Ablenken, ablenken, ablenken…

Das ist meine aktuelle Strategie, um zu vermeiden, dass ich zu viel grüble und wieder in irgendwelche negativen Gedanken abrutsche. Es hilft.
Ich habe ca. 200 Plätzchen gebacken an diesem Wochenende, einige dann gestern noch schön mit Kuvertüre und Glitzerkram verziert. Ich finde sie schmecken ganz gut… und es lenkt ab, auch wenn es eine relativ anspruchslose, stumpfsinnige Arbeit ist. Aber man sieht ein Ergebnis. Das ist wichtig. =)
Heute verziere ich dann noch die restlichen 100 PLätzchen, diesmal mit Zuckerguss und bunten Streuseln. Ich bin zur Hausmami geworden. =D Habe dann gestern auch noch die Vorratsschränke hier in Roth ausgeräumt und aussortiert. Ich biedere mich an. Ich mache auf lieb Kind, um irgendwie postitve Rückmeldung zu bekommen (und es funktioniert bis jetzt meistens ganz gut).

Nur Kritik darf man hier nicht äußern. Vor allem nicht Cola gegenüber… die ist so gereizt, dass man dann alles um die Ohren bekommt, was man ihrer Meinung im Leben falsch macht. Anlass dafür war der Puderzucker, den ich letzte Woche (ja, da habe ich auch schon gebacken xD) leer gemacht habe. Den letzten kleinen Rest… eine fünftel Packung wenn’s hochkommt.
Das bekam ich Samstag morgen um die Ohren gehauen in einem ihrer schlechte-Laune-Morgenmuffel-ich-kann-mit-Kind-keine-10-Stunden-durchschlafen Anfälle.
Diesmal erlaubte ich mir, mich zu wehren (sonst schlucke ich sowas einfach runter und gebe nach). War ein Fehler… Sie ist total ausgerastet, hat mir Sachen um die Ohren geschmissen die absolut beleidigend und verletzend waren und zur Krönung hat sich noch mein Vater eingemischt und mich ange”schrien”, als Cola plötzlich aus dem Nichts anfing zu kreischen und zu heulen. Sowas hält er nicht aus, da muss er eingreifen und steht natürlich auf ihrer Seite… War ein toller Morgen. Und alles wegen einem bescheuerten Puderzucker, den sie für ihre Spontanbackaktion irgendwann unter der Woche abends um halb 8 brauchte. Der hätte ihr sowieso nicht mehr gereicht… und sie hat dann Papa (der ja arbeitet und abends kaputt ist) nochmal los zum Einkaufen geschickt, weil sie den Zucker unbedingt brauchte. Ja ja.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Und damit meine ich nicht den schwarzen Kaffee, den ich grade in mich reinkippe.
Vielleicht war mein geschöntes Bild von ihr doch nicht ganz realistisch…

Meine Schwester kommt seit dem “Vorfall” immer wieder auf mich zu und lästert über Anja. Versucht mich zu manipulieren, zu beeinflussen, auf ihre Seite zu ziehen. Sagt, Anja wolle nur Zeit mit unserem Vater verbringen, uns möglichst weit weg haben, sei manipulativ und egozentrisch usw. Ich höre mir das an, bin aber dabei relativ ruhig und kann gut differenzieren. Ich glaube ich nehme sie einfach nicht mehr so ganz ernst. Aber dennoch… ein bisschen gibt mir diese Sache (und einige andere Situationen in der Vergangenheit mit Cola) etwas zu denken.
Mal sehen, wie sich das hier weiterentwickelt…

Ein kleines Update.

Hallo liebe Leute,

 

mir geht es wieder etwas besser. Heute habe ich es endlich geschafft, meinem Vater zu sagen, dass ich eine Studierpause einlegen werde. Ich hatte riesige Angst vor seiner Reaktion und habe es immer wieder verschoben, weil ich auf den richtigen Moment gewartet habe.

Heute beim Kochen bin ich dann endlich damit herausgerückt. Er hat erstaunlich gut reagiert, viel besser, als ich erwartet hatte. Wahrscheinlich hat er doch irgendwie schon damit gerechnet.

Er meinte, dass es nicht weiter schlimm ist, so lange ich meinen Studienplatz behalten kann. Wenn es etwas länger dauern würde, wäre das nicht weiter tragisch, da die Wartezeit auf den Studienplatz ja auch etwas Zeit in Anspruch genommen hätte und ich so ja an sich nicht wirklich Zeit verlieren würde. Außerdem sagte er, ich könnte stolz auf das sein, was ich erreicht habe: Abi, die FOS. Und dass ich ja nicht wie meine Schwester wäre, sondern wirklich voran machen wolle und nicht einfach nur Zeit absitze. Er hat mir empfohlen, dass ich doch nochmal die Medis überdenken sollte bzw. mit meiner Ärztin besprechen sollte, weil es ja nach dem Absetzen vom Cipralex schlimmer wurde und ob es vielleicht möglich wäre, da wieder etwas ähnliches zu finden. Finde ich vernünftig.

Außerdem hat er mir nochmal klar gemacht, dass die Hauptsache ist, dass ich ausreichend “abgesichert” bin mit meiner Krankschreibung, dass da nichts schief laufen darf. Ich solle mir auf jeden Fall quittieren lassen, dass das Attest angekommen ist, damit ich nicht exmatrikuliert werde. Werde ich auch so machen. Sicher ist sicher. Es kann ja immer etwas schief laufen oder mal ein Brief verloren gehen zwischen anderer Post.

Er meinte, er sei immer für mich da. Und hat auch gefragt, was denn der Grund sei, dass ich es nicht schaffe. Ich habe ihm grob geschildert um was es geht: Panikattacken, Angst, Überforderung. Zu viel auf einmal, zu viele Schritte zu schnell hintereinander. Ich glaube, er hat es schon irgendwie verstanden. Ein wenig zumindest. Mal sehen, wie es morgen ist. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Hoffentlich hat er dann nicht wieder alles verdrängt. Oder hoffentlich schon? Mitleid möchte ich eigentlich nicht, damit kann ich nicht umgehen. (;

 

Jetzt ist der Druck endlich weg. So ziemlich jedenfalls. Die Frage, was mit den beiden Samtpfötchen wird, ist natürlich immernoch nicht geklärt. Auch nicht, was genau ich jetzt tun werde… Ob ich stationär in eine Klinik gehen werde (habe einige Empfehlungen bekommen) oder eher ambulant Therapie machen werde. Die Frage, ob ich überhaupt studieren sollte bzw. überhaupt Psychologie studieren sollte, steht (für mich) auch noch im Raum. Aber die stelle ich erstmal hinten an… das kann ich immernoch später entscheiden. Mein Therapeut meinte, ich sollte vielleicht darüber nachdenken, ob ich meinen Studienplatz tausche gegen einen in Erlangen. Damit ich nicht so weit weg wohne bzw. damit ich in Nürnberg (der vertrauten Umgebung) wohnen bleiben kann. Das ist auch eine Überlegung wert, aber auch die stelle ich vorerst mal hinten an.

 

Pro Klinik:

– intensive Therapie

– Aufarbeiten von früherem Mist

– Konfrontation mit Leuten

– Tagesstruktur

Contra:

– Überforderung? (Gesprächsgruppen, evtl. Doppelzimmer, neue Leute, “eingesperrt” sein)

– raus aus gewohnter Umgebung/realem Leben

– neue Therapeuten (Glücksspiel ob Chemie stimmt, alles wieder von vorne erzählen)

– sehr weit entfernt von zu Hause

– keine Versorgung von Katzen

 

Die Katzen kann mein Mitbewohner bis 7.1. nehmen. Danach brauche ich eine Lösung…

Wohnen kann ich entweder in Roth bei meiner Familie, oder in Nürnberg in der Wohnung, in der meine Schwester eigentlich sein sollte, oder aber in Bamberg. Ich tendiere zu Variante 1 oder 2. (;

 

Morgen habe ich einen Termin bei meiner Ärztin (Medis), anschließend muss ich noch ein paar Dinge in Nürnberg erledigen und dann fahre ich nach Bamberg, schaue nach den Kätzchen und treffe mich nachmittags dort mit meiner Tante. Vielleicht schaffe ich es zwischendrin noch zur Studierendenkanzlei um dort das Attest abzugeben (das habe ich schon… letzte Frist für die Einreichung ist der 5. Dezember).Ob ich dann wieder diekt zurück fahre, oder eine Nacht bleibe, wird spontan entschieden.

 

Die Wohnung in Nürnberg – also meine alte WG – wurde am Samstag übergeben. Wir haben alles geschafft, gestrichen, ausgeräumt, geputzt. War nochmal sehr sehr stressig… aber kann ich jetzt (endlich) abhaken. =)

 

Also… soweit so gut. Alles wieder im Lot. Vorerst.

Und wenn Du nicht weißt, wie soll es weitergehen…

Kapitulation ohohoh… [Tocotronic]

Ich kann und will einfach nicht mehr.

Ich versuche mich selbst zu überwinden, appeliere an den Übermenschen in mir – oder vielleicht auch nur das Über-Ich, aber es klappt nicht. Irgendwas siegt über jegliche Vernunft und Einsicht, Pflichtgefühl und meine inneren Wünsche und Bestrebungen.

Im Moment gibt es nur einen Ort, an dem ich mich wohlfühle. Aber dort kann ich nicht sein. Jedenfalls nicht von Montag bis Donnerstag bzw. Freitag. Aber ist es nicht das, was man am Leben anstreben sollte? Glücklich sein? Sich wohl fühlen? Wozu quäle ich mich immer… stelle alles zurück, weil ich nicht mehr in der Lage bin, noch irgendwas zu tun neben der Pflicht (z.B. Schule früher)?

Gut, jetzt ist die Situation anders. Jetzt kann ich nicht mal mehr meine Pflicht tun, wenn ich _alles_ andere zurückstelle und auf alles verzichte.

Und ich habe keinen Ort mehr, an den ich gehen kann.

Ich fühle mich wie ein Tier, das man in die Ecke gedrängt hat.
Ich weiß nicht mehr, wer ich bin, was ich will und wohin das alles noch führen soll.

Natürlich werde ich jetzt nicht einfach aufgeben… ich versuche es diese Woche nochmal. Heute war ich in keiner Vorlesung, weil ich heute morgen noch gehustet habe wie so ein… ja keine Ahnung. Alle 2 Minuten Hunstenanfall. Dachte mir, das kommt nicht so gut in einer Vorlesung.
Aber heute Abend hätte ich in das Statistik Seminar gehen können… aber ich konnte nicht. Nur noch negative Gedanken in meinem Hirn, Selbstzweifel &-hass. Ich habe es nicht geschafft, loszugehen. Habe alles gepackt, mich fertig gemacht -aber konnte nicht losgehen.

Ich will diese ganze Sch*** nicht nochmal… nicht nochmal “arbeitsunfähig” sein. Nicht nochmal ein Jahr lange nichts zu tun zu haben. Nicht noch eine Therapie, die mich nicht weiterbringt… und vor allem nicht nochmal diese Enttäuschung meines Vaters erleben. Im Moment bin ich sein einziger Stolz (neben der kleinen Julia), diejenige, die ihm noch Kraft gibt und etwas Positives erlebt (anscheinend). Er weiß ja nichts von dem, was in mir so vorgeht. Kennt nur die Fassade.

Wenn er genau hinsehen würde, würde er es merken. Aber er ist ein Meister im Wegsehen und Verdrängen.
Letzte Woche haben wir die Katzen hergefahren mit seinem Auto. Ist eine Fahrt von ca. 3/4 bis 1 Stunde. Ich habe geheult… die ganze Fahrt. Und er hat es nicht gemerkt… ich hatte richtige Heulkrämpfe. Aber kein Wort kam von ihm. Nicht einmal, als wir ankamen und er mein tränenverschmiertes Gesicht gesehen haben muss. Auch nicht, als ich während der Fahrt mit ihm redete bzw. ihm antwortete und dabei erstickt geklungen haben muss. Meine Nase war zu… Nichts.

Ich habe geheult, weil ich mir dachte ich kann das nicht – nicht auch noch die Katzen. Noch etwas, was mich bindet an Bamberg. Ich hatte Angst, nicht für sie sorgen zu können… Angst davor, was mit ihnen passiert, wenn ich scheitere.

Ich bin so planlos… was soll ich tun, wenn ich das nicht schaffe hier?
Irgendwelche Ideen oder Vorschläge?

Was soll ich schreiben?

Es gäbe so viel aber irgendwie auch nichts.

Mein Kopf ist voll und leer zugleich.

 

Irgendwo sollten Gefühle sein, aber sie sind weg. Weggeschlossen? Ich weiß es nicht. Möchte den Schlüssel im Moment auch nicht suchen.

 

Heute war ich in der Uni Bibi Psychologie. Ich glaube wir waren dort über eine Stunde… nur schauen und staunen. Soooo viele Bücher, die mich interessieren. Forensik, Kunsttherapie, Diagnostik, Störungen… Zwangsstörungen, Psychosomatik, Depression, Ängste, Bindungsverhalten. Alles. Wirklich alles. Am meisten hat mich ja irgendwie die Forensik interessiert. Letztendlich bin ich aber nur mit 3 Büchern rausgegangen. Ein Standardwerk, das uns empfohlen wurde, ein Buch mit dem Titel “Clinical Assessment of Dangerousness” und einem über Kunsttherapie (auch da gab’s wieder ein Zeichen, das ich allerdings nicht deuten kann).

 

Ja und sonst so?

 

Wir sind viele Leute dort. Viele angehende Psychologen. Und kleine Sääle (wirklich mit “ää”?!). Finde ich nicht so gut. Aber ist nunmal so.

 

Die Stadt ist auch zu klein. Wirklich klein… im Vergleich zu Nürnberg jedenfalls. Aktuell ein Vorteil, da die Wege so relativ kurz sind. =)

 

Was schreibt man sonst noch so auf Postkarten?

 

Das Wetter ist mies. Es regnet. Aber nicht nur in Bamberg.

 

Das Essen ist spartanisch, weil die Bewirtung zu wünschen übrig lässt. Aber da ich der Wirt bin, liegt das wohl an mir.

 

Internetanschluss habe ich keinen (noch?), Telefon somit ebenfalls nicht (nur Handy) und in der Wohnung ist es meistens kalt (gestern Abend 16,4 Grad).

 

Und wie es mir geht?

 

Gerade gut. Ich bin in Nürnberg. Ansonsten eher bescheiden bis grottig. (Verdammte Psyche. Verdammter Körper. Mag jemand mit mir tauschen? (; )

 

Mehr weiß ich gerade nicht.

 

Alles fügt sich. Oder: Ein merkwürdiger Tag.

Ich gebe zu, ich war heute wirklich nicht gut drauf. Mir erschien alles so trostlos, so hoffnungslos und ich war definitiv überfordert, zweifelte an allem – dem Weg den ich gehe, mir, der Welt., dem Lebens an sich. Auf die Gründe gehe ich jetzt nicht näher ein, darum soll es in diesem Post nicht gehen.

Ich saß in Bamberg in meiner Wohnung und las alte Tagebücher von mir, weil ich die in meiner nächsten Therapiesitzung besprechen wollte. Einträge von 2006 waren es glaube ich in diesem Moment. Im Hintergrund lief meine ganze Musiksammlung im Shufflemodus. Wer meine Sammlung kennt, weiß wie viele Songs sie umfasst: Tausende. Wirklich, wirklich viele.

Ich las also gerade einen Eintrag aus meiner HIM-Phase, als ich totaler Fan war, auch auf Konzerten war etc. Eine Phase, in der mir die Band geholfen hatte. In diesem Eintrag zitierte ich einen Song (“When Love and Death Embrace”)… und exakt in diesem Moment (das wurde mir erst da bewusst) lief genau dieser Song und exakt diese Textstelle! Gerade habe ich das Zitat nicht bei der Hand, das füge ich später hinzu.

Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich war…  mir fehlen die Worte. Eine Mischung aus überrascht, erstaunt und perplex – aber im positiven Sinne. Wieder ein komischer Zufall? Ich sehe es als Zeichen, dass der Weg, den ich gerade gehe (zumindest der in der Therapie) der richtige ist. Irgendwie gab mir dieser kleine “Zufall” wieder Mut, weiterzumachen. Nicht aufzugeben.

Nach einer erfolglosen Internetschaltung, mehreren Telefonaten, einer nicht allzu angenehmen Zugfahrt und weiterer Lektüre meiner Tagebücher, die an sich weniger erfreulich ist, war dieser “Zufall” schon wieder so gut wie aus meinem Kopf verschwunden.

Als ich dann in Roth ankam (ja, da fuhr ich auch noch hin) war es 20:30 Uhr. Ich plauderte etwas mit meiner Schwester und hatte noch ein sehr aufbauendes Telefonat. Anschließend blätterte ich in der Fernsehzeitung – natürlich sah ich mir zuerst die Doku-Spalte an. Genau in diesem Moment, genau dann, als das 40-minütige Gespräch vorbei war, begann eine Dokumentation, die ich unbedingt sehen wollte. Über einen meiner Lieblingsschriftsteller Albert Camus. Ich saß gebannt vor dem Fernseher und sog jedes Wort geradezu auf. Das war genau das, was ich jetzt brauchte! Eine Erinnerung, an meinen persönlichen Helfer und auch Retter, einen, der einem Mut gibt, der einen im Leben wieder Sinn sehen lässt. Es war quasi eine Art Auffrischung… Erfrischung… Motivation, wieder Camus zu lesen, wieder zu lernen, anders zu denken. Aus den destruktiven, sinnlosen alten Denkmustern auszubrechen.

Ich hatte schon eine Weile nichts mehr von ihm gelesen – ihn zwar nicht vergessen, aber doch irgendwie… ja… er war etwas verblasst. Nicht mehr präsent. Jetzt ist er wieder da. Ich werde wieder Camus lesen. Ich weiß, das wird mir helfen, denn das hat es schon einmal.

Nach der Doku bin ich wie besessen gleich an den PC gegangen: Amazon.de Ich wollte auch die anderen Werke von ihm lesen und besitzen. Ich klickte mich also durch die verschiedenen Angebote und letztendlich bestellte ich drei Werke: “Der Mythos des Sisyphos”, “Der Mensch in der Revolte” und seine Tagebücher. (Die anderen Werke, außer den Dramen, hatte ich schon.) Als ich in dem Bestellprozess zum Bezahlen kam, war ich überrascht. Da stand, es würde 28,98 € kosten. Bei Gutscheinguthaben stand (dachte ich zunächst) derselbe Wert. Wieder war ich total perplex, dachte erst, ich hätte mich verlesen.

Letztendlich waren es 45 Cent, die ich zahlen musste. Es passte also perfekt zu meinem (nicht mehr bewussten, vergessenen) Gutscheinguthaben. Ich hatte keinesfalls geplant, für diesen Betrag einzukaufen (ich wusste ihn ja nicht einmal) und hatte anfangs auch ein Buch mehr im Warenkorb. Auch dies sehe ich als ein Zeichen an einem etwas merkwürdigen Tag, der mich sehr zum Nachdenken brachte, aber letztendlich positiv war. Der mir Kraft gab, immer dann, wenn ich es am wenigsten und vor allem wie ich es am wenigsten erwartet habe.

Ich weiß nicht was ihr darüber denkt… vielleicht haltet ihr mich jetzt für einen Spinner. Aber an diesem Tag glaube ich nicht mehr an Zufälle. Ich nehme es für mich als Motivation und vielleicht auch Zeichen, dass ich vielleicht doch auf dem richtigen Weg bin. Dafür, dass meine Zweifel (die ich wirklich massiv hatte), möglicherweise unbegründet waren und ich so weitermachen sollte, wie bisher. Nur mit Camus, bzw. mit dem Einfluss seiner Philosophie oder eher Weltanschauung.

Danke, wer auch immer mir hier geholfen hat. (;

Wenn ich schonmal hier bin…

…dann werde ich mal wieder etwas preisgeben hier.

Habe gerade die Updates installiert, und dachte mir, dass ich doch endlich mal wieder etwas schreiben könnte. Auch wenn ich gar nicht so richtig weiß, was. Aber das ergibt sich schon.

 

Im Moment geht hier alles etwas drunter und drüber. Der Umzug, die neue Stadt, in die ich ziehen werde, die Uni, die ab 8.10. beginnt. Ich habe das Gefühl all das geht etwas an mir vorbei. Ich kann es schlecht beschreiben… aber ich glaube irgendwo wurde eine Grenze überschritten und nun befinde ich mich nur noch so im Funktionieren-Modus. Es passieren Dinge, ich reagiere irgendwie darauf, aber alles ist weit weg und nicht so wirklich präsent. Oder real. Das tut im Moment aber ganz gut, also will ich mich gar nicht beschweren. ;) Jedenfalls bin ich nicht mehr so gestresst und aufgewühlt wie noch vor wenigen Wochen. Jetzt denke ich mir: komme was wolle – ich komme schon damit klar. Mal richtig positiv zur Abwechslung. ^^

 

Dennoch… hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich gerne ein Semester Pause gehabt jetzt, in dem ich für mich einige Sachen hätte klären können. Eine Verschnaufpause, in der ich nicht in das Mühlrad des Alltags gesperrt werde, das keinerlei Platz für Ausflüchte oder Sinnsuche oder was auch immer bietet. Wenn man mal in diesem Rad gefangen ist, dann bleibt wenig Platz für anderes. Und in meinem Fall wird sich dieses Rad nun lange drehen… 3 Jahre bis Bachelor, dann noch 2 bis zum Master und anschließend die praktischen Stunden, die sich auch über 1-3 Jahre ziehen werden. Fast ein halbes Leben… Mir kommt es jedenfalls so vor.

 

In letzter Zeit wünsche ich mir oft, ich wäre freier Künstler, könnte so in den Tag hinein leben, Kunst machen, hätte meine Freiheit und keine Schule mehr. Oder Uni. Oder einen “geregelten” Job oder wie man das auch nennen mag. Kein Hamsterrad, sondern die Freiheit. Aber nun habe ich mir das ganze eingebrockt, also Löffel ich die Suppe jetzt aus. Vielleicht schmeckt sie ja so gut, dass ich letztendlich sogar gerne meine Freiheit dafür opfere. Weiß man ja vorher nicht. Außerdem war dieses Studium – bzw. der Job, den ich danach ausüben darf, ja sehr lange Zeit mein Wunsch. Und ist es jetzt immernoch. Klingt ja fast so, als wäre das jetzt nicht mehr das, was ich tun möchte. =D Klar zweifle ich immer wieder daran, aber Probieren geht über Studieren. Öhm. :D Nicht wirklich gut der Spruch… Was ich sagen möchte: Ich kann immernoch etwas anderes machen, falls sich doch herausstellen sollte, dass das Studium nicht das richtige ist. Aber ich sollte mir es erst einmal ansehen, bevor ich eine Entscheidung treffe.

 

Die Pause hätte ich gerne genutzt, um meine Innenwelt in Ordnung zu bringen. Ich möchte nicht ewig Pillen fressen müssen, also hätte ich gerne die Ursachen etwas beseitigt. Gerade nach dieser Krise, die ich jetzt hatte… die mir wieder gezeigt hat, dass da doch noch was unter der Oberfläche steckt, das Aufmerksamkeit fordert. Und das Ursachen angehen braucht nun einmal Zeit und vor allem einen freien Kopf. Vielleicht kann ich das aber auch irgendwie nebenbei machen… schauen wir mal, ob es im Hamsterstall noch genug Platz für solche Dinge gibt…

Krise?

 

“Veränderungskrisen hingegen treten nicht schlagartig auf sondern langsam und schleichend. Sie können auftreten, wenn beispielsweise unausweichliche Lebensereignisse auf einen zukommen und entsprechende Anpassungsleistungen erforderlich machen. Der Druck, diese Anpassungsleistungen zu vollbringen kann so lange zunehmen, bis man es nicht mehr aushält.

James & Gilland umschrieben 1997 die Lebenskrise in folgenden wunderbaren Worten: “Eine Lebenskrise ist die Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation als eine unerträgliche Schwierigkeit, welche die unmittelbar verfügbaren Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten eines Individuums überschreitet.” “

Quelle: http://www.psychische-gesundheit-zug.ch/infos/krise/

Stillstand

Wie tief muss man gefallen sein, um an einem freien Abend vor’m PC zu hocken und “Californication” zu schauen, eine Serie in der es anscheinend nur ums Vögeln geht und die Hauptfigur eine bemitleidenswerte Charlie Sheen – Kopie ist – sogar mit der gleichen Synchronstimme! Da sitz ich nun mit einem Kaffee und einem Malzbier in Reichweite, einem arbeitslosen, ungepflegten Mitbewohner im Nebenraum und zwei anarchistischen Katzen, von denen eine die ganze Wohnung zum Katzenklo erklärt hat. Selbstreflexion ist manchmal echt schmerzhaft. Aber nötig.

Und weiter?

Morgen ist Wandertag. Stuttgarter Staatsgalerie mit allen 13. Klassen plus einer narzisstischen Lehrkraft. Selbstbeweihräucherung zur Perfektion gebracht. Und da diese narzisstische Person seit Wochen auch noch cholerische Anfälle hat, verzichte ich dankend auf  besagten Ausflug und nutze meinen letzten Freischein.  Wird zwar trotzdem kein guter Tag, weil mein Gewissen sich unweigerlich melden wird, aber immernoch besser als dieses Blah Blah und Gemotze – und das 12 Stunden lang?! Echt nicht. Verzichte.

 

Kann man mit Mitte 20 schon in die Midlife Crisis kommen? Wenn ja, dann hat’s mich wohl erwischt.

Oder ich sollte einfach das facebook-Stalking lassen. Ist schon komisch zu sehen, wie alle weiterkommen… reisen… was erleben… irgendwie ein spannendes Leben haben. Und man selbst sitzt da und sieht den Zug vorrüberfahren – schafft es nicht aufzuspringen. Also sitzt man da und schaut ihm hinterher. Sieht in die Ferne und ist irgendwie festgekettet. Woran auch immer… das muss ich erst noch herausfinden.

Vielleicht bin ich ja doch zwanghafter als ich dachte. Ist das nicht irgendwie ein Zeichen von Zwanghaftigkeit, wenn man festsitzt, nichts verändert (sich), alles läuft in den selben Bahnen wir immer und man suhlt sich wohlig in der Sicherheit des Stillstands? Na gut, das “wohlig” trifft’s vielleicht nicht so ganz. Aber ich denke, ihr wisst was ich meine.

Ich habe mir immer eingredet, dass sich bei mir wohl was verändert. Aber wahrscheinlich habe ich einfach die falschen Vergleiche gehabt. In meinem Umfeld sind zu viele Menschen, die noch tiefer im Stillstand gefangen sind als ich… also konnte ich mir wohl noch einreden, ich würde nicht stillstehen. Ich würde mich verändern, erweitern, weiterkommen. Aber dem ist nicht so.

Brauche neue Vergleiche. Muss aufräumen mit dem ganzen Schmu, den ich mir eingeredet habe. Ehrlich sein mit mir selbst. Diese Scheinwelt bringt so nichts… Nur wo fange ich an? Wo?

 

Das muss ich noch herausfinden…..

Neulich in der Ergogruppe…

… kam unser Thema auf den 21.12., Weltuntergang und so weiter. Eigentlich eher scherzhaft, jeder hat ein paar Witze erzählt, paar Geschichten, bisschen rumgesponnen.

 

Dann hat uns die Leiterin erzählt, dass sie in einer der anderen Gruppen einen Mann hat, der von den Maya abstammt und nun hier in der Gegend lebt. Er spricht zwar eher schlecht Deutsch, aber als sie ihn fragten, was er denn von dem ganzen halte und ob er glaubt, dass etwas passiert bzw. was passiert, meinte er:

 

“Es wird dunkel werden. Sonne weg. 3 Tage Dunkelheit.”

 

Mehr wohl nicht…

 

Noch 4 Tage, dann wissen wir Bescheid. (;