Back to school.

Heute war der erste Schultag nach den Weihnachtsferien. Begann damit, dass ich verschlafen habe, weil ich meinen Wecker ausgestellt hatte. Die erste Ferienwoche hatte ich vergessen, ihn auszustellen und wurde jeden Tag um 6 Uhr geweckt (wenn ich nicht sowieso schon wach war). Jetzt habe ich vergessen, ihn wieder einzuschalten. Yay. Aber war nicht schlimm… ich habe so viel Puffer eingebaut, dass ich es trotzdem noch ganz gut geschafft habe.

Der Tag war eher langweilig… vormittags “Technische Medien”, erster Block. *gähn* Nachmittags Psychiatrie. Darauf hatte ich mich eigentlich gefreut… und alle Lehrer und die andere Klasse hatten so davon geschwärmt. Von wegen der Lehrer sei so toll, blah blah. Nix war’s… Er ist Psychiater beim Gericht. Was ja an sich spannend ist… der Unterricht allerdings nicht.Mal abgesehen davon, dass ich das , was er bis jetzt so sagte, alles schon wusste, finde ich ihn absolut… engstirnig? Ich bin mir nicht sicher ob es das so ganz trifft. Ein absoluter Schubladendenker und absolut nicht auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Ziemlich von gestern… Er ist der Meinung, dass das funktionelle Kernspin bzw. MRT noch nicht angewendet wird. LOL.

In der letzten Einheit ging es um Diagnostik, u.a. Blickdiagnostik beim ersten Patientenkontakt. Er meinte, wenn da eine junge Frau erscheint, die äußerlich gepflegt ist, aber schlechte Zähne hat, hat sie bestimmt Bulimie. Wenn da jemand keine angemessene Kleidung hat, hat er auch eine psychische Störung – vielleicht Depression, Schizo oder Messie. Aber irgendwas bestimmt! Ich habe dann eingeworfen, dass es ja auch sein kann, dass jemand einfach mehr Wert auf andere Dinge legt und weniger auf sein Äußeres. Habe ein Beispiel gebracht, von einem Prof meines Vaters, der immer recht legère und in alten Strickpullis und abgewetzten Hosen in den Vorlesungen auftrat. Er meinte dann, dass der wohl auch eine psychische Problematik gehabt haben musste.

Sowas kann ich nicht leiden. Außerdem sagte er, dass bei Selbstverletzungen eine Borderlinestörung vorliegt. Auch das ist nicht richtig… Das kann auch bei PTBS, Depressionen oder Dissoziationen auftreten. Außerdem auch bei Autismus.

Ich finde es nicht gut, den Leuten, die bis jetzt noch keine Ahnung von der Materie haben, solche Klischees einzupflanzen ohne da wirklich zu differenzieren. Klar ist es nur ein “Reinschnuppern”, aber dennoch hat man ja die Möglichkeit, da etwas abzuwägen.

Außerdem sind mir schon einige “Fehler” bei ihm aufgefallen… Mich wundert es einfach, dass er das Fach studiert hat und 30 Jahre in dem Bereich gearbeitet hat und ich, die ich ja nur so nebenbei mich damit beschäftige, in einigen Bereichen mehr Ahnung habe als er… Nun ja. Augen zu und durch. Und öfter mal widersprechen. Dann ist es im Unterricht auch nicht mehr ganz so öde…

 

Ansonsten habe ich herausgefunden, dass sowohl meine Tante, als auch mein Vater (gleiche Seite der Familie) Rheuma haben. Seronegativ. Hauptsächlich betroffen sind wohl Fußgelenke, Kniegelenke, Hüfte und Rücken. Wie bei mir ja auch. Mein Vater hat sich allerdings nie wirklich untersuchen lassen. Er ist ja Arzt. Ärzte gehen nicht gerne zum Arzt. Und nehmen sich selbst oft nicht so ernst, wenn es um Beschwerden geht…

Ein paar Tage hatte ich jetzt wieder, in denen es mir nicht besonders gut ging. Habe mir dann einfach drei Tage hintereinander Ibu reingeschmissen. Die helfen immerhin etwas. Würden nur die Gelenke schmerzen, wäre das nicht so schlimm für mich. Mit Schmerzen kann ich schon umgehen, meine Schmerzgrenze ist ziemlich hoch gesteckt. Aber was mich belastet ist das Krankheitsgefühl, die Müdigkeit, dieses Hitzegefühl, das Herzrasen (vorzugsweise nach dem Essen, aber nicht immer, nur an manchen Tagen), das Engegefühl in der Brust, das mit Schmerzen verbunden ist und mit Unwohlsein. Und dieses komische Gefühl im Kopf, das mich manchmal einfach so überfällt… Denkblockaden, Nebel, Vergesslichkeit, Schusseligkeit etc. Das Gefühl, nicht mehr so ganz Herr bzw. Frau meiner Sinne zu sein.

Und dass ich so verdammt Kälte- und Hitzeempfindlich geworden bin.

Ich stelle mich schon ständig selbst in Frage und überlege, ob ich nicht einfach wirklich zur Mimose geworden bin. Aber in vielen Bereichen bin ich es nicht… und war es auch noch nie. Ich bin früher mit fast 40 Grad Fieber in die Schule, weil ich es wollte. Als meine rechte Hand komplett eingebunden und unbenutzbar war, bin ich ebenfalls in die Schule und habe alles mit links geschrieben. Als ich die Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte, bin ich trotz der Schmerzen noch herumgelaufen. Anscheinend, laut Kardiologen, hatte ich eine Myokarditis, die ich irgendwie nicht bemerkt hatte. Sieht man wohl im EKG… Im Klinikum Nord hatte ich Blaseninfekte, die ich selbst aber nicht einmal bemerkt habe. Das kam nur bei den Untersuchungen raus.  Also eigentlich glaube ich nicht, dass ich so überempfindlich bin. Auch Erkältungen und Grippe waren nie so niederschmetternd für mich. Bis vor zwei Jahren… Damals war es mein Hausarzt, der mich dazu verdonnerte, mich zu schonen und lieber zu Hause zu bleiben. Erst seit zwei Jahren schmettern mich Infekte, wenn sie denn richtig ausbrechen, ziemlich nieder. Wenn ich einen Virus abfange, den irgendwer in meinem Umfeld hat, dann bin ich ungefähr drei mal so lange und drei mal so stark krank, inklusive Gelenk- und Gliederschmerzen. Die sind immer dabei, auch wenn derjenige sowas nicht hat(te). Ich weiß nicht, woher das kommt.

Jetzt war ich immerhin schon seit einem Jahr nicht mehr wirklich krank – im Sinne von Erkältung o.ä. Wenn dann mal kurz ein Anflug davon, aber dann war es gleich wieder weg. In meiner Klasse waren alle schon mehrmals krank – bis auf K., die nur einmal. Ich gar nicht. Was mich natürlich freut. Aber auch ein wenig wundert.

Was mich auch wundert, ist, dass Ibuprofen gegen das Engegefühl und das Herzrasen hilft. Und ich bessere Laune habe und klarer im Kopf bin.

 

Morgen bekommen wir die Anatomie Klausur zurück… ich fürchte, das wird eine Katastrophe werden… aber immerhin wird diese mich nicht überraschen.

Und dann ist auch schon wieder Wochenende. Zeit wird’s!

 

Und bevor ich es vergesse:

Ich wünsche euch allen ein gesundes neues Jahr voller schöner Momente und Begegnungen! (=

 

Kontrollverlust?

Seit zwei Wochen bin ich jetzt in der Tagesklinik. Vom stationären Aufenthalt nahtlos gewechselt in ein anderes Haus, die Tagesklinik.

Und ich weiß gerade gar nichts mehr… keine Ahnung was in mir vorgeht. Ob das Gefühle sind oder einfach nur Wahnsinn – Überforderung… keine Ahnung. Mein Körper spielt verrückt. Migräne, Panik, Verzweiflung, mir ist heiß, mir ist kalt, ich fühle mich krank, mein Gesicht glüht… ich hab keine Ahnung, was gerade mit mir passiert.
Mal bin ich vollkommen entspannt und gut drauf, dann zack – nervös oder gefühlstaub oder oder oder… ich blicke gar nicht mehr durch.
Was ist von den Pillen? Was ist körperlich? Was psychisch? Was ist Anspannung und was Angst…?
Die ganze letzte Woche hatte ich solche Kopfschmerzen und Erschöpfung, dass ich _nichts_ mehr machen konnte. Dazwischen diese komischen körperlichen Attacken mit Kopf glühen, Angst,… Schwindel…
Seit dieser Woche habe ich immer wieder nur noch drei Worte im Kopf:
Ich kann nicht mehr!
Aber ohne wirklich ein Gefühl dazu zu haben. Jedenfalls kein passendes. Oder nur manchmal… Ich blicke bei mir nicht mehr durch. Nur noch Chaos… und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Oder kann.
Ich stehe vor mir und sehe nichts… fühle nichts… kann nicht mehr auf alte Erfahrungswerte zurückgreifen. Bin total ratlos. Sehe keine Auslöser… keine Zusammenhänge.
Erzähl das mal jemandem… wie soll man sowas sagen? Wie soll _ich_ sowas sagen – ich, die schon ein Problem damit hat, zu sagen: “Mir geht es schlecht”…? Die, die sich oft schwer tut, überhaupt mit irgendwem zu reden.
Aber nur wenn ich rede und ehrlich bin, kann man mir helfen. Verdammtes Dilemma… das schleppe ich schon seit ich denken kann mit mir rum.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich das hier abschicken soll. Versteht eh kein Mensch. Wenn nicht mal ich es verstehe…
Habe Angst, dass ich irgendwann die Kontrolle verliere… ich glaube, dieser Moment ist nicht mehr weit entfernt…
Ich will nicht mehr krank sein. Ich brauch irgendeine Pille, die das wegmacht… Wie in “Ohne Limit”… die Wunderpille. Meine sind keine Wunderpillen. Dessen bin ich mir jetzt absolut sicher. Ein paar Sachen haben sie verbessert, aber anscheinend reicht es noch nicht ganz. Haha. Weit gefehlt. Schön wär’s…

 

Life.. has betrayed me once again
I accept that some things will never change.
I’ve let your tiny minds magnify my agony
and it’s left me with a chemical dependency for sanity.

Yes, I am falling… how much longer ’till I hit the ground?
I can’t tell you why I’m breaking down.
Do you wonder why I prefer to be alone?
Have I really lost control?

I’m coming to an end,
I’ve realized what I could have been.
I can’t sleep so I take a breath and hide behind my bravest mask,
I admit I’ve lost control
Lost control…

[Anathema – Lost Control]

 

Have I really lost control…?

[Setzt Kontrollverlust nicht voraus, dass man einmal die Kontrolle hatte…?]

 

 

Anderes Thema…
Ich habe vor kurzem einer Freundin erzählt, dass ich keine “Zufälle” mehr hatte. Habe. Das stimmt doch nicht ganz… das klingt jetzt wahrscheinlich wahnsinnig… Aber ich hatte es früher mit einer Freundin über Numerologie. Sie meinte, die Zahl “555” hieße, etwas Neues kommt auf einen zu. Eine große Veränderung. Damals habe ich die 555 auch öfter gesehen…
Aber das ist kein Vergleich zu den letzten Wochen/Monaten. Ich schaue so gut wie nie bewusst auf Autokennzeichen. Interessiert mich nicht. Aber immer wenn ich doch mal hinsehe… oder ich sag mal in 80-90% der Fälle steht da “555”. Und nicht nur bei Autokennzeichen… ich sehe diese Zahl ständig. Als würde jemand die Aufmerksamkeit darauf lenken.
Ich weiß nicht, was es bedeutet. Ob es etwas bedeutet. Ob es nur mein Unterbewusstsein ist… die selektive Wahrnehmung? So oder do ist  es ist seltsam. Zu häufig, als dass es ein Zufall sein kann.
Da ich noch so reflektiert darüber nachdenken kann, kann es auch keine Psychose sein, so gut kenne ich mich inzwischen aus.

Update aus dem Irrenhaus: Woche 2.

Es ist inzwischen ein bisschen besser geworden glaube ich…
Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll…

Die Woche war schön und schrecklich zugleich. Ich habe einen kennengelernt, mit dem ich mich super verstanden habe. Wir haben sehr viel geredet und ich glaube er war einer von wenigen, die 1. intelligent sind und 2. wirklich Therapie machen wollen und auch selbstständig an sich arbeiten. Mal davon abgesehen sind wir einfach auf einer Wellenlänge… haben ähnliche Probleme und ähnliche Ansichten. =)
Leider ist er am Donnerstag gegangen. Gegangen worden. Gesund war er noch lange nicht…

Das war ein Grund, warum dieser Tag bescheiden war und damit geendet hat, dass ich den ganzen Abend nur geheult habe.
Die zwei Tage vorher waren ok, da war meine Stimmung mal wieder etwas besser. Aber seit Donnerstag war sie einfach nur noch mies. Einschließlich heute. Komme nicht aus dem Bett, bin antriebslos und was noch dazu kommt ist: Schwindel, Herzstolpern, Kreislaufprobleme, Benommenheit und Blutdruckschwankungen. Von dem neuen Medikament. Als ich gestern fragte, wie lange diese Nebenwirkungen bleiben, hieß es: “Mit 2-3 Wochen müssen Sie schon noch rechnen.” Na dann. Super Sache.

Meine Zimmernachbarin hat nach meiner Einschätzung Borderline + Münchhausensyndrom. Vielleicht auch ohne BL… aber ich glaube doch eher mit. Sie meinte, sie sei manisch-depressiv. Wer weiß… Letzten Sonntag kam ich zurück in die Klinik und da hatte sie “versucht” sich umzubringen. Im Laufe der Woche habe ich die ganze Geschichte mitbekommen: Sie war in der Küche, neben ihr stand noch wer, sie waren gerade dabei, die Spülmaschine auszuräumen. Dann hat sie sich ein Messer (die sind verdammt stumpf!) genommen, es sich in den Hals stecken wollen und dann quer (!) am Handgelenk langgezogen. War nur ein Pflaster drauf… also vermute ich, dass da nicht mehr als ein Kratzer da war. Die Geschichte musste sie mir natürlich immer wieder erzählen. Naja… eigentlich nicht die ganze Geschichte. Eher so ein: “Oh mein Gott, ich habe versucht mich umzubringen! Wie furchtbar!” (“Furchtbar” ist ihr Lieblingswort.)
Lächerlich… diese Person.

Nun ja. Bin gespannt, was die nächste Woche bringt. Habe irgendwie kein besonders gutes Gefühl. Diese Langeweile und das Chaos dort gehen mir echt auf die Nerven… alles mögliche fällt aus, die Visite steht nach wie vor unangekündigt um halb 8 am Samstag vor meinem Bett und reißt mich aus tiefstem Schlaf… Ätzend. Daraufhin war ich so genervt, dass ich bis 12 Uhr weitergeschlafen habe. Denen habe ich es gezeigt! xD

Irgendwie ist es deprimierend in solch einer Einrichtung zu sein. Zeit abzusitzen.

 

Mindfuck.

Tja, was soll ich sagen… mein Gefühl hat sich bestätigt?
Ich bin seit Mittwoch in der Klinik. Psychiatrie, Depressionsstation. Den ersten Tag habe ich zum Großteil mit einer Freundin verbracht, die mich begleitete und dann dort mit mir noch wartete bzw. die erste Hälfte des Tages verbrachte. Das hat mir wirklich geholfen… und die 0,5 mg Tavor natürlich auch. (;
Der erste Tag war zwar aufregend und die vielen neuen Leute haben mich schon etwas überfordert, dennoch war das Ganze auf Tavor mit einer gewissen Gelassenheit und relativ stabiler Stimmung erträglich. Begeistert war ich natürlich nicht, dass dort so viele ältere Herrschaften sind. Es gibt außer mir noch einen, der auch 25 Jahre alt ist, alle anderen sind älter. Ich glaube 3 Leute haben noch eine 3 vorne stehen, ein paar mit 4, alle anderen sind 50+. Das hat mich zunächst erstmal etwas demotiviert muss ich sagen. Wenn dort lauter… darf man sowas sagen? …grenzdebile Menschen herumlaufen und man sich selbst somit irgendwie vorkommt, wie… naja, lassen wir das. Ich will nicht gemein sein. Die können ja auch nichts dafür. Dennoch wundert es mich etwas, da es ja auch noch sowas wie Geriatrie gibt…
Es gibt natürlich mal wieder ein bekanntes Gesicht dort: Aufenthalt 2010, andere Station: Meine Bettnachbarin aus dem damaligen 3-Bett-Zimmer, die den ganzen Tag nur meckerte und wegen der ich ab 20 oder 21 Uhr das Zimmer verlassen musste um in der Küche zu lesen, weil sie mein Nachtlicht beim Schlafen störte.
Aber: Das ist gar nichts gegen meine aktuelle Zimmernachbarin! L., schätzungsweise Ende vierzig. Alle Mitpatienten dort haben mich bemitleidet, dass ich mit ihr auf einem Zimmer bin. Anfangs verstand ich es nicht so ganz, aber das Verständnis kam dann doch recht schnell. Diese Frau ist ein manipulatives, forderndes Etwas, verlogen und einfach nur dumm. Sie versucht alles und jeden nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen und zu manipulieren. Beispielsweise hat sie wohl ihren halben Schrank voll mit gebunkerten Kippen, schnorrt aber trotzdem auf dem Raucherbalkon. Die bis jetzt beste Aktion fand ich allerdings, als ich ins Zimmer kam und sie fern sah. Als ich das Zimmer betrat, fing sie an sich über das Programm zu beschweren und faselte irgendetwas von einem Film im Ersten, den sie sehen möchte. Sie bat mich, für sie umzuschalten (der Fernseher ist direkt über dem Bett, sie lag darauf und hätte auch selbst an die Knöpfe kommen können). Aber gut… ich habe für sie umgeschalten. Dann ging es weiter… “Da läuft ja gar nicht der Film! Was läuft denn da für ein Schrott? Das interessiert mich gar nicht. Ich weiß ja gar nicht, was heute so dran kommt…” (Man muss sich immer einen weinerlichen, nörgelnden Ton dazu vorstellen…) Ich: “Weiß ich auch nicht, ich hab’ kein Fernsehprogramm.” Sie: “Da auf dem Tisch liegt eins! Kannst du mir das mal geben?” Ich gebe es ihr zögernd. Sie: “Das kann ich nicht lesen! Ist viel zu klein gedruckt!” Daraufhin reichte es mir und ich habe glaube ich einfach gar nichts mehr gesagt. Wenn ich mich morgens duschen möchte, huscht sie immer nochmal schnell ins Bad, weil sie angeblich auf die Toilette muss – wo sie i.d.R. eine halbe Stunde vorher schon war – und da die Zimmer recht hellhörig sind, ist mir sehr wohl aufgefallen, dass sie dort nur wartet und irgendwann die Spülung betätigt. Lauter solche Spielchen…
Gestern hat eine der Mitpatienten eine tolle Aktion gebracht: Sie hat L. einen knallroten Lolli in Schnullerform geschenkt. =D Und L., eine übergewichtige, etwas ungepflegte Hausfrau in den späten mittleren Jahren, saß Schnuller-nuckelnd auf dem Raucherbalkon und jeder, der dazu kam, grinste nur noch vor sich hin. Sie hat es überhaupt nicht gepeilt…
Jedenfalls halte ich mich wegen ihr also eigentlich gar nicht auf meinem Zimmer auf und gehe erst ins Bett, wenn sie schon schläft (und schnarcht).
So viel erstmal dazu.
Das allein wäre ja noch kein Weltuntergang. Ich kann wahrscheinlich diese Woche zu einer lieben ins Zimmer ziehen, deren Bettnachbarin geht diese Woche.
Aaaaber… die Ärzte und die Therapie dort sind größtenteils für den A***. Man sitzt eigentlich nur Zeit ab… Rauchen, rauchen und nochmal rauchen.
Frühstück, Morgenrunde (Organisatorisches und Terminansage), dann manchmal Ergotherapie. Ergo: Basteln, also keine wirkliche Therapie, sondern nur Beschäftigung. Die Ergo ist allerdings diese Woche ausgefallen, daher gab es “offene Ergo”. Was absoluter Schwachsinn ist, da der Ergoraum immer offen ist und dort auch so nie ein Betreuer da ist. Also im Klartext: Keine Therapie.
Was ich auch super fand: Die Ärzte haben – ohne eine klare Absprache mit mir (!) – Lyrica ganz abgesetzt (25 morgens) und mir gleich am ersten Tag/Abend ein neues Antidepressivum gegeben. Ohne mir vorher zu sagen, was genau. Dazu muss ich erklären, wie die Medikamentenverteilung stattfindet: Um ca. 22 Uhr abends fahren zwei Pfleger den Wagen mit Tablettenschalen durch die Gegend und gehen zu den Patienten. Die müssen dann mit einem Glas Wasser bereit stehen und vor deren Augen die Pillen schlucken. Also stand ich da… vollkommen überrumpelt, bekam die Pille in die Hand gedrückt. Dachte mir: Kenn ich nicht! Was ist das?! Warum…? Und fragte daraufhin die Schwester. Diese dann nur recht kurz angebunden und genervt: “Ihr neues Antidepressivum! Ich: “Was genau ist das und darf ich mal die Packungsbeilage sehen?” Sie (rollt mit den Augen): “Ich weiß jetzt nicht auswendig was das ist. Wenn sie unbedingt möchten… dann nehmen sie doch jetzt die Tablette und kommen sie später, wenn wir hier fertig sind, nochmal ins Stationszimmer, dann kann ich ihnen die Packungsbeilage zeigen.”
Genau… erstmal Mund halte und Pille schlucken, dann sehen wir weiter. Das fand ich schonmal super… vor allem, weil mich niemand informiert hatte, was ich bekomme, dass ich es sofort kriege und so weiter… Und wisst ihr, was das Traurige ist? Die Leute dort haben so gut wie alle null Plan, was sie sich da überhaupt reinschmeißen… habe einige gefragt, und so gut wie niemand konnte mir die Namen oder Wirkung ihrer Medikamente nennen. Schafherde… denen könnte man somit alles überstülpen, ohne Widerworte oder Beschwerden.
Bei mir war es so, dass das neue Medi auch gleich erhöht wurde. Nach einem Tag. Wie es heißt, weiß ich zwar (Amitryptilin, trizyklisches AD), aber nicht welche Dosis bzw. Marke. Ich habe dann heute selbst im Internet recherchieren müssen, welche Tabletten ich da genau bekomme (Form und Farbe) und wie viel das jeweils war. Tag 1: 25mg. Tag 2&3: 50mg. Tag 4+5 (Wochenende): 75mg. Laut meiner Ärztin sollte man bei Psychopharmaka immer mindesten drei Tage vor der nächsten Erhöhung warten und schauen, wie der Patient es verträgt. Ich hatte zwei mal Visite (Do. + Fr.) und der Oberarsch hat mich weder informiert, was genau ich da bekomme, welche Nebenwirkungen zu erwarten sind oder dass es erhöht wird. Nächstes No-Go: Erhöhen übers Wochenende. Ich habe erst zu Hause festgestellt, dass die Tabletten ja jetzt eine ganz andere Farbe haben und habe daraufhin recherchiert, dass sie erhöht wurden. Sowas sollte man nicht unbedingt am Wochenende machen… jedenfalls kenne ich das so von der H2 und auch von einer anderen Station des Klinikums. Wenn man schon stationär ist, sollte sowas im stationären Rahmen erfolgen. Und nur unter Absprache mit dem Patienten (so war es auf die H2 auch – da wurde alles abgesprochen und nichts hinter dem Rücken des Patienten verändert).
Ich fühle mich dort nicht wie ein (vollwertiger) Mensch, sondern wie ein … ich sag es lieber nicht… das für dumm verkauft wird und behandelt wird wie ein Stück Vieh. Absolut nicht erstgenommen oder auch nur annäherungsweise wertgeschätzt. Vielleicht ist es ja mein Pech, dass ich mich mit der Materie so gut auskenne… Aber mal ehrlich… ich finde das geht so einfach nicht.
Dass mir die anderen Patienten auf die Frage, was sie denn so nehmen, nahezu alle mit einer visuellen Beschreibung ihrer Pillen antworteten (“Na – so ovale, rosane Teile… kennste die?” “Die sind so gelb auf der einen Hälfte, und die andere so durchsichtig mit Kügeln drin.” […]) und mir kaum jemand Namen oder auch nur annähernd Wirkung der Pillen beschreiben konnte, finde ich bedenklich. Anscheinend hat sie kein Arzt aufgeklärt, was sie da überhaupt einschmeißen.
Und nun der nächste Punkt, der diese These des Nicht-als-Mensch-wertgeschätzt-werdens stützt: Die Pfleger und Ärzte klopfen i.d.R. nicht einmal, bevor sie das Zimmer betreten. Die stehen gerne einfach mal so im Raum. Das gab es auf der H2 nie! Zimmer war privat und heilig. Selbst Pfleger und Ärzte haben so lange geklopft, bis man sie hereinbat.
Bei mir stand am Donnerstag morgen um 7 Uhr (!) die Visite im Zimmer (ich wusste nicht, wann die ist, da ich Privatpatient bin und auf dem Programm nur die Uhrzeit für die Kassenpat. steht… und ging davon aus, dass meine auch so um die Zeit sein würde – +/- 9:30 Uhr). Ich bin also gerade beim Schminken und sitze auf meinem Bett, noch vollkommen schlaftrunken und nicht ganz da (aber immerhin schon geduscht…)… da kommt der OA reingeschneit wie ein Wirbelwind, nimmt sich einen Stuhl, setzt sich vor mich hin und rattert sein Blah Blah herunter. Und immer, wenn er etwas fragte, und ich antwortete, hörte er nicht wirklich zu, sondern redete dann an mir vorbei. Der genaue Wortlaut würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Fazit: Ich war so wütend – traurig – enttäuscht, dass ich, als er schon fast am Gehen war, nur noch mit den Tränen kämpfte und dann anfing zu Heulen und die nächste halbe Stunde heulend auf meinem Bett verbrachte (und mich dann wieder neu schminken musste). Was wäre gewesen, wenn ich unter der Dusche gewesen wäre…? Der kommt nämlich von anderen Stationen und hat wenig Zeit… der war auch höchstens 3-5 Minuten bei mir. Oder wenn ich nackt gewesen wäre!? Oder noch geschlafen hätte?! Das geht doch so nicht…!
Wenn ich da morgen wieder zurückgehe (habe eine Übernachtung zu Hause, daher bin ich auch am PC), dann ziehe ich andere Seiten auf. Ich lasse mir das nicht mehr gefallen. Und wenn die mir nochmal so blöd kommen, dann bin ich da raus.
Die Mitpatienten sind inzwischen übrigens nicht mehr so schlimm. Sind sehr liebe Menschen dabei. Allerdings kaum welche, mit denen ich mich wirklich unterhalten kann, weil ich immer wieder an die Grenzen des Verständnisses stoße (sei es Sprache oder Intellekt) – bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Das soll jetzt wirklich nicht böse gemeint sein… und sowas sage ich wirklich nur, wenn ich es wirklich so meine. Ich muss mir immer überlegen, wie ich etwas sage/erkläre, damit es die/derjenige dann auch verstehen kann… Aber die Hauptsache ist, dass sie nett sind. Sind zum Großteil wirklich sehr herzliche, hilfsbereite Menschen. Und einige Pfleger ebenfalls.
Einen Gesprächstermin mit einem Psychologen hatte ich dort noch nicht und weiß noch nicht einmal, wer da überhaupt für mich zuständig ist (es gibt drei… alle sehr jung).
Essen tue ich momentan nicht mit den anderen. Ich stelle mein Tablett meistens raus und warte, bis die (meisten) Leute fertig sind. Weil ich aktuell weder ein Antidepressivum, noch Lyrica (gegen Angst) habe, sind diese dementsprechend wieder stärker geworden. Aber selbst dafür hatten bis jetzt weder OA noch Pflege Verständnis. Donnerstag war ich kurz vor’m Ausrasten/Durchdrehen nach einer Gruppe dort und bin daraufhin rausgegangen und mich zu beruhigen und anschließend zu meiner Ergogruppe ein Stockwerk tiefer gegangen. Illegalerweise, da ich ja eigentlich stationär bin und somit dort nicht hin dürfte. Aber die Leiterin dort sieht das nicht so eng. Das hat mir den Tag wieder ein wenig gerettet… ansonsten wäre ich entweder abgehauen, ausgerastet oder hätte sonst irgendeine Dummheit begangen. Nach der Gruppe war ich wirklich fertig mit der Welt und habe zusätzlich wieder meinen Paranoiatrip geschoben…
Durch meine Unterhaltungen dort mit den Mitpatienten musste ich dann auch feststellen, dass den meisten die “Therapie” dort nichts gebracht hat. Wenn, dann nur die Medikamente. Und vor allem denen, die nicht nur Depressionen, sondern noch andere Diagnosen haben, hat es dort gar nichts gebracht. Einer haben sie gesagt (sie hat PTBS), sie können mit ihr keine richtige Traumatherapie machen, weil ihnen das zu “heiß” ist und sie es nicht noch schlimmer machen wollen. Stattdessen haben sie ihr mehr Medis gegen die Alpträume gegeben. Und trotzdem soll sie jetzt noch über einen Monat bleiben (sie ist glaube ich schon mindestens einen da)… Sie haben ihr wohl gesagt, dass sie ihr nicht wirklich helfen können. Tja… aber warum soll sie dann noch so lange dort sein?! Verstehe ich nicht…
Inzwischen habe ich schon einigen von den Verzweifelten die H2 empfohlen.
Die machen dort im Klinikum echt Geld mit der Not anderer.. Menschen, die zu verzweifelt und krank sind, um sich zu wehren oder eben schlicht und einfach keine Alternative haben/sehen, sitzen dort und lassen alles über sich ergehen, ohne irgendwas zu hinterfragen/hinterfragen zu können…
Ich dachte echt nicht, dass es so mies um unser Gesundheitswesen bestellt ist. :/

Klapp(s)e – die Zweite!

Heute nur ein ganz kurzer Post – damit meine Leser Bescheid wissen: Ab morgen geht’s los mit Therapie Nr. 2 in diesem Jahr. Mein zweiter stationärer Aufenthalt. Das heißt, hier wird es wahrscheinlich etwas ruhiger werden – je nach Empfang am Handy und wie oft/lange ich “nach Hause” darf.

Ich wünsch’ euch was! Bis bald.

Charakterstudien #2.

Von den meisten habe ich den Namen vergessen… interessant waren noch:

Frau X: Ca. 50 Jahre alt. Schizophren. Ungepflegt. Übergewichtig. Fettige Haare. Unpassende, ungepflegte Kleidung.  Redet fast ständig mit sich selbst, oftmals religiöse Dinge. Wirkt getrieben, sieht manchmal wild um sich. Konzentrationsschwierigkeiten. Beim Mittagessen sollte man sich nicht neben sie setzen, wenn man den Appettit behalten möchte: Sie “frisst” regelrecht… laut, ohne Benehmen, viel zu viel. Sie machte sehr vielen Angst, seit sie da war, fingen alle an die Balkontüren von innen zu verriegeln.

Herr Y.: Ca. 60 Jahre alt. Weiße Haare, Bart. Leicht übergewichtig. Nicht ungepflegt. Normale Kleidung (Jeans, Jacke, Hemd,…) Kein Patient mehr, war aber dennoch regelmäßig auf Station (es war ja eine offene Station, d.h. man kann niemandem verbieten, vorbeizuschauen.). Sehr wahrscheinlich Kleptomane. Stahl immer wieder Lebensmittel aus dem Kühlschrank/Teeregal, wenn niemand zusah. Narzisst. Redete immer sehr laut mit den Pflegern, drängt ihnen Geschenke und Zeitungsartikel auf. Wenn man mit ihm redete hörte er nicht zu, sondern wollte nur sich selbst reden hören und sich wichtig machen.

Herr V.: 23 Jahre alt. Depressiv. Starker oberbayrischer Dialekt. Schüchtern. Lange Haare. Lässige, normale Kleidung.  Sah viel älter aus, als er ist.  Sehr zurückhaltend, hat kaum Kontakt zu irgendwem aufgebaut, sich nur zurückgezogen und die ganze Zeit MP3-Player gehört – auch beim Essen. War der einzige, der normale Sachen im Fernsehzimmer sehen wollte (Simpsons,…). Irgendwann zusammenbruch wegen Niereninsuffizienz und darauffolgende Verlegung.

Herr Z.: ca. 25 Jahre alt. Türkischer (oder albanischer?) Abstammung. Groß und muskulös. Schwarze Locken. Südländischen Teint. Sportlicher Kleidungsstil. War in einem Zimmer mit Herrn V. . Machogehabe. Fühlte sich besser, als die anderen und zeigte dies auch. Hielt sich nie an Abmachungen und schlief meistens bis mittags und verpasste alle Vormittagsgruppen. Familie war oft da; Großfamilie. Belästigten Patienten, stahlen Kaffee, blockierten Räume/Balkon. Faselte zu mir immer irgendwas von dem Grafen von Unheilig.

Herr S.: Ca. 40 Jahre alt. Türkischer Abstammung, dementsprechender Dialekt. Klein. Ganz kurze Haare. Muskulös. Sportlicher Kleidungsstil. War sehr lange da, von meiner Ankunft bis zu meiner Entlassung. Schizophren und diverse Angstzustände, die damit zu tun haben. Angst vor den Stimmen, Angst alleine zu sein. Kaufsucht. Starker Raucher. Nett und zuvorkommend. Schüchtern und laut. Redete immer wieder dasselbe. Betonte ständig, wie verrückt und abnormal “wir” doch alle sind, grenzte sich sehr stark von “denen draußen” ab. Soziale Ängste.

Frau B.: Ca. 65 Jahre alt. Graue Locken. Schlank. Immernoch geistig sehr fit. War schon mehrmals im Klinikum, jedes mal wegen Depressionen, die sie seit ihrer frühen Adoleszenz hat. Geht sehr offen mit der Krankheit um. Sehr hilfbereit und fürsorglich. Der Typ Mensch, der gerne mal ausgenutzt wird. Hat sich sehr um Mitpatienten gekümmert, vor allem um Mika. Schien nicht zu durchschauen, wer es gut mit ihr meint und wer sie ausnutzt.  Hat zwei Töchter, eine davon ist Lehrerin.

Lauschangriff.

Teil 1:
Gespräch Schwester – Vater. 3:13 min. Am besten Ton ganz laut stellen, dann versteht man fast alles. Ohne Kommentar – jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Ich will nur beweisen, dass ich nicht übertreibe, mit meinen Schilderungen wie es hier manchmal abgeht…

http://hotfile.com/dl/76638031/ec463e2/101710-051443.WAV.html

In geschriebenen Wörtern (Die Tonquali ist wirklich mies, das geb ich ja zu…:P) :
A: “…weil es mir echt scheiße geht. Mehr verlang’ ich ja auch nicht.”
P: “Wenn der Therapeut sagt, eine Trennung ist gesund für dich, …”
A: “…nee ok. Ja aber wenn dann müssen wir das absprechen und wenn der sagt es ist notwendig das zu machen – dann von mir aus…”
P: “Ja. Dann müssen wir uns mit dem eben unterhalten.”
A: “Ja aber wenn, dann red’ ich da von einer Woche oder so. Ich hab’ halt das Gefühl du willst gar nicht herkommen…”
P: “Was stellst du dir denn vor?! Ich hab’ doch gesagt, dass ich gleich das erste Wochenende…”
A: “…ja aber du warst ja die ganze Zeit unten!”
P: “Ja aber du sitzt doch da und hältst dir den Bauch! Wir haben uns heute unterhalten, über 2 Stunden… Was willst du denn mehr?! Eine non-stop Unterhaltung?!”
A: “Ich mag nicht den ganzen Tag hier alleine oben sitzen wenn mir total schlecht ist…!”
P: “…ja soll ich die ganze Zeit mit oben hocken? Dann komm doch du runter! “
A: “Du könntest wenigstens mal hochschauen und fragen:  ‘Ja du hattest vorhin so Bauchschmerzen, wie geht’s dir?’. Das macht ein normaler Vater eigentlich.”
P: “Du hast immer Bauchschmerzen. “
A: “Und ich fahr auch immer in 2 Tagen nach Mergentheim [die Klinik, in die sie am Di. geht] deswegen braucht man auch [irgendwas mit Scheiße], weil ich das ja immer so mach. Ich hätte halt ein bisschen mehr Interesse irgendwie erwartet, wenn ich jetzt nach 2 Tagen wegfahr. Dass du sagst ‘Hey, dein letztes Wochenende, kannst doch mal mit runter kommen, wie geht’s dir überhaupt? Geht’s deinem Bauch? Geht’s dir ein bisschen besser? Oder was weiß ich was, irgendwie ein bisschen Anteilnahme, und nicht sagen “ja jetzt sitzt die dumme da oben und wir haben hier Spaß…'”
P: “Na das sag ich überhaupt nicht.”
A. “Ja so ist es doch.”
P: “Nein so ist es auch nicht.”
A: “Ja ich kenn dich doch, du sagst doch ich bin dir scheißegal. Und deswegen…”
P: “Na so langsam wirds so, wenn du dich so aufführst! Wenn du mir so wehtust und mich verletzt. Ich mag nicht mehr! Und ich mein das ernst: Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, dann kommst du in die Psychiatrie.”
A: “Weißt du was? Dann schwör ich dir werd ich mit dem Messer auf dich losgehen. Das mein ich echt, dann werd ich dir was antun.”
P: “Ja, dann wirst du erst recht nie mehr da rauskommen.” (o.ä.)
A: “Die in Mergentheim haben [damals] gemeint, als ich erzählt hab, dass ich weil ich nicht in die Schule gehen konnte  in die Psychiatrie für 3 Monate gekommen bin, hat die eine angefangen zu heulen und gesagt ‘Was geht mit deinen scheiß Eltern?'”
P: “Es ging ja nicht anders… Du hast die Schule verweigert, hast dich versteckt, bist in irgendwelche Kisten reingesprungen, was hätten wir denn machen sollen? “
A: “Du hättest ja mal schauen können, wieso es mir so schlecht geht. Ihr hättet euch als Eltern mal kümmern sollen, warum es mir so schlecht geht.”
P: “Ja darum haben wir uns ja gekümmert…”
A: “Nee.”
P: “Deswegen bist du ja da hingekommen.”
A: “Weils mir da so gut ging, unter den ganzen Verrückten die da völlig… weißt du, was ich da erlebt hab? Weißt du des? Des weißt du nicht. Und ich werde das nie wieder mitmachen und wenn ich da wieder hin muss dann bring ich entweder dich oder mich um. Aber ich werde in so eine Einrichtung nie wieder in meinem ganzen Leben gehen.”
P: “Annika das wird so sein. Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, […] du führst dich auf!”
A: “Ja weil du ständig wegrennst und nicht für mich da bist…”
P: “Du sagst immer scheiß Familie, du beschimpfst alle als Arschlöcher! Ja… was sollen wir denn da machen.”
[…]
P: “Du kannst jetzt anfangen dein Zeug zu packen und wenn du angefangen hast, können wir uns nochmal unterhalten ansonsten kannst du mir mal den Buckel runterrutschen!”