Erläuterung zum Post ‘Die Hinweise verdichten sich’ [Kommentar]

Ich glaube schon, dass die Ärzte an sich helfen wollen. Nicht alle denken so was wie: Der ist verrückt, was der redet sind Lügen/ macht keinen Sinn. Das unterstelle ich mal niemandem… bzw. nicht allen. Sind wir mal lieber etwas differenzierter bei der Sache. =D
Ich denke es ist eher so: Du kommst als Patient beispielsweise zum Psychiater. Der liest vor deinem Termin noch mal die Aufzeichnungen des letzten Termins durch und bereitet sich bestenfalls auf das Gespräch vor. Sieht dann deine Diagnose vor sich und betrachtet dich, wenn du durch die Tür gehst, durch einen Filter. Alles was du sagst, wie du dich verhältst, sind auf einmal Auswüchse deiner Krankheit.
Wenn du sagst, du brauchst etwas zur Beruhigung und du vorher schon mal Suchtprobleme irgendeiner Art hattest, hört dieser Mensch nicht was ein neutraler Mensch hören würde, und zwar: Dieser Mensch, der vor mir sitzt, hat Probleme alleine zurecht zu kommen und benötigt Hilfe. Ihm geht es nicht gut.
Er hört: Dieser Mensch vor mir versucht sich ranzutasten und mir Gründe zu liefern, ihm ein schönes Mittelchen zu verschreiben. Er wird es missbrauchen – das zeigt seine Vorgeschichte.
Es wird also wenig differenziert.
Wenn der Patient dann noch sagt: Ich will nie wieder so eine Suchtproblematik entwickeln, das ganze war mir eine Lehre. Ich habe zu dem Zeitpunkt xy auch Zugriff zu diesen Mitteln gehabt und bin damit aber verantwortungsvoll und absolut nicht suchttypisch umgegangen. Ich kann es also inzwischen.
Dies sieht der Psychiater dann als weiteren Versuch, an das Mittel zu kommen.
Und genau deswegen sieht er nicht den Leidensdruck, der hinter der Frage nach Hilfe/einem Hilfsmittel steht, sondern sieht nur den Versuch, an das Mittel zu kommen. Und reagiert dementsprechend – ich nenne es mal – “falsch”.
Der Patient fühlt sich nicht ernst genommen, allein gelassen und verraten.

Und genau da sieht man die Schwere des “Fehlers”: Jeder – wirklich jeder – kommt heutzutage selbst an irgendwelche Mittelchen dran. Der Patient wird sich vor dem Arzt verschließen und auf eigene Faust etwas auftreiben. Dann hat er wieder vollen Zugriff. Und somit ist die Wahrscheinlichkeit wieder in einer Sucht zu landen viel viel größer, als wenn der Arzt auf den Kompromiss eingegangen wäre, dem Patienten immer nur 1-2 Tabletten mitzugeben und für weitere dort anzutanzen und das abzusprechen und erst dann noch welche zu bekommen…

Nicht, dass jetzt jemand denkt, ich wäre gefährdet. Ich will nur aufzeigen, wo da der Denkfehler des Arztes liegt….

Mir ist schon klar, dass man das Schubladendenken für die Ordnung im Kopf braucht – wenn man 30 Patienten am Tag hat. Trotzdem macht es finde ich einen guten Arzt aus, dass er den Menschen vor sich sieht, und nicht die Diagnose…

 

Plan!

Ich habe gerade beschlossen: Es muss ein Plan her. Habe den Blog von einer meiner Mit-DBT’ler gelesen (den hat sie bei fb geposted) und dieser hat mich gerade daran erinnert, dass man einen Plan braucht. Man kann nicht erwarten, dass vom Rumsitzen und Nichtstun sich etwas ändert. Das hat noch nie funktioniert und wird es (leider) auch nie.

Also: Plan.

Ich werde mir eine Liste machen, was ich an dem jeweiligen Tag so geschafft habe, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Ich tue jeden Tag bewusst etwas, was mir gut tut oder Spaß macht.

Ich tue nichts, was ich bereuen werde und weswegen ich mich schlecht fühle.

Und nun zweifel ich wieder an meinem Plan. Super Sache. =D Ich wünschte, ich wäre einmal von dem überzeugt, was ich tue…

Edit:

Ich werde zunächst mal das mit der Liste versuchen. Das klingt vernünftig.

Ich weiß nicht was es ist, aber es ist da…

Mir geht es definitiv schlechter. Heute war ein katastrophaler Tag, eindeutig. Ich weiß auch nicht, wie es wieder so weit kommen konnte, dass ich mich so mies fühle… ist es wirklich die Psyche? Oder stimmt etwas mit meinem Körper nicht?

Ich bin allgemein nervöser in letzter Zeit. Immer ängstlich, vermute überall mögliche Gefahren. Ich hasse es, in der Schule still zu sitzen, halte das kaum aus… Angestarrt zu werden. In den U-Bahnen, in der Schule – überall. Irgendwo habe ich mal gelesen, Paranoia ist auch ein Zeichen für psychischen Stress. Wird wohl stimmen… damals in der Schule ging es mir auch so. Da war es noch schlimmer… bei jedem Lachen, dachte ich, sie lachen über mich. Bei jedem Blick fühlte ich mich zutiefst beleidigt. Ich stelle mir dann immer die Gedanken der Leute vor,  meistens das Schlechteste.

Außerdem schlafe ich wieder schlechter.. ich habe Angst allein im Dunklen, schlafe deswegen im Wohnzimmer auf der Couch, mit Serien, die ich nebenzu laufen lasse.

Das könnte man endlos zu weiterführen… heute war’s besonders hart. Ich hatte nur noch Panik in der Schule, weil es mir die ganze Zeit so komisch war. Habe nichts gegessen bis 16 Uhr, kaum was getrunken. Und dann die letzten Schulstunden dachte ich nur noch, mich haut es gleich um. Tunnelblick, Zittern, Herzaussetzer und Herzrasen, taube Fingerspitzen… ich kann nicht mehr. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll… diese ganze *** muss doch endlich mal aufhören…

Jetzt habe ich mir erstmal einen Beruhigungstee und ein paar Baldriantabletten gegeben, mal sehen, ob es was bringt.  Verständnis von irgendwem aus meinem (realen) Umfeld zu bekommen, wird sowieso unmöglich sein. Habe ich schon versucht… keine Chance. Das Gegenteil passiert, man wird nur noch weiter runtergezogen, weil man nicht verstanden wird… das brauch ich ehrlich gesagt nicht.

Am Dienstag hab ich endlich wieder einen Termin bei der Psychiaterin, vielleicht bringt das was. Vielleicht sehe ich ja bald wieder ein Krankenhaus von Innen… Hm.

Die Hinweise verdichten sich.

Montag hatte ich Therapie. Wir redeten über ein paar Dinge – nichts, was mich wirklich zur Zeit bewegt/belastet. Also jedenfalls nicht das schlimmste. Als ich rausging, ging es mir seit langem nach der Stunde mal wieder schlechter als vorher. War den Tränen nahe, fühlte mich nur unverstanden und fand, die Zeit war verschwendet.  So habe ich mich lange nicht mehr nach so einer Stunde gefühlt – das letzte Mal vor meinem Zusammenbruch vor einem Jahr.

Es kotzt einfach so an, dass einem niemand mehr vertraut. Alles was man tut und sagt, wird unter dem Filter des Verrücktseins gesehen… Man ist einfach in einer Schublade drin. Niemand vertraut einem, auch wenn man ihm noch nie Grund dazu gegeben hat, ihm nicht zu vertrauen… Man bekommt manche Hilfen, die ein andrer bekommen würde, nicht mehr. Denn man ist ja in der Schublade, und Menschen die dort sind, die missbrauchen diese Hilfen ja dann.

Dass man abgestürzt ist, weil man diese Hilfen, die andre mit ähnlichen Symptomen bekommen, nicht bekommen hat, ist da schnell vergessen. Verdrängt?

Jaja… änder doch einfach mal dein Verhalten. Änder dich selbst. Sei offen. Meditiere. Atme. Dann wird alles gut. Schon klar…  Ist ja alles nur ein Schnips mit dem Finger, und schon kann man das alles so umsetzen.

Nicht mal auf Kompromisse lassen sie sich ein. Auch wenn man erzählt und Beispiele dafür gibt, wieso es klappen wird – egal. Das machen wir aus Prinzip nicht. Atmen sie einfach. Dann wird alles gut.

Wahrscheinlich versteht man das jetzt alles hier eh nicht, aber das ist mir gerade echt egal. Vielleicht schreibe ich es ja nochmal um, so dass das ganze nicht nur unzusammenhängendes Blahblah ist… vielleicht. Vielleicht bin ich aber auch nur angepisst und tue gar nichts, weil ich keine Ahnung habe, was ich tun soll und weil ich eh zu nichts Lust habe.

Wer weiß.

Fragmentiert

 

Schmerzpatienten nehmen das, weil es ihnen akut gegen die Schmerzen hilft, wenn man aber keine Schmerzen mehr hat und es dennoch weiternimmt, kann man schon von Sucht sprechen. Vor allem bei deiner Vorgeschichte…

Was wir hier besprechen ist natürlich vertraulich, ich werde auch mit deinem Vater nicht darüber reden. Auch nicht _da_rüber…

Wenn du mal so jemanden zum Reden brauchst, außer deinem Therapeuten, dann bitte sag es mir.

Ich hab’ die Rezepte einfach blind unterschrieben und nicht genau draufgeschaut…

Deine Milz ist groß… wenn man sich auskennt, sieht sie ziemlich plump aus.

Wann willst du mal versuchen, es nicht mehr zu nehmen?

Wieso das denn? Geht es dir nicht gut?

Na dann passt sie ja zum Rest…!

Weiß dein Therapeut davon?

Nein, der ist im Urlaub.

Am Sonntag.

geschnitzt

We dont need no education.

We dont need no thought control.
No dark sarcasm in the classroom.
Teacher, leave those kids alone.
Hey, teacher, leave those kids alone!
All in all its just another brick in the wall.
All in all youre just another brick in the wall.

Vor zwei Wochen haben wir dann zu zweit unser Referat – eine Charakteristik einer Person aus unserer Lektüre “Schöne Neue Welt” von Aldous Huxley gehalten. Ich mochte das Buch, habe es in den Osterferien geradezu verschlungen. Wir charakterisierten die Person Michel, mit der ich mich selbst auch identifizieren konnte und die ich verstand, dessen Handeln ich gut nachvollziehen und verstehen konnte. Meine ursprünglich zwei Gruppenmitglieder, D. und E. hatten das Buch nicht gelesen. E. war in den Stunden, in denen wir das Referat vorbereiten sollten nicht anwesend, D. hat auf ihrem Smartphone Harry Potter- Fan-Fiction gelesen. So kam es dazu, dass wir nach der letzten Stunde, die wir zum Ausarbeiten des Referats hatten, noch so gut wie nichts zustande gebracht hatten.

Also setzte ich mich am Nachmittag dieses Tages hin (Dienstag), suchte Textstelle für Textstelle aus dem Buch heraus, tippte sie ab, ordete sie, fügte Seiten- und Zeilenangaben hinzu. Diese Arbeit kostete mich einiges an Zeit – die ich zwar an diesem Tag schon hatte – aber mit Hilfe der anderen wäre es schneller gegangen. Meine fertige Zusammenfassung schickte ich noch am selben Tag D., damit sie es noch mal ansehen kann und ich bat sie, es auszudrucken, da mein Drucker nicht ging.
Am nächsten Tag kam ich in die Schule und fragte D., ob sie es durchgelesen hat und ob alles soweit ob wäre. Daraufhin meinte sie, sie hätte es nicht mehr geschafft es durchzulesen und auch nicht ausgedruckt. Sie hätte ihre Fan-Fiction weitergelesen.

Wir machten aus, dass sie es bis zum nächsten Tag formatieren sollte (Schriftart, Überschriften, Absätze), was sie dann auch tat. Wir sprachen außerdem das Referat zweimal durch, um etwas sicherer im Text zu sein.

Am Freitag war es dann soweit: Wir sollten das Referat halten. E. war allerdings nicht da. Also gingen wir zu zweit nach vorne. Wir waren beide seltsamerweise nicht nervös, trugen alles souverän vor. Es gab eine Unterbrechung des Lehrers, was bei dem aber normal ist. Das macht er immer. Es wollte uns etwas vorweg nehmen, was wir als späteren Punkt noch ausführen wollten. Dies machten wir ihm klar. Außerdem meinte er, wir sollten die Textstellen im Textzusammenhang erklären. Auch dies war kein Problem für mich/uns. Also brachten wir das umfangreiche Referat souverän zu Ende.
Von unseren Mitschülern bekamen wir die Rückmeldung, dass das Referat sehr gut war und außerdem das Beste von all den Referaten über unsere Lektüre. (Die ganze Klasse musste verschiedene Themen dazu vorstellen.) Wir waren also total euphorisch, freuten uns auf eine gute Note. Denn D. brauchte die wirklich, sie steht ziemlich schlecht in Deutsch.

Als wir dann am Freitag darauf, unserem letzten Unterrichtstag vor Ferien und Praktikum, auf unseren Lehrer zugingen, um nach unserer Note zu fragen, lief das folgendermaßen ab:
D.: ”Wir wollten fragen, was wir auf unser Referat von letzter Woche haben…?”
L.: “Moment… (schaut in seinen Notenbogen) …das waren 10 Punkte.” (grinst)
D.: “10 Punkte?! Können sie das erklären? Ich hatte das wirklich besser eingeschätzt und eine schlechte 2 ist ja eigentlich nicht sehr gut für ein Referat… also… können sie das irgendwie noch erklären?”
L.: “Nein.”
D.: “Wie nein? Es muss doch einen Grund geben, wieso es nicht besser war…”
L.: “Was glaubt ihr denn? In der 12. Klasse werden so´gut wie keine Einser verteilt! Und jetzt will ich weitermachen mit den Referaten, sonst werden wir nicht mehr fertig!” (dreht sich weg)

Soweit so gut. Ich stand daneben, schweigend. Innerlich kochend. Früher, auf meiner alten Schule, war eine 2- im Referat wirklich etwas, das man bekam, wenn das Referat einfach schwach war. Und das war unseres sicherlich nicht. Wir hatten ja Rückmeldungen von einigen Klassenkameraden.

So saßen wir dann im Unterricht, hörten uns andere Referate an – bei denen der Lehrer immer wieder unterbrach und Dinge sagte, wie z.B.: “Jetzt lass das doch weg! Wir haben nicht ewig Zeit!” oder: “Geht das nicht etwas kürzer?!”… was ich schon sehr nett fand, zumal das die meisten so aus dem Konzept brachte, dass sie noch länger brauchten, als sie es sonst getan hätten.

Am Ende der Stunde kamen wir nochmals auf den Lehrer zu, um vielleicht doch noch zu erfahren, was denn nun so schlecht war an unserem Referat. Er konnte nicht einen Kritikpunkt bringen. Er meinte nur, dass Einser eben nicht so schnell vergeben werden, nur für etwas ganz Besonderes, Außergewöhnliches. Daraufhin meinte D. dann: “Wir haben ja nicht gesagt, dass wir eine Eins wollen… aber eine gute zwei wäre vielleicht schon drin gewesen.” Schweigen. Kein weiterer Kommentar.

Wir waren sauer. Nicht nur wir… eine Klassenkameradin, die eine wirklich gute Buchvorstellung vorgetragen hat, hatte 7 (!) Punkte bekommen. Eine schlechte drei. Niemand hatte auf sämtliche Referate (jeder hatte zwei gehalten) etwas besseres als 10 Punkte bekommen.

D., die auch Klassensprecherin ist, beschloss, zum Vertrauenslehrer zu gehen. Ich schloss mich an. Wir redeten 20 Minuten mit ihm über unseren Lehrer, und erfuhren, dass dieser generell keine Einser verteilte. Dass er wohl dafür bekannt ist, seine Schüler als blöd hinzustellen (was er bei uns auch immer wieder tat), er denkt, dass die Leute auf der FOS beschränkt sind und ein misanthropischer, verbitterter Mensch ist. Wir waren nicht die ersten, die sich beschwerten. Wir berichteten auch, dass von sehr vielen die Deutschnoten um 1-3 Noten abgesunken sind, im Vergleich zum vorigen Jahr. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben in Deutsch Vierer, auf dem Gymnasium hatte ich durchweg Zweier und Dreier. Auf dem Gymnasium… D. hatte den besten Deutschabschluss ihrer Schule – jetzt steht sie zwischen 4 und 5.
Leider sagte uns dieser (sehr nette, sehr kompetente Lehrer), dass man keine Nachkorrektur anstreben sollte, da der Fachlehrer, der diese Aufgabe hat, unseren Lehrer kennt und mag und außerdem sehr ähnlich tickt. Dennoch hat der Vertrauenslehrer uns gesagt, dass wir als Klasse eine Beschwerde einreichen können und dann auf jeden Fall nächstes Jahr einen anderen Lehrer bekommen.
Immerhin etwas.

Trotzdem: Ich erfahre immer wieder, wie machtlos man als Schüler ist. Wie ausgeliefert man den Lehrern ist, die an sich tun und lassen können, was sie wollen. Ich fände eine regelmäßige unangekündigte Prüfung und vor allem Befragung der Schüler, die natürlich anonym sein muss, wirklich wirklich sinnvoll. Zumal Lehrer Beamten sind, und nahezu unkündbar. Ich finde das ist eine unverantwortliche Sache… Lehrer können einem so viel verbauen. Haben so viel Macht. Aber werden nicht kontrolliert… sie können an sich fast tun und lassen, was sie wollen. Das kann es doch nicht sein?!

play -> rewind -> play …

Heute ist mir aufgefallen, dass sich alles wiederholt – egal wie man es macht. Man findet sich wieder in derselben Rolle, bzw. den selben Rollen.
Damals in der Schule spielte ich immer eine Nebenrolle neben meinen besten Freunden. Sie standen im Mittelpunkt, ich daneben. Genauso ist es jetzt auch.
Mir fiel das gestern besonders auf, als wir auf dem Rückweg von einem Schulausflug ins Museum waren. Wir kamen zu den U-Bahn Gleisen die Treppe herunter, aus den Lautsprechern kam eine (hier durchaus häufige) Durchsage: “Wegen einer technischen Störung, kommt es auf der Linie U2 zu Verzögerungen. Wir bitten um Ihr Verständnis.” Darauf sagte ich dann zu D.: “Jaja… technische Störung. Welche technische Störung hat sich denn diesmal auf die Gleise geschmissen?!” Sie wiederholte daraufhin laut in Anwesenheit anderer Mitschüler meine Aussage. (Ich muss dazu sagen, dass D. beliebter und extrovertierter ist, als ich.) Die anderen lachten.
Dasselbe tat sie heute noch mindestens zwei mal, als es in irgendeinem Zusammenhang in einem Gespräch mit den andren um den gestrigen Ausflug ging.

Lustigerweise erinnert mich das an die Schulzeit in meiner alten Schule, besonders an eine Situation. Das Mädchen hatte damals sogar den gleichen Namen, bis auf den letzten Buchstaben, der war anders. Damals sagte ich im Unterricht (ich glaube es war Englisch) etwas, was nur sie hörte. Kurz darauf brüllte sie den Witz laut heraus und alle lachten.

Das Leben ist eine einzige Endlosschleife… langweilt irgendwie auf Dauer.

Immernoch unsicher…

Inzwischen habe ich einige gesehen, die trotz Narben kurzärmlig herumgelaufen sind. Da wären:

Ein Punk/Goth, knallbunte Haare, auffällig gekleidet: Sehr viele, auffällig und z.T. breite Narben, männlich, ca. 20 Jahre

Ein Mädchen in der Straßenbahn, 15-17, oben auf dem Arm frische Schnitte (Aufmerksamkeit?)

Eine in der U-Bahn, lesbisch (stand da Händchen halten mit Freundin), gepierct,  Ärmel hochgekrempelt, dünne, ganz feine weiße Streifen

Eine heute bei der Straßenbahn, viele rote kleine, dicke Striche an beiden Ober- und Unterarmen

Im Zug vor ein paar Wochen eine, übergewichtig, blond,  mit kaum sichtbaren dünnen Streifen

In meiner Schule ein (hübsches) Mädchen, ca. 18 Jahre,  beide Unterarme, schon einiges zu sehen

Achja, und bei meiner Straba-Haltestelle hier hab ich öfters mal welche gesehen, die kommen wahrscheinlich vom Klinikum, das hier in der Gegend ist, das hat nämlich ein ziemlich gut ausgebautes Borderline-Therapie-Konzept. Bzw. allgemein eine große/gute Psychologische Betreuung.

Ich weiß es einfach immernoch nicht… Wie. Wann.  Ob überhaupt. Man kann es ja leider nicht rückgängig machen, wenn man es einmal gemacht hat… das ist das fiese daran. (;

Ab und an gab noch so Einzelfälle, bei denen ich mir nicht sicher war. Wo dann entweder nur eine, oder ganz winzige, oder einfach untypische Narben zu sehen waren… oder Leute, die bei der Hitze, die vor ein paar Tagen herrschte, ebenfalls langärmlig rumliefen. Welche ich aber nicht zähle, da es mir ja gerade darum geht, wer sich traut und Haut zeigt. (; Als Ansporn für mich selbst…

Ich frag mich langsam echt, wovor ich eigentlich Angst habe… beliebt bin ich in meiner Klasse sowieso nicht. Also was habe ich zu verlieren…?

Inside a sick mind

Eine Sinnkrise bahnt sich wieder an. Ist es die Langeweile? Oder ist die Langeweile durch eine gestörte Balance meiner Psyche entstanden? Damals, als es mir gar nicht gut ging, war da auch immer diese quälende Langeweile.

Möglicherweise hat das ganze Ungleichgewicht ja damit zu tun, dass ich meinen Vater jetzt nicht mehr am Wochenende besuche, wie ich es das ganze letzte Jahr getan habe. Und das wiederum liegt daran, dass ich meine Schwester nicht mehr sehen möchte. Was eventuell ja auch daran liegt, dass meine Psyche wieder etwas instabiler ist…? Ich weiß es nicht. Alles bedingt sich irgendwie. Das eine führt zum anderen, das wiederum zum nächsten… Teufelskreis. Und man findet nirgends den Anfang, da sucht man sich eher tot.

Ich weiß nur: Mein Kopf produziert wieder fiese Gedanken. Und nichts was ich tue, ist gut genug. Gestörte Impulskontrolle meldet sich auch wieder…  (wobei ich nicht mal wirklich sicher bin, dass dieser Punkt überhaupt auf mich zutrifft)… im Moment merke ich es aber.

Lustig ist aber, dass ich gute Noten schreibe. 14 Punkte auf mein letztes Darstellungsbild, wahrscheinlich in der Englisch-EX eine 1, eventuell war die Mathe-Schulaufgabe auch nicht so schlecht. Und das, obwohl ich im Moment etwas nachlässig bin mit dem Lernen. Heute hatten wir in der Schule ein Referat zu unserer Lektüre – Gruppenarbeit eigentlich. Einer 3er Gruppe, mit den zwei Mädels in der Schule, mit denen ich mich am besten verstehe. Wer hat 90% der Arbeit gemacht? Ich. Kein Danke für stundenlanges Schreiben und Suchen und Sortieren… nichts. Dafür war das Referat echt gut. Wir waren nur zu zweit, weil die 3. (die ganz nebenbei bemerkt NULL gemacht hat) nicht anwesend war. Also… wo war ich? Es lief eigentlich echt super. Wunderbarerweise war ich nicht einmal aufgeregt… ich dachte schon, hey, jetzt läuft irgendwas falsch, wie kann das sein?! Normal bin ich am Stottern, Zittern, Herz rast… heute: nichts. Alles super gelaufen. =) War die Ruhe selbst. (Und das sogar, obwohl wir Referat halten mussten nach zwei Buchreferaten, in denen es um psychische Krankheiten und Irrenhäuser ging…) Naja… Heute Nachmittag dann ruft mich die, die heute beim Referat gefehlt hat, an und meint doch ernsthaft, ob wir uns nicht irgendwie in der Stadt kurz treffen können, dass ich ihr die Unterlagen vom Referat gebe, für den Fall, dass der Lehrer sie am Montag dadrüber ausfragt. Ich musste mich echt zusammenreißen… wie dreist kann man bitte sein?!

Außerdem frage ich mich, ob das Wort “danke” so schwer auszusprechen ist… man könnte sogar fast meinen, manche Leute hätten eine Allergie dagegen oder so. D-A-N-K-E. Hat keine von beiden gesagt, dafür, dass ich den ganzen Mist ausgearbeitet hab. Danke sagt auch nicht mein Mitbewohner, wenn ich was für ihn einkaufe. Naja… das nur am Rande. :P

Ein Thema möchte ich heute noch hier reinhacken. Ich hab gestern (oder war es vorgestern) mit jemandem gechattet, der mir sagte, dass ich komisch auf manche wirken könnte, weil ich stur bin und sehr wechselhaft, was Ansichten angeht. Heute mag ich was, was ich übermorgen blöd finde, ich reagiere unterschiedlich. Darüber habe ich viel nachgedacht, und bin zu dem Schluss gekommen, dass schon was dran sein könnte. Allerdings verhalte ich mich so nicht bei jedem und vor allem auch nicht immer. Auch das wechselt. =D

Es ist aber wahr, dass meine Stimmung mich schon sehr beeinflusst, auch wenn die meisten von dieser nichts mitbekommen. Bin ja doch ein wenig schüchtern und zurückhaltend, überlege mir lieber 10 mal, was ich jetzt sage und was nicht. Zumindest bei persönlichen Themen. Außerdem zeige ich kaum Emotionen. Das wurde mir schon mehrmals gesagt… habe ich eben so gelernt. Emotionen zeigen = Schwäche, bzw. wird bestraft, ergo: Pokerface.

Jedenfalls, was ich eigentlich sagen wollte: Meine Stimmungslage vermiest mir sehr oft Dinge, und diese Wechselhaftigkeit erstrecht. Vor allem wenn es um langfristige Ziele geht oder Planen. Darin bin ich einfach grottig… das geht gar nicht. Hinzu kommt noch, dass ich schon manchmal extreme Sichtweisen habe (was er übrigens auch sagte), was dazu führt, dass ich mir zu viel/zu wenig vornehme oder einfach nicht den Mittelweg einschlage – aus Verbohrtheit. Genauso wie ich mir damals, vor ca einem Jahr dachte: Wenn du es nicht schaffst, in der Schule supergut zu sein, jeden Tag da zu sein und noch dazu immer gute Laune zu haben/vorzuspielen, dann wird das nichts und du brauchst es eigentlich gar nicht versuchen. Oo

Jetzt denke ich aber anders darüber. Mag aber auch sein, dass das einfach eine Art Ausrede für mich selbst war, wieso ich nicht hingehen kann… das Unterbewusstsein liebt es ja, uns zu be… äh… veräppeln. :P

So. Das war es aber jetzt vorerst von meiner Seite. Wer das liest: Bitte hört mein flehen und verwendet diese Informationen nicht gegen mich. =D Je mehr man von sich preisgibt, desto verletzlicher und manipulierbarer wird man nämlich. Mensch bin ich K.L.U.K.

Now the drugs don’t work.

Das altbekannte Gefühl schleicht sich immer öfter ein… Nach den Nebenwirkungen – oder vermeintlichen Nebenwirkungen – von Seroquel ging ich mit der Dosis herunter. Ich glaube es war sogar knapp die Hälfte der Gesamtdosis…  Inzwischen merke ich immer mehr Auswirkungen dieser Umstellung. Zum Teil fühle ich mich wie vor der ganzen Katastrophe im letzten Jahr… und ich dachte schon, es wäre endlich vorbei.

In den Pfingsferien soll dann auch noch Seroquel komplett durch ein anderes Medikament ersetzt werden, da Seroquel einige ungute Langzeitwirkungen mit sich bringen kann… Da es ein Neuroleptikum ist, kann es die Bewegungskontrolle beeinflussen (z.B. ungewollte Bewegungen, allg. Bewegungsstörungen,…), also soll ich jetzt Lyrica nehmen. Das ist ebenfalls dämpfend, kann auch ähnliche Nebenwirkungen haben wie das Seroquel, aber hat eben nicht diese möglichen Spätfolgen. Zumindest sagte das meine Ärztin… ob das alles wieder so stimmt, weiß ich ja auch nicht. Sie sagte mir das letzte Mal – nach ca. einem Jahr – dass Seroquel überhaupt solche Langzeitfolgen haben kann. Wusste ich nicht und steht auch nicht im Beipackzettel…

Wie auch immer. Ich werde schon noch durchhalten – noch 2 Wochen, dann sind Ferien. =) Wird schon irgendwie gehen…