An guten Vorsätzen mangelt es nicht…

So, da bin ich wieder. Erkältet. Das erste mal seit ungefähr 1,5 Jahren. Aber macht nichts. Da weiß ich immerhin, wo die Symptome herkommen. =D

Es war wohl doch keine so gute Idee, mit J. durch den Rasenspränger zu laufen und dann einfach in nassen Sachen zu bleiben. Ich dachte es wäre warm genug… aber wohl nicht.

Das war’s aber trotzdem wert!

 

Ich habe mir jetzt vorgenommen, Sport zu machen. Ich habe mir mein Ergometer in mein Zimmer gestellt (nur der Sattel fehlt noch… der muss in irgeneinem Karton im Keller sein -.-*), war auch mal wieder Inline Skaten mit einer aus meiner Klasse und außerdem habe ich gestern bzw. heute beschlossen, Übungen für Rücken- und Bauchmuskulatur zu machen. Gestern habe ich Blutwerte für den Termin bei meiner Endokrinologin herausgesucht aus meinem Arztordner und habe da nochmals die Diagnosen meines Rheumatologen gelesen. “mäßige Hypermobilität” blah blah Sport und Bewegung blah blah. Anschließend habe ich ein Video von zwei Physios/Fitnessmenschen bei Youtube gesehen, die genau erklärt haben, worauf es ankommt, wenn man hypermobil ist. Bewegung und Muskelaufbau! Um die Gelenke und vor allem die Wirbelsäule zu stabilisieren, die ja weniger stabil sind als bei Ottonormalverbraucher und daher dann oft schmerzen, weil sie sich verschieben oder auch mal raus hüpfen. Probieren werde ich es jetzt auf jeden Fall. Was mich etwas ärgert, ist, dass der Rheumatologe das bei unseren Terminen ganz anders dargestellt hat als in dem Brief. Er meinte anfangs nur etwas von wegen “naja… sie sind vielleicht ein bisschen beweglicher als der Durchschnitt, aber nicht auffällig”. Oder so.

Dabei dachte ich mir schon immer, dass ich da wohl etwas überdurchschnittlich bin. An guten, schmerz- und glühfreien Tagen bekomme ich meinen Daumen (zumindest den linken) bis zum Unterarm. Meine Ellenbogengelenke sehen richtig krank aus, wenn ich sie durchstecke – da habe ich von anderen schon öfter ein “Ihhhh!” gehört. Total überstreckbar… Meine Zeigefinger kann ich senkrecht zum Handrücken biegen, die anderen auch ein ganzes Stück weiter als gerade. Den kompletten Lotussitz kann ich ebenfalls ohne vorher geübt zu haben. Außerdem ist meine Haut ziemlich dehnbar… was laut Rheuma-Doc ebenfalls dazu gehört. Zehen in den Mund stecken? Kein Thema! (…aber zu eklig! =D) Meinen Fuß bekomme ich immerhin auf Höhe meines Scheitels. Ohne da jemals geübt zu haben. Ich fand das ja eigentlich immer ganz cool… aber eine Medaille hat ja meistens dann doch zwei Seiten…

Also versuche ich jetzt eben mehr Sport zu machen, zumindest an den guten Tagen. Von denen ich zwei hatte! Am Wochenende. Wahnsinn… da habe ich mal wieder gemerkt, wie es sich anfüht keine Schmerzen zu haben. Hatte ich lange nicht mehr. Das habe ich ausgenutzt und bin viel mit der Kleinen rumgesprungen und gerannt. Blöderweise habe ich auch viel Sonne abbekommen… Diese Kombination hat mir dann den Montag gekostet. Aua, aua, aua… Voll überhitzt, Knie aua, alles aua und zusätzlich zur Hitze draußen noch innerlich geglüht. Und wieder diese netten roten Flecken auf dem Dekolletee plus unglaubliche Müdigkeit. War wohl zu viel des Guten.

 

Naja… Ich taste mich langsam ran, was geht und was nicht.

 

Abgesehen davon bin ich mit meinem Papierchaos um einiges weiter gekommen. Ein Ende ist in Sicht. =D Ich habe viele gute Vorsätze für die nächsten 6 Monate. Diesmal soll es nicht so werden… da hat man am Ende die 100-fache Arbeit, das muss ja nicht sein.

Ein weiterer guter Vorsatz ist, mich wieder verstärkt vegan zu ernähren. Damit mein Eisen nicht so rumspackt… ich habe mir zwar jetzt auf Anraten der Endokrinologin Ferrosanol, also so Eisentabletten geholt, allerdings finde ich das keine gute Dauerlösung. Zumal diese Dinger meistens ziemlich auf die Verdauung gehen. Ich bin ja gespannt, wie es diesmal wird. Außerdem ist meine Haut schlechter geworden, seit ich wieder mehr Milchprodukte zu mir nehme.

Lernen will ich auch mehr, es soll laut der anderen Klasse anstrengender werden jetzt im zweiten Lehrjahr. Mehr Stoff, anspruchsvollere Fächer.

Ich habe gestern einen Plan mit meinem SozPäd ausgearbeitet, wie ich das am besten hinbekomme. Ich bin ja so ein Meister der Prokrastination und stehe dann 1-2 Tage vor dem Test da und schiebe Panik. Das kann ich so nicht mehr machen, weil das absoluter Mist ist, wenn es mir in diesen Tagen dann mies geht. Außerdem stresst das. Also lieber verteiltes Lernen als dieses massierte Lernen – im Studium haben wir auch gelernt, dass das verteilte Lernen viel effektiver ist. Es bleibt mehr hängen, es bilden sich mehr Verknüpfungen, ist also auch leichter wieder abrufbar und es wird im Langzeitgedächtnis abgespeichert.

 

Meditieren möchte ich auch wieder, das habe ich irgendwie total vernachlässigt…

 

Ich glaube das sind genug Vorsätze… Ich hoffe ich bin da konsequenter als mein Vater. Der kommt jede Woche an mit irgendwelchen neuen Vorsätzen (meistens fast dieselben, von wegen gesünder Ernähren, mehr Sport…) und nach 1-2 Tagen ist es wieder beim Alten. Dann wieder auf’s Neue… Blöde Chaoten-Gene. Die habe ich abbekommen. Sowohl die für’s Zettelchaos (Vergesslichkeit, Unorganisiertheit), als auch diese Sprunghaftigkeits- und Inkonsequenz-Gene.

Schon wieder vom Thema abgekommen! Ich wollte eigentlich den Post für heute beenden, da der ja inzwischen schon recht lang geworden ist.

 

Kommt gut durch die heißen Tage, hab’ euch lieb! =)

Die Ruhe selbst.

Da bin ich wieder. Entspannt und gelassen wie selten zuvor.

Habe tatsächlich zwei Fünfer in Anatomie kassiert… Aber ich war nicht die einzige, bei der es mies lief. Und außerdem hatte ich ganz gut vorgelegt und wir machen noch einige Noten – also nicht so schlimm. (;

Momentan ist die Ausbildung sehr Theorielastig… das einzige Fach, in dem wir noch praktisch arbeiten, ist Holz. Was mir ehrlich gesagt wenig Spaß macht… aber gut. Irgendwann muss man ja die ganze Theorie auch mal lernen. Interessanterweise nervt mich Psychiatrie nach wie vor am meisten. Gleich gefolgt von Deutsch – weil es erstens Pipifax ist und zweitens ist der Lehrer unsympathisch.

K. wird immer dramatischer, je weniger ich auf sie eingehe in solchen Momenten. In Psychologie hat sie gestern die ganze Zeit vor sich hin geseufzt/laut geatmet. Bei der Achtsamkeitsübung, die wir machten, ist sie raus gegangen. Sie kam aber ziemlich schnell wieder herein, als sie merkte, dass ihr niemand hinterherlief. Ähnlich in Anatomie, wo sie dem Lehrer Fragen stellte, die keinen anderen Zweck hatten, als auf sich aufmerksam zu machen. Es ging sogar so weit, dass sie indirekt zugab, zu kiffen. Was ja an sich nichts Schlimmes ist… dennoch würde ich es nicht unbedingt einem Lehrer sagen und schon gar nicht, bevor die Probezeit bestanden ist. Aber gut… Bin nach wie vor gespannt, wie es weitergeht. Mein Soz. Päd. sagte, er hält es für wahrscheinlich, dass ihr Verhalten noch extremer wird, wenn sie damit nicht das erreicht, was sie möchte.

Mich triggert ihr Verhalten total. Erinnert mich sehr an meine Kindheit/Jugend… meine Schwester war ja ähnlich drauf. Oder ist? Lügen und Manipulation kann ich gar nicht ab. Da tobt alles in mir. Da denke ich mir immer: Wie kann man so verblendet sein und das nicht bemerken…?!

 

Die letzten Tage geht es mir relativ gut. Zwar oft noch müde und ich darf nicht zu viel körperlich tun – aber es war schon deutlich schlimmer. Gestern habe ich ein Regalfach gründlich putzen müssen – war eine ziemlich aufwendige Aktion – und danach war ich dann im Eimer. Schmerzen, glühendes Gesicht, Schwäche… aber heute war es wieder halbwegs gut. Bisschen Nachwirkungen hatte ich, aber in Maßen. Müde war ich… aber das ist auch nichts Neues. Inzwischen bin ich bei 6-10 Tassen Kaffee/Tag. Die in der Schule halten mich bestimmt inzwischen für einen totalen Junkie… Die leben dort fast alle so gesund… keine Kippen, kaum Kaffee (die meisten),… Naja.

Ich bleibe standhaft und lasse mich weiterhin von meinem Anatomielehrer diskriminieren zwecks Rauchen… bei jedem Thema fällt ihm dazu was ein. Arteriosklerose… war das aktuellste. Als wüsste ich das nicht sowieso alles schon… ich lächle einfach jedes Mal und wenn mir ein blöder Spruch oder Konter einfällt, bringe ich den. Das tangiert mich peripher. Trotzdem lässt er es nicht sein – obwohl ich ja (scheinbar) die einzige Raucherin bin. K. ja eigentlich auch, die schnorrt immer von mir. Aber gibt es nicht zu. Nur bei Gras, das verteufelt er ja nicht so. Haha.

Nun gut… das soll es für heute erstmal gewesen sein. Ach ja… eine Neuigkeit: Ich bin jetzt ein Jahr älter. 27. Fühlt sich genauso an wie 26. Also nur eine bürokratische Geschichte…

Macht’s jut! (=

 

 

Maskenball

Heute werde ich das Thema “K.” nochmals fortführen…

Entweder ich habe heute mehr darauf geachtet, oder es war heute besonders schlimm. Sie hat die ganze Zeit gejammert, weil wir vormittags Prüfung in “Papier und Pappe” hatten. Alles, was mit Gestaltung zu tun hat, kann sie überhaupt nicht leiden. In der Pause der Prüfung hat sie eine Viertelstunde nur davon geredet, dass das ja so schrecklich war und sie schon im Kopf einen Plan hatte, wie sie dem entkommen kann und “oh mein Goth!” und so weiter. Da bin ich relativ wenig drauf eingegangen.

Nachmittags hatte ich praktische Prüfung in Korbflechten, sie ist in der anderen Gruppe und hatte Weben (ohne Prüfung). In der Pause fragte sie dann, wie es ist und ich fing an zu erzählen. Aber ständig unterbrach sie mich und kam mit ihrem Kram und ging so gut wie gar nicht darauf ein, dass es bei mir total mies läuft und ich da was total verkackt habe. Ihr Typ stand beim Rauchen auch mit dabei und sie hielt ihren Monolog von wegen was denn in Weben passiert sei und so weiter. Selbst ihm schien aufgefallen zu sein, dass sie mich nicht zu Wort kommen lies und er fragte mich dann nochmals, was denn schlecht gelaufen sei. Er kam auch kaum zu Wort – wenn dann nur als Überleitung zu irgendetwas, was sie unbedingt noch loswerden wollte.

Da war ich dann wirklich erstmal angepisst. Wahrscheinlich auch, weil mir der Boden vom Korb heute das erste mal voll daneben gegangen ist. Aufgemacht… wieder neu.. wieder falsch… die anderen haben versucht mir zu helfen und Tipps zu geben, aber das brachte alles nichts. Also ließ ich das so misslungen und machte einfach weiter. Dafür habe ich heute das erste Mal den Korbrand hinbekommen. Was solls…

Nochmal zu K.: Mir ist das so krass noch nie aufgefallen, aber sie verbirgt ihren Egoismus hinter einer Fassade aus Unschuldigkeit, Schwäche und Liebenswürdigkeit. Allerdings ist mir schon öfters aufgefallen, dass das was sie sagt und vorgibt oft nicht ihrem Handeln entspricht. Sie instrumentalisiert die Menschen um sich herum sehr und genießt es, von anderen bemitleidet zu werden. Sie legt es oft auch sehr darauf an.

Ich schätze, sie ist einer von den Menschen, die sich immer wieder wen suchen, der das mitmacht und sobald er es nicht mehr tut, wird er ausgetauscht.

Naja… zum Glück ist die Klasse sehr nett und ich verstehe mich auch mit einigen anderen gut.

 

Was gibt es sonst noch?

Ich glaube ich werde krank. Erkältung wahrscheinlich. Jedenfalls geht es mir heute erstaunlich gut, keine Gelenkschmerzen, nicht so müde wie sonst, keine Bauchschmerzen, auch sonst kaum irgendwelche Schmerzen oder Schwäche. So kenne ich das schon seit Jahren… wenn ich krank werde geht es mir besser. Ich habe das so gedeutet, dass mein Immunsystem dann mal die Richtigen angreift und weniger Kapazitäten für körpereigene Strukturen hat… wer weiß. Jedenfalls ist das oft ein guter Indikator dafür, dass sich ‘ne Erkältung anbahnt. Ich genieße es jedenfalls. Ich bin trotz Schule, anschließendem Einkaufen, Ergotherapie und Abspülen noch ziemlich fit. =)

 

Rheumatologe Nr. 3 war bisher der Kompetenteste. Er hat mich genau untersucht, noch Blut abgenommen, weil ihm noch ein paar Werte fehlten, und am 8.12. habe ich Telefontermin bei ihm. Mal abgesehen davon, dass er mich total verunsichert hat, weil er wie ein Roboter wirkte und dementsprechend sozial kompetent war, war ich diesmal zufrieden. Auch wenn die Zeit recht knapp war, aber da kann er ja wahrscheinlich auch nichts dafür.

Allerdings war es auch der peinlichste Arzttermin. Ich war mal wieder total nervös (wie bei jedem Arzttermin – warum auch immer) und als ich mich umzog in der Kabine in seinem Arztzimmer, sah ich dass mein Gesicht, mein Dekollete, meine Ohren, mein Hals und interessanterweise auch meine Oberarme rot waren. Rot gefleckt. Sah echt cool aus… das war peinlich. Und dann noch die Narben dazu… da wäre ich gerne gestorben in dem Moment. Aber gut… Was soll ich machen. Es ist wie es ist.

Jetzt genug von Ärzten… habe langsam echt die Schnauze voll. Ich hoffe ich kann hier jetzt wieder mehr über meinen Alltag schreiben und nicht über Arzttermin Nr. 326217… >.<*

Ich möchte einfach nur wissen, was da mit mir los ist… denn ich habe Angst, dass sich alles noch weiter verschlimmert und ich somit vielleicht meine Ausbildung nicht weitermachen kann oder so. Am liebsten wäre mir, wenn mir jetzt endlich mal ein Arzt sagen würde, was es ist – denn dann könnte ich ja auch etwas tun/darauf reagieren. So stehe ich einfach nur handlungsunfähig da und sehe meinem Körper zu, wie er komische Sachen macht und bin oft so lahm gelegt, dass ich nichts mehr planen kann und einfach nur noch im A*** bin. Und das alle paar Tage bis Wochen – und immer unterschiedliche Kombinationen von Beschwerden. Ohne Zusammenhang mit psychisch Belastendem – bzw. erst nach der Belastung treten die Beschwerden dann manchmal verstärkt auf.

 

Aaaaber egal. Ich kämpfe mich eben durch den Tag. Wird schon.

 

In der Ausbildung läuft es echt gut. Die Leute sind nach wie vor nett, die Tests ziemlich leicht (…bis jetzt! Am Dienstag kommt Anatomie – Osteologie *bibber*). Auch das Schulklima finde ich immernoch super… nie so eine soziale Schule/Schulgemeinschaft erlebt! Teilweise kommt mir das wirklich vor wie ein Traum.

Das Einzige was mich momentan etwas nervt ist K., die macht mich teilweise ein wenig wahnsinnig. Die überdramatisiert alles, ist sehr ich-bezogen (was sie aber gut tarnt), hat lauter komische Geschichten mit Typen am laufen aus unserer Schule und hält quasi alle hin um Komplimente und Aufmerksamkeit zu bekommen, obwohl sie sich schon längst für einen entschieden hat. So langsam strengt mich das echt an. Einerseits jammert sie und fragt immer, was sie denen schreiben soll – wenn ich dann aber sage, dass sie denen doch einfach mal klar sagen soll, was Sache ist, dann findet sie tausend Gründe, wieso sie das besser nicht tun sollte. Also… so allmählich habe ich dafür kein Verständnis mehr.

Dafür versuche ich mich jetzt ein wenig mehr in Richtung der anderen zu orientieren. Was sie auch merkt denke ich… Nun ja. Das ist jedenfalls ein bisschen kraftraubend momentan.

Aber mein Thema ist ja Grenzen setzen – also noch ein Übungsfeld für mich! =D

 

 

Noch fünf Tage.

Ich kann nicht aufhören, an nächsten Freitag zu denken.

Diese Woche habe ich total schlecht geschlafen… unruhig, Alpträume, oft aufgewacht, schweißgebadet, wenig geschlafen.

Zum Teil hat es bestimmt auch mit den Gesprächsthemen zu tun, die ich so mit K. habe in den Pausen (Familie, Psyche,…) – zum Großteil aber wohl momentan mit der ganzen Krankheitsgeschichte.

Ich weiß nicht, was für mich schlimmer wäre – keine Diagnose oder eine Diagnose. Doch… Ich glaube keine wäre schlimmer. Dann stünde ich genauso hilflos da wie zuvor.

Ich beobachte mich die ganze Zeit… wann kommen die Symptome? Wann ist es am schlimmsten?

Panik habe ich nicht. Angst… ein wenig eventuell. Aber kaum. Was würde sich schon ändern? Es hätte nur endlich einen Namen. Und vielleicht gäbe es einen Plan, wie man vorgehen könnte. Das ist ja eher positiv.

Was mich momentan wahnsinnig macht, ist meine rote Birne. Das wird leider nicht weniger, sondern eher mehr… und Leute sprechen mich schon drauf an. Mir ist das peinlich… obwohl ich ja nichts dafür kann. Das kommt einfach so… mal wenn ich müde bin, wenn es warm ist, wenn die Sonne scheint, wenn ich mich konzentriere – oder auch einfach nur so. Früher war das viel seltener und irgendwie auch nur in bestimmten Situationen.

Diese Woche hatte ich wieder zwei ziemlich miese Tage. 2,5 eigentlich… Was mich am meisten nervt, ist, dass ich so meine Zeit nicht nutzen kann. Ich hätte eigentlich viel zu erledigen, kann es aber nicht. Andere nutzen ihre Zeit, machen was… vielleicht etwas Schönes… und ich bin zu kaputt, überhaupt noch irgendetwas zu tun, außer mich hinzulegen und zu schlafen sobald ich zu Hause bin (falls das klappt) und zu warten, bis es endlich aufhört. In die Ausbildung gehe ich. Gut, diese Woche habe ich einen Nachmittag gefehlt. Aber ansonsten gehe ich rein, egal wie es mir geht. Oft bin ich so müde, dass ich kaum die Augen offen halten kann – trotz Kaffee. Oder habe Kopfschmerzen. Oder Gelenkschmerzen. Oder mir ist schwindelig. Oder übel. Oder mein Herz macht mal wieder auf Alleinunterhalter. Aber mein Goth… zu Hause ist es auch nicht besser.

Psychisch geht es mir momentan soweit ganz gut. Gut, gestern hatte ich eine schlechte Phase… da haben sich wohl ein paar Emotionen entladen wollen. Ich habe/hatte einfach Angst, dass die Ausbilung jetzt vielleicht an einer Krankheit scheitert… jetzt, wo ich etwas gefunden habe, das mir Spaß macht und das ich wirklich machen will. Aber gut… es kommt wie es kommt. Bringt ja nichts, sich jetzt verrückt zu machen.

Aber ansonsten läuft alles gut. Die Ausbildung ist toll, der Stoff interessiert mich, die Mischung zwischen Handwerklichem/Kreativem und Theorie ist gut, die Leute sind toll, mir geht’s abgesehen vom Schlaf und der körperlichen Geschichte echt gut.

 

Nun habe ich noch eine Woche, in der ich rauchen kann und meine Veggie-Ausnahmen machen kann und mich wenig disziplinieren muss. In der ich meinen Schoki-Konsum nicht einschränken muss. Ich fürchte ab Freitag bin ich dann Nichtraucher und werde eine strikte Diät einhalten (müssen). Kein Zucker, kein Kaffee, viel Rohkost, keine Fertigprodukte mehr, keine Zusatzstoffe, keine Milchbestandteile, viel Kurkuma und andere anti-entzündlich-wirkende Pflanzen und Gewürze.

 

Aktuell liege ich auf der Couch, Luna schläft unter der Decke unter meinen Beinen. Dort hat sich quasi eine Höhle gebildet. Katzen lieben sowas… Nur kann ich mich jetzt leider nicht mehr bewegen. (;

Es ist Samstag, 8 Uhr. Seit einer guten Stunde bin ich nun wach – ausschlafen geht einfach nicht mehr.

 

Meine Ausbildung ging gut weiter. Mal abgesehen von Donnerstag… Der wirklich langweilig war und außerdem ging es mir ab mittags ziemlich mies. Ich fühlte mich schwach, zittrig, extrem müde, mir war kalt, ich war irgendwie verwirrt und benebelt. Und ängstlich.

Nun ja… Und nach der Ausbildung, wenn ich zu Hause ankam und zur Ruhe kam, hatte ich extreme Kopfschmerzen und war unglaublich müde. Am ersten Tag noch ganz schlimm… Am zweiten auch noch. Am dritten etwas weniger und gestern hat es wieder ein wenig nachgelassen. Blöderweise bin ich momentan – wie erwartet – danach nicht mehr wirklich in der Lage etwas zu machen. Zumindest nicht viel… Aber das kann sich ja auch noch ändern. Abwarten.

Heute fühle ich mich mal wieder etwas seltsam. Meine Gelenke schmerzen… Knie, Hüfte, Steißbein, die Füße auch ein wenig. Mein Körper fühlt sich zu warm an, obwohl es draußen ja nun nicht mehr warm ist. Gestern abend hatte ich wieder kleine Einblutungen an der Hüfte. Diesmal habe ich ein Foto gemacht, damit ich es mal einem Arzt zeigen kann. Immer wenn ich dort bin, ist nichts mehr zu sehen…

Ich bin gespannt auf den Bluttest… Aber ich muss mich noch eine Woche gedulden. Ich kann warten absolut nicht leiden…

In meiner Klasse bin ich nicht die einzige mit Knacks. Da sind viele – oder sogar all?! – “Mängelexemplare”.

Eine hatte eine Psychose und hat deshalb das Gymnasium in der 12. Klasse abbrechen müssen. Sie ist total nett, aber immernoch ziemlich abgespaced…

Eine hat eine Gehbehinderung. Die nächste hat ADS/LRS. Sie war zur gleichen Zeit auf der Fos für Gestaltung wie ich. K., mit der ich mich sehr gut verstehe und die auch neben mir sitzt, hatte auch schon Kontakt zu Therapeuten. Sie ist sehr emotional, sehr dünn und ich glaube auch die eine oder andere Narbe auf ihrem Arm gesehen zu haben. Sie lebt auch vegan.

Die meisten Leute haben einen verkorksten, lückenhaften Lebenslauf. Nur eine kommt direkt von der Schule ohne vorher eine Ausbildung gemacht zu haben oder etwas abgebrochen zu haben. Oder zwei? Jedenfalls wenige.

All das beruhigt mich sehr… Ich bin nicht mehr der absolute Außenseiter was das angeht. Muss mich nicht mehr ständig erklären und rechtfertigen…

 

Ergotherapieausbildung – Let the show begin!

Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht – die Schule ist super!

Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so gut läuft… nie im Leben.

 

Wir sollten alle um 9 Uhr da sein. Da mein Mitbewohner heute spontan frei hatte, hat er mir morgens Kaffee gemacht, einen Power-Smoothie und hat mich zur Schule gefahren. Also schonmal ein guter Start in den Tag… Habe mich total darüber gefreut!

Als ich ankam, wollte ich noch schnell eine rauchen. Es war 10 vor 9 oder so… da stand vor der Tür eine blonde Frau mit zwei kleinen Hunden und grüßte mich. Sie stellte sich als Leiterin der Ergotherapie vor. Wir plauderten ein wenig, ich streichelte die Hunde… Und dann zeigte sie mir, wo ich hin muss.

In dem Zimmer saßen schon alle im Stuhlkreis, wir waren insgesamt 16 Leute. Es kamen dann noch die Schulleiterin, unsere Klassenlehrerin, eine Frau, die ebenfalls für irgendetwas Wichtiges zuständig ist (hab ehrlich gesagt nicht wirklich zugehört) und die Sekretärin mit dazu. Die haben sich erstmal in der Runde vorgestellt. Die zwei Hunde waren auch dabei, liefen in der Mitte des Kreises herum, schnüffelten, ließen sich hier und da streicheln… So richtig familiär. Alle waren total sympathisch.

Anschließend gingen diese Leute wieder hinaus, bis auf unsere Klassenlehrerin, die blieb bei uns. Wir sind ihre erste Klasse, die sie unterrichtet. Es folgte eine Vorstellungsrunde. Name, Alter, Herkunft, was haben wir vor der Ausbildung gemacht. Ich war nervös… keine Frage… aber ich habe es gepackt! Jetzt ergriff unsere Lehrerin das Wort und sagte, sie habe sich für heute etwas überlegt. Da sie selbst sehr nervös ist, weil wir ihre erste Klasse sind, hat sie sich überlegt, dass wir rausgehen in ein kleines Waldstück und ein paar Kennenlernspiele spielen. Fand ich super… das lockert alles ungemein auf. Also gingen wir raus. Auf dem Weg unterhielt ich mich dann mit zwei Mädels die neben mir saßen.

In dem Wald angekommen, stellten wir uns wieder im Kreis auf. Kennenlernrunde Nr. 2! Aufgabe: Wie geht es dir jetzt gerade? Was hast du heute schon erlebt? Beschreibe dich in drei Worten. Wieder war ich sehr nervös… aber die Leute waren so sympathisch.. und nachdem die Lehrerin sagte, wie nervös sie war, dass sie wenig geschlafen hatte etc. lockerte sich alles auf. Einige sagten, dass sie nervös sind. Also schloss ich mich ihnen an… und fügte hinzu, dass es nicht an ihnen liegt, wenn ich wenig sage, sondern daran, dass ich nervös bin. Es war richtig lustig irgendwie… es sind viele verpeilte und interessante Menschen dabei. Verpeilt ist mir gleich mal sympathisch, weil ich mich da auch wiederfinde.

Nun denn… Runde drei… Stelle dich anhand deines Schlüsselbundes vor! Fand ich irgendwie ganz interessant…

Gut, meiner bestand nur aus zwei Schlüsseln an einem Ring, zwei Leute hatten keinen dabei… aber die Idee fand ich cool. Es war auch echt interessant und amüsant, was die Leute so dran hatten und welche Geschichten dahintersteckten. Nervös war ich wieder… sehr. Herz stolperte und raste – ich dachte, man müsste das durch mein Shirt durch sehen… Wie bei dem Gedicht von Poe. Bumm bumm. Aber… habe es geschafft. Und als ich sagte, dass ich afrikanische Riesenschnecken habe, waren alle total neugierig und fasziniert. =D

Wir gingen danach wieder zurück in unser Zimmer. Dort besuchte uns die Ergoklasse über uns, stellte sich vor und überreichte uns eine Schultüte aus Papier, gefüllt mit Bonbons und eine Grünlilie. Für unser Klassenzimmer. Sie luden uns für morgen zum Brunch in ihr Zimmer ein. Fand ich irgendwie auch total nett…

Dann war erstmal kurz Pause. Anscheinend bin ich die einzige Raucherin… aber gut, kann ich mit leben.

Nach der Pause gab es erstmal einige allgemeine Infos und eine Führung durch die Schule.

Dann wurden wir in Vierergruppen eingeteilt und sollten Plakate machen, auf denen wir zeigen, welche Erfahrungen wir schon im Vorfeld mit Ergotherapie gemacht haben, warum wir diese Ausbildung gewählt haben und woher wir kommen (zwecks Fahrgemeinschaften) – und uns dann vor die Klasse stellen und es vorstellen. Das habe ich ganz gut hinbekommen.. ich wurde zufällig mit den beiden in eine Gruppe eingeteilt, mit denen ich mich schon ganz gut verstand (wir mussten Zettel mit Nummern aus einem Korb ziehen).

Nach dieser Aktion hatten wir dann Schluss. 12:30 Uhr ca. Ich lief dann mit den beiden zurück zur U-Bahn, wir tauschten Handynummern aus und verabschiedeten uns dann.

 

Was ich wirklich beruhigend fand: die Leute dort sind alle wirklich sozial eingestellt. (Was für eine Überraschung in einem sozialen Beruf!) Richtig liebe Menschen… und viele, die selbst eine Geschichte mitbringen. Eine, die eine Psychose hatte und deswegen die letzten Jahre krank war – die geht ganz offen damit um. Eine, die offensichtlich magersüchtig ist, ein paar Narben am Arm hat und mit der ich mit ganz gut verstand, weil sie genauso nervös war wie ich. =D

Naja… und auch andere, die Probleme haben/hatten. Entweder recht offensichtlich, oder sie haben es sogar offen gesagt. Das hat mich beruhigt…

Ich war zwar heute – bei 30 Grad – mit langen Ärmeln dort, aber das wollte ich so. Das war nicht die Angst, sondern mein Plan, zunächst vorsichtig zu sein und davon nicht den ersten Eindruck bestimmen zu lassen. Wenn sie mich ein wenig kennen, werde ich offen damit umgehen. Muss ich auch… Töpfern mit langen Ärmeln ist ziemlich blöd. Dann kennen sie mich ein wenig und das erste was sie wahrnehmen und wonach sie urteilen sind nicht meine Narben, sondern der Charakter. Ich denke, das ist ein ganz guter Plan.

Die Frauenquote bei uns ist sehr hoch… bis auf zwei männliche Wesen nur Weibchen. Naja. So lange es keine Zicken sind, kann ich damit leben. Ich glaube eine davon hat ein recht hohes Zickenpotential, aber mal abgesehen von ihr, bin ich ganz guten Mutes.

Tag zwei – ich komme! =D

 

PS: Morgen habe ich um 7 Uhr Blutentnahme beim HA. Ich lasse das jetzt abklären… nachdem mein HA letzte Woche den Verdacht auf eine mögliche Kollagenose geäußert hatte und mir anbat, zunächst einen (Blut-)Screeningtest auf Viren/Bakterien zu machen, um das ausschließen zu können (z.B. Borreliose, Arthritis nach viralem Infekt, …) und falls das alles negativ ist, schickt er mich weiter zu einem internistischen Rheumatologen. Die sind für die ganzen Autoimmungeschichten à la Lupus zuständig. Der Vorteil, wenn der mich dort hin schickt, ist, dass ich schneller einen Termin bekomme. Und dass der wohl recht gut sein soll. Also… morgen spende ich Blut. Mal sehen, was bei der ganzen Geschichte rumkommt… und ob überhaupt.

Aber wenigstens habe ich es dann abgeklärt und es ist dann hoffentlich aus meinem Kopf draußen.

 

Fragezeichen?

Ergotherapieausbildung wird am 1.9. beginnen – auf der Schule, die mir zunächst weniger sympathisch erschien. Es stellte sich heraus, dass sie viel, viel besser ist, also sagte ich noch beim

Vorstellungsgespräch zu.

 

Die letzten zwei Wochen waren merkwürdig… chaotisch… leer und voll zugleich. Irgendwie schwirrt mir der Kopf und ich schaffe es nicht, Ordnung in dieses Wirrwar zu bekommen. Meine Stimmung schwankt und ich weiß irgendwie gar nichts mehr… Fühle mich zerrissen. Es ist so, als würde man versuchen in einem Rauschen eine Stimme zu hören… Nichts ist wirklich fassbar. Hin und her…

 

Ich habe einige Termine und Treffen abgesagt. Wollte nicht mehr. Konnte nicht mehr.

 

In einem Moment fühlte ich mich toll… Selbstwert war ziemlich weit oben. Im nächsten – durch einen kleinen Auslöser oder Gedanken – zack, wieder im Keller. Verpeilt ohne Ende… Vergesslich… Verwirrt. Durchgehend.

 

Versteh’ das mal einer… ich tu es nicht so wirklich. Ist mir alles zu hoch.

 

 

Ich: “Mädel, was tust du da?! Und warum?!”

Ich: “Woher soll ich das wissen…?”

Ich: “Wer ist “ich”…?”

Ich: “Ich.”

 

 

F*** you… a little bit.

Ein wenig hat sich geklärt.

Ich wurde bei dem Gesprächstermin zum falschen Zimmer geschickt: Zu Frau Schnabel. Ich hätte aber zu dem Zimmer von Frau Spatz gehen sollen. =D Und daher hatten wir uns verpasst – denn das Zimmer von Frau Schnabel ist am Ende des Ganges. Dort hatte sie mich nicht gesehen, obwohl sie sagte, sie hätte ab und an herausgeschaut. Jetzt versucht sie das Ganze mit der Rechnung zu klären… Immerhin. Sie meinte, sie kenne mich von meinem stationären Aufenthalt. Ich sie nicht… nicht bewusst. Aber ich hatte mit den Therapeuten dort ja auch nicht wirklich etwas zu tun. Wahrscheinlich hat sie, als sie in den Gang sah, nach lila Haaren ausschau gehalten – aber die habe ich ja nicht mehr. =D Bin ja jetzt ein Blondie.

Die Sache mit der Ergotherapie konnte ich nur teilweise klären… sie ist letztes Mal nicht ausgefallen, es haben nur alle bis auf einer abgesagt, und der kam zu spät. Und auch die Therapeutin kam wegen eines Zwischenfalls im Brennraum (was auch immer das heißen mag…) ebenfalls zu spät. Nun gut… blöder Zufall.

Beim nächsten Termin spreche ich jedenfalls die Sache mit der Rechnung an. Die für die Ergo beträgt immerhin nur 24 Euro. Mein Soz. Päd. meinte allerdings, aus der Sache käme ich wohl nicht mehr raus, weil ich ja tatsächlich unentschuldigt gefehlt habe. Nur hätte sie mir vorher sagen müssen, dass sie versäumte Stunden ab jetzt in Rechnung stellt – was sie ja vorher nie getan hatte. Tja.

 

Ich habe jetzt auch meinen Ausbildungsvertrag zugeschickt bekommen. Läuft alles… Nur bin ich momentan etwas antriebslos bis depri und ich glaube, das ist im Moment ein bisschen viel alles. Aber wird schon irgendwie klappen…

Entlassungstermin steht jetzt fest…

… hat mir zwar niemand direkt gesagt (es hieß nur etwas von wegen “über die Feiertage nehmen wir Sie mit”), aber heute, als ich mir Pillennachschub im Stationszimmer holte, sah ich dort die Liste ausliegen mit den Aufnahme- und Entlassungsterminen. Am 09.01. ist dann wohl meine Therapie zu Ende. Jetzt, wo ich mich gerade halbwegs eingelebt habe und langsam an meine Probleme herankomme. Tja… so ist es jetzt, so war es in Erlangen… scheint mein Schicksal zu sein. Ich schätze mal, dass es einfach eine begrenzte Zeit gibt, wird wahrscheinlich auch mit der KK zu tun haben.

Ob es mir besser geht? Nein. Naja… ein wenig schon. Verglichen mit dem Zustand im August. Ich schaffe es meistens rechtzeitig aufzustehen, nehme an den Therapien i.d.R. teil, denke nicht _nur_ an irgendwelche möglichen und unmöglichen Krankheiten und der Selbstzerstörungsdrang ist zwar noch da, aber nicht mehr ganz so schlimm. Die Wut ist auch weniger geworden. Aber ehrlich gesagt schreibe ich das dem Medikament zu… Und die Angst? Besser. Aber ich weiß wie es ist… jetzt ist sie besser, weil ich mich mit meinen Problemen beschäftige und andere Gefühle – die, die hinter der Angst stecken – vermehrt da sind. Sobald ich draußen bin im Alltag, ändert sich das schnell wieder. War nach Erlangen so. War aber auch nach 2010 so, so nach und nach kam wieder mehr Angst.

Jetzt würde ich wirklich an meinen Problemen arbeiten können, jetzt komme ich ran an die Gefühle. Fühle mich halbwegs sicher in dem therapeutischen Rahmen – und muss gehen. Irgendwie bin ich deswegen schon wütend… aber irgendwie ist es mir auch langsam egal. Nach 7 Jahren Therapie stehe ich immernoch ziemlich bescheiden da. Ich glaube so langsam kommt der Punkt, an dem ich sage: Leute, ich habe keinen Bock mehr! Was das an Konsequenzen nach sich zieht bzw. was ich daraus mache, ist noch offen. Von mir aus kann sagen wer will “Leben ist Leiden” – sehe ich schon auch so. Aber wer sagt, dass man sich das ewig antun muss?! Da komme ich wieder zu meiner Frage: Wozu?

Für besseres Karma? (Dazu müsste man davon überzeugt sein, dass man wiedergeboren wird.) Des Stolzes wegen? (Stolz? Welcher Stolz?!) Weil man keine Schwäche zeigen will? (Was ist schon Schwäche… und wen interessiert’s?) Weil man es irgendwem beweisen will? (Ich habe niemandem mehr irgendetwas zu beweisen!)

Psychologie will ich eigentlich auch nicht mehr studieren. Ich glaube doch selbst nicht daran… und außerdem bin ich zu kaputt dazu. Man sollte stabil sein und mit sich selbst im Reinen, bevor man andere therapiert.

Ergotherapie erscheint mir auch zu banal. Zu… flach… zu öde… zu stumpfsinnig. Und der Heilpraktiker? Die Idee ist gut… doch die Welt ist noch nicht bereit [(c)Tocotronic]. Außerdem… wenn ich nicht daran glaube, dass ich psychisch wieder fit werde, ist dieser Job nicht das Richtige. Zu unsicher. Zu großes Risiko, keine Sicherheit und außerdem muss man sich weiterbilden – weit weg. Wenn man wirklich gut sein möchte. Braucht eine Menge Startkapital (-> Abhängigkeit) und wenn man Glück hat, ist es ein +/- Null-Geschäft. Um Geld geht es mir nicht. Aber von irgendwas muss man ja leben und abhängig möchte ich nicht mehr sein – weder von meinem Vater, noch von einer Bank oder sonst irgendwem.

Ich möchte nichts mehr von dieser Welt oder diesem Leben. Natürlich habe ich liebe Menschen um mich herum, keine Frage. Aber auch das scheint meine Probleme nicht lösen zu können… ich kann mich anscheinend auch nicht gut genug mitteilen, um zumindest den Therapeuten klar zu machen, um was es geht, wie es mir wirklich geht, etc. Die Betonung liegt auf “kann” – ich kann es nicht. Egal wie sehr ich es möchte oder versuche.

Diese Welt kotzt mich einfach nur noch an. Ich ekle mich regelrecht davor… wenn ich mich draußen umsehe, kommt mir das Kotzen. Graue, widerliche, leere, trostlose Welt. Sinnlos… Sinnfrei… Leblos… Verlogen… Kalt… In meinen Augen. Diese Ansicht können weder das ach so bunte Fernsehen, der Weihnachtswahn oder irgendwelche in den Medien zelebrierten Großveranstaltungen oder Shows verändern. Alles glitzernde, schillernde, regenbogenfarbene Lügen. Eine bescheuerte Scheinwelt, auf die alle reinfallen, weil es ihren Wunschvorstellungen entspricht. Aber ich bin Realist, ich lasse mich von solchem Bullshit nicht täuschen. Wenn jemand das anders sieht, freut mich das für ihn/sie. Ich sehe es nunmal so, und nicht anders.