Arztscheisse.

Ich bin schlecht drauf.

Fühle mich etwas leer… und in mir kocht etwas. Vermutlich hat es etwas mit dem Termin bei meinem Orthopäden zu tun, der den Arztbrief las, in dem stand, dass ich depressiv verstimmt sei. Vom letzten Rheumatologen, der die Kapillarmikroskopie gemacht hat.

Dann ging die Leier wieder von vorne los… Depressionen können auch Schmerzen verursachen, machen Sie Sport etc. pp. Das war exakt wieder der Punkt, an dem ich absolut nicht mehr ernst genommen wurde. Ich hatte noch überlegt, ob ich den Arztbrief überhaupt mitnehmen sollte, entschied mich dann dafür, weil da ja auch wichtige Infos drin stehen. Ich dachte mir allerdings schon, dass das dann vermutlich in diese Richtung gehen wird. Eigentlich wollte ich ihm noch von meiner Zerrung erzählen und fragen, ob er da was machen kann. Aber ich hatte dann so die Schnauze voll, dass ich mir dachte “Scheiß drauf.” und nur noch gehen wollte. Jetzt hat er mir Akkupunktur verschrieben. Ich weiß nicht… ich halte inzwischen nicht mehr viel von ihm. Er kommt mir vor wie so ein Quacksalber… sagte mir, es könne kein Rheuma sein, wenn die Gelenke nicht geschwollen sind. Ich habe mich ja auch inzwischen belesen und gerade bei Lupus und Co., also meiner Fragestellung, ist es oft so, dass nichts anschwillt. Also meinte er jedenfalls dann kann es nur Hashimoto sein oder die Psyche. Obwohl ich ihm erklärt hatte, wie das mit Hashimoto bei mir ist und dass da momentan nichts mehr ist.

Vielleicht bilde ich es mir ja doch ein.

Allerdings habe ich zu viele Geschichten von anderen gelesen, bei denen es ähnlich lief. Viele wurden zu Therapeuten oder in Kliniken geschickt, bevor irgendwer dann herausfand, dass es wirklich Rheuma war.

 

EIn bisschen macht es mir eben auch Angst. Diese Unklarheit. Meine niedrigen Komplementfaktoren (C3 & C4) sagen aus, dass da möglicherweise was mit den Nieren nicht stimmt. Dass die angegriffen werden. Das ist der häufigste Grund für diesen Mangel… und autoimmune Erkrankungen der Nieren können zu Nierenversagen führen, wenn man nicht früh genug etwas macht. Solche Geschichten…

Ich wünsche mir, dass es nicht Lupus ist oder eine andere Art von Kollagenose. Das ist nämlich echt besch***… aber ich merke, dass etwas nicht stimmt und will einfach nur einen Namen haben und bestenfalls dann noch eine Möglichkeit, etwas zu tun.

An meinen miesen Tagen bin ich auch dazu bereit Cortison zu nehmen oder sonst was… egal. Da will ich einfach, dass es aufhört. Habe schon überlegt, ob ich selbst eine Basistherapie mit Ibuprofen mache – also einen Spiegel halte – aber ich fürchte mein sowieso empfindlicher Magen macht das nicht allzu lange mit.

Außerdem wird das nicht gegen die Erschöpfung und die Müdigkeitsattacken helfen. Das ist schlimmer als die Schmerzen, weil mich das so ausknockt. Und dieser Nebel im Hirn manchmal… dass ich gar nicht mehr denken kann. Mich manchmal zu schwach fühle, von der Schule noch nach Hause zu kommen. Zu schwach zum Atmen. Zum Reden. Das ist eigentlich das Schlimmste… Und eben der Nebel im Kopf, der manchmal da ist. Vergesse alles, erinnere mich nicht mehr, was ich getan habe oder noch tun muss. Komme nicht mehr auf die einfachsten Dinge, mir fallen Wörter nicht mehr ein… Da fühle ich mich einfach nur noch dumm. Als hätte mir jemand den Zugriff auf mein eigenes Hirn verweigert.

Das sind dann so Momente, in denen ich drei mal hintereinander in den falschen Zug einsteige… Aber im Alltag eher so Sachen wie ständig hin und her laufen und vergessen, was man eigentlich tun wollte. Oder etwas tun und dann nicht mehr wissen, ob man es schon getan hat oder nicht (Tabletten nehmen z.B.)… Das ist aber nur an manchen Tagen so. Manchmal auch keinen ganzen Tag… sondern nur Stunden.

Oft kommt das gemeinsam mit den roten Flecken, manchmal rote Wangen und der Müdigkeit. Jedenfalls bin ich einfach nur genervt, weil ich mich zu den bekackten Terminen hinschleppe und durchquäle und das dann quasi für nichts. Bis jetzt ist wirklich nichts bei rum gekommen. Nur immer mehr Fragezeichen… Auf sich beruhen lassen kann und will ich es aber nicht, weil es mich zu sehr einschränkt, als dass ich einfach drauf scheißen könnte. Nur weiß ich nicht mehr, was ich noch tun soll.

“Machen Sie Sport, dann geht es Ihnen besser!” Habe ich ja vor… allerdings geht das nicht an Tagen, an denen ich total erschöpft und fertig bin. “Nehmen Sie Magnesium!” Ja, DAS wird’s sein! Magnesiummangel. Ich ernähre mich ja so unglaublich ungesund. Das erklärt bestimmt alles.

Vor allem… hatte ich die Beschwerden ja auch schon, als ich noch regelmäßig joggen war. Das habe ich ja deswegen aufgegeben… Aber mir reicht es jetzt. Ich bin nicht gut im Überzeugen und sehe irgendwie auch keinen Sinn darin, Ärzte davon zu überzeugen, mich ernst zu nehmen. Die sind der Dienstleister, der bezahlt wird, nicht ich. Nicht ich bin in der Bringschuld. Aber so komme ich mir vor…

 

“Bitte, bitte lieber Gott in weiß, erhöre mich! Lasse dich für ein paar tausend Taler dazu herab, mich ernst zu nehmen und zu behandeln!”

 

Nein danke. Ich habe sowieso schon mehr als genug zu kämpfen im Leben… dazu habe ich keine Kraft mehr.

 

Mein nächster Schritt, sofern es einen gibt, wird sein, dass ich zu einem Spazialisten gehe. Notfalls auch weit weg. Ein Freund von meinem Vater hat von einem Kollegen an der Uni Tübingen erzählt, Immunologie. Der soll da wohl ganz gut Bescheid wissen.

Möglichkeit zwei wäre mir mal Prednison (Cortikoid) verschreiben zu lassen und zu schauen, ob es was bringt. Wohler wäre mir dabei aber mit einer ärztlichen Begleitung.