht gut. Heute auch wieder… Ich hatte nachmittags ein Treffen mit einem Freund zum Billiardspielen ausgemacht. Ich war allerdings dann vorher so.. nervös, dass ich mich echt zusammenreißen musste, nicht abzusagen. Ich dachte mir… nein, das ziehe ich jetzt durch! Also fuhren wir zum Billiardclub oder was auch immer das war… im Auto ging es mir immetr schlechter, Angst, Zittern, Schwächegefühl, Anspannung, Druck – alles zusammen. Ich dachte echt, jetzt haut’s mich wirklich um. Also habe ich – was ich noch nie getan habe! – eine Tavor in so einer spontanen Situation genommen. Naja, eine halbe. Das hat mich gerade so gerettet… Ohne wäre es wirklich eskaliert glaube ich. Und das trotz Lyrica – das ich inzwischen in einer wirksamen Dosis nehme…

 

Freitag, also vorgestern, war ebenfalls ein bescheidener Tag an dem ich wirklich fast rückfällig geworden wäre… Irgendwie häufen sich im Moment die schlechten Tage. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Klinikaufnahme noch schaffe… Ich glaube, die Depression hat mich wieder erwischt.

 

Auch das Leben hier in Roth geht mir enorm gegen den Strich. Ich fühle mich auch hier wie ein Fremdkörper, den man nur duldet, wenn er sich angemessen verhält. Angemessen im Sinne von: Sich an alles anpasst, sich um alles herumgruppiert, hilfsbereit ist, nett, gut gelaunt, sozial angepasst (= spießig und langweilig) und am besten nichts sagt, was irgendwie ein Auslöser für Unfrieden sein könnte.

Ich komme hier auch zu nichts… ich kann mich nicht in mein Zimmer zurückziehen, weil ich immer irgendetwas tun muss. Zum Kaffeetrinken da sein, meinem Vater Gesellschaft leisten, Kochen, bescheuerte Filme anzuschauen. Man erwartet, dass ich dabei bin. Wieso auch immer…

Zum Lesen oder Malen oder Basteln (habe eigentlich einige Ideen, die ich noch umsetzen möchte…) komme ich hier nicht wirklich. Auch nicht dazu, Dokus zu schauen… und gegessen wird. Immer und in Unmengen. Und wenn ich mal nicht so viel esse/mitesse, kommen gleich blöde Kommentare/Fragen. Oder es werden mir Schuldgefühle eingeredet (“Jetzt habe ich extra Brötchen geholt, magst du wirklich keins mitessen?”, weil ich nicht so viel esse. Aber tut mir leid… würde ich so viel essen, wie die beiden, dann wäre ich jetzt breiter als lang. Die beiden sind 1. ziemlich groß und 2. übergewichtig. Wie sollte ich solche Mengen schaffen, wie sie sie verdrücken?! Wie sollte das bitte gehen? Außerdem ist mir sowieso meistens entweder schlecht oder ich habe Bauchschmerzen… aber sowas darf man hier auch nicht sagen. Wegen meiner Schwester, die dann gleich Panik schiebt, man könne sie mit irgendeinem Infekt anstecken… Irrenhaus.

 

Was ich aber noch erwähnen möchte: Gestern war das Einkaufen in der Stadt wirklich nett, das hat meine Laune gebessert. Auch das Billiardspielen heute war letztendlich schön. Beides Lichtpunkte. Hat Spaß gemacht, obwohl ich alle Spiele verloren habe – das war allerdings keine Überraschung für mich. (;

Die Letzte Folge Dexter…

…und ich fühle mich so verdammt leer gerade.

Ich hatte zwar einen schönen Abend und mir ging es wirklich gut, aber irgendwie hat es mich gerade so dermaßen heruntergerissen. Ich weiß auch nicht wieso.

Meine Pillen habe ich schon vor 3 Stunden genommen aber ich bin kein bisschen müde. Ich werde jetzt einfach mal nachlegen… bis ich schlafe.

Diese Leere macht mich fertig. Gerade strömt alles so auf mich ein und ich habe das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. Macht irgendwas von dem was wir tun irgendeinen Sinn?

Ich habe das Gefühl, alles verloren zu haben. Meine Vergangenheit ist ein Trümmerhaufen und ich habe so viele – um nicht zu sagen alle – bedeutenden Menschen in meinem Leben verloren. Die Menschen, die meine Vergangenheit waren und die mir diese real erschienen ließen. Alle guten Menschen sterben irgendwann und man kann nichts tun. Ich warte jeden Tag nur auf die nächste Katastrophenmeldung um sie scheintot hinzunehmen und einfach weiterzumachen – bis sie mich irgendwann wieder einholt. Es entstehen immer mehr Minenfelder, und ich muss aufpassen, nicht auf eine davon zu treten und mich in den Abgrund reißen zu lassen.

Irgendwann werde ich mich nicht mehr von der Stelle rühren können, weil alles um mich herum aus Minen besteht. Und dann…?

Ich will endlich leben und nicht nur noch überleben und ausweichen, wo es nur geht, nur um irgendwie klarzukommen. Mein Spielraum bzw. mein Handlungsraum wird immer kleiner.