Kontrollverlust?

Seit zwei Wochen bin ich jetzt in der Tagesklinik. Vom stationären Aufenthalt nahtlos gewechselt in ein anderes Haus, die Tagesklinik.

Und ich weiß gerade gar nichts mehr… keine Ahnung was in mir vorgeht. Ob das Gefühle sind oder einfach nur Wahnsinn – Überforderung… keine Ahnung. Mein Körper spielt verrückt. Migräne, Panik, Verzweiflung, mir ist heiß, mir ist kalt, ich fühle mich krank, mein Gesicht glüht… ich hab keine Ahnung, was gerade mit mir passiert.
Mal bin ich vollkommen entspannt und gut drauf, dann zack – nervös oder gefühlstaub oder oder oder… ich blicke gar nicht mehr durch.
Was ist von den Pillen? Was ist körperlich? Was psychisch? Was ist Anspannung und was Angst…?
Die ganze letzte Woche hatte ich solche Kopfschmerzen und Erschöpfung, dass ich _nichts_ mehr machen konnte. Dazwischen diese komischen körperlichen Attacken mit Kopf glühen, Angst,… Schwindel…
Seit dieser Woche habe ich immer wieder nur noch drei Worte im Kopf:
Ich kann nicht mehr!
Aber ohne wirklich ein Gefühl dazu zu haben. Jedenfalls kein passendes. Oder nur manchmal… Ich blicke bei mir nicht mehr durch. Nur noch Chaos… und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Oder kann.
Ich stehe vor mir und sehe nichts… fühle nichts… kann nicht mehr auf alte Erfahrungswerte zurückgreifen. Bin total ratlos. Sehe keine Auslöser… keine Zusammenhänge.
Erzähl das mal jemandem… wie soll man sowas sagen? Wie soll _ich_ sowas sagen – ich, die schon ein Problem damit hat, zu sagen: “Mir geht es schlecht”…? Die, die sich oft schwer tut, überhaupt mit irgendwem zu reden.
Aber nur wenn ich rede und ehrlich bin, kann man mir helfen. Verdammtes Dilemma… das schleppe ich schon seit ich denken kann mit mir rum.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich das hier abschicken soll. Versteht eh kein Mensch. Wenn nicht mal ich es verstehe…
Habe Angst, dass ich irgendwann die Kontrolle verliere… ich glaube, dieser Moment ist nicht mehr weit entfernt…
Ich will nicht mehr krank sein. Ich brauch irgendeine Pille, die das wegmacht… Wie in “Ohne Limit”… die Wunderpille. Meine sind keine Wunderpillen. Dessen bin ich mir jetzt absolut sicher. Ein paar Sachen haben sie verbessert, aber anscheinend reicht es noch nicht ganz. Haha. Weit gefehlt. Schön wär’s…

 

Life.. has betrayed me once again
I accept that some things will never change.
I’ve let your tiny minds magnify my agony
and it’s left me with a chemical dependency for sanity.

Yes, I am falling… how much longer ’till I hit the ground?
I can’t tell you why I’m breaking down.
Do you wonder why I prefer to be alone?
Have I really lost control?

I’m coming to an end,
I’ve realized what I could have been.
I can’t sleep so I take a breath and hide behind my bravest mask,
I admit I’ve lost control
Lost control…

[Anathema – Lost Control]

 

Have I really lost control…?

[Setzt Kontrollverlust nicht voraus, dass man einmal die Kontrolle hatte…?]

 

 

Anderes Thema…
Ich habe vor kurzem einer Freundin erzählt, dass ich keine “Zufälle” mehr hatte. Habe. Das stimmt doch nicht ganz… das klingt jetzt wahrscheinlich wahnsinnig… Aber ich hatte es früher mit einer Freundin über Numerologie. Sie meinte, die Zahl “555” hieße, etwas Neues kommt auf einen zu. Eine große Veränderung. Damals habe ich die 555 auch öfter gesehen…
Aber das ist kein Vergleich zu den letzten Wochen/Monaten. Ich schaue so gut wie nie bewusst auf Autokennzeichen. Interessiert mich nicht. Aber immer wenn ich doch mal hinsehe… oder ich sag mal in 80-90% der Fälle steht da “555”. Und nicht nur bei Autokennzeichen… ich sehe diese Zahl ständig. Als würde jemand die Aufmerksamkeit darauf lenken.
Ich weiß nicht, was es bedeutet. Ob es etwas bedeutet. Ob es nur mein Unterbewusstsein ist… die selektive Wahrnehmung? So oder do ist  es ist seltsam. Zu häufig, als dass es ein Zufall sein kann.
Da ich noch so reflektiert darüber nachdenken kann, kann es auch keine Psychose sein, so gut kenne ich mich inzwischen aus.

2 thoughts on “Kontrollverlust?”

  1. Huhu.

    Klingt wirklich chaotisch und unberechenbar, was Du aktuell empfinden musst. Leider weiß ich auch nicht, was man dagegen machen kann, außer es ansprechen, darüber reden, wie Du es selbst sagst. Das scheint zwar oft das Problem auch nicht zu lösen, aber manchmal birgt es doch einen plötzlichen “Aha!-Effekt” über einen Zusammenhang, den man so vorher nicht erkannt hat. Aber was erzähle ich dir das, Du kennst dich aus.

    Und ja, meines Erachtens setzt Kontrollverlust voraus, dass man die Kontrolle hatte. Ob Du sie hattest, weißt nur Du selbst, vielleicht indem Du zurückdenkst und vergleichst. Ich kann nicht in dich schauen, nur aus deinem Erzählen sehen, was Du gemacht und geschafft hast – auch wenn diese Dinge heute vielleicht sinnlos, nichtig oder ganz klein erscheinen oder gar nicht präsent sind. Du hattest (hast) die Kontrolle. Und ich drücke dir die Daumen, dass Du sie beibehältst oder schleunigst wieder erlangst, wenn Du sie verlieren solltest.

    Zu den Zufällen:
    Du weißt ja, dass ich auch oft vermeintliche Zufälle erlebte. Jahrelang hatte ich dann keine mehr und konnte mir schon ungefähr denken, woran es lag. Erst letztes Jahr im Sommer hatte ich wieder welche, in den paar Wochen mit T. (Bei T. war es in der Zeit auch so/gehäuft). Dann erst vor fast einem Jahr 1x mit der neuen Kollegin. Ganz lapidares, so wie das bei mir ist, keine mystischen Zahlenfolgen, aber doch zu “zufällig” und bei mir immer mit einem bestimmten Gefühl verbunden, so dass ich wusste, es kann kein Zufall im eigentlichen Sinne sein. Und als ich das im letzten Sommer mit früher verglich, wo ich das oft hatte, kam ich zu der Erkenntnis, dass es bei mir folglich mit einem Weg zu tun hatte, den ich nicht eingeschlagen habe.
    Daher denke ich, ich würde so etwas wieder häufiger erleben, würde ich einen anderen Weg gehen oder würde ich überhaupt einen Weg gehen.

    Vielleicht sollte man sich trauen, speziell wenn man es weiß. Und wenn es nicht möglich ist – so kam mir spontan die Überlegung – sollte man einem dieser Zufälle folgen. Klingt ein bisschen wie im Film und man muss natürlich aufpassen, dass man sich nicht in etwas hineinsteigert und nur noch selektiv wahrnimmt. Einen Umweg sozusagen, vielleicht auch eine Abkürzung, je nach Sichtweise. Ich weiß jedoch nicht, wie man das am besten anstellt.
    Sollte man einer Situation, in der man dieses bestimmte Gefühl hat, nachgehen? Sollte man vielleicht einem Auto mit der Kennung “555” einfach mal folgen und schauen, wo man landet, wer einem begegnet oder was einem sonst erwarten könnte?

  2. Danke für den langen Kommentar!
    Du hast schon recht… ich hatte/habe die Kontrolle. Aber die Psyche kann manchmal echt hinterhältig sein und ich verstehe manche Zusammenhänge (noch) nicht. Das macht es manchmal so verwirrend und chaotisch. Aber naja, ich arbeite ja an mir und irgendwann lerne ich auch das noch zu verstehen. ^^

    Ich habe auch schon überlegt, so einem Auto mal zu folgen… habe mir vorgestellt, dass es mir vielleicht einen Hinweis geben könnte, welche Richtung die richtige ist. Welchen Weg ich einschlagen soll. Bei mir ist ja gerade wieder vieles offen… und ich hab sehr viele Optionen. Aber naja… mal sehen wie sich das Ganze weiterentwickelt. Heute schon wieder so ein Auto gesehen…

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