Warten auf schlechtere Zeiten.

Ich bin gerade auf dem Weg zurück nach Hause von meinem Termin bei dem Rheumatologen. Und ich bin irgendwie etwas verzweifelt… Die Blutwerte waren wohl nicht wirklich auffällig. Ich habe sie nicht gesehen und nicht genauer nachgefragt, das ist das was der Doc sagte.
Bei der körperlichen Untersuchung kam heraus, dass ich versteifte Wirbel an HWS und LWS habe. Cutis marmorata, was laut ihm für etwas wie Raynaud-Syndrom spricht und oft bei Kollagenosen gefunden wird. Manche meiner Gelenke sind leicht hypermobil, aber nicht dramatisch. Laut ihm habe ich keinen Hallux rigidus, wie ihn der Orthopäde diagnostiziert hat. Knick-Senk-Fuß wohl, aber keinen Senk-Spreizfuß.
Auf seinem Computerbildschirm hatte er Notizen vom letzten Termin, da stand “psychisch auffällig” oder so… Ich frage mich ob er den Direktkontakt meinte oder weil ich eine Vorgeschichte habe und Antidepressiva nehme … Das hat mich wütend gemacht. Klar bin ich auffällig, wenn ich voll nervös bin… Aber ich bin bestimmt nicht die einzige die bei Arztterminen nervös ist… Einmal Psycho, immer Psycho.
Achso. Eine leichte Skoliose habe ich wohl. Aber wer hat das nicht…
Das Gespräch ging nachdem bzw. während der Untersuchung wieder voll Richtung Psyche. Klar… Die Narben halt.
Ich soll mehr Sport machen. Und aufhören zu rauchen. Das sagen sie alle… Stimmt ja wahrscheinlich auch.
Außerdem will er bei einem Kollegen eine Kappillarmikroskopie organisieren (der Fingernagelbetten) weil man dort wohl Rheuma schon früher feststellen kann. Er sagt es, könne gut sein, dass ich mich quasi im Beginn von etwas befinde und wenn ich Zeichen von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen entwickle, soll ich wiederkommen. Oder auch gerne wenn ich eine psychische Krise habe.
Kann das ernsthaft alles die Psyche sein? Und wenn ja, was mache ich dann bitte dagegen? Beten? Einen Exorzismus? Oder vielleicht aufgemalte Homöopathie (googelt das mal! =D)?
Ich bin frustriert.
Ich wünschte den Leuten, die mir nicht glauben, an einem von meinen beschissenen Tagen in meinem Körper zu sein… Und dann sollen sie das bitte wiederholen. *sfz*

 

 

Tut mir leid, ich bin einfach nur irgendwie deprimiert. Weiß nicht, was ich machen soll.  Lohnt es sich weiterzuforschen? Im Internet findet man unendliche Erfahrungsberichte von Leuten, die ähnliche Probleme haben wie ich, aber ebenfalls keine Diagnose bekommen. Und somit auch keine Hilfe. Autoimmunkrankheiten sind einfach nicht besonders gut erforscht… und dass es etwas Autoimmunes ist, ist relativ sicher, da C3 und C4 zu niedrig. Das sind Parameter für Autoimmunreaktionen im Körper. Und S100A1 und TNF-alpha waren auch erhöht, das sind Entzündungsparameter. Mein EKG zeigt Auffälligkeiten. Nun ja… alles wohl zu wischi-waschi. Was mich etwas wundert… es gibt eine Lupus-Patientin, die viele Bücher zur Selbsthilfe verfasst hat, die hat ihre Blutwerte im Verlauf veröffentlicht. Also die ANA’s. Und bei ihr waren sie innerhalb von 20 Jahren meistens bei 1:80 (wie bei mir), nur zweimal sind sie etwas höher gewesen und manchmal auch gar nicht nachweisbar oder bei 1:40. (Titer bedeutet in dem Fall, bis zu welcher Verdünnung des Blutes Autoantikörper, also Antikörper gegen eigenes Gewebe/Zellen nachweisbar sind.) Ich frage mich, wonach die Rheumatologen da bitte gehen… Es scheint keine Richtlinie zu geben. Manche sagen 1:80 sei schon auffällig. Andere 1:160. Wieder andere sagen, erst ab 1: 1200 wäre besorgniserregend. Dann kann es aber wiederum auch sein, dass der Titer ganz niedrig ist (also 1:40, oder 1:80,…) oder sogar die ANA negativ sind und trotzdem einer der ANA’s, wenn man sie genauer bestimmt, positiv ist… Das ist doch alles Bullshit. Nichts Einheitliches, kein wirklich klares Muster… man weiß wohl einfach noch zu wenig über die ganzen Autoimmungeschichten. Ich wette auch, dass Lupus irgendwann noch differenziert wird. Da fallen so viele verschiedene Kombinationen von Blutwerten und Beschwerden rein, dass man eigentlich nur sagen kann, dass zwar bei vielen Leuten Ähnliches auftritt, es aber auch eine Menge Ausnahmen gibt. Die dann oft erst erkannt werden, wenn es quasi schon zu spät ist. Oder es jedenfalls sehr dramatisch wird…

 

Klar, vielleicht ist es das bei mir nicht. Vielleicht auch doch. Das wissen ja die Docs auch (noch) nicht. Aber so oder so… hat das schulmedizinische System in der Hinsicht mal wieder ziemlich versagt. Und warum? Weil so gut wie niemand auf dem Gebiet forscht. Oder geforscht hat… Ich lese gerade ein Buch: “The Autoimmune Epidemic”… wobei das Wort “Epidemic” hier eigentlich nicht passt, aber egal. Eher “Endemic”. Geschrieben von einer Journalistin, die selbst von einer Autoimmunkrankheit betroffen ist und dann auf eigene Faust recherchiert hat, weil sie ebenfalls falsch behandelt wurde. Jedenfalls steigen die Zahlen der Menschen mit Autoimmunkrankheiten nahezu exponenziell an (Lupus:- und da man aber bis vor 10-20 Jahren eigentlich nur in die Krebsforschung investiert hat, weiß man noch kaum etwas über diese Krankheiten. Es gibt ja auch für die meisten nur die Therapiemöglichkeit Cortison oder Immunsuppressiva. Nichts Spezifisches für die einzelnen Krankheiten… und nichts, was Heilung auch nur ansatzweise verspricht. Erst seit zwei Jahren oder so gibt es ein Medikament für Lupus – was allerdings auch nur bei wenigen wirklich anschlägt.

Tja. Und da steh ich nun, ich Thor, und bin so klug als wie zuvor. Mal wieder. Zwei Tage mit Schmerzen und Herzrasen + -stolpern habe ich wieder hinter mich gebracht. Meine linke Schulter tat übelst weh, den Arm zu heben war echt nicht angenehm. (Vielleicht nur verlegen? So wie ich damals dachte, als ich dann mit akuter Pankreatitis ins Krankenhaus kam…) Heute war es zum Glück wieder besser. Oder vielleicht ja auch Pech… weil der Doc dann da nichts finden konnte. Was weiß ich. Ich werde langsam echt kirre und frage mich, ob ich mir das wirklich alles einbilde. Ich werde es mit Sport versuchen. Das Rauchen reduziere ich momentan schon… Mehr kann ich nach wie vor nicht machen.

Sie existieren!

Wer? Ärzte mit Herz, die sich Zeit nehmen und denen es wirklich noch um den Patienten geht.

Ich war heute bei dem Rheumatologen, zu dem ich ursprünglich gehen wollte – die Empfehlung meines Hausarztes. Doch der war damals im Urlaub, also ging ich zu drei anderen. Wäre ich gleich zu dem gegangen, hätte ich mir all das wohl ersparen können. Aber naja… Hätte, hätte, Fahrradkette.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich nun doch zu ihm gegangen bin.

Er ist herzlich, hat ein enormes Wissen, ist total menschlich, empathisch, humorvoll und man kann mit ihm reden. Er hat mich wirklich ernst genommen und sagte sogar von sich aus, dass er bei mir definitiv nicht das Gefühl hat, ich würde eine Krankheit haben wollen – wie bei manch anderem Patienten. Und je mehr er mich fragte und je mehr ich erzählte, desto mehr schien er mich ernst zu nehmen. Die Termine dort sind eigentlich nur eine halbe Stunde. Der letzte Arzt (der ja auch in dieser Gemeinschaftspraxis war) hat die total im Akkord durchgeprügelt, wie ein Roboter. Er hat sich Zeit genommen, mir alles zu erklären, mir Fragen zu beantworten und letztendlich war ich eine Stunde in seinem Sprechzimmer. Die körperliche Untersuchung haben wir trotzdem nicht mehr geschafft. Er sagte, er wisse, dass er jetzt total im Verzug ist und seine anderen Patienten warten müssen, aber für sie habe/hätte er es schließlich auch getan und je mehr Zeit man am Anfang investiert, desto mehr Zeit spart man sich letztendlich. Gerade bei einer so komplexen Geschichte, müsse man sich Zeit nehmen. Wahnsinn, war ich glücklich… dass mir endlich mal jemand zuhört und mich ernst nimmt und es NICHT einfach nur in die Psychoschiene schiebt!

Den ersten Rheumatologen, bei dem ich war, kennt er. Er sagte, der wäre falsch in seinem Job. Ein super Forscher, aber nicht unbedingt Arzt und Behandler. Soziale Komponente. Tja… das war auch genau mein Eindruck von diesem Mann.

Beim letzten Termin vor 6 Monaten wollen sie eigentlich auch eine Urinuntersuchung machen – die wohl einfach untergegangen ist. Die wird beim nächsten Termin nachgeholt. Blut wurde abgenommen. Beim nächsten Termin in zwei Wochen sind die Ergebnisse da und da kommt dann noch die körperliche Untersuchung dazu und Urin.

 

Ich bin so begeistert von diesem Mann… So sollten Ärzte sein. Wirklich.

Dabei hatte ich so eine Angst… ich war total angespannt im Wartezimmer. Habe geschwitzt und gezittert… aber der hat mir mit seiner Arzt innerhalb kürzester Zeit jegliche Angst genommen.

 

Was mal wieder etwas überflüssig war: Bei der Blutabnahme war eine Frau, die mir das Blut abnahm. Die sehen natürlich dann die Narben. Sie hat nichts gesagt oder so… sie ist dann gegangen und meinte, es müsse noch ein Pflaster drauf, ich solle noch eine Weile drauf drücken, damit es nicht einblutet. Dann war sie weg und ich sah, dass sie mit einer anderen rumstand am PC und redete. Dann kam die andere… um mir das Pflaster drauf zu machen. Und guckte… etwas mitleidig. Als wäre das jetzt irgendwie eine Attraktion oder sowas. Nun ja. Ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas erlebe… Zum Glück entspannt mich Blut abnehmen immer total. Also war es mir egal.

 

Genug für heute. Ich wollte nur mein (für mich) tolles Erlebnis teilen. =D

 

Edit: Witzig… Ich habe gerade zufällig gesehen: Heute ist Welt-Lupus-Tag… Ist das ein Zeichen?

Der lange ersehnte Arzttermin.

Letzte Woche Donnerstag, 01.10., war der Termin beim internistischen Rheumatologen. Also einem Rheumatologen, der sich nicht nur mit Knochen und Gelenken beschäftigt, sondern auch dem sog. Weichteilrheuma und den Kollagenosen, wie z.B. Lupus.

Ich war so mega nervös… Ich wurde hingefahren (ist in einer Nachbarstadt) und bin dann alleine reingegangen. Das Warten war die Hölle – auch wenn es nicht lange war. Dann bat mich der Arzt hinein. Im Arztzimmer saß eine Frau, die nichts sagte und nur guckte. Das verunsicherte mich zusätzlich. Ich wurde immer nervöser und bekam mal wieder meinen nervösen Ausschlag im Dekolleté, am Hals und war schön rot im Gesicht. Das Makeup hat es etwas verdeckt… aber diesmal hatte ich bewusst kein Halstuch getragen, weil ich mir dachte, dass das ja eventuell auch relevant sein könnte. Die Bloggerin von der ich geschrieben hatte – die Lupus hat, hat diese Ausschläge (die allerdings weder jucken noch sonst irgendwie stören – bis auf die Optik) ebenfalls. Der Arzt befragte mich also. Wo ich denn Schmerzen hätte… wann… seit wann… bei Belastung oder bei Ruhe… ob ich oft kalte Hände hätte… und natürlich fiel ihm auch mein Ausschlag auf. Er fragte mich, ob ich das öfter hätte. Ja, habe ich.  Er sah es sich genauer an. Er wollte wissen, ob das bei Nervosität auftrat – ich bejahte – “allerdings manchmal auch einfach so”. Nach meinem Gesicht (dem typ. Schmetterlingserythem) fragte er nicht. Wahrscheinlich reichte ihm meine rot glühende Birne aus. =D Oder er hatte eher eine andere Art Kollagenose im Verdacht. Er hat sich total bedeckt gehalten und ich war zu arg durch den Wind, um groß Fragen zu stellen. Andere Ausschläge? Ich sagte: “Rötungen, ja.” Allerdings vergaß ich soetwas wie die Petechien, die blauen Flecken und allg. juckende Haut, manchmal juckende Knubbel und auch die Sonnenallergie habe ich vergessen. Nach den Rückenschmerzen fragte er. Krankheitsgefühl. Müdigkeit. Er wollte meine Hände sehen und sah sich meine Knie an. Auch nach meiner Krankengeschichte fragte er. Hashimoto war Thema. Ich sagte, dass meine Antikörper so gut wie auf Null sind und auch im Ultraschall nicht mehr wirklich etwas sichtbar sei. Daraufhin er: “Das kann gar nicht sein! Einmal Hashimoto, immer Hashimoto.” Obwohl er die Blutwerte vor sich hatte. Naja. Krankenhausaufenthalte und OP’s? Ja, Mandelentfernung und die Geschichte mit der Bauchspeicheldrüse. Dafür schien er sich sehr zu interessieren… Alkohol war natürlich auch Thema. Aber dennoch… irgendetwas daran schien ihn zu interessieren. Er wollte alles ganz genau wissen. Trotz allem schien er mich aber nicht gleich in die Psycho-Schublade zu stecken – oder er hat ein gutes Pokerface. Trockene Augen? Trockener Mund? Die Fragen nach dem Sjögren-Syndrom. Nein, eigentlich nicht.

Von ihm kam keine Verdachtsäußerung. Als das Gespräch beendet war (die Frau saß immernoch schweigend neben ihm), gingen wir ins Sekretariat und er sagte, ich solle zur Blutabnahme und zum Röntgen (Hände, Füße, Knie).

Außerdem gab mir die Aekretärin ein Blatt in die Hand zum Unterschreiben. Es ging darum, was sie mit meinen/r Blutprobe machen dürfen und was nicht. Ein genetischer Test. Einverständnis. Ich saß einen Moment davor… las… dann fragte ich. “Um was genau geht es hier eigentlich? Was soll denn getestet werden?” “Spondylarthrose” Mhm. Wusste nicht mehr so wirklich, was das war… gelesen hatte ich es schon einmal irgendwo. Inzwischen habe ich nachgelesen: Morbus Bechterew. Da gibt es wohl eine genetische Komponente. Daher wohl der Test…

Jedenfalls bin ich dann zum Blutabnehmen geschickt worden. Eine Barbiepuppe mit rosa Pulli nahm mir Blut ab. Nicht an der Hauptvene in der Armbeuge, sondern einer kleineren daneben. Es tat weh… und sie hat nebenbei mit einer Kollegin geschnattert und nicht einmal hingesehen. Röhrchen für Röhrchen. Kein Wort mit mir geredet, nur gefragt welchen Arm sie nehmen soll. Zack, zack, zack. Es waren bestimmt neun Röhrchen. Das war das erste mal, dass ich beim Blutabnehmen merkte, dass ich mich ein wenig schwach fühlte am Ende.

Anschließend war noch Röntgen dran. Obwohl mein Vater Radiologe ist, war ich erst einmal im Röntgen – soweit ich mich erinnern kann. Da ging es nur um meine Hand nach einem Sturz beim Skaten. Die Prozedur dauerte diesmal ewig, da ganz frische Azubis mich “betreuten”. Aber es war dafür ganz nett und locker.

Die Ergebnisse bekomme ich erst am 16.10. … im Moment habe ich echt Mühe, da nicht ständig drüber nachzudenken. Ich beobachte mich sehr genau… So viel wie ich inzwischen gelesen habe, habe ich wirklich sehr den Wolf im Verdacht. Aber naja… abwarten.

Seit gestern geht es mir wieder etwas schlechter. Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Fiebergefühl (phasenweise), aber kein Fieber, gerötete Knie (gestern), leichte Übelkeit und Schwindel, Müdigkeit. Heute bin ich nach der Mittagspause nach Hause gegangen.

Nun heißt es Abwarten…

 

Edit: Wie ich später feststellte, war die Frau wohl eine russische Ärztin, die kein Deutsch sprechen konnte, und aus irgendeinem Grund mit dabei war. Die unterhielt sich mit starkem Akzent mit der Sekretärin auf Englisch.

Der aktuelle Stand – verkürzte Fassung.

Die Ergo-Ausbildung war definitiv die richtige Entscheidung!

Der Unterrichtsstoff ist wirklich interessant… es geht viel mehr ins Detail, als ich dachte. Anatomie und später auch Neurologie, Psychiatrie, Krankheitslehre usw. werden sehr intensiv abgehandelt. Im ersten Jahr sind allein für Anatomie 200 Stunden veranschlagt. Aktuell haben wir den Aufbau der Nervenzelle und die Informationsweitergabe über elektrische Impulse, die Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Wirklich interessant. Man kann die Lehrer jederzeit fragen, wenn einen noch etwas zum Thema interessiert und sie nehmen sich auch die Zeit, einem das ausführlich zu erklären. Die sind bis jetzt auch sehr kompetent, muss ich sagen. Klar habe ich oft etwas abweichende Ansichten, da ich einiges aus der Schulmedizin inzwischenetwas anders sehe… aber dennoch: Wirklich gut. Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich die meisten med. Fachbegriffe schon kenne – die anderen haben etwas Probleme, da mitzukommen, da Ärzte ja dazu neigen, einem die Begriffe um die Ohren zu hauen und davon auszugehen, dass die jedem bekannt sind. (; Vor allem die Neurologin macht das gerne.

Eine Aussage vom Psychologen ist mir etwas sauer aufgestoßen… der sagte: “Eine Depression ist auch unbehandelt spätestens nach 9 Monaten vorbei.” Ach ja? Das bezweifle ich aber stark! xD Abgesehen davon ist er aber sehr sympathisch. Jung, gutaussehend, differenziert, ein wenig gesellschaftskritisch und hat eine gute Einstellung – denkt viel nach, bildet sich eine eigene Meinung. Momentan arbeitet er im Nordklinikum – dort wo ich bis Ende letzten Jahres war: Haus 19, Depressionsstation. Mein Goth bin ich froh, dass er noch nicht dort war, als ich da war! Das wäre irgendwie unangenehm gewesen…

Meine Klasse ist mir immernoch sympathisch. Jetzt fangen zwar so langsam die Lästereien an – die sich bis jetzt nur gegen eine Person richten – aber zum Glück haben wir viele Leute, die da nicht mitmachen und die diese Person mögen (inkl. mir). Ich hatte noch nie so ein gutes Klassen”klima”. Man hilft sich gegenseitig, wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der die Klassensprecher bzw. die Leute allgemein Infos teilen und die Leute an Wichtiges erinnern. Wenn jemand krank ist, posten so gut wie alle Besserungswünsche… wenn es einem während der Schulzeit nicht gut geht, ist immer mindestens eine Person da, die für denjenigen da ist und mit raus geht usw. Ich kann noch gar nicht so wirklich glauben, dass das alles wahr ist. Das kommt mir schon wieder zu gut vor… =D

 

Nach dem ganzen Hick-Hack und Frust mit/bei meinem Hausarzt, habe ich jetzt endlich mal einen Termin bei einem Spezialisten ausgemacht. Einem internistischen Rheumatologen. Nächste Woche Freitag ist es so weit. Hoffentlich… Letzten Freitag haben wir erfahren, dass wir an dem Tag praktische Prüfung haben in Gestaltung, Stillleben mit Acryl/Aquarell. Jetzt hoffe ich, dass die Lehrerin Verständnis hat und ich das nachholen kann. Das muss ich am Montag klären…

Aber hey… es ist toll, Privatpatient zu sein! Wirklich. Ich habe letzte Woche in der Klinik angerufen und hatte den Termin für 1,5 Wochen später. Am Donnerstag in der Ergotherapie hatte ich mich mit meiner Ergothera unterhalten – die hat im März dort angerufen und ihr wurde gesagt, dass die keine Termine mehr vergeben. Sie solle doch im Klinikum Süd anrufen, vielleicht haben die noch Termine (die haben einen schlechteren Ruf…). Hat sie gemacht und für Mitte Oktober (!!!) einen Termin bekommen… Frechheit, oder?! Dieses Zwei-Klassen-Gesundheitssystem geht wirklich gar nicht! Mit akuten Beschwerden noch über ein halbes Jahr warten zu müssen… Ich konnte es kaum fassen! Für den Termin sind ganze 15(!) Minuten veranschlagt. Wow. Da kommt man sich ja überhaupt nicht veralbert vor… -.-* In dem Fall bin ich wirklich froh, Privatpatient zu sein. Auch wenn ich inzwischen schon immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich das irgendwem sage(n muss), die Reaktionen sind eigentlich immer dieselben – nicht allzu positiven – die ich auch sehr gut nachvollziehen kann, wenn ich sehe wie unterschiedlich da vorgegangen wird. Das System muss dringendst geändert werden! Bei der Gesundheit dürfen keine Unterschiede gemacht werden! Mensch ist Mensch und jeder hat dasselbe Recht darauf, behandelt zu werden. Gleich behandelt zu werden. Geld darf nicht darüber entscheiden, welche Behandlung man bekommt. Das ist absolut nicht tragbar! Das sagt ja aus, dass Menschen mit mehr Geld auch mehr Recht darauf haben, gesund zu sein und somit etwas Besseres sind, als der Durchschnitt. Wie ist das bitte mit Menschenwürde und dem Grundsatz der Gleichheit zu vereinbaren…?!

Aber gut. Sozial- und Rechtsstaat sind wir auch nur auf dem Papier und Demokratie würde ich auch anders definieren – von daher… Alles nur Farce. Aber ich rege mich jetzt nicht weiter auf. Bringt ja doch nichts. Die Politiker lesen hier ja eh nicht mit und außerdem haben die ja sowieso nicht wirklich etwas zu sagen. Das Zepter liegt bei der Wirtschaft. Geld regiert die Welt. =)

 

Das soll’s erstmal gewesen sein für heute. Jetzt schwinge ich mich unter die Dusche. Einen entspannten Sonntag wünsche ich! ^^

Ärzte und die narzisstische Kränkung.

Montag war der lange ersehnte Arzttermin.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll… ich war wieder wütend und enttäuscht danach. Mein Arzt hat das Blut auf diverse Erreger und Antikörper gegen diese getestet, weil er ausschließen wollte, dass die Gelenkschmerzen von einer Infektion stammen. Nach manchen Infektionen können sich wohl Erreger in Gelenken einnisten und dort Entzündungen hervorrufen. Es war alles negativ, bis auf ein Wert: Schigellen. Hatte ich nie gehört bis dato. Der war allerdings nur leicht erhöht und es ist wohl eine aktive Infektion. Nichts, das die Gelenkschmerzen erklären würde. CRP (Entzündungswert) war nicht auffällig.

Andere Werte wurden nicht gemacht, obwohl ausgemacht war, dass auch auf Borrelien und Rheumafaktoren getestet wird. Nix war’s. Hat er wohl nicht mehr dran gedacht.

Ich fragte ihn, welche Ursachen die Schmerzen denn sonst noch haben könnten. Er sagte, das wisse er nicht. Ich habe es ihm noch einmal beschrieben und sagte u.a., dass Hitze sie schlimmer macht. Daraufhin er: “Zeig mir mal dein Bein.” Er hat es sich angesehen – obwohl ich ihm sagte, dass ich aktuell keine Schmerzen habe und er meinte dann: “Wenn man sich in der Hitze viel bewegt, kann das Bein am Knöchel schon mal anschwillen.” Ah ja… Erstens sagte ich Knie, und nicht Knöchel. Zweitens sagte ich Schmerzen… Das leichte Anschwillen bei Hitze tut absolut nicht weh. Und gerötet ist es da auch nicht. Ich frage mich langsam, was mit diesem Menschen nicht stimmt… Auf alles weitere ging er nicht mehr wirklich ein. Ich solle doch sofort zu ihm kommen, wenn ich das mal wieder habe. Mit Schwellung und Rötung. Dann könnte er Blut abnehmen. Sehr praktikabler Vorschlag.

Am Ende wollte er noch Blutdruck messen – warum auch immer. Vielleicht, damit er eine Untersuchung abrechnen kann. Jedenfalls fragte er, ob der in Ordnung sei. Ich bejahte und sagte: “Inzwischen schon. Früher war er etwas niedrig, aber seit Venlafaxin normal.” Daraufhin er: “Aber Venlafaxin senkt doch den Blutdruck.” Das wisse er aus eigener Erfahrung. Ich sagte dann: “Nein, soweit ich weiß, erhöht es den Blutdruck. Das steht auch in den Nebenwirkungen.” Und ab dann war er angepisst. Hat gar nicht mehr zugehört und das Gespräch war für ihn beendet.

Arztwechsel! Und ein Termin beim internistischen Rheumatologen. Sofern ich den mal erreiche… Die Nummer habe ich, die Telefonzeiten sind allerdings nicht so ideal. 8 bis 15 Uhr… da bin ich noch in der Schule. Der hört mir dann hoffentlich mal zu und bestimmt die ganzen Rheumafaktoren und Antikörper. Wobei die letzten zwei Tage eigentlich alles wieder ok war… es ist seltsam. Montag morgen war mir total übel, mein Gesicht glühte, der Schmetterling war ziemlich deutlich, ich schwitzte, fühlte mich fiebrig, Unterleibsschmerzen… und das verschwand dann im Laufe des Morgens wieder. Fieber hatte ich keins. 36,8. Dann hatte ich so gut wie nichts mehr bis heute mittag. Da bekam ich dann wieder seltsame Schmerzen in der Leber-/Gallen-/Rippengegend, Herzrasen, Palpitationen, Rückenschmerzen (von den Palpitationen). Mein Kreislauf war auch etwas durcheinander und müde war ich. Äußeren Auslöser gab es keinen.

Am Wochenende ging es mir ziemlich mies. Am Samstag nur vom Haarefärben (Bücken, Haare auswaschen, etc.) mörderische Rückenschmerzen, sehr starke Müdigkeit – ich musste mich tagsüber für ein paar Stunden hinlegen, die Herzgeschichte hatte ich auch nach jeder Mahlzeit… von allem etwas. Letztendlich habe ich eine Ibuprofen genommen. Das vermeide ich normalerweise, da ich die irgendwie auch nicht mehr gut vertrage. Die helfen zwar erstmal wirklich gut, allerdings habe ich danach – also am nächsten Tag – oft noch mehr Beschwerden. Manchmal blaue Flecken/Petechien, manchmal Schwindel oder oder oder… Am Sonntag – da war es wieder ziemlich warm draußen – glühte ich. Ich hatte Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen (moderat), rote Wangen (meine Oma fragte mich schon, ob ich neues Makeup benutze), rote Flecken auf dem Dekolletée und fühlte mich ziemlich schwach. Schwindelig. Übel war mir auch, mein Magen war sehr empfindlich.

Jetzt bin ich erstmal froh, dass es kühl draußen ist. Heute morgen habe ich zwar wieder Petechien entdeckt, aber nix Dramatisches. So lange die Schmerzen nicht da sind, bin ich eigentlich schon zufrieden…