Am 27.01. ist’s soweit.

Da geht es ab in die Klinik.

Ich soll ca. um 9 Uhr da sein, mich erst einmal anmelden und um 10 dann auf der H2 sein, der Station, auf der ich dann auch bleiben werde.

Eine Mischung aus Angst, Neugierde und Vorfreude macht sich immer mehr breit. Ein bisschen konnte mir eine Freundin, die eine ähnliche Problematik hat wie ich, nehmen. Sie war selbst schon dort und meinte, das war die beste Erfahrung, die sie (je?) gemacht hat. Jedenfalls fühlte es sich für sie richtig an. =)

Durch sie kam ich überhaupt auf diese Klinik/Station.

 

Nun hier für alle Neugierigen, die sich fragen, was man in so einer Einrichtung eigentlich so macht, der Wochenplan (den ich beim Vorgespräch bekam) (siehe Ende des Posts).

Es gibt ein paar Dinge, die mich daran stören. Siehe Montag… die Gesprächsgruppe dauert sage und schreibe 2 Stunden, 15 Minuten… Alter Schwede. Das ist lange… das kenne ich so nicht. Ich hatte noch nie eine Gruppe – schon gar nicht Gesprächsgruppe, die über 1,5 Stunden gedauert hat.

Bei Gestaltungstherapie (Dienstag), verstehe ich, dass die Gruppe so lange geht. Da braucht man die Zeit… da war meine Erfahrung immer, dass eine oder 1,5 Stunden viel zu wenig sind.

Die nächste Frage, die sich mir stellt, ist folgende: Wann hat man morgens Zeit, sich fertig zu machen? Also Duschen, Schminken, etc… Vor 7:30 Uhr? Wow. Das nenne ich mal Disziplin. Kenne ich so auch aus keiner Klinik… jedenfalls nicht so früh. Vor 8 war da in der Regel nichts los. Auf der Krisenintervention im Sommer begann die erste Gruppe (die eigentlich Pflicht war, zu der aber meistens nicht allzu viele auftauchten, weil sie noch schliefen/duschten…) um 9:15 Uhr.

 

Die Besuchszeit (Di. und Mi.) finde ich auch interessant… bzw. echt wenig. Zwei Tage à 1,5 Stunden ist schon wenig. Ich kenne es eigentlich so, dass man jederzeit nach Therapie (also so ab 16 Uhr) besucht werden kann.

 

Tagesausgang am Wochenende gibt es auch noch. Aber wirklich nur einen Tag (7:00 Uhr bis 21:00 Uhr), ohne Übernachtung. Finde ich auch hart… und kenne ich so auch nicht. Normalerweise ist es so, dass man eine Übernachtung hat, wahlweise Fr. -> Sa. oder Sa. -> So., da zwei Übernachtungen bei der Kasse wie eine Entlassung wären. Aber eine war immer drin. Immer. So fahre ich jetzt also – falls ich Samstag um 6 Uhr aufstehen möchte – um 7 Uhr los und komme ~2 Stunden später in Roth an. Also fallen schon mal vier Stunden für die Fahrten an… aber gut, muss eben sein.

 

Bin wirklich gespannt, wie es wird. Und auch, was “Therapieangebot nach Ansage” am Freitag ist. Das konnte mir keiner so genau sagen…

Ich werde euch alle vermissen. Sehr. Sehr sehr sehr… ):

DSC_0099

 

Girl interrupted?

Hallo ihr Lieben.

 

Ich melde mich auch mal wieder zu Wort… wird ja auch Zeit.

Ich bin im Moment so durcheinander… nein… planlos? Ich spiele den ganzen Tag Szenarien in meinem Kopf durch – Szenarien, die meine nahe und ferne Zukunft betreffen – und finde aber kein Szenario, das sich für mich richtig anfühlt.

Ich wandere und springe im Moment von A nach B, nach C, um dann doch wieder bei A zu landen. Aber niemals zu lange bei etwas bleiben! Dann kommt unweigerlich der Punkt, an dem mich alles und jeder nur noch nervt.

Das ist jetzt natürlich alles etwas abstrakt formuliert, ohne Beispiel. Deswegen folgt dieses noch:

Ich bin gestern nachdem ich mit H. in der Stadt (Nürnberg) war, noch zu C., meinem ehemaligen Mitbewohner. Einfach mal besuchen, die Kätzchen wiedersehen. Ich beschloss, über Nacht zu bleiben (hauptsächlich, weil ich mich abends wieder so ängstlich und instabil gefühlt habe und somit wenig Lust hatte, noch mit dem Zug nach Roth zu fahren – und weil wir noch kochen wollten, was ja auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt (es war schon 19 Uhr)). Ein weiterer Grund zu bleiben war, dass ich erstmal nicht wieder in Roth rumsitze… das geht mir inzwischen nämlich auch auf die Nerven.

Es war… anstrengend. Wirklich. C. hat die ganze Zeit gequatscht… aber eigentlich nur über seine Belange bzw. Dinge, die ihn interessieren. Dinge, die wir entweder schon x Mal durchdiskutiert haben oder eben wirklich belangloses Zeug, von dem er genau weiß, dass es mich nicht interessiert. Gut, ich habe zugehört, geantwortet, wollte ja nicht unhöflich sein. Aber irgendwann… wurde es echt unerträglich für mich und ich bekam den starken Drang, einfach abzuhauen. Stattdessen bin ich rauchen gegangen, in die Küche. Kaum hatte ich einen Zug genommen, stand er wieder neben mir und es ging weiter… Wie auf Speed. Ohne Punkt und Komma.

Dann wollte ich zumindest eine Folge Numbers im TV sehen (alles andere, was vorher kam, hat er verquatscht in dem Sinne, dass er alle 5 Minuten reingeredet hat und mich total abgelenkt hat). Aber selbst diese Folge konnte er nicht mal sein Gerede auf die Werbung beschränken… nein. Immer wieder fing er an.  Vielleicht sind das auch die neuen Pillen von ihm… ich weiß es nicht. Ich dachte, ich raste gleich aus…

Die Nacht war ähnlich. Ich war irgendwann todmüde von meinen Pillen und legte mich hin. Und er quatschte weiter… und weckte mich immer wieder indem er fragte, ob ich ihn verstanden hätte und wiederholte die Fragen, die ich nicht mehr mitbekommen hatte. Irgendwann hat auch er sich schlafen gelegt…

Aber dann ging es weiter. Er hat schlecht geschlafen, ist immer wieder wach geworden. Dabei hat er mich manchmal so leicht geweckt… und hat diese Chance genutzt, um mich wieder vollzuquatschen anstatt mich weiterschlafen zu lassen. Irgendwann hab ich meinen mp3-Player genommen, und dem ganzen ein Ende bereitet.

 

Für mich ist Schlaf enorm wichtig. Wenn ich schlecht schlafe, geht es mir am nächsten Tag echt nicht gut. Heute auch wieder… Ich hatte nachmittags ein Treffen mit einem Freund zum Billiardspielen ausgemacht. Ich war allerdings dann vorher so.. nervös, dass ich mich echt zusammenreißen musste, nicht abzusagen. Ich dachte mir… nein, das ziehe ich jetzt durch! Also fuhren wir zum Billiardclub oder was auch immer das war… im Auto ging es mir immetr schlechter, Angst, Zittern, Schwächegefühl, Anspannung, Druck – alles zusammen. Ich dachte echt, jetzt haut’s mich wirklich um. Also habe ich – was ich noch nie getan habe! – eine Tavor in so einer spontanen Situation genommen. Naja, eine halbe. Das hat mich gerade so gerettet… Ohne wäre es wirklich eskaliert glaube ich. Und das trotz Lyrica – das ich inzwischen in einer wirksamen Dosis nehme…

 

Freitag, also vorgestern, war ebenfalls ein bescheidener Tag an dem ich wirklich fast rückfällig geworden wäre… Irgendwie häufen sich im Moment die schlechten Tage. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Klinikaufnahme noch schaffe… Ich glaube, die Depression hat mich wieder erwischt.

 

Auch das Leben hier in Roth geht mir enorm gegen den Strich. Ich fühle mich auch hier wie ein Fremdkörper, den man nur duldet, wenn er sich angemessen verhält. Angemessen im Sinne von: Sich an alles anpasst, sich um alles herumgruppiert, hilfsbereit ist, nett, gut gelaunt, sozial angepasst (= spießig und langweilig) und am besten nichts sagt, was irgendwie ein Auslöser für Unfrieden sein könnte.

Ich komme hier auch zu nichts… ich kann mich nicht in mein Zimmer zurückziehen, weil ich immer irgendetwas tun muss. Zum Kaffeetrinken da sein, meinem Vater Gesellschaft leisten, Kochen, bescheuerte Filme anzuschauen. Man erwartet, dass ich dabei bin. Wieso auch immer…

Zum Lesen oder Malen oder Basteln (habe eigentlich einige Ideen, die ich noch umsetzen möchte…) komme ich hier nicht wirklich. Auch nicht dazu, Dokus zu schauen… und gegessen wird. Immer und in Unmengen. Und wenn ich mal nicht so viel esse/mitesse, kommen gleich blöde Kommentare/Fragen. Oder es werden mir Schuldgefühle eingeredet (“Jetzt habe ich extra Brötchen geholt, magst du wirklich keins mitessen?”, weil ich nicht so viel esse. Aber tut mir leid… würde ich so viel essen, wie die beiden, dann wäre ich jetzt breiter als lang. Die beiden sind 1. ziemlich groß und 2. übergewichtig. Wie sollte ich solche Mengen schaffen, wie sie sie verdrücken?! Wie sollte das bitte gehen? Außerdem ist mir sowieso meistens entweder schlecht oder ich habe Bauchschmerzen… aber sowas darf man hier auch nicht sagen. Wegen meiner Schwester, die dann gleich Panik schiebt, man könne sie mit irgendeinem Infekt anstecken… Irrenhaus.

 

Was ich aber noch erwähnen möchte: Gestern war das Einkaufen in der Stadt wirklich nett, das hat meine Laune gebessert. Auch das Billiardspielen heute war letztendlich schön. Beides Lichtpunkte. Hat Spaß gemacht, obwohl ich alle Spiele verloren habe – das war allerdings keine Überraschung für mich. (;

Die Letzte Folge Dexter…

…und ich fühle mich so verdammt leer gerade.

Ich hatte zwar einen schönen Abend und mir ging es wirklich gut, aber irgendwie hat es mich gerade so dermaßen heruntergerissen. Ich weiß auch nicht wieso.

Meine Pillen habe ich schon vor 3 Stunden genommen aber ich bin kein bisschen müde. Ich werde jetzt einfach mal nachlegen… bis ich schlafe.

Diese Leere macht mich fertig. Gerade strömt alles so auf mich ein und ich habe das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. Macht irgendwas von dem was wir tun irgendeinen Sinn?

Ich habe das Gefühl, alles verloren zu haben. Meine Vergangenheit ist ein Trümmerhaufen und ich habe so viele – um nicht zu sagen alle – bedeutenden Menschen in meinem Leben verloren. Die Menschen, die meine Vergangenheit waren und die mir diese real erschienen ließen. Alle guten Menschen sterben irgendwann und man kann nichts tun. Ich warte jeden Tag nur auf die nächste Katastrophenmeldung um sie scheintot hinzunehmen und einfach weiterzumachen – bis sie mich irgendwann wieder einholt. Es entstehen immer mehr Minenfelder, und ich muss aufpassen, nicht auf eine davon zu treten und mich in den Abgrund reißen zu lassen.

Irgendwann werde ich mich nicht mehr von der Stelle rühren können, weil alles um mich herum aus Minen besteht. Und dann…?

Ich will endlich leben und nicht nur noch überleben und ausweichen, wo es nur geht, nur um irgendwie klarzukommen. Mein Spielraum bzw. mein Handlungsraum wird immer kleiner.

Ablenken, ablenken, ablenken…

Das ist meine aktuelle Strategie, um zu vermeiden, dass ich zu viel grüble und wieder in irgendwelche negativen Gedanken abrutsche. Es hilft.
Ich habe ca. 200 Plätzchen gebacken an diesem Wochenende, einige dann gestern noch schön mit Kuvertüre und Glitzerkram verziert. Ich finde sie schmecken ganz gut… und es lenkt ab, auch wenn es eine relativ anspruchslose, stumpfsinnige Arbeit ist. Aber man sieht ein Ergebnis. Das ist wichtig. =)
Heute verziere ich dann noch die restlichen 100 PLätzchen, diesmal mit Zuckerguss und bunten Streuseln. Ich bin zur Hausmami geworden. =D Habe dann gestern auch noch die Vorratsschränke hier in Roth ausgeräumt und aussortiert. Ich biedere mich an. Ich mache auf lieb Kind, um irgendwie postitve Rückmeldung zu bekommen (und es funktioniert bis jetzt meistens ganz gut).

Nur Kritik darf man hier nicht äußern. Vor allem nicht Cola gegenüber… die ist so gereizt, dass man dann alles um die Ohren bekommt, was man ihrer Meinung im Leben falsch macht. Anlass dafür war der Puderzucker, den ich letzte Woche (ja, da habe ich auch schon gebacken xD) leer gemacht habe. Den letzten kleinen Rest… eine fünftel Packung wenn’s hochkommt.
Das bekam ich Samstag morgen um die Ohren gehauen in einem ihrer schlechte-Laune-Morgenmuffel-ich-kann-mit-Kind-keine-10-Stunden-durchschlafen Anfälle.
Diesmal erlaubte ich mir, mich zu wehren (sonst schlucke ich sowas einfach runter und gebe nach). War ein Fehler… Sie ist total ausgerastet, hat mir Sachen um die Ohren geschmissen die absolut beleidigend und verletzend waren und zur Krönung hat sich noch mein Vater eingemischt und mich ange”schrien”, als Cola plötzlich aus dem Nichts anfing zu kreischen und zu heulen. Sowas hält er nicht aus, da muss er eingreifen und steht natürlich auf ihrer Seite… War ein toller Morgen. Und alles wegen einem bescheuerten Puderzucker, den sie für ihre Spontanbackaktion irgendwann unter der Woche abends um halb 8 brauchte. Der hätte ihr sowieso nicht mehr gereicht… und sie hat dann Papa (der ja arbeitet und abends kaputt ist) nochmal los zum Einkaufen geschickt, weil sie den Zucker unbedingt brauchte. Ja ja.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Und damit meine ich nicht den schwarzen Kaffee, den ich grade in mich reinkippe.
Vielleicht war mein geschöntes Bild von ihr doch nicht ganz realistisch…

Meine Schwester kommt seit dem “Vorfall” immer wieder auf mich zu und lästert über Anja. Versucht mich zu manipulieren, zu beeinflussen, auf ihre Seite zu ziehen. Sagt, Anja wolle nur Zeit mit unserem Vater verbringen, uns möglichst weit weg haben, sei manipulativ und egozentrisch usw. Ich höre mir das an, bin aber dabei relativ ruhig und kann gut differenzieren. Ich glaube ich nehme sie einfach nicht mehr so ganz ernst. Aber dennoch… ein bisschen gibt mir diese Sache (und einige andere Situationen in der Vergangenheit mit Cola) etwas zu denken.
Mal sehen, wie sich das hier weiterentwickelt…

Ein kleines Update.

Hallo liebe Leute,

 

mir geht es wieder etwas besser. Heute habe ich es endlich geschafft, meinem Vater zu sagen, dass ich eine Studierpause einlegen werde. Ich hatte riesige Angst vor seiner Reaktion und habe es immer wieder verschoben, weil ich auf den richtigen Moment gewartet habe.

Heute beim Kochen bin ich dann endlich damit herausgerückt. Er hat erstaunlich gut reagiert, viel besser, als ich erwartet hatte. Wahrscheinlich hat er doch irgendwie schon damit gerechnet.

Er meinte, dass es nicht weiter schlimm ist, so lange ich meinen Studienplatz behalten kann. Wenn es etwas länger dauern würde, wäre das nicht weiter tragisch, da die Wartezeit auf den Studienplatz ja auch etwas Zeit in Anspruch genommen hätte und ich so ja an sich nicht wirklich Zeit verlieren würde. Außerdem sagte er, ich könnte stolz auf das sein, was ich erreicht habe: Abi, die FOS. Und dass ich ja nicht wie meine Schwester wäre, sondern wirklich voran machen wolle und nicht einfach nur Zeit absitze. Er hat mir empfohlen, dass ich doch nochmal die Medis überdenken sollte bzw. mit meiner Ärztin besprechen sollte, weil es ja nach dem Absetzen vom Cipralex schlimmer wurde und ob es vielleicht möglich wäre, da wieder etwas ähnliches zu finden. Finde ich vernünftig.

Außerdem hat er mir nochmal klar gemacht, dass die Hauptsache ist, dass ich ausreichend “abgesichert” bin mit meiner Krankschreibung, dass da nichts schief laufen darf. Ich solle mir auf jeden Fall quittieren lassen, dass das Attest angekommen ist, damit ich nicht exmatrikuliert werde. Werde ich auch so machen. Sicher ist sicher. Es kann ja immer etwas schief laufen oder mal ein Brief verloren gehen zwischen anderer Post.

Er meinte, er sei immer für mich da. Und hat auch gefragt, was denn der Grund sei, dass ich es nicht schaffe. Ich habe ihm grob geschildert um was es geht: Panikattacken, Angst, Überforderung. Zu viel auf einmal, zu viele Schritte zu schnell hintereinander. Ich glaube, er hat es schon irgendwie verstanden. Ein wenig zumindest. Mal sehen, wie es morgen ist. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Hoffentlich hat er dann nicht wieder alles verdrängt. Oder hoffentlich schon? Mitleid möchte ich eigentlich nicht, damit kann ich nicht umgehen. (;

 

Jetzt ist der Druck endlich weg. So ziemlich jedenfalls. Die Frage, was mit den beiden Samtpfötchen wird, ist natürlich immernoch nicht geklärt. Auch nicht, was genau ich jetzt tun werde… Ob ich stationär in eine Klinik gehen werde (habe einige Empfehlungen bekommen) oder eher ambulant Therapie machen werde. Die Frage, ob ich überhaupt studieren sollte bzw. überhaupt Psychologie studieren sollte, steht (für mich) auch noch im Raum. Aber die stelle ich erstmal hinten an… das kann ich immernoch später entscheiden. Mein Therapeut meinte, ich sollte vielleicht darüber nachdenken, ob ich meinen Studienplatz tausche gegen einen in Erlangen. Damit ich nicht so weit weg wohne bzw. damit ich in Nürnberg (der vertrauten Umgebung) wohnen bleiben kann. Das ist auch eine Überlegung wert, aber auch die stelle ich vorerst mal hinten an.

 

Pro Klinik:

– intensive Therapie

– Aufarbeiten von früherem Mist

– Konfrontation mit Leuten

– Tagesstruktur

Contra:

– Überforderung? (Gesprächsgruppen, evtl. Doppelzimmer, neue Leute, “eingesperrt” sein)

– raus aus gewohnter Umgebung/realem Leben

– neue Therapeuten (Glücksspiel ob Chemie stimmt, alles wieder von vorne erzählen)

– sehr weit entfernt von zu Hause

– keine Versorgung von Katzen

 

Die Katzen kann mein Mitbewohner bis 7.1. nehmen. Danach brauche ich eine Lösung…

Wohnen kann ich entweder in Roth bei meiner Familie, oder in Nürnberg in der Wohnung, in der meine Schwester eigentlich sein sollte, oder aber in Bamberg. Ich tendiere zu Variante 1 oder 2. (;

 

Morgen habe ich einen Termin bei meiner Ärztin (Medis), anschließend muss ich noch ein paar Dinge in Nürnberg erledigen und dann fahre ich nach Bamberg, schaue nach den Kätzchen und treffe mich nachmittags dort mit meiner Tante. Vielleicht schaffe ich es zwischendrin noch zur Studierendenkanzlei um dort das Attest abzugeben (das habe ich schon… letzte Frist für die Einreichung ist der 5. Dezember).Ob ich dann wieder diekt zurück fahre, oder eine Nacht bleibe, wird spontan entschieden.

 

Die Wohnung in Nürnberg – also meine alte WG – wurde am Samstag übergeben. Wir haben alles geschafft, gestrichen, ausgeräumt, geputzt. War nochmal sehr sehr stressig… aber kann ich jetzt (endlich) abhaken. =)

 

Also… soweit so gut. Alles wieder im Lot. Vorerst.

Vegane süße Aufstriche aus dem Supermarkt – der Test.

Hallo allerseits!

Da es letzte/diese Woche bei ALDI einen veganen Spekulatiusaufstrich gibt, wollte ich hier mal einen Post zu diesem Thema machen.

 

Ich habe mir (auf Empfehlung eines Freundes) gleich mal zwei Gläser davon ergattert. War ein schwieriges Unterfangen, da ich wirklich den ganzen Laden abgesucht habe und ihn nirgends finden konnte… auch der nette Mitarbeiter den ich fragte konnte mir (oh Wunder) nicht weiterhelfen. Als ich aufgegeben hatte und mit meinem Kumpel an der Kasse stand, fiel er mir ins Auge. Stand direkt vor der Kasse. Also gleich mal zwei eingepackt – jeweils 1,69 € – ein Schnäppchen.

Am Morgen hatte ich mir bei REWE ebenfalls einen veganen Aufstrich gekauft, den ich schon kannte: Von Lotos, der Firma, die diese Karamell-Kaffeekekse herstellen (die im übrigen auch vegan sind). Den gibt es einmal mit “crunch”, also kleinen Keksstückchen und einmal ohne. Habe diesmal den ohne genommen. Den Preis weiß ich nicht mehr, aber wahrscheinlich so um die 3 Euro.

 

Abends habe ich dann beide verglichen. Sieger ist eindeutig der Lotos Aufstrich: karamellig, süß, schmeckt wirklich nach Keks. Sehr sehr lecker. Vor allem auf noch warmem Toast!

 

Der von Aldi hat mich enttäuscht: Er schmeckte ziemlich fad. Zwar süß, aber wenig nach Gewürzen oder Spekulatius. Ein wenig zimtig, aber wirklich Betonung auf wenig. Schade, hatte mir mehr erhofft. Außerdem war er etwas zäh und irgendwie schmeckte er ein wenig … muffig? Nach altem Fett? Bei ~600 kcal/100g sollte der doch wirklich schmecken! Sonst ist er die Speckpölsterchen nicht wert.

 

Der absolute Sieger der Herzen – oder eher Gaumen – ist aber immernoch der Spekulatiusaufstrich “Spekuloos” von www.alles-vegetarisch.de. Der kostet zwar mehr als doppelt so viel wie der vom ALDI, aber er ist es wert! :3

Der Lotos vom REWE (gibt es glaube ich auch im Edeka) ist auf Platz 2 und meiner Meinung nach lohnt sich der Kauf. Crunchy fand ich sogar noch besser als den ohne Krümel. ^^

 

Und wenn Du nicht weißt, wie soll es weitergehen…

Kapitulation ohohoh… [Tocotronic]

Ich kann und will einfach nicht mehr.

Ich versuche mich selbst zu überwinden, appeliere an den Übermenschen in mir – oder vielleicht auch nur das Über-Ich, aber es klappt nicht. Irgendwas siegt über jegliche Vernunft und Einsicht, Pflichtgefühl und meine inneren Wünsche und Bestrebungen.

Im Moment gibt es nur einen Ort, an dem ich mich wohlfühle. Aber dort kann ich nicht sein. Jedenfalls nicht von Montag bis Donnerstag bzw. Freitag. Aber ist es nicht das, was man am Leben anstreben sollte? Glücklich sein? Sich wohl fühlen? Wozu quäle ich mich immer… stelle alles zurück, weil ich nicht mehr in der Lage bin, noch irgendwas zu tun neben der Pflicht (z.B. Schule früher)?

Gut, jetzt ist die Situation anders. Jetzt kann ich nicht mal mehr meine Pflicht tun, wenn ich _alles_ andere zurückstelle und auf alles verzichte.

Und ich habe keinen Ort mehr, an den ich gehen kann.

Ich fühle mich wie ein Tier, das man in die Ecke gedrängt hat.
Ich weiß nicht mehr, wer ich bin, was ich will und wohin das alles noch führen soll.

Natürlich werde ich jetzt nicht einfach aufgeben… ich versuche es diese Woche nochmal. Heute war ich in keiner Vorlesung, weil ich heute morgen noch gehustet habe wie so ein… ja keine Ahnung. Alle 2 Minuten Hunstenanfall. Dachte mir, das kommt nicht so gut in einer Vorlesung.
Aber heute Abend hätte ich in das Statistik Seminar gehen können… aber ich konnte nicht. Nur noch negative Gedanken in meinem Hirn, Selbstzweifel &-hass. Ich habe es nicht geschafft, loszugehen. Habe alles gepackt, mich fertig gemacht -aber konnte nicht losgehen.

Ich will diese ganze Sch*** nicht nochmal… nicht nochmal “arbeitsunfähig” sein. Nicht nochmal ein Jahr lange nichts zu tun zu haben. Nicht noch eine Therapie, die mich nicht weiterbringt… und vor allem nicht nochmal diese Enttäuschung meines Vaters erleben. Im Moment bin ich sein einziger Stolz (neben der kleinen Julia), diejenige, die ihm noch Kraft gibt und etwas Positives erlebt (anscheinend). Er weiß ja nichts von dem, was in mir so vorgeht. Kennt nur die Fassade.

Wenn er genau hinsehen würde, würde er es merken. Aber er ist ein Meister im Wegsehen und Verdrängen.
Letzte Woche haben wir die Katzen hergefahren mit seinem Auto. Ist eine Fahrt von ca. 3/4 bis 1 Stunde. Ich habe geheult… die ganze Fahrt. Und er hat es nicht gemerkt… ich hatte richtige Heulkrämpfe. Aber kein Wort kam von ihm. Nicht einmal, als wir ankamen und er mein tränenverschmiertes Gesicht gesehen haben muss. Auch nicht, als ich während der Fahrt mit ihm redete bzw. ihm antwortete und dabei erstickt geklungen haben muss. Meine Nase war zu… Nichts.

Ich habe geheult, weil ich mir dachte ich kann das nicht – nicht auch noch die Katzen. Noch etwas, was mich bindet an Bamberg. Ich hatte Angst, nicht für sie sorgen zu können… Angst davor, was mit ihnen passiert, wenn ich scheitere.

Ich bin so planlos… was soll ich tun, wenn ich das nicht schaffe hier?
Irgendwelche Ideen oder Vorschläge?

Everyday life…

Wake up
A new day has come
Bringing new fears
It’s time to face the crowd
Outside the sky is wearing grey
The clothes are worn
Colours faded away
I wish I could stay standing
I wish I could stay strong
But I can’t stand on my own
Everyday life, everyday death
Strenght forever gone
(The) outside world reveals my distress
Dead man walking the streets
Doing a senseless job to live
Perpetual motion of fears
Buried alive: everyday life
Those feeling of confinement
Bring me down
Six feet underground
Help me
Because I can’t stand upright today

[The Old Dead Tree – Everyday Life]

 

http://www.youtube.com/watch?v=1SQ0XhzRVIY

Was soll ich schreiben?

Es gäbe so viel aber irgendwie auch nichts.

Mein Kopf ist voll und leer zugleich.

 

Irgendwo sollten Gefühle sein, aber sie sind weg. Weggeschlossen? Ich weiß es nicht. Möchte den Schlüssel im Moment auch nicht suchen.

 

Heute war ich in der Uni Bibi Psychologie. Ich glaube wir waren dort über eine Stunde… nur schauen und staunen. Soooo viele Bücher, die mich interessieren. Forensik, Kunsttherapie, Diagnostik, Störungen… Zwangsstörungen, Psychosomatik, Depression, Ängste, Bindungsverhalten. Alles. Wirklich alles. Am meisten hat mich ja irgendwie die Forensik interessiert. Letztendlich bin ich aber nur mit 3 Büchern rausgegangen. Ein Standardwerk, das uns empfohlen wurde, ein Buch mit dem Titel “Clinical Assessment of Dangerousness” und einem über Kunsttherapie (auch da gab’s wieder ein Zeichen, das ich allerdings nicht deuten kann).

 

Ja und sonst so?

 

Wir sind viele Leute dort. Viele angehende Psychologen. Und kleine Sääle (wirklich mit “ää”?!). Finde ich nicht so gut. Aber ist nunmal so.

 

Die Stadt ist auch zu klein. Wirklich klein… im Vergleich zu Nürnberg jedenfalls. Aktuell ein Vorteil, da die Wege so relativ kurz sind. =)

 

Was schreibt man sonst noch so auf Postkarten?

 

Das Wetter ist mies. Es regnet. Aber nicht nur in Bamberg.

 

Das Essen ist spartanisch, weil die Bewirtung zu wünschen übrig lässt. Aber da ich der Wirt bin, liegt das wohl an mir.

 

Internetanschluss habe ich keinen (noch?), Telefon somit ebenfalls nicht (nur Handy) und in der Wohnung ist es meistens kalt (gestern Abend 16,4 Grad).

 

Und wie es mir geht?

 

Gerade gut. Ich bin in Nürnberg. Ansonsten eher bescheiden bis grottig. (Verdammte Psyche. Verdammter Körper. Mag jemand mit mir tauschen? (; )

 

Mehr weiß ich gerade nicht.

 

Alles fügt sich. Oder: Ein merkwürdiger Tag.

Ich gebe zu, ich war heute wirklich nicht gut drauf. Mir erschien alles so trostlos, so hoffnungslos und ich war definitiv überfordert, zweifelte an allem – dem Weg den ich gehe, mir, der Welt., dem Lebens an sich. Auf die Gründe gehe ich jetzt nicht näher ein, darum soll es in diesem Post nicht gehen.

Ich saß in Bamberg in meiner Wohnung und las alte Tagebücher von mir, weil ich die in meiner nächsten Therapiesitzung besprechen wollte. Einträge von 2006 waren es glaube ich in diesem Moment. Im Hintergrund lief meine ganze Musiksammlung im Shufflemodus. Wer meine Sammlung kennt, weiß wie viele Songs sie umfasst: Tausende. Wirklich, wirklich viele.

Ich las also gerade einen Eintrag aus meiner HIM-Phase, als ich totaler Fan war, auch auf Konzerten war etc. Eine Phase, in der mir die Band geholfen hatte. In diesem Eintrag zitierte ich einen Song (“When Love and Death Embrace”)… und exakt in diesem Moment (das wurde mir erst da bewusst) lief genau dieser Song und exakt diese Textstelle! Gerade habe ich das Zitat nicht bei der Hand, das füge ich später hinzu.

Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich war…  mir fehlen die Worte. Eine Mischung aus überrascht, erstaunt und perplex – aber im positiven Sinne. Wieder ein komischer Zufall? Ich sehe es als Zeichen, dass der Weg, den ich gerade gehe (zumindest der in der Therapie) der richtige ist. Irgendwie gab mir dieser kleine “Zufall” wieder Mut, weiterzumachen. Nicht aufzugeben.

Nach einer erfolglosen Internetschaltung, mehreren Telefonaten, einer nicht allzu angenehmen Zugfahrt und weiterer Lektüre meiner Tagebücher, die an sich weniger erfreulich ist, war dieser “Zufall” schon wieder so gut wie aus meinem Kopf verschwunden.

Als ich dann in Roth ankam (ja, da fuhr ich auch noch hin) war es 20:30 Uhr. Ich plauderte etwas mit meiner Schwester und hatte noch ein sehr aufbauendes Telefonat. Anschließend blätterte ich in der Fernsehzeitung – natürlich sah ich mir zuerst die Doku-Spalte an. Genau in diesem Moment, genau dann, als das 40-minütige Gespräch vorbei war, begann eine Dokumentation, die ich unbedingt sehen wollte. Über einen meiner Lieblingsschriftsteller Albert Camus. Ich saß gebannt vor dem Fernseher und sog jedes Wort geradezu auf. Das war genau das, was ich jetzt brauchte! Eine Erinnerung, an meinen persönlichen Helfer und auch Retter, einen, der einem Mut gibt, der einen im Leben wieder Sinn sehen lässt. Es war quasi eine Art Auffrischung… Erfrischung… Motivation, wieder Camus zu lesen, wieder zu lernen, anders zu denken. Aus den destruktiven, sinnlosen alten Denkmustern auszubrechen.

Ich hatte schon eine Weile nichts mehr von ihm gelesen – ihn zwar nicht vergessen, aber doch irgendwie… ja… er war etwas verblasst. Nicht mehr präsent. Jetzt ist er wieder da. Ich werde wieder Camus lesen. Ich weiß, das wird mir helfen, denn das hat es schon einmal.

Nach der Doku bin ich wie besessen gleich an den PC gegangen: Amazon.de Ich wollte auch die anderen Werke von ihm lesen und besitzen. Ich klickte mich also durch die verschiedenen Angebote und letztendlich bestellte ich drei Werke: “Der Mythos des Sisyphos”, “Der Mensch in der Revolte” und seine Tagebücher. (Die anderen Werke, außer den Dramen, hatte ich schon.) Als ich in dem Bestellprozess zum Bezahlen kam, war ich überrascht. Da stand, es würde 28,98 € kosten. Bei Gutscheinguthaben stand (dachte ich zunächst) derselbe Wert. Wieder war ich total perplex, dachte erst, ich hätte mich verlesen.

Letztendlich waren es 45 Cent, die ich zahlen musste. Es passte also perfekt zu meinem (nicht mehr bewussten, vergessenen) Gutscheinguthaben. Ich hatte keinesfalls geplant, für diesen Betrag einzukaufen (ich wusste ihn ja nicht einmal) und hatte anfangs auch ein Buch mehr im Warenkorb. Auch dies sehe ich als ein Zeichen an einem etwas merkwürdigen Tag, der mich sehr zum Nachdenken brachte, aber letztendlich positiv war. Der mir Kraft gab, immer dann, wenn ich es am wenigsten und vor allem wie ich es am wenigsten erwartet habe.

Ich weiß nicht was ihr darüber denkt… vielleicht haltet ihr mich jetzt für einen Spinner. Aber an diesem Tag glaube ich nicht mehr an Zufälle. Ich nehme es für mich als Motivation und vielleicht auch Zeichen, dass ich vielleicht doch auf dem richtigen Weg bin. Dafür, dass meine Zweifel (die ich wirklich massiv hatte), möglicherweise unbegründet waren und ich so weitermachen sollte, wie bisher. Nur mit Camus, bzw. mit dem Einfluss seiner Philosophie oder eher Weltanschauung.

Danke, wer auch immer mir hier geholfen hat. (;