Charakterstudien #2.

Von den meisten habe ich den Namen vergessen… interessant waren noch:

Frau X: Ca. 50 Jahre alt. Schizophren. Ungepflegt. Übergewichtig. Fettige Haare. Unpassende, ungepflegte Kleidung.  Redet fast ständig mit sich selbst, oftmals religiöse Dinge. Wirkt getrieben, sieht manchmal wild um sich. Konzentrationsschwierigkeiten. Beim Mittagessen sollte man sich nicht neben sie setzen, wenn man den Appettit behalten möchte: Sie “frisst” regelrecht… laut, ohne Benehmen, viel zu viel. Sie machte sehr vielen Angst, seit sie da war, fingen alle an die Balkontüren von innen zu verriegeln.

Herr Y.: Ca. 60 Jahre alt. Weiße Haare, Bart. Leicht übergewichtig. Nicht ungepflegt. Normale Kleidung (Jeans, Jacke, Hemd,…) Kein Patient mehr, war aber dennoch regelmäßig auf Station (es war ja eine offene Station, d.h. man kann niemandem verbieten, vorbeizuschauen.). Sehr wahrscheinlich Kleptomane. Stahl immer wieder Lebensmittel aus dem Kühlschrank/Teeregal, wenn niemand zusah. Narzisst. Redete immer sehr laut mit den Pflegern, drängt ihnen Geschenke und Zeitungsartikel auf. Wenn man mit ihm redete hörte er nicht zu, sondern wollte nur sich selbst reden hören und sich wichtig machen.

Herr V.: 23 Jahre alt. Depressiv. Starker oberbayrischer Dialekt. Schüchtern. Lange Haare. Lässige, normale Kleidung.  Sah viel älter aus, als er ist.  Sehr zurückhaltend, hat kaum Kontakt zu irgendwem aufgebaut, sich nur zurückgezogen und die ganze Zeit MP3-Player gehört – auch beim Essen. War der einzige, der normale Sachen im Fernsehzimmer sehen wollte (Simpsons,…). Irgendwann zusammenbruch wegen Niereninsuffizienz und darauffolgende Verlegung.

Herr Z.: ca. 25 Jahre alt. Türkischer (oder albanischer?) Abstammung. Groß und muskulös. Schwarze Locken. Südländischen Teint. Sportlicher Kleidungsstil. War in einem Zimmer mit Herrn V. . Machogehabe. Fühlte sich besser, als die anderen und zeigte dies auch. Hielt sich nie an Abmachungen und schlief meistens bis mittags und verpasste alle Vormittagsgruppen. Familie war oft da; Großfamilie. Belästigten Patienten, stahlen Kaffee, blockierten Räume/Balkon. Faselte zu mir immer irgendwas von dem Grafen von Unheilig.

Herr S.: Ca. 40 Jahre alt. Türkischer Abstammung, dementsprechender Dialekt. Klein. Ganz kurze Haare. Muskulös. Sportlicher Kleidungsstil. War sehr lange da, von meiner Ankunft bis zu meiner Entlassung. Schizophren und diverse Angstzustände, die damit zu tun haben. Angst vor den Stimmen, Angst alleine zu sein. Kaufsucht. Starker Raucher. Nett und zuvorkommend. Schüchtern und laut. Redete immer wieder dasselbe. Betonte ständig, wie verrückt und abnormal “wir” doch alle sind, grenzte sich sehr stark von “denen draußen” ab. Soziale Ängste.

Frau B.: Ca. 65 Jahre alt. Graue Locken. Schlank. Immernoch geistig sehr fit. War schon mehrmals im Klinikum, jedes mal wegen Depressionen, die sie seit ihrer frühen Adoleszenz hat. Geht sehr offen mit der Krankheit um. Sehr hilfbereit und fürsorglich. Der Typ Mensch, der gerne mal ausgenutzt wird. Hat sich sehr um Mitpatienten gekümmert, vor allem um Mika. Schien nicht zu durchschauen, wer es gut mit ihr meint und wer sie ausnutzt.  Hat zwei Töchter, eine davon ist Lehrerin.

Immernoch belagert von kleinen parasitären Lebensformen.

Ja, ich bin immernoch krank. Und ja, es geht mir tierisch auf die Nerven! Da ist man supermotoviert, strengt sich an, keine Fehltage zu haben und dann sowas… ich finde das nicht witzig. Ich werde von Tag zu Tag deprimierter und weiß nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Aufraffen kann ich mich auch zu nichts… außer rumsitzen und fernsehen. Und bei jeder Kippe bekomme ich Hustenanfälle, die minutenlang andauern… ist es mir das Wert? Ja. Rauchen muss sein.

Diese Krankheit bringt meinen Depri-Schub erst so richtig ins Rollen.. bin heute sowas von antriebslos und gelangweilt… ich mag nicht so viel Schule verpassen. *rumjammer* Immerhin ist Xenia heute auch net in der Schule und wir haben die letzten Stunden gechattet und wir wollen uns vllt bald beide Ratzis holen! <3 Wenn ich den Allergietest endlich hinter mir hab… aber den kann ich im Mom leider nicht machen, weil meine Tabletten das angeblich beeinflussen… aber wenn ich die absetze, dann rutsche ich wieder rein in die Depris, in das Borderline-ähnliche und so weiter… das muss ja auch nicht sein. Ich müsste die mindestens 10 Tage (!!) absetzen, bis die aus meinem Organismus wieder raus sind… das geht einfach net. Zum Heulen ist das.

Was gibt es sonst noch? Mir tut alles weh. Dieser ergonomische Stuhl ist eine Krankheit sondergleichen… ergonomisch hahaha. Der verkrüppelt mir noch alle meine Knochen – so fühlt es sich jedenfalls gerade an.

Was auch lustig war heute… ich hatte irgendwann diese Woche einen Termin bei meinem Therapeuten. Hatte aber mal wieder den Notizzettel mit dem Termin in irgendeine meiner Taschen getan – und dann sind sie verloren. Meine Taschen sind wie schwärze Löcher, was man reinsteckt kommt sehr wahrscheinlich nicht mehr ans Tageslicht. Jedenfalls… war er weg. Und ich hatte keine Ahnung, wann wir wieder Termin haben. Also rufe ich heute an und laber irgendso ein Wischi-Waschi auf den Anrufbeantworter von wegen: “Hallo Her D***, ich bin krank und kann nicht zu unserem Termin kommen. Ich denke ich bin auch bis Anfang/Mitte nächster Woche noch nicht wieder in Ordnung. Tschüss…” O.o Ja sehr unauffällig, das sagt jemand, der genau weiß, wann der Termin ist. xD Goth… bin ich verpeilt manchmal. Aber Anrufbeantworter sind auch meine Feinde… kommt selten vor, dass ich mich bei denen nicht total bis auf alle Knochen blamier. Mein Kopf spinnt dann immer so einen Mist zusammen und ich kann es dann ja nicht mehr rückgängig machen. -.-* Anrufbeantworter sind böse.

So nun gucke ich weiter “We are family”, ist grade so spannend… wie 2 relativ unattraktive Weiber von marrokanischen Heiratsschwindlern bzw. solchen, die nur nach Deutschland wollen, verarscht werden. Glaub das bringen die in jeder Folge oder so… hab das Zeug schon mindestens ein Jahr nicht mehr gesehen und es läuft immernoch die gleiche Kacke…

Krank und nichts zu tun.

Tja nun sitze ich hier und bin etwas frustriert, da ich krank bin und nicht in die Schule gehen konnte. ich wär so gern hingegangen denn sooo schlecht geht es mir nun wirklich nicht, doch mein Vater und mein Arzt haben mir angeraten zu Hause zu bleiben. Meine Leukozyten (weiße Blutkörperchen) waren nämlich bei der letzten Blutkontrolle sehr niedrig – die sind für die Immunabwehr zuständig. Die ganze Sache kommt von meinen Medis (wohl hauptsächlich das Seroquel, aber auch vom Remergil laut meinem Vater). Heute war ich beim Arzt, der hat mir wieder Blut abgenommen und wirkte etwas besorgt. Er meinte, sobald die Werte da sind faxt er sie gleich an meinen Vater und ich sollte mir schonmal ein Antibiotikum aus der Apo holen, das ich sofort nehmen muss, wenn die Leuko-Werte immernoch so im Keller sind… Erinnert mich ans Krankenhaus, da liefen meistens 5 verschiedene Antibiosen-Infusionen gleichzeitig…  Nun sitze ich jedenfalls hier in meiner ziemlich kalten Wohnung und trinke diverse Tees. Habe mich heute mit Salbei-Tee und Salbeibonbons eingedeckt. Mal sehen ob ich morgen wieder fit bin und in die Schule gehen kann – denn wir haben einen Test der von 8 Uhr bis 13 Uhr geht und den ich am Wochenende oder nachmittags nachholen muss, falls ich nicht da bin.

Mein Wochenende war realtiv schön… am Freitag habe ich meinem Vater ein bisschen im Haus geholfen, Samstag habe ich mit einem Freund Butterplätzchen gebacken (Totenkopfplätzchen! xD) und abends bin ich mit meinem Vater auf eine Lesung von Adrian Plass (“Tagebuch eines frommen Chaoten”) gegangen, das war echt interessant. Gelesen hat er seltsamerweise nichts, aber Geschichten erzählt. War richtig witzig. Ein Autogramm und ein Buch habe ich mir dort auch geholt – hat sich echt gelohnt! ^^

Ich kanns kaum glauben… nur noch 4 Wochen bis Weihnachten. Die Zeit vergeht so schnell… der Dezember wird ein stressiger Monat: Geschenke kaufen/basteln, div. Familientreffen, Hilfeplangespräch mit dem Jugendamt, Weihnachtsfeiern, einige Tests, DBT-Infotreffen,… aber danach ist dann erstmal Weihnachten und die Ferien beginnen! Ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels…

So, nun werde ich erstmal irgendetwas sinnvolles tun, wie z.B. Aufräumen oder Bügeln oder Abspülen… wenn ich schon unnütz und krank herumvegetiere, dann doch wenigstens mit einer sinnvollen, produktiven Tätigkeit! (;

PS: Ich werde versuchen, wieder etwas regelmäßiger hier zu schreiben.

Der ernst des Lebens hat begonnen. Tag 1.

Der erste Schultag liegt hinter mir.

War alles sehr unspektakulär… habe auf die ausgehangenen Listen geguckt, Zimmernummer nachgesehen und dann ab ins Klassenzimmer. Lustigerweise ist die eine, die ich aus meiner Ergotherapiegruppe kenne, in meiner Klasse. Blöderweise aber auch eine aus ihrer ehemaligen Klasse, an der sie die ganze Zeit dranhing. Auf Glück folgt Pech. Aber besser als nichts ist es allemal!

Heute haben wir nicht viel gemacht… viel Gelaber vom Lehrer ertragen, der den Stundenplan und einge andre organisatorische Dinge erklärt hat. Eine kurze Versammlung aller Gestalter und Wirtschaftler auf dem Pausehof (brrrr… eiskalt war’s da…), bei der der Schulleiter etwas erzählt hat. Was, weiß ich nicht mehr, da ich irgendwie nicht hingehört habe. Anschließend bin ich eine rauchen gegangen und kam etwas zu spät zu der Fortsetzung der Laberei vom Stundenanfang. Um kurz vor halb 11 waren wir dann fertig und durften gehen.

Anschluss habe ich noch nicht wirklich gefunden. Macht aber nichts, denn erstens war ich nicht die einzige und zweitens will ich glaube ich lieber erstmal Einzelgänger bleiben…  wenn sich was ergibt, okay, wenn nicht, auch egal. ^^ Hauptsache ich gehe hin und liefer was brauchbares ab.

Morgen haben wir schon den normalen Stundenplan, bis 1 Uhr Schule also. Bin ich ja mal gespannt… auch auf die neuen Lehrer. Gleich nach der Schule morgen muss ich auch noch zum Jugendamt. Da gibt es ein großes Gespräch mit meinen beiden Betreuern und mir, ob die Betreuung fortgesetzt werden kann, oder nicht. Wird schon irgendwie klappen…

Am Freitag haben wir dann nur 1 1/2 Stunden Schule: jeweils eine halbe Stunde Mathe- und Englischtest und eine halbe Stunde Pause dazwischen. Die wollen rausfinden, wer eine extra Förderung braucht… Oh oh. Mathe. Das wird ein Trauerspiel werden. =D

Viel mehr habe ich heute nicht zu sagen… mein Kopf ist leer. Ich vermute mal, das ist der Schlafmangel. Habe heute nicht gut geschlafen…

Summa Summarum…

…stimmt etwas nicht mit mir. Ich weiß, ich langweile sicherlich langsam mit dem Thema. Aber irgendwas stimmt wirklich nicht.

Heute war ein sehr komischer Tag. Summa Summarum.

Das erste, was mir komisch vorkam, war der Trümmerhaufen, den ich sah, als ich heute morgen auf dem Weg zur U-Bahn war. Gestern war es noch da, heute nur ein Bagger und ein Trümmerhaufen. Das war so eine schöne, alte Lagerhalle – mit Efeu bewachsen, aus Ziegelsteinen und mit eingeschlagenen Fenstern. Ich mochte das. Das stand schon ewig in diesem Zustand dort, schon damals vor 5 Jahren, als ich noch nicht in der Gegend wohnte, aber dort ums Eck Mathenachhilfe hatte. Jetzt ist es weg… und eine Lücke klafft jetzt dort zwischen den Gebäuden.

Als ich dann bei meiner Bushaltestelle ankam, sah anfangs alles noch normal aus. Ich setze mich also auf die Bank, zünde mir eine Kippe an und sehe auf die Anzeigetafel, auf der steht, dass der Bus in 6 Minuten da sein wird. Nach einer Weile spricht mich ein Mädchen an, die neben mir steht. Ich nehme einen meiner Ohrstöpsel heraus und höre sie sagen: “Schau mal auf die Tafel! Da steht die streiken heute und der nächste Bus fährt erst wieder um 10!” Es war Viertel nach 8. So fängt ein Tag schonmal richtig klasse an. Ich bin also fieberhaft am Grübeln, wie ich das alles jetzt am dümmsten anstelle in die Klinik zu kommen, da kommt plötzlich eine Frau auf mich und den Herren und die Dame, die neben mir auf der Bank saßen zu, und fragte, ob wir auch zum Klinikum müssen und falls ja, ob wir nicht ein Sammeltaxi bestellen wollen? Das war dann unser aller Rettung. =D Hat mich dann zwar 2 Euro gekostet, aber immerhin war ich pünktlich in der Klapse.

Nach der Morgenrunde gehe ich dann direkt Richtung Essenswagen, da ich frühstücken will. Ich suche und suche und finde nichts… genau wie eine Mitpatientin auch. Die Küche hatte unser Essen vergessen. (: Aber das Problem war schnell gelöst: Ich habe zum Glück Müsli in der Klinik gebunkert und Joghurts ebenfalls. Marmelade glücklicherweise auch und Brotscheiben gibt es sowieso immer im Brotkasten. Also kein Problem.

Vormittags sollte dann Visite sein – da aber einige Ärzte ausgefallen sind, und sowohl unser Stationsarzt, als auch die Oberärztin auf anderen Stationen einspringen mussten, war ich eine der beiden glücklichen von ca. 17 Patienten, die nicht mehr vor 12 Uhr drankamen. Lustigerweise wollte ich um 1 Uhr bei meinem Vater in Roth sein – das konnte ich natürlich erstmal knicken. Um ca. 1 Uhr schlug dann die Oberärztin auf. Ich war inzwischen mit meinen Nerven so am Ende, dass ich am liebsten losgeheult oder irgendwen erschlagen hätte. -.-*

Nach der Klinik wollte ich ins Bärenland, Gummibärchen einkaufen – hatte natürlich zu. Der Bus war mir gerade vor der Nase weggefahren. Dann am Hauptbahnhof sollte ich meiner Schwester vom Müller ein Make-Up mitbringen – genau der Farbton war nicht mehr da.

Daraufhin war ich leicht entnervt und bin erstmal in den Lolipop, einen wundertollen Süßigkeitenladen, geflüchtet und hab mich dort für 5 Euro mit ca 500g Gummibärchen eingedeckt. =D Frustfressen.

Zur Zeit habe ich sowieso eine totale Fressphase, ich bin den ganzen Tag nur am futtern. Das ist nicht mehr normal… ich sagte ja bereits, irgendetwas stimmt da nicht.

Wie auch immer… jedenfalls war der Tag bis zu diesem Zeitpunkt echt nicht unbedingt gut.  Der zweite Teil des Tages war aber ganz schön, ich bin dann nach Roth gefahren und habe den restlichen Tag mit Anja, meinem Vater und meiner Schwester verbracht. Oh, und natürlich mit den zwei Vierbeinern.

Und nun ist es Zeit für mich, Schluss zu machen. Ich hab’ meine Pillen schon vor ca. einer Stunde genommen und werde gerade verdammt müde… also gehe ich gleich erstmal noch eine rauchen und verzieh’  mich langsam in mein Bettchen… Gute Nacht allerseits! (:

Was ist nur los mit mir…?

Ich sitze gerade zitternd hier, Kippe in der Hand, Pizza (Lowfat, Dinkelteig, Veggie, Laktosefrei – mal sehen ob das taugt Oo…) im Ofen.

Ich bin nach der Klinik noch ins Einkaufszentrum gegangen, ins Kaufland Lebensmittel holen, dann zum Bäcker Kuchen für später holen, wenn mein Vater vorbeikommt, und anschließend noch in den Tedi, so einen 1-Euro-Laden, der ab und an echt brauchbare Sachen hat. Hab’ mir 5 Leinwände für jeweils ein Euro, Glitzersteinchen, violette Leo Bettwäsche für 5 Euro, lila karierte Muffinformen und noch ein wenig Kleinkram geholt. Aber irgendwas stimmte nicht mit mir… schon als ich im Einkaufszentrum ankam, war ich irgendwie nervös, hab’ plötzlich geschwitzt und mir war echt komisch. Sowas hatte ich ewig nicht mehr… Als ich jedenfalls dann aus dem Einkaufszentrum rauskam mit meinen Taschen, war ich richtiggehend nassgeschwitzt, meine Klamotten total klatschnass und mir lief der Schweiß herunter, obwohl es heute wenn es hochkommt 15 Grad hatte. Ich hab’ keine Ahnung was das jetzt war… hab’ jetzt eine geraucht, mich komplett  umgezogen und mir eine halbe Pizza in den Ofen geschoben.

Ich fürchte, heute war mir irgendwie alles zu viel, ohne dass ich das gemerkt habe. Erst bin ich stundenlang drüben in der Augenklinik im Nebengebäude unserer Station gewesen, wegen einem Brillenrezept. Die mussten mehrmals nachmessen, da meine Werte seltsamerweise von Test zu Test geschwankt haben. Anschließend hab’ ich mir schnell ein Brötchen reingewürgt, dann war auch schon Oberarztvisite. Kurz danach gab es schon wieder Mittagessen und danach hatte ich noch einen Termin bei der Psychologin. Dort habe ich ein bisschen vom Wochenende erzählt, was mit meiner Schwester wieder vorgefallen ist, und dass sie mich beschimpft hat und gesagt hat, ich wäre ein Asi, weil ich mich fast todgesoffen hätte etc. … dann wurde mir auf einmal so heiß und ich lief knallrot an, woraufhin meine Psychologin dann meinte, dass man mir ansehen würde, dass meine Emotionen gerade total hochgekommen sind. Nach dem Gespräch habe ich dann noch mit einem Pfleger gesprochen… und dann bin ich ab nach Hause/Einkaufen.

Scheint so, als wär das alles zu viel gewesen… ich hab’ mir jetzt gleich mal eine Seroquel reingeschmissen, um wieder irgendwie runterzukommen… ich dachte, ich hätte jetzt irgendwie mal wieder alles im Griff, aber scheinbar ja irgendwie doch nicht. Solche “Attacken” hatte ich das letzte mal eigentlich bevor ich ins Krankenhaus kam. Seltsam, wirklich. Ich hoffe, ich bleibe in Zukunft von so einem Mist verschont…

*durchschnauf*

*Pizza auf dem Ofen hol*

Mein Tag. (Achtung, könnte langweilig werden…)

Heute morgen hat mich mein Schweinehund mal wieder besiegt. Der, oder die Medis, die ich im Moment nehme. Mein Wecker war auf 7.30h gestellt, aber irgendwie kam ich  nicht aus meinem Bettchen heraus. Blöde Sache, da ich gestern auch schon zu spät in der Klinik war: Ich sollte um Viertel vor 9 da sein, gestern wurde es 10 Uhr, heute sogar fast 11 Uhr… Nochmal darf das aber nicht passieren! Denen in der Klinik ist das zwar Schnuppe, aber mir nicht, denn ab nächsten Dienstag muss das klappen! Da beginnt die Schule, und da muss ich dann noch früher aufstehen.

Als ich dann in der Klinik ankam, lief mir meine Kunsttherapeutin über den Weg. Die war die letzten 3 Wochen im Urlaub, und für mich überraschenderweise heute wieder da – also habe ich mich dann spontan entschlossen, heute nochmal zur Kunsttherapie zu gehen. Auch wenn ich damit eher wenig anfangen kann… Klar, ich zeichne gerne, aber irgendwie… schwer zu erklären. Jedenfalls kam mir das ganz willkommen, dass ich dann dort hingehen konnte. Denn andere Termine hatte ich heute nicht, außer der täglichen Oberarztvisite bei Fr. Dr. Bofinger.

In der Kunsttherapie war es heute allerdings komisch… auf die Frage “Wie geht es Ihnen heute?” fingen auf einmal alle (außer meiner Wenigkeit) an, ihre halbe Lebensgeschichte zu erzählen. Das war irgendwie a) leicht verwirrend b) zeitraubend und c) deprimierend. Dann kam noch dazu, dass das Thema heute merkwürdig war (“Was stellen sie sich unter einem Ball vor? Und was verbinden Sie mit einer Seifenblase? Zeichnen sie zu einem von beiden etwas, was Ihnen in den Sinn kommt.”) und mir eigentlich gar nicht nach Malen war. Außerdem war eine dabei, die total begabt war, das war etwas ernüchternd. Neben ihrem Bild sahen alle andren aus wie Kinderkritzeleien.

Als ich dann um halb 4 zu Hause war, hab ich mir erstmal Pancakes gemacht. (By the way, ich habe heute echt nur gefressen: 1 Joghurtdrink, 3 Kartoffeln [der Spinat dazu war einfach ungenießbar -.-*), einen Joghurt mit Marmelade, eine Reiswaffel “-“, Bonbons, Gummibärchen, 2 Pancakes – einen mit Käse, einen mit Marmelade, 2 Stück Kuchen, 2 Schalen Müsli mit Joghurt und Milch.]) Danach gings los mit Aufräumen und Putzen! Bis vorhin… ist zwar noch nicht perfekt, aber immerhin ein Anfang ist getan! =D Morgen kommt noch der Feinschliff.

Im Moment schaue ich Two And A Half Men, neue Folgen. Ich sehe schon… ich komme heute wieder nicht sonderlich früh ins Bett. Obwohl das eigentlich mein Vorsatz war, damit ich morgen endlich mal pünktlich sein kann. *sfz*

Habe übrigens das Buch heute ausgelesen… ich werde später, wenn ich Zeit habe, noch ein paar Zitate in meinen vorletzten Post reineditieren. Das bin ich dem Buch schuldig. (;

Narbengarten.

Manchmal erwische ich mich, wie ich vor dem Badspiegel im neuen Haus meines Vater stehe und mich, meinen Körper betrachte. Ich bin eine einzige Narbe. Meine dünnen Ärmchen voller roter und weißer Striemen. Meine Hüfte und meine Oberschenkel ebenfalls, doch diese Narben kommen von meiner Krankheit die mich Mitte April niedergeschmettert hat. Mir wurde Flüssigkeit zugeführt, literweise. Ich war aufgedunsen, meine Oberschenkel mindestens drei mal so breit wie zuvor. Nun habe ich die Quittung: Zerrissenes Gewebe an der Innenseite der Schenkel und an der Hüfte – zentimeterbreite Striemen. Ich sehe einfach nur noch kaputt aus… Unter den Achselhöhlen jeweils auch eine dicke, rote Narbe. Dort haben sie mir die Schläuche durch die Rippen in meine Lunge gestochen… ich fürchte, all die Narben werden niemals verschwinden. Zeit heilt leider nicht alle Wunden… tiefe Wunden verheilen niemals mehr völlig.

In der Klinik wurde ich ständig gefragt, was ich da an den Armen habe… gefühlte hundert Mal. Irgendwann gehen einem die Antworten aus, man wiederholt sich… man tut alles ab, als wäre nichts. Doch wenn einen der Gegenüber mit Tränen in den Augen anblickt, geht das wohl an niemandem so einfach vorbei…

Inzwischen wissen fast alle davon. Als ich so krank war, hatte ich keine Möglichkeit, mich zu verstecken. Die OP-Hemdchen sind nunmal ärmellos. Also haben alle meine Arme gesehen, meine ganze Familie und Bekannte, die mich besucht haben. Einige gehen seitdem auf Abstand, wissen nicht mehr, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollen. Genau das habe ich gefürchtet, und nun ist es eingetreten. Leider habe ich nun keine Möglichkeit mehr, all das rückgängig zu machen… Gesehen ist gesehen, da geht jetzt kein Weg mehr zurück.

Etwas Positives hat es dennoch: Ich bin offener geworden und verstecke mich nicht mehr so wie früher. Das mag vielleicht auch an den Tabletten liegen, wer weiß… jedenfalls habe ich beschlossen, zumindest hier auch Dinge zu posten, die echt privat sind und die ich nicht jedem auf die Nase binden würde. Ich denke Offenheit ist die einzige Möglichkeit, mit seiner Vergangenheit, sich selbst und anderen zurechtzukommen.

Mängelexemplar.

Im Moment fühle ich mich, wie eins dieser Bücher, die man in manchen Kaufhäusern in diversen Kisten zusammengeschmissen finden kann. Sogenannte “Mängelexemplare” – daher logischerweise auch der Titel dieses Posts. Bücher, die wegen kleinen oder größeren Macken den Stempel “Mängelexemplar” aufgedrückt bekommen.

Ich frage mich nun, wer entscheidet, was mangelhaft ist und was nicht? Wer drückt diesen armen, wehrlosen Gegenständen diesen Stempel auf?

Und wer drückt mir diesen beschissenen Stempel immer wieder in meine Fresse rein?! -.-* Ist das ein und derselbe?

Die Gesellschaft? Meine Familie? Irgendeiner von den vielen seelenlosen Beamtenwesen? Meine “Freunde”?

Fakt ist jedenfalls, dass man mich wie eins von diesen Exemplaren behandelt. Und ich als Mängelexemplar frage mich nun, welcher Mangel – oder welche Mängel –  diese Leute dazu bringen. Listen wir mal alles auf, was mir spontan einfällt:

* …ich bin manchmal unsicher und langweilig.

*  …ich bin niemand, der einen Witz nach dem andren raushaut, wenn ich die Person mit der ich mich gerade beschäftige nicht gut kenne oder ihr nicht vertraue.

*…ich habe früher oft Verabredungen abgesagt.

*…ich bin auf irgendeine verschrobene Weise anders, als andere Menschen.

*…ich hasse Smalltalk und oberflächliches Gelaber.

*…ich lasse niemanden zu nahe an mich heran.

*…ich habe zu viel zu verbergen und bin deswegen eher verschlossen als offen gegenüber den meisten Menschen.

Gut, das mögen Mängel sein. Aber muss man mich deswegen wirklich so scheiße behandeln? Ich hab’ doch niemandem etwas getan, sofern ich mich richtig erinnere… und trotzdem reagieren die Leute weder wirklich gut auf mich, noch wünschen sie sich meine Anwesenheit… Ich fände es wirklich einmal schön, wenn jemand mir einfach direkt ins Gesicht sagt, was Sache ist, anstatt mir einfach den Stempel “Mängelexemplar” aufzudrücken, ohne weiteren Kommentar. Ist das zu viel verlangt?!