Emptiness.

Mir ist es langsam echt peinlich, was ich hier reinschreibe. Aber was soll’s… was habe ich zu verlieren.

“Ganz unten zu sein ist kein Wochenendausflug.

Kein gottverdammtes Seminar.

Hör auf alles kontrollieren zu wollen und lass los!

LASS LOS!”

[Tyler Durden, FC]

 

 

 

Morgen habe ich (endlich!) den Termin bei meiner Ärztin nach ihrem Urlaub. Da werde ich sagen, dass ich nochmal in die Klinik will. Muss. Mal sehen, ob sie blöd reagiert, weil ich ja das letzte Mal einfach nicht aufgetaucht bin. Aber ich fürchte diesmal – oder allgemein – führt kein Weg daran vorbei, wenn ich raus möchte und etwas ändern will. Worüber ich mir noch nicht ganz im Klaren bin, sind die Medis. Will ich wieder welche? Oder keine? Die Wahl habe ich ja und ich weiß nicht, wie ich entscheiden soll. Aber die Frage stellt sich dann erst, wenn ich dort in der Klinik bin. Bis dahin sind es noch gut 1,5 Wochen. Vorher möchte ich nicht unbedingt, weil ich noch Termine habe, die wichtig sind.

Der Tag heute war – wenn man den Durchschnitt nimmt – schön. =) Habe mich mit jemandem getroffen und das tat mir sehr gut. Das wiegt alles andere wieder auf.

 

Mein Vater verhält sich wieder wie immer. Jetzt bin ich von dort abgehauen und er klammert… hat am Wochenende immer wieder geschrieben, ob ich nicht vorbeikomme, dass er sich freuen würde etc. Dann diese Woche wieder, ob wir nicht mal reden wollen und wann ich denn wiederkomme. Ich habe geschrieben, dass ich nicht vor habe, wieder nach Roth zu kommen – wenn dann nur nochmal, um Sachen von mir zu holen. Darauf ging er nicht mehr weiter ein und sagte nur, wir könnten uns ja außerhalb mal treffen.  Morgen fahre ich hin, um Sachen zu holen und da sehen wir uns dann (kurz). Habe ihm das mitgeteilt. Daraufhin kam heute von ihm eine SMS, wie sehr er sich doch freut und dass er gerne etwas für uns kochen würde. Ob ich denn mitessen würde. Das klingt für einen Außenstehenden erstmal superlieb, superschön. Aber mich kotzt es an, dass er null darauf eingeht, warum ich geflohen bin. Dass er einfach so tut, als wäre da nichts – alles harmonisch, alles super. Und wenn er für mich kocht, ist alles wieder beim Alten. Das ist er. So ist er. So war er schon immer. Augen verschließen vor aller Disharmonie. Weg damit. Nur nicht hinsehen. Wenn ich nicht hinsehe, ist es nicht da! Dass A. am Mittwoch ausgerastet ist und ich daraufhin geflohen bin, ist anscheinend schon wieder vergessen. Naja, wir sind geflohen. Ein Freund von mir war auch dabei und hat auch etwas abbekommen. Mein Therapeut meinte neulich, als ich mal wieder erzählte, was so abgelaufen ist: Das klingt ja wie eine Soap direkt aus dem Irrenhaus! Da könnte man echt eine Serie draus machen. =D

Könnte man wirklich. Kein Mensch würde glauben, was da so abgelaufen ist und noch läuft, wenn er es nicht selbst mitbekommt. Das ist echt alles so lächerlich.

Warum A. ausgerastet ist? Weil ich meinem Gast (der ausdrücklich willkommen war als ich Hundesitterin für Papa spielte) das Gästebett angeboten hatte! Weil das Sofa zu klein war, mein Hochbett wackelig ist (er wiegt nicht wenig…) und der Boden sehr hart. Aber laut ihr hätte er auf dem Boden schlafen sollen. Oder ich sie anrufen, ob er auf dem Gästebett schlafen darf. Tut mir Leid… ich dachte ein Gästebett wäre für Gäste da. Wie komm ich da nur drauf?!

Anscheinend wird auch nochmal zwischen guten Gästen und bösen Gästen unterschieden, denn ihre und die meines Vaters dürfen drauf schlafen, meine aber anscheinend nicht. Ôo

Wir hatten das Bett komplett neu bezogen, das Bettzeug danach gewaschen und alles wieder so hinterlassen, wie es war… was zur Hölle spricht dagegen?! Was hab ich da bitte falsch gemacht? Und inwiefern gibt ihr das einen Grund, mich wieder runterzumachen? Ich verstehe es nicht. Ich glaube da kann man auch nichts verstehen, weil es irre ist. Wenn ich Gäste habe, biete ich denen immer mein eigenes Bett an… Ich finde das normal. Und Gast darf bei mir auch jeder sein. Jederzeit. Ich finde das normal. Und ich selbst bin i.d.R. auch immer so empfangen worden, wenn ich irgendwo (Übernachtungs-)Gast war.

Nobody’s Home.

Ja, ich weiß – peinlich. Ich höre Avril Lavigne. Da kann man sich so schön selbst bemitleiden und auch noch mitsingen. (; Wenn niemand zu Hause ist, dem das auf die Nerven gehen kann – wie im Moment.

 

Am Sonntag Abend gab es Streit hier. Ich will gar nicht alles erzählen oder weit ausholen… Die Gründe waren mal wieder banal. Wahrscheinlich habe ich auch einen Teil dazu beigetragen. Trotzdem tut es weh… gesagt zu bekommen, man sei eine Enttäuschung, man mache allen hier nur  das Leben schwer, würde nur Rückschritte machen. Waren natürlich A.’s Worte. Weiterhin sagte sie noch, dass sie sich ja ständig bemühe und nichts sage, mich nicht kritisiere, damit ich psychisch stabil bleibe. Auch das ist… ich weiß nicht. Herabwürdigend? Das sagt ja, dass sie ständig was zu kritisieren hätte, aber aus Rücksicht nichts sagt.

Klar, ich habe mir selbst einen Schutz errichtet: Ich sage mir sowieso 500 Mal am Tag, dass ich eine Enttäuschung bin, eine Schande, etc. pp. Daher tut es vielleicht nicht ganz so sehr weh. Man gewöhnt sich dran. Trotzdem hart irgendwie… Daraufhin bin ich ausgerastet. Habe mein Handy an die Wand geschmissen (es hat überlebt) und bin in Tränen ausgebrochen, habe die Tür zugeschlagen und mich ins Bad eingesperrt.

Und blöderweise dann anschließend meinen Frust bei meinem Vater abgelassen und das muss ihn sicher verletzt haben. Ich habe ihn nicht persönlich beleidigt, aber schon sehr kritisiert… wieso er sich immer solche – wie nannte ich es? – “geisteskranken Weiber” sucht und ob er denn nicht merkt, was sie ist und was sie macht. Dass er seine rosarote Brille doch mal absetzen soll.

Ich will ihm nicht sein Leben zerstören – wenn er so glücklich ist, dann bin ich froh darüber. Ich verstehe es nicht, aber ich möchte, dass es ihm gut geht. Und im Moment bin ich seine größte Sorge, glaube ich. Das will ich nicht sein… Nicht schon wieder. Ich bin jetzt wieder so weit, dass ich sage, gebt mir alle Pillen der Welt – ich will nur wieder funktionieren und niemandem mehr Probleme machen! Aber damit mache ich mich kaputt… kaputter. Kaputt bin ich ja eigentlich schon ziemlich.

Ich verstehe diese Frau nicht und will es auch nicht. Ich muss hier raus und mir was Eigenes aufbauen. Studium kann ich sowieso vergessen… ich suche mir einen einfachen, stupiden Job, in dem ich nicht viel mit Menschen zu tun habe, eine eigene kleine Wohnung oder WG. Ich kann und will nicht mehr kämpfen für etwas, was sowieso nichts werden würde. Und ich will keine Leute um mich herum haben, die mich den ganzen Tag nur fertig machen. Ich will auch meinen Vater nicht mehr sehen. Die ganze bekloppte Sippe nicht mehr (ausgenommen meiner Oma).

Am Sonntag war Familienfeier und dann fängt mein Onkel doch wirklich an, mich im Restaurant anzumotzen (auf seine zynische Art und Weise), was denn mit dem Katzenportrait sei… Jaaa lieber Onkel, das ist seit November fertig! Wenn du es haben willst, hol es dir doch! Da sitze ich im Herbst – grade in der Krisenzeit – eine Woche da und male das Bild unter mega Zeitdruck, damit es rechtzeitig fertig wird – und dann interessiert es kein Schwein mehr. Und auf einmal, ein halbes Jahr später, werde ich dafür angemotzt… Aber wenn die mal zu Besuch hier waren, hat keiner danach gefragt…

Meine Tante mault mich bei der Verabschiedung an, ich solle doch mal anrufen, es sei immernoch die gleiche Nummer (ebenfalls schön zynisch)… warum rufst du nicht an?! Bzw. nur, wenn du was brauchst… am Freitag ruft sie an, ob ich ihr nicht Abnehmpillen aus dem Reformhaus besorgen kann. Ich natürlich – wie immer – gleich ja gesagt. Samstag bin ich durch alle Läden hier mit meinem Vater – nirgends zu kriegen. Also bin ich als ich nachmittags in Nürnberg war, extra noch in die Stadt rein gelaufen – trotz Panik – damit ich die blöden Pillen bekomme… Und dann noch so dumm angeredet werden.

Meine Schwester hat nichts anderes zu tun, als auf mich einzureden und zu versuchen, mich noch mehr gegen A. aufzuhetzen und dazu zu bringen, meinen Vater ebenfalls gegen sie aufzuhetzen, damit sie sich möglichst bald trennen. Wer bin ich denn bitte? Sündenbock? Vermittler? Entkuppler? Seelentröster? Hat mich irgendwer gefragt, ob ich das sein möchte? Nein…

 

Prinzesschen von Münchhausen.

Gestern Abend um 17:38 Uhr, als ich gerade auf dem Rückweg von meiner Oma war, bekam ich folgende SMS von meiner Schwester:

‘Hallo biene. Auch wenn du meine entschuldigung vllt nicht annimmst, wollt ich sagen dass mir das mit letztem we leid tut. Ich fands aber an weihnachten echt schön mit dir und hoffe dass wir uns in zukunft gut verstehen. Annika ‘

Das verwunderte mich zuerst, da sie am letzten Wochenende wirklich sehr unfair und gemein gegenüber mir, Anja und meinem Vater war. Es fielen Sätze wie “Du Wichser, ich hasse dich!”, sie hat ihn geschlagen, als er sagte, er habe keine Lust mehr auf die ewigen Diskussionen. Sie sagte zu Anja viele wirklich fiese Dinge, die unter die Gürtellinie gingen, wie z.B. “Du hast mir gar nichts zu sagen, halt dich raus! Du bist ja nur die neue Freundin vom Papa aber gehörst ja nicht zur Familie.” …und noch fiesere Dinge. Mich hat sie wie eben erwähnt auch nicht zu knapp beschimpft. Ich werde diese Schimpftiraden aber jetzt nicht alle wiedergeben, die meisten müssten sich ungefähr denken können, was für ein Mensch sie ist und wie das ungefähr aussah. Es ist übrigens jedes Wochenende an dem sie da ist (sie ist ja noch in der Klinik im Moment – bis 11.01.) dasselbe, es gibt kaum Tage, an denen sie sich mal zusammenreißt. An diesem Wochenende weigerte sie sich auch vehement sich für ihr Verhalten bei uns zu entschuldigen. Daher auch meine Verwunderung…

Gut, jedenfalls kam diese SMS an. Ich habe kurz überlegt, ob ich zurückschreibe, habe es aber sein gelassen. Mir kam das Verhalten nämlich bekannt vor: Erst kurz vor ihrem Geburtstag hatte sie Anja einen langen Entschuldigungsbrief geschrieben, in dem sie Besserung gelobte und auf armes kleines Mädchen machte. Ich finde das sehr offensichtlich, wieso sie das tat. Denn das hat sie früher auch schon sehr oft so gemacht, um dann trotz ihres Verhaltens noch Geschenke abzugreifen. Anja kannte das noch nicht und ist mehr oder weniger drauf reingefallen.

Also… ich antwortete nicht auf die SMS, weil es mir sehr suspekt war und noch seltsamer fand ich, dass die Entschuldigung erst am Mittwoch kam, nachdem sie sich ein paar Tage vorher noch im Recht fühlte und keine Entschuldigung bei mir ankam.

Einige Zeit später loggte ich mich bei meinem facebook Account ein und checkte meine Nachrichten. Auch dort hatte ich eine von ihr bekommen, die folgendermaßen lautete (Achtung, ist nicht gerade kurz – wahrscheinlich hören hier schon alle vor Langeweile auf zu lesen, weil ich so viel schreibe heute xD):

‘Hallo Biene. Ich hab dir zwar gerade schon eine SMS geschrieben, aber ich denke nicht, dass das aussreicht und deswegen schrieb ich dir hier noch eine etwas ausführlichere Nachricht, in der Hoffnung einige Dinge zu klären.

Erstmal wollte ich nochmal sagen, dass es mir leid tut wegen letztem Wochenende. Ich weiß, dass ich in vielen Situationen überreagiere und das tut mir danach auch leid. Aber ich hab auch gemerkt, dass wir uns auch gut verstehen können, so wie an Weihnachten und ich würde mir so wünschen, dass wir uns wieder besser verstehen.
Zu der Sache mit dem Krankenhaus… Es tut mir leid dass ich dich da nicht öfter besucht haben, aber ich will dass du weißt, dass ich das nicht gemacht habe weil du mir egal bist!!! Ganz im Gegenteil, ich habe viel an dich gedacht und mir total viele Sorgen gemacht und ich hatte ganz sicher nichts besseres zu tun als dich zu besuchen ( Im Zimmer sitzten und nachdenken, wo man sich angesteckt haben könnte ist nicht gerade schön). Ich weiß, ich hätte öfter kommen sollen aber es war für mich so schwer dich so zu sehen. Es hat mich so geschockt, als ich das erste mal da war, überall die Maschinen und die Leute die mehr tot als lebendig aussahen. Und das erste Mal, als ich da war hast du irgendwas erzählt, dass die Pfleger dich umbringen wollen und hast mich gar nicht erkannt. Mir war das alles irgendwie zu viel und wenn mir etwas zu viel wird schotte ich mich oft ab und hoffe dass alles von sich aus wieder gut wird. Ich weiß dass das nicht der richtige Weg ist, aber ich habe das schon damals bei der Mama so gemacht, dass ich nur vor der Schule runter gegangen bin, um Tschüss zu sagen als wäre nichts, auch wenn sie schon seit Tagen ohne zu Essen im dunklen Keller war. Deswegen fühl ich mich auch total schlecht und ich hätte es bei dir anders machen sollen, das weiß ich. Ich kann verstehen wenn du enttäuscht von mir bist, aber ich will dass du weißt, das du mir echt wichtig bist und ich fänd es so schön, wenn wir wieder besser miteinander auskommen würden. Ich werde mir auch alle Mühe geben, weil ich weiß dass es mit mir oft schwierig ist. Aber es gab ja auch Zeiten, in denen wir uns gut verstanden haben und ich fänd es schön, wenn das öfter so sein könnte. Wenn du noch Zeit brauchst, kann ich das verstehen, aber ich wollte dir das alle schon lange sagen, denn du bist mir echt wichtig. Ich hab dich lieb. Annika’

Soweit so gut. Jetzt werden einige denken wow, das klingt aber wirklich ernst und die meint es sicher gut, und fragen sich, wieso ich mich so anstelle und sie nicht leiden kann. Ich wusste das zuerst auch nicht einzuordnen.

Dann sprach ich heute mit meinem Vater, und fragte ihn, ob er ihr gesagt hätte, sie solle sich entschuldigen. Er bejahte und meinte, er habe es ihr  vorgestern – also einen Tag bevor SMS und Brief kam – mehrmals gesagt. Als ich weiter bohrte, sagte er außerdem, dass er ihr gesagt hat, wenn sie sich nicht bei mir entschuldigen würde, dann würde er sie dieses Wochenende nicht besuchen. Dann machte es ‘klick’ in meinem Kopf und alles machte auf einmal wieder Sinn. Außerdem war ich froh, dass ich ihr weder geantwortet, noch die Entschuldigung angenommen hatte. Wie dreist kann man eigentlich sein!? Solche krassen Lügen und Versprechen aufzutischen, ohne dabei auch nur annähernd ein schlechtes Gewissen zu haben? Nur, um das zu erreichen, was sie wollte: Mein Vater fährt sie morgen besuchen. Eine Fahrt zu ihr in die Klinik dauert 1 1/2 bis 2 Stunden und er kann nur 2 Stunden bleiben, weil er arbeiten muss… Ich habe ihm zwar alles gesagt, von den Nachrichten etc. und wie falsch das von ihr war, aber anscheinend reicht so eine ‘Entschuldigung’ für ihn aus, um sie dann trotzdem besuchen zu kommen… Das Prinzesschen Narziss hat wieder mal seinen Willen bekommen.

Lauschangriff.

Teil 1:
Gespräch Schwester – Vater. 3:13 min. Am besten Ton ganz laut stellen, dann versteht man fast alles. Ohne Kommentar – jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Ich will nur beweisen, dass ich nicht übertreibe, mit meinen Schilderungen wie es hier manchmal abgeht…

http://hotfile.com/dl/76638031/ec463e2/101710-051443.WAV.html

In geschriebenen Wörtern (Die Tonquali ist wirklich mies, das geb ich ja zu…:P) :
A: “…weil es mir echt scheiße geht. Mehr verlang’ ich ja auch nicht.”
P: “Wenn der Therapeut sagt, eine Trennung ist gesund für dich, …”
A: “…nee ok. Ja aber wenn dann müssen wir das absprechen und wenn der sagt es ist notwendig das zu machen – dann von mir aus…”
P: “Ja. Dann müssen wir uns mit dem eben unterhalten.”
A: “Ja aber wenn, dann red’ ich da von einer Woche oder so. Ich hab’ halt das Gefühl du willst gar nicht herkommen…”
P: “Was stellst du dir denn vor?! Ich hab’ doch gesagt, dass ich gleich das erste Wochenende…”
A: “…ja aber du warst ja die ganze Zeit unten!”
P: “Ja aber du sitzt doch da und hältst dir den Bauch! Wir haben uns heute unterhalten, über 2 Stunden… Was willst du denn mehr?! Eine non-stop Unterhaltung?!”
A: “Ich mag nicht den ganzen Tag hier alleine oben sitzen wenn mir total schlecht ist…!”
P: “…ja soll ich die ganze Zeit mit oben hocken? Dann komm doch du runter! “
A: “Du könntest wenigstens mal hochschauen und fragen:  ‘Ja du hattest vorhin so Bauchschmerzen, wie geht’s dir?’. Das macht ein normaler Vater eigentlich.”
P: “Du hast immer Bauchschmerzen. “
A: “Und ich fahr auch immer in 2 Tagen nach Mergentheim [die Klinik, in die sie am Di. geht] deswegen braucht man auch [irgendwas mit Scheiße], weil ich das ja immer so mach. Ich hätte halt ein bisschen mehr Interesse irgendwie erwartet, wenn ich jetzt nach 2 Tagen wegfahr. Dass du sagst ‘Hey, dein letztes Wochenende, kannst doch mal mit runter kommen, wie geht’s dir überhaupt? Geht’s deinem Bauch? Geht’s dir ein bisschen besser? Oder was weiß ich was, irgendwie ein bisschen Anteilnahme, und nicht sagen “ja jetzt sitzt die dumme da oben und wir haben hier Spaß…'”
P: “Na das sag ich überhaupt nicht.”
A. “Ja so ist es doch.”
P: “Nein so ist es auch nicht.”
A: “Ja ich kenn dich doch, du sagst doch ich bin dir scheißegal. Und deswegen…”
P: “Na so langsam wirds so, wenn du dich so aufführst! Wenn du mir so wehtust und mich verletzt. Ich mag nicht mehr! Und ich mein das ernst: Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, dann kommst du in die Psychiatrie.”
A: “Weißt du was? Dann schwör ich dir werd ich mit dem Messer auf dich losgehen. Das mein ich echt, dann werd ich dir was antun.”
P: “Ja, dann wirst du erst recht nie mehr da rauskommen.” (o.ä.)
A: “Die in Mergentheim haben [damals] gemeint, als ich erzählt hab, dass ich weil ich nicht in die Schule gehen konnte  in die Psychiatrie für 3 Monate gekommen bin, hat die eine angefangen zu heulen und gesagt ‘Was geht mit deinen scheiß Eltern?'”
P: “Es ging ja nicht anders… Du hast die Schule verweigert, hast dich versteckt, bist in irgendwelche Kisten reingesprungen, was hätten wir denn machen sollen? “
A: “Du hättest ja mal schauen können, wieso es mir so schlecht geht. Ihr hättet euch als Eltern mal kümmern sollen, warum es mir so schlecht geht.”
P: “Ja darum haben wir uns ja gekümmert…”
A: “Nee.”
P: “Deswegen bist du ja da hingekommen.”
A: “Weils mir da so gut ging, unter den ganzen Verrückten die da völlig… weißt du, was ich da erlebt hab? Weißt du des? Des weißt du nicht. Und ich werde das nie wieder mitmachen und wenn ich da wieder hin muss dann bring ich entweder dich oder mich um. Aber ich werde in so eine Einrichtung nie wieder in meinem ganzen Leben gehen.”
P: “Annika das wird so sein. Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, […] du führst dich auf!”
A: “Ja weil du ständig wegrennst und nicht für mich da bist…”
P: “Du sagst immer scheiß Familie, du beschimpfst alle als Arschlöcher! Ja… was sollen wir denn da machen.”
[…]
P: “Du kannst jetzt anfangen dein Zeug zu packen und wenn du angefangen hast, können wir uns nochmal unterhalten ansonsten kannst du mir mal den Buckel runterrutschen!”

Chaos ist in dem Fall euphemisiert.

Heute war ich bei meinem Vater in meinem Elternhaus – mittags war ich mit den Hunden – abends dann hab ich beschlossen, mein Zimmer aufzuräumen, da morgen mögliche Nachmieter das Haus besichtigen wollen – und mein Zimmer gehört nunmal dazu. (;

In dem Zustand, in dem es war bevor ich aufgeräumt habe, hätte ich es aber wirklich niemandem zugemutet! =D Okay… eigentlich ist das nicht einmal lustig. Das war schon wirklich nicht mehr feierlich…

Es lagen endlos viele Flaschen herum – obwohl mein Vater schon mal zwischendurch welche weggebracht  hatte – Postkarten – Kabel – Kassenzettel – Briefe – Kleidungsstücke – Zeitschriften …. der Boden war bedeckt davon. Vor allem die Flaschen wären sicherlich nicht gut angekommen… Pott… Zirndorfer… Becks… Vodka. Hmmm. (;

Also hab’ ich einige Stunden damit zugebracht, das alles wieder halbwegs in Ordnung zu bringen… mit Atemschutzmaske, da ich irgendwie auf Staub oder was auch immer allergisch bin. Immerhin – man kann es wieder halbwegs ertragen. *g*

Trotzdem war es wirklich hart… all die Sachen wiederzusehen… und sich noch einmal bewusst zu werden, was man für eine Scheiße hinterlassen hat und wie… verplant man doch eigentlich ist. Was man alles verbockt hat. Wie scheiße man doch eigentlich ist. Und wie wenig Bezug mein Vater zu all dem hat… er hat das ganze einfach toleriert.

Ich hasse mich für all das. Wie achtlos ich mit allem umgegangen bin… wie bescheiden ich mich verhalten habe… wie egal mir alles war. Das alles zu realisieren, ist schon wirklich heftig. Ich hab die erste(n) Stunde(n) nur mit den Tränen gekämpft, weil es einfach so… schrecklich real wurde. Mir wurde klar, deine Vergangenheit war real – du warst da – all das hat stattgefunden… Hm.

Wie auch immer… das gröbste Chaos ist beseitigt. (:

Immerhin.