Fragezeichen?

Ergotherapieausbildung wird am 1.9. beginnen – auf der Schule, die mir zunächst weniger sympathisch erschien. Es stellte sich heraus, dass sie viel, viel besser ist, also sagte ich noch beim

Vorstellungsgespräch zu.

 

Die letzten zwei Wochen waren merkwürdig… chaotisch… leer und voll zugleich. Irgendwie schwirrt mir der Kopf und ich schaffe es nicht, Ordnung in dieses Wirrwar zu bekommen. Meine Stimmung schwankt und ich weiß irgendwie gar nichts mehr… Fühle mich zerrissen. Es ist so, als würde man versuchen in einem Rauschen eine Stimme zu hören… Nichts ist wirklich fassbar. Hin und her…

 

Ich habe einige Termine und Treffen abgesagt. Wollte nicht mehr. Konnte nicht mehr.

 

In einem Moment fühlte ich mich toll… Selbstwert war ziemlich weit oben. Im nächsten – durch einen kleinen Auslöser oder Gedanken – zack, wieder im Keller. Verpeilt ohne Ende… Vergesslich… Verwirrt. Durchgehend.

 

Versteh’ das mal einer… ich tu es nicht so wirklich. Ist mir alles zu hoch.

 

 

Ich: “Mädel, was tust du da?! Und warum?!”

Ich: “Woher soll ich das wissen…?”

Ich: “Wer ist “ich”…?”

Ich: “Ich.”

 

 

Kontrollverlust?

Seit zwei Wochen bin ich jetzt in der Tagesklinik. Vom stationären Aufenthalt nahtlos gewechselt in ein anderes Haus, die Tagesklinik.

Und ich weiß gerade gar nichts mehr… keine Ahnung was in mir vorgeht. Ob das Gefühle sind oder einfach nur Wahnsinn – Überforderung… keine Ahnung. Mein Körper spielt verrückt. Migräne, Panik, Verzweiflung, mir ist heiß, mir ist kalt, ich fühle mich krank, mein Gesicht glüht… ich hab keine Ahnung, was gerade mit mir passiert.
Mal bin ich vollkommen entspannt und gut drauf, dann zack – nervös oder gefühlstaub oder oder oder… ich blicke gar nicht mehr durch.
Was ist von den Pillen? Was ist körperlich? Was psychisch? Was ist Anspannung und was Angst…?
Die ganze letzte Woche hatte ich solche Kopfschmerzen und Erschöpfung, dass ich _nichts_ mehr machen konnte. Dazwischen diese komischen körperlichen Attacken mit Kopf glühen, Angst,… Schwindel…
Seit dieser Woche habe ich immer wieder nur noch drei Worte im Kopf:
Ich kann nicht mehr!
Aber ohne wirklich ein Gefühl dazu zu haben. Jedenfalls kein passendes. Oder nur manchmal… Ich blicke bei mir nicht mehr durch. Nur noch Chaos… und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Oder kann.
Ich stehe vor mir und sehe nichts… fühle nichts… kann nicht mehr auf alte Erfahrungswerte zurückgreifen. Bin total ratlos. Sehe keine Auslöser… keine Zusammenhänge.
Erzähl das mal jemandem… wie soll man sowas sagen? Wie soll _ich_ sowas sagen – ich, die schon ein Problem damit hat, zu sagen: “Mir geht es schlecht”…? Die, die sich oft schwer tut, überhaupt mit irgendwem zu reden.
Aber nur wenn ich rede und ehrlich bin, kann man mir helfen. Verdammtes Dilemma… das schleppe ich schon seit ich denken kann mit mir rum.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich das hier abschicken soll. Versteht eh kein Mensch. Wenn nicht mal ich es verstehe…
Habe Angst, dass ich irgendwann die Kontrolle verliere… ich glaube, dieser Moment ist nicht mehr weit entfernt…
Ich will nicht mehr krank sein. Ich brauch irgendeine Pille, die das wegmacht… Wie in “Ohne Limit”… die Wunderpille. Meine sind keine Wunderpillen. Dessen bin ich mir jetzt absolut sicher. Ein paar Sachen haben sie verbessert, aber anscheinend reicht es noch nicht ganz. Haha. Weit gefehlt. Schön wär’s…

 

Life.. has betrayed me once again
I accept that some things will never change.
I’ve let your tiny minds magnify my agony
and it’s left me with a chemical dependency for sanity.

Yes, I am falling… how much longer ’till I hit the ground?
I can’t tell you why I’m breaking down.
Do you wonder why I prefer to be alone?
Have I really lost control?

I’m coming to an end,
I’ve realized what I could have been.
I can’t sleep so I take a breath and hide behind my bravest mask,
I admit I’ve lost control
Lost control…

[Anathema – Lost Control]

 

Have I really lost control…?

[Setzt Kontrollverlust nicht voraus, dass man einmal die Kontrolle hatte…?]

 

 

Anderes Thema…
Ich habe vor kurzem einer Freundin erzählt, dass ich keine “Zufälle” mehr hatte. Habe. Das stimmt doch nicht ganz… das klingt jetzt wahrscheinlich wahnsinnig… Aber ich hatte es früher mit einer Freundin über Numerologie. Sie meinte, die Zahl “555” hieße, etwas Neues kommt auf einen zu. Eine große Veränderung. Damals habe ich die 555 auch öfter gesehen…
Aber das ist kein Vergleich zu den letzten Wochen/Monaten. Ich schaue so gut wie nie bewusst auf Autokennzeichen. Interessiert mich nicht. Aber immer wenn ich doch mal hinsehe… oder ich sag mal in 80-90% der Fälle steht da “555”. Und nicht nur bei Autokennzeichen… ich sehe diese Zahl ständig. Als würde jemand die Aufmerksamkeit darauf lenken.
Ich weiß nicht, was es bedeutet. Ob es etwas bedeutet. Ob es nur mein Unterbewusstsein ist… die selektive Wahrnehmung? So oder do ist  es ist seltsam. Zu häufig, als dass es ein Zufall sein kann.
Da ich noch so reflektiert darüber nachdenken kann, kann es auch keine Psychose sein, so gut kenne ich mich inzwischen aus.

Chaos ist in dem Fall euphemisiert.

Heute war ich bei meinem Vater in meinem Elternhaus – mittags war ich mit den Hunden – abends dann hab ich beschlossen, mein Zimmer aufzuräumen, da morgen mögliche Nachmieter das Haus besichtigen wollen – und mein Zimmer gehört nunmal dazu. (;

In dem Zustand, in dem es war bevor ich aufgeräumt habe, hätte ich es aber wirklich niemandem zugemutet! =D Okay… eigentlich ist das nicht einmal lustig. Das war schon wirklich nicht mehr feierlich…

Es lagen endlos viele Flaschen herum – obwohl mein Vater schon mal zwischendurch welche weggebracht  hatte – Postkarten – Kabel – Kassenzettel – Briefe – Kleidungsstücke – Zeitschriften …. der Boden war bedeckt davon. Vor allem die Flaschen wären sicherlich nicht gut angekommen… Pott… Zirndorfer… Becks… Vodka. Hmmm. (;

Also hab’ ich einige Stunden damit zugebracht, das alles wieder halbwegs in Ordnung zu bringen… mit Atemschutzmaske, da ich irgendwie auf Staub oder was auch immer allergisch bin. Immerhin – man kann es wieder halbwegs ertragen. *g*

Trotzdem war es wirklich hart… all die Sachen wiederzusehen… und sich noch einmal bewusst zu werden, was man für eine Scheiße hinterlassen hat und wie… verplant man doch eigentlich ist. Was man alles verbockt hat. Wie scheiße man doch eigentlich ist. Und wie wenig Bezug mein Vater zu all dem hat… er hat das ganze einfach toleriert.

Ich hasse mich für all das. Wie achtlos ich mit allem umgegangen bin… wie bescheiden ich mich verhalten habe… wie egal mir alles war. Das alles zu realisieren, ist schon wirklich heftig. Ich hab die erste(n) Stunde(n) nur mit den Tränen gekämpft, weil es einfach so… schrecklich real wurde. Mir wurde klar, deine Vergangenheit war real – du warst da – all das hat stattgefunden… Hm.

Wie auch immer… das gröbste Chaos ist beseitigt. (:

Immerhin.