Der aktuelle Stand – verkürzte Fassung.

Die Ergo-Ausbildung war definitiv die richtige Entscheidung!

Der Unterrichtsstoff ist wirklich interessant… es geht viel mehr ins Detail, als ich dachte. Anatomie und später auch Neurologie, Psychiatrie, Krankheitslehre usw. werden sehr intensiv abgehandelt. Im ersten Jahr sind allein für Anatomie 200 Stunden veranschlagt. Aktuell haben wir den Aufbau der Nervenzelle und die Informationsweitergabe über elektrische Impulse, die Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Wirklich interessant. Man kann die Lehrer jederzeit fragen, wenn einen noch etwas zum Thema interessiert und sie nehmen sich auch die Zeit, einem das ausführlich zu erklären. Die sind bis jetzt auch sehr kompetent, muss ich sagen. Klar habe ich oft etwas abweichende Ansichten, da ich einiges aus der Schulmedizin inzwischenetwas anders sehe… aber dennoch: Wirklich gut. Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich die meisten med. Fachbegriffe schon kenne – die anderen haben etwas Probleme, da mitzukommen, da Ärzte ja dazu neigen, einem die Begriffe um die Ohren zu hauen und davon auszugehen, dass die jedem bekannt sind. (; Vor allem die Neurologin macht das gerne.

Eine Aussage vom Psychologen ist mir etwas sauer aufgestoßen… der sagte: “Eine Depression ist auch unbehandelt spätestens nach 9 Monaten vorbei.” Ach ja? Das bezweifle ich aber stark! xD Abgesehen davon ist er aber sehr sympathisch. Jung, gutaussehend, differenziert, ein wenig gesellschaftskritisch und hat eine gute Einstellung – denkt viel nach, bildet sich eine eigene Meinung. Momentan arbeitet er im Nordklinikum – dort wo ich bis Ende letzten Jahres war: Haus 19, Depressionsstation. Mein Goth bin ich froh, dass er noch nicht dort war, als ich da war! Das wäre irgendwie unangenehm gewesen…

Meine Klasse ist mir immernoch sympathisch. Jetzt fangen zwar so langsam die Lästereien an – die sich bis jetzt nur gegen eine Person richten – aber zum Glück haben wir viele Leute, die da nicht mitmachen und die diese Person mögen (inkl. mir). Ich hatte noch nie so ein gutes Klassen”klima”. Man hilft sich gegenseitig, wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der die Klassensprecher bzw. die Leute allgemein Infos teilen und die Leute an Wichtiges erinnern. Wenn jemand krank ist, posten so gut wie alle Besserungswünsche… wenn es einem während der Schulzeit nicht gut geht, ist immer mindestens eine Person da, die für denjenigen da ist und mit raus geht usw. Ich kann noch gar nicht so wirklich glauben, dass das alles wahr ist. Das kommt mir schon wieder zu gut vor… =D

 

Nach dem ganzen Hick-Hack und Frust mit/bei meinem Hausarzt, habe ich jetzt endlich mal einen Termin bei einem Spezialisten ausgemacht. Einem internistischen Rheumatologen. Nächste Woche Freitag ist es so weit. Hoffentlich… Letzten Freitag haben wir erfahren, dass wir an dem Tag praktische Prüfung haben in Gestaltung, Stillleben mit Acryl/Aquarell. Jetzt hoffe ich, dass die Lehrerin Verständnis hat und ich das nachholen kann. Das muss ich am Montag klären…

Aber hey… es ist toll, Privatpatient zu sein! Wirklich. Ich habe letzte Woche in der Klinik angerufen und hatte den Termin für 1,5 Wochen später. Am Donnerstag in der Ergotherapie hatte ich mich mit meiner Ergothera unterhalten – die hat im März dort angerufen und ihr wurde gesagt, dass die keine Termine mehr vergeben. Sie solle doch im Klinikum Süd anrufen, vielleicht haben die noch Termine (die haben einen schlechteren Ruf…). Hat sie gemacht und für Mitte Oktober (!!!) einen Termin bekommen… Frechheit, oder?! Dieses Zwei-Klassen-Gesundheitssystem geht wirklich gar nicht! Mit akuten Beschwerden noch über ein halbes Jahr warten zu müssen… Ich konnte es kaum fassen! Für den Termin sind ganze 15(!) Minuten veranschlagt. Wow. Da kommt man sich ja überhaupt nicht veralbert vor… -.-* In dem Fall bin ich wirklich froh, Privatpatient zu sein. Auch wenn ich inzwischen schon immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich das irgendwem sage(n muss), die Reaktionen sind eigentlich immer dieselben – nicht allzu positiven – die ich auch sehr gut nachvollziehen kann, wenn ich sehe wie unterschiedlich da vorgegangen wird. Das System muss dringendst geändert werden! Bei der Gesundheit dürfen keine Unterschiede gemacht werden! Mensch ist Mensch und jeder hat dasselbe Recht darauf, behandelt zu werden. Gleich behandelt zu werden. Geld darf nicht darüber entscheiden, welche Behandlung man bekommt. Das ist absolut nicht tragbar! Das sagt ja aus, dass Menschen mit mehr Geld auch mehr Recht darauf haben, gesund zu sein und somit etwas Besseres sind, als der Durchschnitt. Wie ist das bitte mit Menschenwürde und dem Grundsatz der Gleichheit zu vereinbaren…?!

Aber gut. Sozial- und Rechtsstaat sind wir auch nur auf dem Papier und Demokratie würde ich auch anders definieren – von daher… Alles nur Farce. Aber ich rege mich jetzt nicht weiter auf. Bringt ja doch nichts. Die Politiker lesen hier ja eh nicht mit und außerdem haben die ja sowieso nicht wirklich etwas zu sagen. Das Zepter liegt bei der Wirtschaft. Geld regiert die Welt. =)

 

Das soll’s erstmal gewesen sein für heute. Jetzt schwinge ich mich unter die Dusche. Einen entspannten Sonntag wünsche ich! ^^

Ärzte und die narzisstische Kränkung.

Montag war der lange ersehnte Arzttermin.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll… ich war wieder wütend und enttäuscht danach. Mein Arzt hat das Blut auf diverse Erreger und Antikörper gegen diese getestet, weil er ausschließen wollte, dass die Gelenkschmerzen von einer Infektion stammen. Nach manchen Infektionen können sich wohl Erreger in Gelenken einnisten und dort Entzündungen hervorrufen. Es war alles negativ, bis auf ein Wert: Schigellen. Hatte ich nie gehört bis dato. Der war allerdings nur leicht erhöht und es ist wohl eine aktive Infektion. Nichts, das die Gelenkschmerzen erklären würde. CRP (Entzündungswert) war nicht auffällig.

Andere Werte wurden nicht gemacht, obwohl ausgemacht war, dass auch auf Borrelien und Rheumafaktoren getestet wird. Nix war’s. Hat er wohl nicht mehr dran gedacht.

Ich fragte ihn, welche Ursachen die Schmerzen denn sonst noch haben könnten. Er sagte, das wisse er nicht. Ich habe es ihm noch einmal beschrieben und sagte u.a., dass Hitze sie schlimmer macht. Daraufhin er: “Zeig mir mal dein Bein.” Er hat es sich angesehen – obwohl ich ihm sagte, dass ich aktuell keine Schmerzen habe und er meinte dann: “Wenn man sich in der Hitze viel bewegt, kann das Bein am Knöchel schon mal anschwillen.” Ah ja… Erstens sagte ich Knie, und nicht Knöchel. Zweitens sagte ich Schmerzen… Das leichte Anschwillen bei Hitze tut absolut nicht weh. Und gerötet ist es da auch nicht. Ich frage mich langsam, was mit diesem Menschen nicht stimmt… Auf alles weitere ging er nicht mehr wirklich ein. Ich solle doch sofort zu ihm kommen, wenn ich das mal wieder habe. Mit Schwellung und Rötung. Dann könnte er Blut abnehmen. Sehr praktikabler Vorschlag.

Am Ende wollte er noch Blutdruck messen – warum auch immer. Vielleicht, damit er eine Untersuchung abrechnen kann. Jedenfalls fragte er, ob der in Ordnung sei. Ich bejahte und sagte: “Inzwischen schon. Früher war er etwas niedrig, aber seit Venlafaxin normal.” Daraufhin er: “Aber Venlafaxin senkt doch den Blutdruck.” Das wisse er aus eigener Erfahrung. Ich sagte dann: “Nein, soweit ich weiß, erhöht es den Blutdruck. Das steht auch in den Nebenwirkungen.” Und ab dann war er angepisst. Hat gar nicht mehr zugehört und das Gespräch war für ihn beendet.

Arztwechsel! Und ein Termin beim internistischen Rheumatologen. Sofern ich den mal erreiche… Die Nummer habe ich, die Telefonzeiten sind allerdings nicht so ideal. 8 bis 15 Uhr… da bin ich noch in der Schule. Der hört mir dann hoffentlich mal zu und bestimmt die ganzen Rheumafaktoren und Antikörper. Wobei die letzten zwei Tage eigentlich alles wieder ok war… es ist seltsam. Montag morgen war mir total übel, mein Gesicht glühte, der Schmetterling war ziemlich deutlich, ich schwitzte, fühlte mich fiebrig, Unterleibsschmerzen… und das verschwand dann im Laufe des Morgens wieder. Fieber hatte ich keins. 36,8. Dann hatte ich so gut wie nichts mehr bis heute mittag. Da bekam ich dann wieder seltsame Schmerzen in der Leber-/Gallen-/Rippengegend, Herzrasen, Palpitationen, Rückenschmerzen (von den Palpitationen). Mein Kreislauf war auch etwas durcheinander und müde war ich. Äußeren Auslöser gab es keinen.

Am Wochenende ging es mir ziemlich mies. Am Samstag nur vom Haarefärben (Bücken, Haare auswaschen, etc.) mörderische Rückenschmerzen, sehr starke Müdigkeit – ich musste mich tagsüber für ein paar Stunden hinlegen, die Herzgeschichte hatte ich auch nach jeder Mahlzeit… von allem etwas. Letztendlich habe ich eine Ibuprofen genommen. Das vermeide ich normalerweise, da ich die irgendwie auch nicht mehr gut vertrage. Die helfen zwar erstmal wirklich gut, allerdings habe ich danach – also am nächsten Tag – oft noch mehr Beschwerden. Manchmal blaue Flecken/Petechien, manchmal Schwindel oder oder oder… Am Sonntag – da war es wieder ziemlich warm draußen – glühte ich. Ich hatte Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen (moderat), rote Wangen (meine Oma fragte mich schon, ob ich neues Makeup benutze), rote Flecken auf dem Dekolletée und fühlte mich ziemlich schwach. Schwindelig. Übel war mir auch, mein Magen war sehr empfindlich.

Jetzt bin ich erstmal froh, dass es kühl draußen ist. Heute morgen habe ich zwar wieder Petechien entdeckt, aber nix Dramatisches. So lange die Schmerzen nicht da sind, bin ich eigentlich schon zufrieden…

 

Rotbäckchen und der böse Wolf

Lupus.

Jetzt schreibe ich einfach einmal etwas über das Thema, das mich nach langer Recherche, Zweifeln, Angst und schlaflosen Nächten nach wie vor beschäftigt. Lupus ist eine Autoimmunerkrankung. Der Körper bildet – bzw. kann Antikörper gegen so gut wie jeden Körperteil bilden. Zumindest beim systemischen Lupus erythematodes. Diese nennen sich ANA – Antinukleare Antikörper. Antikörper gegen den Zellkern. Da das Krankheitsbild so unterschiedlich ausfällt, wird die Diagnose oft erst sehr spät gestellt. Ein Test auf die ANA’s ist kein Standard, der wird soweit ich weiß nur dann gemacht, wenn der Verdacht auf eine Kollagenose besteht (Lupus gehört in diese Kategorie). Durch diese Autoimmunaktivität im Körper treten verschiedene Symptome auf – von leichteren bis zu schwereren. Die Angriffe der AK’s verursachen (z.T. chronische) Entzündungen im Körper. Lupustypisch ist z.B. eine Entzündung der Herzwand (Perikarditis), Beteiligung der Nieren oder der Leber. Aber prinzipiell kann es auf alles gehen. Auf die Gelenke, auf die Muskeln, auf die Haut, die Haarfolikel, die Blutgefäße, das Gehirn, …

 

Häufig sind:

Reynaud-Syndrom: Spastik der Blutgefäße in den Extremitäten, v.a. Hände und Füße: Sie werden bei äußerer Kälteeinwirkung eiskalt, weiß,  und/oder blau und bei Wärme wieder heiß, brennend, geschwollen. Viel extremer als normalerweise. Es kann auch durch eine Gefäßentzündung zu diesen Symptomen kommen.

Der Schmetterling (“Schmetterlingserythem”) im Gesicht: Eine Art Ausschlag, der vom Nasenrücken über die Wangen eine schmetterlingsartige Form annimmt – daher der Name. Er wird durch Hitze verstärkt, juckt nicht, brennt nicht, fühlt sich nur warm oder heiß an. Er muss nicht immer da sein, je mehr Krankheitsaktivität, desto deutlicher wird er. Die Sonne verstärkt ihn ebenfalls.

Die “Fatigue”: Ein sehr starkes Müdigkeitsgefühl, das entweder ständig da ist oder aber phasenweise auch schon nach kleinen Anstrengungen auftritt. Es ist keine normale Müdigkeit, sondern regelrechte Erschöpfung.

Muskelschmerzen: Wiederkehrende Muskelschmerzen in verschiedenen Körperteilen, auch belastungsabhängig.

Krankheitsgefühl: Zeitweise das Gefühl, krank zu sein/zu werden – man fühlt sich fiebrig, schwach, erschöpft, etc., nach einer Weile legt sich dieses Gefühl aber wieder. In meinem Fall ist kein Fieber im Spiel.

Kopfschmerzen: Starke, migräneartige Kopfschmerzen, die vor allem nach starker Belastung auftreten und lange anhalten. Oft mit anderen Symptomen verbunden wie Schwindel, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Koordinationsstörungen, etc.

“Photosensitivität”: Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UVA/UVB-Strahlung – sprich: Sonne. Dies kann einen Schub auslösen, eine Hautreaktion in den betroffenen Gebieten oder aber das Aufhalten in der Sonne kann einfach extrem belastend und kaum aushaltbar sein. Der Schmetterling verstärkt sich.

 

All das trifft auf mich zu. Einiges mehr, anderes weniger. Ich war inzwischen schon wieder sehr am Zweifeln, ob diese Diagnose wirklich in Frage kommt – bis ich einen Blog einer Betroffenen gefunden habe – und mich dort bei nahezu allen Bescheibungen wiederfand. Sie ist stärker beeinträchtigt, aber die Symptome sind fast identisch. Und sie hat Lupus diagnostiziert bekommen.

 

Sie hat dieselben Herzrhythmusstörungen wie ich – ebenfalls ohne einen Befund. Sie hat Gelenkschmerzen. Bei ihr äußert sich die Hitzeunverträglichkeit genauso wie bei mir. Sie hat Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Sie hat Schwindelgefühle. Sie hat das Krankheitsgefühl und fühlt sich oft, als würde sie glühen/Fieber haben – hat aber keins. Sie hat dieselben Kopfschmerzen wie ich – nur dass sie häufiger sind und oft länger anhalten. Sie hat Reynaud – allerdings auch deutlich stärker als es bei mir ist. Ich denke ich würde die Diagnose noch nicht bekommen, aber es wird immer stärker. Und A., die Freundin meines Vaters, hat schon einmal den Verdacht geäußert als ich vor einem Jahr am Esstisch saß und meine Finger knallrot waren – durch das warme Essen. Meine Hände sind entweder eiskalt oder knallheiß. Dazwischen gibt es nichts… wenn ich in warmen Räumen bin oder mein Blutdruck steigt (Aufregung z.B.), dann werden sie rot. Auch wenn die Sonne darauf scheint. Rückenschmerzen (Steißbein und oberer Brustwirbelbereich) hat sie auch, ebenfalls im Genick. Auch wechselnde Schmerzen/Stiche in verschiedenen Körperbereichen kennt sie. Das habe ich schon ewig… das ist Normalzustand. Mal sticht es total wenn ich atme.. ein paar Mal. Über den Tag verteilt. Dann ist es weg… Dann ist es der Magen, dann wieder das Herz, dann die Rippen…

Laut meinem Arzt ist meine Milz vergrößert. Das würde auch passen… Ich hatte laut Kardiologen mal eine Herzmuskelentzündung, ich habe schon eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, ich hatte als Kind eine Sonnenallergie, ich habe Haarausfall (hat so gut wie jeder Lupi), der nie erklärt werden konnte und auch nie behoben werden konnte, ich habe oft eine seltsame Rötung im Gesicht, die immer den Bereich unter der Nase ausspart und mich schon ewig annervt. Es sieht einfach bescheuert aus… ich versuche es wegzuschminken so gut es geht. Im Dekolletée dasselbe: rote Flecken, phasenweise. Ich bekomme bei Hitze rote Flecken auf der Haut, die weder Jucken noch Brennen. Wenn es heiß ist, fühle ich mich müde, fiebrig, abgeschlagen und krank. Alle Symptome verschlimmern sich (bis auf die kalten Hände :P). Von Kaffee bekomme ich eiskalte Hände – Kaffee verengt die Blutgefäße und verstärkt somit Reynaud. Meine Bauchspeicheldrüse hat sich entzündet – sehr schnell. Zu schnell? Außerdem hatte ich bei dieser Gelegenheit auch noch eine Lungenentzündung obendrauf. Als Kind waren meine Mandeln ständig entzündet, auch ohne wirklich krank zu sein und wurden rausgenommen. Ich hatte eine Zeit lang “perniziöse Anämie”, eine Eisenmangelanämie ausgelöst durch Vitamin B12 Mangel. Was auch häufig bei Lupus auftritt (AK’s gegen den Intrinsic Faktor, der dafür zuständig ist, B12 aufzunehmen). Damals war ich noch Vegetarier – und das auch erst seit 3-4 Jahren – und habe Eier und Milch gegessen – also sollte ein Vit. B12-Mangel eigentlich normalerweise nicht entstehen. Durch die Pille, die ich damals wegen des Haarausfalls nehmen sollte, verstärkten sich meine Symptome und ich hatte tagelang schlimmen Ausschlag – auch typisch für Lupus: Je mehr Östrogen, desto stärker die Krankheitsaktivität bzw. es kann sogar Auslöser der Erkrankung sein.

 

Irgendwie erscheint mir das alles nicht so ganz zufällig. Klar… es sind jetzt nicht wirklich super eindeutige Anzeichen und ich bin auch kein Arzt… aber der Blog dieses Mädchens wirkt teilweise so, als hätte ich ihn geschrieben…

Nun ja. Ich warte die Blutergebnisse ab, die ja dann hoffentlich am Montag da sind und etwas aussagen.

Ich würde gerne eure Meinung hören… klingt das alles zufällig? Psychosomatisch? Oder sind das zu viele Zufälle…?

 

Aktuell liege ich auf der Couch, Luna schläft unter der Decke unter meinen Beinen. Dort hat sich quasi eine Höhle gebildet. Katzen lieben sowas… Nur kann ich mich jetzt leider nicht mehr bewegen. (;

Es ist Samstag, 8 Uhr. Seit einer guten Stunde bin ich nun wach – ausschlafen geht einfach nicht mehr.

 

Meine Ausbildung ging gut weiter. Mal abgesehen von Donnerstag… Der wirklich langweilig war und außerdem ging es mir ab mittags ziemlich mies. Ich fühlte mich schwach, zittrig, extrem müde, mir war kalt, ich war irgendwie verwirrt und benebelt. Und ängstlich.

Nun ja… Und nach der Ausbildung, wenn ich zu Hause ankam und zur Ruhe kam, hatte ich extreme Kopfschmerzen und war unglaublich müde. Am ersten Tag noch ganz schlimm… Am zweiten auch noch. Am dritten etwas weniger und gestern hat es wieder ein wenig nachgelassen. Blöderweise bin ich momentan – wie erwartet – danach nicht mehr wirklich in der Lage etwas zu machen. Zumindest nicht viel… Aber das kann sich ja auch noch ändern. Abwarten.

Heute fühle ich mich mal wieder etwas seltsam. Meine Gelenke schmerzen… Knie, Hüfte, Steißbein, die Füße auch ein wenig. Mein Körper fühlt sich zu warm an, obwohl es draußen ja nun nicht mehr warm ist. Gestern abend hatte ich wieder kleine Einblutungen an der Hüfte. Diesmal habe ich ein Foto gemacht, damit ich es mal einem Arzt zeigen kann. Immer wenn ich dort bin, ist nichts mehr zu sehen…

Ich bin gespannt auf den Bluttest… Aber ich muss mich noch eine Woche gedulden. Ich kann warten absolut nicht leiden…

In meiner Klasse bin ich nicht die einzige mit Knacks. Da sind viele – oder sogar all?! – “Mängelexemplare”.

Eine hatte eine Psychose und hat deshalb das Gymnasium in der 12. Klasse abbrechen müssen. Sie ist total nett, aber immernoch ziemlich abgespaced…

Eine hat eine Gehbehinderung. Die nächste hat ADS/LRS. Sie war zur gleichen Zeit auf der Fos für Gestaltung wie ich. K., mit der ich mich sehr gut verstehe und die auch neben mir sitzt, hatte auch schon Kontakt zu Therapeuten. Sie ist sehr emotional, sehr dünn und ich glaube auch die eine oder andere Narbe auf ihrem Arm gesehen zu haben. Sie lebt auch vegan.

Die meisten Leute haben einen verkorksten, lückenhaften Lebenslauf. Nur eine kommt direkt von der Schule ohne vorher eine Ausbildung gemacht zu haben oder etwas abgebrochen zu haben. Oder zwei? Jedenfalls wenige.

All das beruhigt mich sehr… Ich bin nicht mehr der absolute Außenseiter was das angeht. Muss mich nicht mehr ständig erklären und rechtfertigen…

 

Ergotherapieausbildung – Let the show begin!

Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht – die Schule ist super!

Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so gut läuft… nie im Leben.

 

Wir sollten alle um 9 Uhr da sein. Da mein Mitbewohner heute spontan frei hatte, hat er mir morgens Kaffee gemacht, einen Power-Smoothie und hat mich zur Schule gefahren. Also schonmal ein guter Start in den Tag… Habe mich total darüber gefreut!

Als ich ankam, wollte ich noch schnell eine rauchen. Es war 10 vor 9 oder so… da stand vor der Tür eine blonde Frau mit zwei kleinen Hunden und grüßte mich. Sie stellte sich als Leiterin der Ergotherapie vor. Wir plauderten ein wenig, ich streichelte die Hunde… Und dann zeigte sie mir, wo ich hin muss.

In dem Zimmer saßen schon alle im Stuhlkreis, wir waren insgesamt 16 Leute. Es kamen dann noch die Schulleiterin, unsere Klassenlehrerin, eine Frau, die ebenfalls für irgendetwas Wichtiges zuständig ist (hab ehrlich gesagt nicht wirklich zugehört) und die Sekretärin mit dazu. Die haben sich erstmal in der Runde vorgestellt. Die zwei Hunde waren auch dabei, liefen in der Mitte des Kreises herum, schnüffelten, ließen sich hier und da streicheln… So richtig familiär. Alle waren total sympathisch.

Anschließend gingen diese Leute wieder hinaus, bis auf unsere Klassenlehrerin, die blieb bei uns. Wir sind ihre erste Klasse, die sie unterrichtet. Es folgte eine Vorstellungsrunde. Name, Alter, Herkunft, was haben wir vor der Ausbildung gemacht. Ich war nervös… keine Frage… aber ich habe es gepackt! Jetzt ergriff unsere Lehrerin das Wort und sagte, sie habe sich für heute etwas überlegt. Da sie selbst sehr nervös ist, weil wir ihre erste Klasse sind, hat sie sich überlegt, dass wir rausgehen in ein kleines Waldstück und ein paar Kennenlernspiele spielen. Fand ich super… das lockert alles ungemein auf. Also gingen wir raus. Auf dem Weg unterhielt ich mich dann mit zwei Mädels die neben mir saßen.

In dem Wald angekommen, stellten wir uns wieder im Kreis auf. Kennenlernrunde Nr. 2! Aufgabe: Wie geht es dir jetzt gerade? Was hast du heute schon erlebt? Beschreibe dich in drei Worten. Wieder war ich sehr nervös… aber die Leute waren so sympathisch.. und nachdem die Lehrerin sagte, wie nervös sie war, dass sie wenig geschlafen hatte etc. lockerte sich alles auf. Einige sagten, dass sie nervös sind. Also schloss ich mich ihnen an… und fügte hinzu, dass es nicht an ihnen liegt, wenn ich wenig sage, sondern daran, dass ich nervös bin. Es war richtig lustig irgendwie… es sind viele verpeilte und interessante Menschen dabei. Verpeilt ist mir gleich mal sympathisch, weil ich mich da auch wiederfinde.

Nun denn… Runde drei… Stelle dich anhand deines Schlüsselbundes vor! Fand ich irgendwie ganz interessant…

Gut, meiner bestand nur aus zwei Schlüsseln an einem Ring, zwei Leute hatten keinen dabei… aber die Idee fand ich cool. Es war auch echt interessant und amüsant, was die Leute so dran hatten und welche Geschichten dahintersteckten. Nervös war ich wieder… sehr. Herz stolperte und raste – ich dachte, man müsste das durch mein Shirt durch sehen… Wie bei dem Gedicht von Poe. Bumm bumm. Aber… habe es geschafft. Und als ich sagte, dass ich afrikanische Riesenschnecken habe, waren alle total neugierig und fasziniert. =D

Wir gingen danach wieder zurück in unser Zimmer. Dort besuchte uns die Ergoklasse über uns, stellte sich vor und überreichte uns eine Schultüte aus Papier, gefüllt mit Bonbons und eine Grünlilie. Für unser Klassenzimmer. Sie luden uns für morgen zum Brunch in ihr Zimmer ein. Fand ich irgendwie auch total nett…

Dann war erstmal kurz Pause. Anscheinend bin ich die einzige Raucherin… aber gut, kann ich mit leben.

Nach der Pause gab es erstmal einige allgemeine Infos und eine Führung durch die Schule.

Dann wurden wir in Vierergruppen eingeteilt und sollten Plakate machen, auf denen wir zeigen, welche Erfahrungen wir schon im Vorfeld mit Ergotherapie gemacht haben, warum wir diese Ausbildung gewählt haben und woher wir kommen (zwecks Fahrgemeinschaften) – und uns dann vor die Klasse stellen und es vorstellen. Das habe ich ganz gut hinbekommen.. ich wurde zufällig mit den beiden in eine Gruppe eingeteilt, mit denen ich mich schon ganz gut verstand (wir mussten Zettel mit Nummern aus einem Korb ziehen).

Nach dieser Aktion hatten wir dann Schluss. 12:30 Uhr ca. Ich lief dann mit den beiden zurück zur U-Bahn, wir tauschten Handynummern aus und verabschiedeten uns dann.

 

Was ich wirklich beruhigend fand: die Leute dort sind alle wirklich sozial eingestellt. (Was für eine Überraschung in einem sozialen Beruf!) Richtig liebe Menschen… und viele, die selbst eine Geschichte mitbringen. Eine, die eine Psychose hatte und deswegen die letzten Jahre krank war – die geht ganz offen damit um. Eine, die offensichtlich magersüchtig ist, ein paar Narben am Arm hat und mit der ich mit ganz gut verstand, weil sie genauso nervös war wie ich. =D

Naja… und auch andere, die Probleme haben/hatten. Entweder recht offensichtlich, oder sie haben es sogar offen gesagt. Das hat mich beruhigt…

Ich war zwar heute – bei 30 Grad – mit langen Ärmeln dort, aber das wollte ich so. Das war nicht die Angst, sondern mein Plan, zunächst vorsichtig zu sein und davon nicht den ersten Eindruck bestimmen zu lassen. Wenn sie mich ein wenig kennen, werde ich offen damit umgehen. Muss ich auch… Töpfern mit langen Ärmeln ist ziemlich blöd. Dann kennen sie mich ein wenig und das erste was sie wahrnehmen und wonach sie urteilen sind nicht meine Narben, sondern der Charakter. Ich denke, das ist ein ganz guter Plan.

Die Frauenquote bei uns ist sehr hoch… bis auf zwei männliche Wesen nur Weibchen. Naja. So lange es keine Zicken sind, kann ich damit leben. Ich glaube eine davon hat ein recht hohes Zickenpotential, aber mal abgesehen von ihr, bin ich ganz guten Mutes.

Tag zwei – ich komme! =D

 

PS: Morgen habe ich um 7 Uhr Blutentnahme beim HA. Ich lasse das jetzt abklären… nachdem mein HA letzte Woche den Verdacht auf eine mögliche Kollagenose geäußert hatte und mir anbat, zunächst einen (Blut-)Screeningtest auf Viren/Bakterien zu machen, um das ausschließen zu können (z.B. Borreliose, Arthritis nach viralem Infekt, …) und falls das alles negativ ist, schickt er mich weiter zu einem internistischen Rheumatologen. Die sind für die ganzen Autoimmungeschichten à la Lupus zuständig. Der Vorteil, wenn der mich dort hin schickt, ist, dass ich schneller einen Termin bekomme. Und dass der wohl recht gut sein soll. Also… morgen spende ich Blut. Mal sehen, was bei der ganzen Geschichte rumkommt… und ob überhaupt.

Aber wenigstens habe ich es dann abgeklärt und es ist dann hoffentlich aus meinem Kopf draußen.