No pain, no gain.

Wer erfindet solche bescheuerten Sprüche eigentlich?! Meine Schmerzen bringen mir jedenfalls keinen Gewinn.

Einen guten Spruch habe ich neulich gelesen:

“Dear ‘whatever doesn’t kill me’, I’m strong enough now, thanks!” Der hat mir gefallen.

 

Seit zwei Tagen habe ich übelste Schmerzen im linken Schulterbereich. Vorher waren da auch schon Schmerzen, aber seit zwei Tagen sind die so stark, dass ich heulen könnte. Gestern lag ich zwei Stunden lang regungslos auf der Couch und habe ins Leere gestarrt, in der Hoffnung, Schonen würde vielleicht helfen. Nix war’s… genauso schlimm wie zuvor. Morgens hatte ich es mit Triggerpunkt-Therapie versucht (in den Bereich/Knubbel stark reindrücken, etwas massieren) – danach konnte ich mich gar nicht mehr bewegen.

Abends hatte ich dann zum Glück sowieso einen Termin beim Orthopäden zur Akkupunktur, der hat mir an die Stelle dann eine Dauernadel rein gemacht. 0,5 mm kleine Spitze auf einem kleinen Aufkleber, der wasserfest ist. Das soll zwei Wochen drin bleiben. Er sagte, das sei wohl ein Muskel, der da Probleme macht. Er sagte auch, dass das sofort wirken sollte. Pustekuchen… Ich lag da mit all den anderen Nadeln in meiner Haut auf der Liege und bei jeder kleinsten Bewegung tat es weh. Nicht die Nadeln… die Schulter/Brustkorb. Auch heute ist es kaum besser als gestern… Tja. Nun schmiere ich mir Pferdesalbe drauf und hoffe, dass das etwas bringt. Momentan tut jeder Atemzug weh, nur Bauchatmung geht halbwegs. Ist ja eh gesünder.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur ein Muskel sein soll. Ich hatte schon oft Muskelverspannungen, aber so weh getan hat das noch nie. Ich vermute ja eher einen Nerven… eingeklemmt. Oder sowas in der Art.

Aber ich bin ja kein Arzt.

 

Und sonst? Hatte ich Mittwoch einen sehr schönen Tag, an dem ich viel unterwegs war. Mit einem guten Freund, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, in der Stadt. Mit Rucksack, weil ich mir noch dachte das ist bestimmt rückenschonender. Tja, der nächste Tag war der, an dem gar nichts mehr ging wegen der Muskelgeschichte.

 

Nun ja. Ich bin momentan, wie man auch am letzten Post merkt, ziemlich angepisst was diese ganze/n Geschichte/Geschichten angeht. Zumal ich gestern wieder eine Geschichte gelesen habe, wo mir etwas anders wurde… Eine Frau, die 20 Jahre lang zu diversen Ärzten rannte wegen Gelenk- und Muskelschmerzen, Schmetterlingserythem im Gesicht (wohl nicht zu übersehen), epileptischen Anfällen, ohne dass man eine Ursache fand, Nierenschädigung, Gefäßentzündungen, einem positiven Antikörper, der zwar häufig bei, allerdings nicht spezifisch ist für Lupus. 20 verfickte Jahre!!! Arbeit verloren… keine Therapie bekommen… Bis ihr endlich in einer Klinik jemand die Diagnose “Lupus” gestellt hat! Und dann… wollte der Hautarzt eine Biopsie von dem Ausschlag in ihrem Gesicht, was sie dann auch machte. Negativ. Also revidierte (!) ihr ambulanter Rheumatologe die Diagnose, die sie in der Klinik bekam, wieder! Sie erfült wohl nicht genug Kriterien nach einem anderen, offizielleren Symptomkatalog. Und wieder keine Therapie. Da wird man doch irre… das kann ja wohl nicht sein.

Wenn man in das Forum “Rheuma online” schaut, liest man lauter solche Geschichten… Wahnsinn. Wenn es mir so ergeht, dann werde ich wahnsinnig. So etwas finde ich grob fahrlässig und menschenunwürdig.

 

Dagegen ist meine Geschichte ja ein Witz. Und jetzt wundert es mich langsam auch nicht mehr, dass da niemand irgendwas bei mir diagnostiziert. Scheinbar muss man dafür erstmal verreckt sein und wiederauferstanden, damit da irgendwas passiert… Und man muss sich um alles selbst kümmern, es gibt scheinbar kaum einen Arzt, der sich da dahinterklemmen würde. Sei dein eigener Arzt. Daher haben all diese Rheuma-Opfer auch so ein enormes medizinisches Wissen… bei manchen da im Forum könnte man meinen, die hätten Medizin studiert.

Wie man vielleicht merkt, lässt mich das Thema nach wie vor nicht los. Es wäre einfach die Antwort auf all die seltsamen körperlichen Geschichten, die mich seit meiner Kindheit/Jugend verfolgen. Mit der Diagnose würde alles Sinn ergeben… und mehr möchte ich ja erst einmal gar nicht. Nur eine Antwort! Kenne deinen Feind.

Arztscheisse.

Ich bin schlecht drauf.

Fühle mich etwas leer… und in mir kocht etwas. Vermutlich hat es etwas mit dem Termin bei meinem Orthopäden zu tun, der den Arztbrief las, in dem stand, dass ich depressiv verstimmt sei. Vom letzten Rheumatologen, der die Kapillarmikroskopie gemacht hat.

Dann ging die Leier wieder von vorne los… Depressionen können auch Schmerzen verursachen, machen Sie Sport etc. pp. Das war exakt wieder der Punkt, an dem ich absolut nicht mehr ernst genommen wurde. Ich hatte noch überlegt, ob ich den Arztbrief überhaupt mitnehmen sollte, entschied mich dann dafür, weil da ja auch wichtige Infos drin stehen. Ich dachte mir allerdings schon, dass das dann vermutlich in diese Richtung gehen wird. Eigentlich wollte ich ihm noch von meiner Zerrung erzählen und fragen, ob er da was machen kann. Aber ich hatte dann so die Schnauze voll, dass ich mir dachte “Scheiß drauf.” und nur noch gehen wollte. Jetzt hat er mir Akkupunktur verschrieben. Ich weiß nicht… ich halte inzwischen nicht mehr viel von ihm. Er kommt mir vor wie so ein Quacksalber… sagte mir, es könne kein Rheuma sein, wenn die Gelenke nicht geschwollen sind. Ich habe mich ja auch inzwischen belesen und gerade bei Lupus und Co., also meiner Fragestellung, ist es oft so, dass nichts anschwillt. Also meinte er jedenfalls dann kann es nur Hashimoto sein oder die Psyche. Obwohl ich ihm erklärt hatte, wie das mit Hashimoto bei mir ist und dass da momentan nichts mehr ist.

Vielleicht bilde ich es mir ja doch ein.

Allerdings habe ich zu viele Geschichten von anderen gelesen, bei denen es ähnlich lief. Viele wurden zu Therapeuten oder in Kliniken geschickt, bevor irgendwer dann herausfand, dass es wirklich Rheuma war.

 

EIn bisschen macht es mir eben auch Angst. Diese Unklarheit. Meine niedrigen Komplementfaktoren (C3 & C4) sagen aus, dass da möglicherweise was mit den Nieren nicht stimmt. Dass die angegriffen werden. Das ist der häufigste Grund für diesen Mangel… und autoimmune Erkrankungen der Nieren können zu Nierenversagen führen, wenn man nicht früh genug etwas macht. Solche Geschichten…

Ich wünsche mir, dass es nicht Lupus ist oder eine andere Art von Kollagenose. Das ist nämlich echt besch***… aber ich merke, dass etwas nicht stimmt und will einfach nur einen Namen haben und bestenfalls dann noch eine Möglichkeit, etwas zu tun.

An meinen miesen Tagen bin ich auch dazu bereit Cortison zu nehmen oder sonst was… egal. Da will ich einfach, dass es aufhört. Habe schon überlegt, ob ich selbst eine Basistherapie mit Ibuprofen mache – also einen Spiegel halte – aber ich fürchte mein sowieso empfindlicher Magen macht das nicht allzu lange mit.

Außerdem wird das nicht gegen die Erschöpfung und die Müdigkeitsattacken helfen. Das ist schlimmer als die Schmerzen, weil mich das so ausknockt. Und dieser Nebel im Hirn manchmal… dass ich gar nicht mehr denken kann. Mich manchmal zu schwach fühle, von der Schule noch nach Hause zu kommen. Zu schwach zum Atmen. Zum Reden. Das ist eigentlich das Schlimmste… Und eben der Nebel im Kopf, der manchmal da ist. Vergesse alles, erinnere mich nicht mehr, was ich getan habe oder noch tun muss. Komme nicht mehr auf die einfachsten Dinge, mir fallen Wörter nicht mehr ein… Da fühle ich mich einfach nur noch dumm. Als hätte mir jemand den Zugriff auf mein eigenes Hirn verweigert.

Das sind dann so Momente, in denen ich drei mal hintereinander in den falschen Zug einsteige… Aber im Alltag eher so Sachen wie ständig hin und her laufen und vergessen, was man eigentlich tun wollte. Oder etwas tun und dann nicht mehr wissen, ob man es schon getan hat oder nicht (Tabletten nehmen z.B.)… Das ist aber nur an manchen Tagen so. Manchmal auch keinen ganzen Tag… sondern nur Stunden.

Oft kommt das gemeinsam mit den roten Flecken, manchmal rote Wangen und der Müdigkeit. Jedenfalls bin ich einfach nur genervt, weil ich mich zu den bekackten Terminen hinschleppe und durchquäle und das dann quasi für nichts. Bis jetzt ist wirklich nichts bei rum gekommen. Nur immer mehr Fragezeichen… Auf sich beruhen lassen kann und will ich es aber nicht, weil es mich zu sehr einschränkt, als dass ich einfach drauf scheißen könnte. Nur weiß ich nicht mehr, was ich noch tun soll.

“Machen Sie Sport, dann geht es Ihnen besser!” Habe ich ja vor… allerdings geht das nicht an Tagen, an denen ich total erschöpft und fertig bin. “Nehmen Sie Magnesium!” Ja, DAS wird’s sein! Magnesiummangel. Ich ernähre mich ja so unglaublich ungesund. Das erklärt bestimmt alles.

Vor allem… hatte ich die Beschwerden ja auch schon, als ich noch regelmäßig joggen war. Das habe ich ja deswegen aufgegeben… Aber mir reicht es jetzt. Ich bin nicht gut im Überzeugen und sehe irgendwie auch keinen Sinn darin, Ärzte davon zu überzeugen, mich ernst zu nehmen. Die sind der Dienstleister, der bezahlt wird, nicht ich. Nicht ich bin in der Bringschuld. Aber so komme ich mir vor…

 

“Bitte, bitte lieber Gott in weiß, erhöre mich! Lasse dich für ein paar tausend Taler dazu herab, mich ernst zu nehmen und zu behandeln!”

 

Nein danke. Ich habe sowieso schon mehr als genug zu kämpfen im Leben… dazu habe ich keine Kraft mehr.

 

Mein nächster Schritt, sofern es einen gibt, wird sein, dass ich zu einem Spazialisten gehe. Notfalls auch weit weg. Ein Freund von meinem Vater hat von einem Kollegen an der Uni Tübingen erzählt, Immunologie. Der soll da wohl ganz gut Bescheid wissen.

Möglichkeit zwei wäre mir mal Prednison (Cortikoid) verschreiben zu lassen und zu schauen, ob es was bringt. Wohler wäre mir dabei aber mit einer ärztlichen Begleitung.

Bestandsaufnahme.

Guten Tag zusammen!

 

Seit Montag nachmittag hat mein Körper mal wieder beschlossen, dass es Zeit ist für eine schlechte Phase. Es fing an mit Hitzewallungen, Schmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, hohem Puls und Engegefühl in der Brust. Starkes Schwitzen. Das Herzstolpern ist auch noch da. Und seitdem kämpfe ich wieder mit dieser Müdigkeit, die entweder schon ab morgens da ist oder spätestens nach dem Duschen wiederkommt. Meine Gelenke sind teilweise überwärmt, manche Muskelpartien auch und schmerzen – mal mehr, mal weniger. Meine Hände fühlen sich teilweise an, als würden sie glühen. Allgemein fühlt sich mein Körper total überhitzt an. Außerdem ist mein Kopf irgendwie so wattig… fast durchgehend. Ich kann mich schlecht konzentrieren, bin vergesslich, und manchmal richtig verwirrt. Noch mehr als sonst meine ich. =D

Heute vormittag war mir schwindelig und etwas übel. Vom Kopf her, nicht vom Magen her. Kann natürlich auch einfach der Kreislauf gewesen sein. Gestern und Montag abend waren die Schmerzen jedenfalls mal wieder so, dass das Denken darauf beschränkt war. Und dazu kam diese Müdigkeit, die mich absolut gelähmt hat. Eigentlich hätte ich gestern auf den Test heute lernen müssen – es ging aber einfach nicht. Dementsprechend habe ich den Test auch ziemlich verkackt. Tja.

 

Inzwischen ist es wieder ein wenig besser.

 

Langsam erkenne ich Zusammenhänge. Wann es auftritt bzw. wodurch es getriggert wird. Ich denke der Auslöser diesmal war das Referat, weil ich da total gestresst war. Also Stress. Ein paar Stunden später fing es dann an… Plus Hitze, die verstärkt das Ganze – was ja auch irgendwie logisch ist, denn wenn man sich überhitzt fühlt und das ganze eine entzündliche Ursache hat, ist Hitze nicht gut. Zu wenig Schlaf kann auch ein Auslöser sein, oder zumindest ein Verstärker. Zu viel Sonne ebenfalls – aber komischerweise nicht zwingend. Zwar akut – also während ich in der Sonne bin, geht es mir mies – aber es führt nicht immer zu einem tagelangen “Schub”.

 

Was meistens bei einem Schub dabei ist:

  • nächtliches Schwitzen
  • schlechter Schlaf
  • morgendliche Gelenkschmerzen mit Überwärmung
  • stärkeres Schwitzen
  • Überhitzungsgefühl allgemein, aber v.a. Hände und Steißbein und oft Gesicht
  • rote Flecken hauptsächlich in Bereichen, die der Sonne ausgesetzt waren (getriggert durch Stress oder Hitze oder Sonne, verschwinden aber immer wieder)
  • starke Müdigkeit/Abgeschlagenheit, vor allem ab mittags/nachmittags – schwankend, mal schlimmer, mal besser
  • Gelenkschmerzen und Rückenschmerzen, v.a. nach Belastung
  • Nebel im Kopf, Denkschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Verwirrtheit
  • Krankheitsgefühl, Gefühl wie bei Fieber, oft Glieder- und Muskelschmerzen
  • schneller Puls
  • gerötete, geschwollene Nagelbetten
  • Engegefühl im Brustbereich, als würde da alles zu eng werden
  • manchmal Schmerzen beim (tiefen) Einatmen
  • oft Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Flushing (ergo: rote Birne)
  • juckende Haut
  • blaue Flecken

…ich glaube, das war’s. Ich wollte mal eine Übersicht haben. Jetzt ist mal Schluss mit dem Thema… ich denke eigentlich auch nur noch wirklich darüber nach, wenn mal wieder etwas ist. Und selbst dann bin ich davon abgekommen, im Internet nach Erklärungen zu suchen. Es bringt nichts. Ich weiß alles, was ich wissen kann und mal abgesehen davon, ändert das letztendlich sowieso nichts an den Symptomen. Wissen ist in dem Fall aktuell nicht wirklich Macht – denn ich kann aktuell nichts tun, außer abzuwarten. Mit den Symptomen lernen klarzukommen. Manchmal fühle ich mich wie eine Oma… Aber dann denke ich mir wieder: Hey, es gibt so viele Leute, die noch viel schlimmer dran sind – also was soll’s! Die kommen ja auch irgendwie klar. Also wieso solltest du es nicht? Und ich höre auf, mich mit anderen zu vergleichen – denn das bringt sowieso nichts und führt nur zu mieser Laune. Ich versuche es zu akzeptieren, wie es ist.

 

Mal abgesehen von dem ganzen körperlichen Kram, bin ich zur Zeit irgendwie wieder extrem empfindlich, was Ablehnung – oder auch nur vermutete Ablehnung angeht. Mir fällt es schwer, bei komischen Blicken oder so nicht gleich in Interpretationen zu verfallen. Momentan habe ich Probleme, mich da von einer meiner Lehrerinnen abzugrenzen, die scheinbar etwas gegen mich hat. Aber leider nicht nur bei ihr, sondern auch bei anderen. Und so sehr ich auch versuche, mich davon zu lösen – es ploppt immer wieder in meinem Kopf auf und bringt mich zum Grübeln und lässt mich an mir selbst zweifeln. Bin ich ok so wie ich bin? Bin ich komisch? Verhalte ich mich komisch? Bin ich zu hässlich für diese Welt? Wer oder was bin ich überhaupt…? Kann man mich wirklich mögen? Was will ich in meinem Leben, was könnte mich erfüllen? Lauter solche Dinge schwirren dann in meinem Hirn herum… und es fällt mir schwer, dieses Kopfkino wieder abzuschalten.

Warum das jetzt wieder so präsent ist, weiß ich nicht. Habe keine Idee. Vielleicht wegen der Narben-Sache…? Angst vor Ablehnung deswegen? Ich weiß es nicht.

 

Es bleibt mysteriös.

Kapillarmikroskopie: Check.

Der Arzt, bzw. Professor, war supernett und total sympathisch. Irgendwie sah er viel jünger aus… er sagte, er sei 39 Jahre alt. Er sah aus wie 30. Jedenfalls habe ich ihm nochmals alles geschildert… Er wollte dann noch ein MRT wegen meiner Lendenwirbelsäule (habe ich dankend abgelehnt, mit der Begründung, dass ich nicht glaube, dass das die Ursache für alle meine Beschwerden sei) und dann noch eine Angiographie der größeren Gefäße, die zur Hand hinführen. Er merkte wohl, dass ich nicht so angetan von der Idee war, und machte letztendlich nur die Kapillarmikroskopie – und Blut wollte er dann noch abnehmen. Von mir aus. Ich schmeiße gerne mit meinem Blut um mich, als wären es Faschingsbonbons. Hier ein bisschen dalassen, dort ein bisschen… =D Was machen die eigentlich mit all dem Blut? Werden die Reste an Vampire gespendet…? Das wäre sonst ja wirklich Verschwendung, das müssen ja echt Unmengen sein, die die da jeden Tag abzapfen…

Nun ja. Arzt jedenfalls toll und supernett. Zeitweise hatte ich das Gefühl, der flirtet ein wenig mit mir… und ich fand ihn ehrlich gesagt auch ganz gut. Hihi. Nein… irgendwie waren wir auf einer Wellenlänge, was den Humor anging und haben ein wenig gescherzelt. Bei der Mikroskopie kam heraus, dass alles tip top ist. Er fand meine geröteten, geschwollenen Nagelbetten zwar auch auffällig, an den kleinen Gefäßen darin liegt es wohl aber nicht. Er meinte somit sei eine Kollagenose sehr unwahrscheinlich. Darüber bin ich schon froh… dort in der Rheumaabteilung lief auch eine junge Frau herum, die definitiv Lupus hatte. Ihr ganzes Gesicht… oder fast das ganze… war knallrot und die Haut total kaputt und sie war wirklich entstellt. Die Arme… Das sah wirklich übel aus. Das wünscht man niemandem.

Und: Ich fragte den Arzt, ob diese Durchblutungsstörung am Rauchen liegen kann: Definitiv NEIN. Es gebe zwar eine durch Rauchen verursachte Gefäßerkrankung, die trifft allerdings fast ausschließlich Männer und da sterben einem die Finger ab. Aber ich dürfe trotzdem gerne aufhören zu Rauchen, sagte er mir einem dicken Grinsen im Gesicht.

Er  hält mich auch für einen komplizierten Fall. Und wieder der Spruch zum Thema Hashimoto und weder Antikörper gegen die Schilddrüse im Blut, noch auffälliger Ultraschall: Eigentlich kann das gar nicht sein. Tja. Scheinbar ja schon. Oder ich hatte nie Hashimoto… aber das kann eigentlich auch nicht sein, da ich damals sowohl ein auffälliges Ultraschallergebnis als auch Antikörper hatte. Ich erinnere mich noch an die Untersuchung und an die geschockte Ärztin, als sie sagte, ein Großteil meiner Schilddrüse sei zerstört.

Nun ja. Sei es wie es sei.

 

Ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir habe. 1,5 Stunden Anfahrt und eine wieder zurück… Yay. Einen halben Tag habe ich gebraucht, obwohl der Termin nur eine Stunde ging. Immerhin war ich noch im Reformhaus und im Bioladen in Erlangen, da kommt man vorbei auf dem Weg. Hier in meiner Wohngegend habe ich ja leider keinen mehr. Also habe ich doch gleich mal 60 Euro dort gelassen – obwohl ich eigentlich nicht wirklich viel gekauft habe. Bioladen eben.

 

Und nun wende ich mich mal meinen Pflichten zu… Abspülen, Aufräumen und dann endlich mal das Psychologie-Referat über die Umwelteinflüsse auf die kognititve Entwicklung von Kindern beginnen… Lektüre habe ich schon mehr als genug. Nur der Anfang ist immer so schwierig… wie das berüchtigte weiße Blatt Papier, vor dem ein Küstler stundenlang sitzt. Aller Anfang ist schwer. Aber man kann ihn eben auch schwer auslassen… (;

 

 

Warten auf schlechtere Zeiten.

Ich bin gerade auf dem Weg zurück nach Hause von meinem Termin bei dem Rheumatologen. Und ich bin irgendwie etwas verzweifelt… Die Blutwerte waren wohl nicht wirklich auffällig. Ich habe sie nicht gesehen und nicht genauer nachgefragt, das ist das was der Doc sagte.
Bei der körperlichen Untersuchung kam heraus, dass ich versteifte Wirbel an HWS und LWS habe. Cutis marmorata, was laut ihm für etwas wie Raynaud-Syndrom spricht und oft bei Kollagenosen gefunden wird. Manche meiner Gelenke sind leicht hypermobil, aber nicht dramatisch. Laut ihm habe ich keinen Hallux rigidus, wie ihn der Orthopäde diagnostiziert hat. Knick-Senk-Fuß wohl, aber keinen Senk-Spreizfuß.
Auf seinem Computerbildschirm hatte er Notizen vom letzten Termin, da stand “psychisch auffällig” oder so… Ich frage mich ob er den Direktkontakt meinte oder weil ich eine Vorgeschichte habe und Antidepressiva nehme … Das hat mich wütend gemacht. Klar bin ich auffällig, wenn ich voll nervös bin… Aber ich bin bestimmt nicht die einzige die bei Arztterminen nervös ist… Einmal Psycho, immer Psycho.
Achso. Eine leichte Skoliose habe ich wohl. Aber wer hat das nicht…
Das Gespräch ging nachdem bzw. während der Untersuchung wieder voll Richtung Psyche. Klar… Die Narben halt.
Ich soll mehr Sport machen. Und aufhören zu rauchen. Das sagen sie alle… Stimmt ja wahrscheinlich auch.
Außerdem will er bei einem Kollegen eine Kappillarmikroskopie organisieren (der Fingernagelbetten) weil man dort wohl Rheuma schon früher feststellen kann. Er sagt es, könne gut sein, dass ich mich quasi im Beginn von etwas befinde und wenn ich Zeichen von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen entwickle, soll ich wiederkommen. Oder auch gerne wenn ich eine psychische Krise habe.
Kann das ernsthaft alles die Psyche sein? Und wenn ja, was mache ich dann bitte dagegen? Beten? Einen Exorzismus? Oder vielleicht aufgemalte Homöopathie (googelt das mal! =D)?
Ich bin frustriert.
Ich wünschte den Leuten, die mir nicht glauben, an einem von meinen beschissenen Tagen in meinem Körper zu sein… Und dann sollen sie das bitte wiederholen. *sfz*

 

 

Tut mir leid, ich bin einfach nur irgendwie deprimiert. Weiß nicht, was ich machen soll.  Lohnt es sich weiterzuforschen? Im Internet findet man unendliche Erfahrungsberichte von Leuten, die ähnliche Probleme haben wie ich, aber ebenfalls keine Diagnose bekommen. Und somit auch keine Hilfe. Autoimmunkrankheiten sind einfach nicht besonders gut erforscht… und dass es etwas Autoimmunes ist, ist relativ sicher, da C3 und C4 zu niedrig. Das sind Parameter für Autoimmunreaktionen im Körper. Und S100A1 und TNF-alpha waren auch erhöht, das sind Entzündungsparameter. Mein EKG zeigt Auffälligkeiten. Nun ja… alles wohl zu wischi-waschi. Was mich etwas wundert… es gibt eine Lupus-Patientin, die viele Bücher zur Selbsthilfe verfasst hat, die hat ihre Blutwerte im Verlauf veröffentlicht. Also die ANA’s. Und bei ihr waren sie innerhalb von 20 Jahren meistens bei 1:80 (wie bei mir), nur zweimal sind sie etwas höher gewesen und manchmal auch gar nicht nachweisbar oder bei 1:40. (Titer bedeutet in dem Fall, bis zu welcher Verdünnung des Blutes Autoantikörper, also Antikörper gegen eigenes Gewebe/Zellen nachweisbar sind.) Ich frage mich, wonach die Rheumatologen da bitte gehen… Es scheint keine Richtlinie zu geben. Manche sagen 1:80 sei schon auffällig. Andere 1:160. Wieder andere sagen, erst ab 1: 1200 wäre besorgniserregend. Dann kann es aber wiederum auch sein, dass der Titer ganz niedrig ist (also 1:40, oder 1:80,…) oder sogar die ANA negativ sind und trotzdem einer der ANA’s, wenn man sie genauer bestimmt, positiv ist… Das ist doch alles Bullshit. Nichts Einheitliches, kein wirklich klares Muster… man weiß wohl einfach noch zu wenig über die ganzen Autoimmungeschichten. Ich wette auch, dass Lupus irgendwann noch differenziert wird. Da fallen so viele verschiedene Kombinationen von Blutwerten und Beschwerden rein, dass man eigentlich nur sagen kann, dass zwar bei vielen Leuten Ähnliches auftritt, es aber auch eine Menge Ausnahmen gibt. Die dann oft erst erkannt werden, wenn es quasi schon zu spät ist. Oder es jedenfalls sehr dramatisch wird…

 

Klar, vielleicht ist es das bei mir nicht. Vielleicht auch doch. Das wissen ja die Docs auch (noch) nicht. Aber so oder so… hat das schulmedizinische System in der Hinsicht mal wieder ziemlich versagt. Und warum? Weil so gut wie niemand auf dem Gebiet forscht. Oder geforscht hat… Ich lese gerade ein Buch: “The Autoimmune Epidemic”… wobei das Wort “Epidemic” hier eigentlich nicht passt, aber egal. Eher “Endemic”. Geschrieben von einer Journalistin, die selbst von einer Autoimmunkrankheit betroffen ist und dann auf eigene Faust recherchiert hat, weil sie ebenfalls falsch behandelt wurde. Jedenfalls steigen die Zahlen der Menschen mit Autoimmunkrankheiten nahezu exponenziell an (Lupus:- und da man aber bis vor 10-20 Jahren eigentlich nur in die Krebsforschung investiert hat, weiß man noch kaum etwas über diese Krankheiten. Es gibt ja auch für die meisten nur die Therapiemöglichkeit Cortison oder Immunsuppressiva. Nichts Spezifisches für die einzelnen Krankheiten… und nichts, was Heilung auch nur ansatzweise verspricht. Erst seit zwei Jahren oder so gibt es ein Medikament für Lupus – was allerdings auch nur bei wenigen wirklich anschlägt.

Tja. Und da steh ich nun, ich Thor, und bin so klug als wie zuvor. Mal wieder. Zwei Tage mit Schmerzen und Herzrasen + -stolpern habe ich wieder hinter mich gebracht. Meine linke Schulter tat übelst weh, den Arm zu heben war echt nicht angenehm. (Vielleicht nur verlegen? So wie ich damals dachte, als ich dann mit akuter Pankreatitis ins Krankenhaus kam…) Heute war es zum Glück wieder besser. Oder vielleicht ja auch Pech… weil der Doc dann da nichts finden konnte. Was weiß ich. Ich werde langsam echt kirre und frage mich, ob ich mir das wirklich alles einbilde. Ich werde es mit Sport versuchen. Das Rauchen reduziere ich momentan schon… Mehr kann ich nach wie vor nicht machen.

Einmal muss ich noch…

Mein Lehrer hat mich gestern, an unserem letzten Schultag, dann doch noch angesprochen wegen den Blutwerten. Er hat sich das ganz ausführlich und genau angesehen, und sagte: Mit der Schilddrüse ist alles in Ordnung, die Werte sind ideal. Keine Antikörpererhöhung – also diese schließt er als Ursache aus. Ursache für die Symptome und die Komplementerniedrigung und die anderen Auffälligkeiten. Er meinte, dass da definitiv eine Autoimmunreaktion in meinem Körper abläuft, er sich aber auf die Werte keinen Reim machen kann. Da Osteocalcin zu niedrig ist, deutet das auf Osteoporose hin (gestörter Kalziumstoffwechsel im Knochen) – weshalb er eine Nebenschilddrüsenunterfunktion vermutet. Aber die wiederum erklärt nicht das erniedrigte Komplement, TNF-alpha, Thrombos und so weiter. Er sagte außerdem, dass er denkt, dass ich beim Rheumatologen richtig bin und mich dort engmaschig überwachen lassen soll – und dass ich jederzeit wieder zu ihm kommen kann, falls sich etwas ändert oder ich Fragen habe. Weiterhin hat er mir empfohlen, eine Fastenkur zu machen. Macht er auch ab und an und er empfiehlt das seinen Rheumapatienten, die danach weniger Autoimmunreaktion haben und denen es oft besser bis wieder richtig gut geht. Das werde ich im Frühjahr mal angehen. Im Winter sollte man das ja eher nicht machen…

Nach unserer Weihnachtsfeier in der Schule war ich dann nochmal beim Rheumadoc 3 (dem Soziophobiker), da mein Soz. Päd. mir geraten hatte, dort noch meine offenen Fragen loszuwerden und dann mit dem Thema abschließen sollte. Fand ich eine ganz gute Idee und da ich ja den Privatbonus habe, habe ich auch ziemlich schnell einen Termin bekommen.

Dieser erläuterte mir ebenfalls, dass er keine Ahnung habe, was da bei mir abläuft. Lupus ist es allerdings nicht. Das kann man nicht nachweisen. Ich solle mich doch in 6 Monaten noch einmal vorstellen oder aber, falls die Beschwerden schlimmer werden. Bis dahin solle ich die Symptome behandeln, mehr könne man nicht tun. Und vor allem solle ich die Zeit nicht mit Arztbesuchen verschwenden und mich da weiter reinsteigern, sondern versuchen, die Zeit mit etwas Schönem zu füllen. Die Tage genießen, an denen es mir gut geht. Außerdem solle ich froh sein, dass es kein Lupus ist und auch wenn die Ungewissheit, was es denn nun ist, unschön ist – er habe Patienten, die mit 14 Lupus diagnostiziert bekommen und die froh wären, wenn bei der Untersuchung nur “Wischi-Waschi” rausgekommen wäre. Das sehe ich ja ein, da hat er ja recht. Natürlich bin ich froh, dass es das nicht ist – wer will schon so eine besch*** Krankheit haben – ich sicher nicht! Als ängstlicher Mensch ist das sowieso die Hölle… wenn man dann immer damit rechnen muss, dass irgendwann wieder irgendwas Schlimmes mit dem eigenen Körper passiert ohne dass man da groß Einfluss drauf hat. Was ich gerne gehabt hätte, wäre irgendeine Ansage – Diagnose – Vermutung. Und da so viele meiner Symptome auf Lupus passten, dachte ich mir eben, dass es wahrscheinlich das sein wird. Aber nun gut… ich versuche mich von der ganzen Thematik zu distanzieren und mich mit Aufbauenderem zu beschäftigen. Viele behaupten ja auch, dass man das, was man denkt in sein Leben holt. Also: Dass z.B. Gedanken über Krankheit auch Krankheit ins Leben rufen. Also wenn an dieser Theorie etwas dran ist (was ich glaube), wäre es sowieso förderlich, mich nicht mehr damit zu beschäftigen.

Der Doc war gestern jedenfalls richtig nett, hat mir sogar in die Augen gesehen und gelächelt. Daher kein Soziopath, sondern Soziophobiker. Er war richtig einfühlsam. Nur müde wirkte er… aber wer ist das nicht so kurz vor dem Urlaub am Ende eines Arbeitstages.

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Das ist jetzt der Schlussstrich unter diesem Thema.

 

Nun zu K.: Wahnsinn… Gestern haben wir Anatomieklausur geschrieben über die Muskeln der oberen Extremitäten. Ich hatte nicht gelernt, weil ich mit meinen Kräften am Ende war. Mein Stresspegel war einfach schon über der Grenze und ich habe für mich beschlossen, dass ich das ernst nehme und mich nicht noch damit weiterstresse. (Das war unglaublich viel Stoff und mega komplex!) Also saß ich eben da, habe das ausgefüllt, was ich noch aus dem Unterricht oder von vorher wusste. Ein wenig geraten. Ein wenig improvisiert. Ein wenig lustige Namen erfunden. Kati hatte auch nicht gelernt. Was macht sie? Sie sitzt 1,5 Stunden vor dem leeren Blatt. Ohne auch nur irgendetwas zu tun… soweit ich das mitbekommen habe, hat sie sich die Fragen nicht einmal durchgelesen. Und das, obwohl da einiges dabei war, was man auch ohne zu lernen erschließen hätte können… Bis der Lehrer sie (wieder) ansprach. Bei der letzten Klausur war es ja ähnlich… da war das Blatt zwar nicht ganz leer, aber er hat sie auf die Arbeit angesprochen und sich allein mit ihr unterhalten – die Aktion, die ich bereits hier niedergeschrieben hatte. Und ich hatte anscheinend richtig beobachtet: Sie muss sich gefreut haben. Denn ansonsten hätte sie jetzt nicht mit Absicht wieder so eine Situation provoziert… denn nach dem Test nahm er sie beiseite bzw. ging mit ihr in einen separaten Raum und redete mit ihr. Also… ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich dazu sagen soll… Ich würde es nicht einmal packen 1,5 Stunden vor einem leeren Blatt zu sitzen und nichts zu tun ohne wahnsinnig zu werden… und dann noch eine 6 kassieren? Hmmm. Wenn man mit 5 und 4 vorgelegt hat, ist das keine so prickelnde Idee finde ich… Bei mir sieht es ja etwas anders aus: 1 und 2. Ich schätze auch bei mir wird es keine 6 werden, da ich es ja zumindest versucht habe und ein paar Dinge schon noch wusste. Man ist ja auch anwesend im Unterricht… Also irgendwie werde ich mich wohl über kurz oder lang von ihr distanzieren, das ist mir alles etwas zu krank. Irgendwann zieht sie mich noch in ihre Spielchen rein… das muss ja nicht sein.

 

Und nun wünsche ich noch Merry Christmas und so weiter – was auch immer ihr jetzt haben/hören wollt. Ich bin nicht in Weihnachtsstimmung und halte auch nicht viel von diesem Konsumwahnzelebrationsgedöhns. Ich meide den ganzen Dezember schon weitestgehend den Bereich in/um die Innenstadt, weil das die Hölle ist… Touris, gestresste Menschen, … dann noch Weihnachtsgedudel überall, während sich die Leute gegenseitig mit ihren Einkaufstüten die Fresse einschlagen. Wie besinnlich!

Dennoch: Schöne Feiertage euch! Frei haben ist so oder so schön. =D

Verwirrende Post.

Heute bekam ich den Arztbrief vom Rheumadoc per Post.

ANA positiv. Der hat die anscheinend nochmal mitbestimmt… Fluoreszenzmuster: fein gesprenkelt (wie ich jetzt gerade herausgefunden habe: typ. für Lupus und Sjögren-Syndrom).

Daraufhin hat er die einzelnen Lupus-relevanten AK’s nochmal bestimmt. Zwar vorhanden, aber keiner davon über der Normgrenze.

C-4 normal, C-3 noch niedriger als beim letzten Test.

Den Rest habe ich mir nicht so genau angesehen… Habe keine Lust mehr.

Seit Donnerstag ist mein rechtes Zehengrundgelenk geschwollen und rötlich-blau. Tut aber nicht besonders weh, also egal. Das Schlimmste waren die Herzprobleme, die Schwäche, die Müdigkeit und das “Glühen”. Na gut… und die brennende Wirbelsäule. Wenn mir nur Gelenke anschwellen und rot-blau werden, kann ich damit leben.

Rheumatologe Nr. 2

…hatte immerhin ein wenig mehr Interesse.

Das ist das Positive.

 

Hat sich alles Mögliche notiert. Meine Fotos angesehen. Ja, es ist ein Schmetterlingserythem “wie aus dem Lehrbuch”. Kann aber laut ihm auch andere Gründe haben als Lupus.

Ja, ich habe auffällig marmorierte Haut.

Rötungen.

Er denkt auch nicht, dass das Hashi ist.

Aber wohl die Psyche…? Hab das natürlich auch mit aufgeschrieben, weil ich einfach nix weglassen will. Und er hat sehr viel über die Macht der Psyche geredet… und Hypochonder. Naja.

Wenn ich nochmal einen Schub/eine Schwellung habe, soll ich nochmal kommen. Dann kann ich auch spontan einen Termin haben.

Bei den aktuellen Werten würde er nichts tun. Zuwarten. Abwarten bis zum nächsten “Schub”. Schub von was eigentlich? Ich habe ja anscheinend nichts. Vielleicht denkt er ja auch, da kommt nix mehr. Kein Verdacht geäußert, kein nix.

Hat meine tabellarische Zusammenfassung meiner Krankheitsgeschichte behalten mit den Worten “Die können Sie ja beim nächsten Termin abholen.” Also geht er davon aus, dass da noch was kommt…? Oder doch nur Psycho?

Ich hatte das Gefühl, ich bin in einer Schublade gelandet. Psycho. Allerdings schien er ja auch irgendwas zu vermuten. Was weiß ich… Hab die Schnauze voll. Keine Ahnung mehr, an wen ich mich noch wenden soll. Die Schwäche, die geringe Belastbarkeit, die Müdigkeit und der ganze Bullshit sind ja so gut wie ständig da, aber naja. Ist ja nicht so schlimm, als dass man da was machen sollte.

Immerhin gab’s zum 2. Mal den super Tipp, dass ich doch Ibuprofen nehmen soll. Wäre ich nie drauf gekommen und habe ich ja auch nicht wochenlang gemacht. Hahaha. Trotz folgender Schwindelattacken.

Wahnsinn.

Na dann warte ich mal… auf bessere Zeiten. Hat ja bis jetzt immer ganz gut funktioniert. LOL.

Ich lauf gerne mit so einem netten Muster im Gesicht rum. ich sehe gerne sterbenskrank aus. Ich liebe es, von einem Moment auf den anderen totmüde zu sein und die Augen kaum mehr offen halten zu können. Vor allem dann, wenn es ca. 1-2 Stunden nach dem Aufstehen ist. Oder nach 5 Minuten Staubsaugen. Aber gibt ja Kaffee… den ich zwar auch nicht gut vertrage, aber muss wohl. Bin inzwischen bei 6-8 Tassen am Tag. Ich finde es toll, keine langen Strecken laufen zu können, ohne dass mir was weh tut. Es ist super, bei Hitze knallrot zu werden und sich krank zu fühlen. Auch diese Hitze-Kälte-Schauer ohne ersichtlichen Grund sind geil. Auch cool finde ich, dass Körperteile, die der Sonne ausgesetzt sind/waren, rot werden und glühen/brennen. Naja, immerhin ist bald Winter. Da scheint die Sonne nicht mehr so. Da werden nur meine Hände eiskalt nach 5 min in der Kälte und bleiben über Stunden so – bis sie auf einmal anfangen rot zu werden und zu glühen und zu pulsieren. Was auch supi ist, ist auf Gluten zu verzichten, tagsüber kein Obst außer Orangen zu essen, zum Frühstück immer exakt dasselbe zu essen, weil alles andere nicht geht… Roulette zu spielen mit dem Essen, weil ich den einen Tag etwas vertrage, dass ich am nächsten wiederum gar nicht mehr vertrage.

 

Nein ich bin nicht wütend. Wieso auch? Ich habe ja nichts! Bin gesund. Also rauche ich weiter. Und auf meinem Grabstein wird stehen: “Ich hab’ doch gesagt mir geht’s nicht gut!”

Noch fünf Tage.

Ich kann nicht aufhören, an nächsten Freitag zu denken.

Diese Woche habe ich total schlecht geschlafen… unruhig, Alpträume, oft aufgewacht, schweißgebadet, wenig geschlafen.

Zum Teil hat es bestimmt auch mit den Gesprächsthemen zu tun, die ich so mit K. habe in den Pausen (Familie, Psyche,…) – zum Großteil aber wohl momentan mit der ganzen Krankheitsgeschichte.

Ich weiß nicht, was für mich schlimmer wäre – keine Diagnose oder eine Diagnose. Doch… Ich glaube keine wäre schlimmer. Dann stünde ich genauso hilflos da wie zuvor.

Ich beobachte mich die ganze Zeit… wann kommen die Symptome? Wann ist es am schlimmsten?

Panik habe ich nicht. Angst… ein wenig eventuell. Aber kaum. Was würde sich schon ändern? Es hätte nur endlich einen Namen. Und vielleicht gäbe es einen Plan, wie man vorgehen könnte. Das ist ja eher positiv.

Was mich momentan wahnsinnig macht, ist meine rote Birne. Das wird leider nicht weniger, sondern eher mehr… und Leute sprechen mich schon drauf an. Mir ist das peinlich… obwohl ich ja nichts dafür kann. Das kommt einfach so… mal wenn ich müde bin, wenn es warm ist, wenn die Sonne scheint, wenn ich mich konzentriere – oder auch einfach nur so. Früher war das viel seltener und irgendwie auch nur in bestimmten Situationen.

Diese Woche hatte ich wieder zwei ziemlich miese Tage. 2,5 eigentlich… Was mich am meisten nervt, ist, dass ich so meine Zeit nicht nutzen kann. Ich hätte eigentlich viel zu erledigen, kann es aber nicht. Andere nutzen ihre Zeit, machen was… vielleicht etwas Schönes… und ich bin zu kaputt, überhaupt noch irgendetwas zu tun, außer mich hinzulegen und zu schlafen sobald ich zu Hause bin (falls das klappt) und zu warten, bis es endlich aufhört. In die Ausbildung gehe ich. Gut, diese Woche habe ich einen Nachmittag gefehlt. Aber ansonsten gehe ich rein, egal wie es mir geht. Oft bin ich so müde, dass ich kaum die Augen offen halten kann – trotz Kaffee. Oder habe Kopfschmerzen. Oder Gelenkschmerzen. Oder mir ist schwindelig. Oder übel. Oder mein Herz macht mal wieder auf Alleinunterhalter. Aber mein Goth… zu Hause ist es auch nicht besser.

Psychisch geht es mir momentan soweit ganz gut. Gut, gestern hatte ich eine schlechte Phase… da haben sich wohl ein paar Emotionen entladen wollen. Ich habe/hatte einfach Angst, dass die Ausbilung jetzt vielleicht an einer Krankheit scheitert… jetzt, wo ich etwas gefunden habe, das mir Spaß macht und das ich wirklich machen will. Aber gut… es kommt wie es kommt. Bringt ja nichts, sich jetzt verrückt zu machen.

Aber ansonsten läuft alles gut. Die Ausbildung ist toll, der Stoff interessiert mich, die Mischung zwischen Handwerklichem/Kreativem und Theorie ist gut, die Leute sind toll, mir geht’s abgesehen vom Schlaf und der körperlichen Geschichte echt gut.

 

Nun habe ich noch eine Woche, in der ich rauchen kann und meine Veggie-Ausnahmen machen kann und mich wenig disziplinieren muss. In der ich meinen Schoki-Konsum nicht einschränken muss. Ich fürchte ab Freitag bin ich dann Nichtraucher und werde eine strikte Diät einhalten (müssen). Kein Zucker, kein Kaffee, viel Rohkost, keine Fertigprodukte mehr, keine Zusatzstoffe, keine Milchbestandteile, viel Kurkuma und andere anti-entzündlich-wirkende Pflanzen und Gewürze.

 

Der aktuelle Stand – verkürzte Fassung.

Die Ergo-Ausbildung war definitiv die richtige Entscheidung!

Der Unterrichtsstoff ist wirklich interessant… es geht viel mehr ins Detail, als ich dachte. Anatomie und später auch Neurologie, Psychiatrie, Krankheitslehre usw. werden sehr intensiv abgehandelt. Im ersten Jahr sind allein für Anatomie 200 Stunden veranschlagt. Aktuell haben wir den Aufbau der Nervenzelle und die Informationsweitergabe über elektrische Impulse, die Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Wirklich interessant. Man kann die Lehrer jederzeit fragen, wenn einen noch etwas zum Thema interessiert und sie nehmen sich auch die Zeit, einem das ausführlich zu erklären. Die sind bis jetzt auch sehr kompetent, muss ich sagen. Klar habe ich oft etwas abweichende Ansichten, da ich einiges aus der Schulmedizin inzwischenetwas anders sehe… aber dennoch: Wirklich gut. Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich die meisten med. Fachbegriffe schon kenne – die anderen haben etwas Probleme, da mitzukommen, da Ärzte ja dazu neigen, einem die Begriffe um die Ohren zu hauen und davon auszugehen, dass die jedem bekannt sind. (; Vor allem die Neurologin macht das gerne.

Eine Aussage vom Psychologen ist mir etwas sauer aufgestoßen… der sagte: “Eine Depression ist auch unbehandelt spätestens nach 9 Monaten vorbei.” Ach ja? Das bezweifle ich aber stark! xD Abgesehen davon ist er aber sehr sympathisch. Jung, gutaussehend, differenziert, ein wenig gesellschaftskritisch und hat eine gute Einstellung – denkt viel nach, bildet sich eine eigene Meinung. Momentan arbeitet er im Nordklinikum – dort wo ich bis Ende letzten Jahres war: Haus 19, Depressionsstation. Mein Goth bin ich froh, dass er noch nicht dort war, als ich da war! Das wäre irgendwie unangenehm gewesen…

Meine Klasse ist mir immernoch sympathisch. Jetzt fangen zwar so langsam die Lästereien an – die sich bis jetzt nur gegen eine Person richten – aber zum Glück haben wir viele Leute, die da nicht mitmachen und die diese Person mögen (inkl. mir). Ich hatte noch nie so ein gutes Klassen”klima”. Man hilft sich gegenseitig, wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der die Klassensprecher bzw. die Leute allgemein Infos teilen und die Leute an Wichtiges erinnern. Wenn jemand krank ist, posten so gut wie alle Besserungswünsche… wenn es einem während der Schulzeit nicht gut geht, ist immer mindestens eine Person da, die für denjenigen da ist und mit raus geht usw. Ich kann noch gar nicht so wirklich glauben, dass das alles wahr ist. Das kommt mir schon wieder zu gut vor… =D

 

Nach dem ganzen Hick-Hack und Frust mit/bei meinem Hausarzt, habe ich jetzt endlich mal einen Termin bei einem Spezialisten ausgemacht. Einem internistischen Rheumatologen. Nächste Woche Freitag ist es so weit. Hoffentlich… Letzten Freitag haben wir erfahren, dass wir an dem Tag praktische Prüfung haben in Gestaltung, Stillleben mit Acryl/Aquarell. Jetzt hoffe ich, dass die Lehrerin Verständnis hat und ich das nachholen kann. Das muss ich am Montag klären…

Aber hey… es ist toll, Privatpatient zu sein! Wirklich. Ich habe letzte Woche in der Klinik angerufen und hatte den Termin für 1,5 Wochen später. Am Donnerstag in der Ergotherapie hatte ich mich mit meiner Ergothera unterhalten – die hat im März dort angerufen und ihr wurde gesagt, dass die keine Termine mehr vergeben. Sie solle doch im Klinikum Süd anrufen, vielleicht haben die noch Termine (die haben einen schlechteren Ruf…). Hat sie gemacht und für Mitte Oktober (!!!) einen Termin bekommen… Frechheit, oder?! Dieses Zwei-Klassen-Gesundheitssystem geht wirklich gar nicht! Mit akuten Beschwerden noch über ein halbes Jahr warten zu müssen… Ich konnte es kaum fassen! Für den Termin sind ganze 15(!) Minuten veranschlagt. Wow. Da kommt man sich ja überhaupt nicht veralbert vor… -.-* In dem Fall bin ich wirklich froh, Privatpatient zu sein. Auch wenn ich inzwischen schon immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich das irgendwem sage(n muss), die Reaktionen sind eigentlich immer dieselben – nicht allzu positiven – die ich auch sehr gut nachvollziehen kann, wenn ich sehe wie unterschiedlich da vorgegangen wird. Das System muss dringendst geändert werden! Bei der Gesundheit dürfen keine Unterschiede gemacht werden! Mensch ist Mensch und jeder hat dasselbe Recht darauf, behandelt zu werden. Gleich behandelt zu werden. Geld darf nicht darüber entscheiden, welche Behandlung man bekommt. Das ist absolut nicht tragbar! Das sagt ja aus, dass Menschen mit mehr Geld auch mehr Recht darauf haben, gesund zu sein und somit etwas Besseres sind, als der Durchschnitt. Wie ist das bitte mit Menschenwürde und dem Grundsatz der Gleichheit zu vereinbaren…?!

Aber gut. Sozial- und Rechtsstaat sind wir auch nur auf dem Papier und Demokratie würde ich auch anders definieren – von daher… Alles nur Farce. Aber ich rege mich jetzt nicht weiter auf. Bringt ja doch nichts. Die Politiker lesen hier ja eh nicht mit und außerdem haben die ja sowieso nicht wirklich etwas zu sagen. Das Zepter liegt bei der Wirtschaft. Geld regiert die Welt. =)

 

Das soll’s erstmal gewesen sein für heute. Jetzt schwinge ich mich unter die Dusche. Einen entspannten Sonntag wünsche ich! ^^