Mein Urlaub in Schlummerland.

Was ein Tag!

Ich war nur müde. Aufgestanden – müde. Kein Kaffee hat geholfen, gar nichts. Ich habe heute alles absagen müssen, es ging gar nichts mehr. Jetzt gegen Abend ist es minimal besser geworden…

 

Ich frage mich, ob das nun die Depression ist oder vielleicht doch eher die Schilddrüse bzw. der Körper allgemein?

 

Seit Venlafaxin merke ich nicht mehr so, was mich tagsüber belastet. Es berührt mich nicht mehr so wirklich. Manchmal merke ich es körperlich… Manchmal aber auch nicht. Nachts allerdings scheine ich das dann alles zu verarbeiten. Ich träume intensiv…hauptsächlich von den Themen, die mich am Tag beschäftigt haben. Viele Alpträume… heute Nacht bin ich mal wieder davon aufgewacht. Wie eigentlich jede Nacht… und habe aus Frust eine Packung Schokoriegel gefuttert – was wahrscheinlich auch nicht so förderlich ist für einen erholsamen Schlaf…

 

Ich hatte gestern mit meinem Soz. Päd. über meine Schwester geredet – die dann auch Teil meiner Träume wurde. Sie wohnt jetzt wieder bei meinem Vater… Dann kommt noch dazu, dass ich mich gestern geärgert habe, dass der Arzt so desinteressiert war und mich wahrscheinlich mal wieder auf die psychischen Probleme reduziert hat und mich daher von Anfang an nicht ernst genommen hat. Und, dass dabei nichts herauskam. Außerdem habe ich momentan zwischenmenschliche Probleme mit einer Person, die ich nicht loswerden kann. Ich wollte das gestern unter vier Augen klären – aber es hat nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt hatte.

Dazu kam dann heute noch, dass mir heute morgen mal wieder einige blaue Flecken am Bein auffielen, die da gestern definitiv noch nicht waren und die auch definitiv nicht davon kommen, dass ich mich irgendwie gestoßen habe. Habe ich nicht. Ok, am Knie… dann ist einer von ca. sieben erklärt. Außerdem hatte ich Schmerzen in der Wade, fühlte mich schwach, kränklich und mein Herz schlug seeeehr langsam (zumindest für meine Verhältnisse). Aber hey, ich bin kerngesund laut Onkel Doc! Ich bleib dabei… Auf meinem Grabstein wird stehen: “Ich hab’ doch gesagt, mir geht es nicht gut!” -.-*

 

Sind das alles Gründe, depressiv zu sein? Weiß ja nicht…

 

Ich bin ja gespannt, ob mein Körper die Ausbildung durchsteht… heute war ich absolut nicht aufnahmefähig.

Ab morgen werde ich versuchen die ganzen Tipps, die ich im Forum bekommen habe, umzusetzen. Vielleicht bringt es ja wirklich was… Hope dies last!

 

 

 

Zwischenbericht #2

Mir geht es wieder besser… also: schlecht, gut, schlecht… Es wechselt. Momentan bin ich aber ganz zufrieden. Die miese Phase vom letzten Eintrag ist wieder passé.

Nun denn… auf ein Neues. Gute Stimmung muss ausgenutzt werden. (;

Mein neuer Psychiater hat mir im Februar Venlafaxin (SSNRI) verschrieben, nachdem ich ihm sagte, dass ich Amitryptillin (oder wie auch immer man das schreibt) nicht mehr nehmen möchte. Meine vorige Ärztin sagte mir vorher, ich sei quasi austherapiert und sie wisse selbst nicht mehr weiter (das hört man doch gerne von einem Arzt!). Das Einzige, was ihr noch einfiele, sei Lithium. Oder man könne es auch mal mit Abilify probieren – das sei zwar kein Antidepressivum, sondern ein Neuroleptikum, aber man weiß noch nicht so genau, wie es wirkt und sie habe Patienten, denen es geholfen habe. Daraufhin sagte ich, dass ich Lithium bestimmt nicht nehmen würde. (Aus diversen Gründen: Es braucht sehr lange, bis es wirkt – laut meiner Ärztin ca. drei Monate. Es gibt zwei Patientengruppen: Die einen vertragen es ohne Nebenwirkungen und es wirkt, die anderen haben viele, auch gefährliche Nebenwirkungen, z.B. Nierenversagen und es wirkt nicht. Außerdem muss der Medikamentenspiegel immer wieder im Blut getestet und eingestellt werden. Weiterhin habe ich gelesen, dass Menschen mit Schilddrüsenproblemen die Finger von dem Zeug lassen sollten.) Und als Versuchskaninchen für Abilify wollte ich mich dann auch nicht unbedingt zur Verfügung stellen – mal abgesehen davon, dass ich ein Antidepressivum wollte und kein atypisches Neuroleptikum.
Daher der Arztwechsel. Das Vertrauen zu ihr war damit endgültig erschüttert.
Den neuen Arzt hatten mir schon viele Leute unabhängig voneinander empfohlen – und sie hatten Recht: Er ist empathisch, sympathisch, einfühlsam, gründlich, vorsichtig, erklärt alles und denkt nach, bevor er etwas empfiehlt/verschreibt. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, bei ihm gut aufgehoben zu sein. Seinen Vorschlag, Venlafaxin zu probieren, hat er mir auch gut begründen können und ist auf meine Bedenken eingegangen – meinte, ich solle es langsam steigern, da er ja weiß, dass ich da etwas ängstlich bin.
Und siehe da:
Das erste AD, das ich so gut wie ohne Nebenwirkungen überstanden habe! Nur ein bisschen Schlafstörungen (wach werden in der Nacht) und Schwitzen – auch nachts. Ganz leichter Schwindel und mein Magen hat etwas rebelliert – aber nur, weil man die Dinger nicht auf leeren Magen nehmen sollte (was ich jetzt weiß! =D).
Die positiven Wirkungen haben überwogen: Am zweiten Tag hatte ich schon ein totales Stimmungshoch, war richtig euphorisch und mir ging es gut (zumindest zeitweise). Nach und nach wurden meine körperlichen Problemchen auch weniger, ich war viel konzentrierter und klarer im Kopf, mir kam alles so nah vor… und ich entwickelte eine Gleichgültigkeit – naja – sagen wir es so: Mich zogen Kleinigkeiten nicht mehr so herunter und ich konnte mich somit ein Stück besser abgrenzen gegenüber diversen Menschen und Ereignissen. Dennoch habe ich nicht das Gefühl (wie damals mit Seroquel), dadurch ein anderer Mensch zu sein. Ich habe nur das Gefühl, meine lebensfrohe Seite wiederentdeckt zu haben, die ich ja definitiv einmal hatte. Somit habe ich sogar das Gefühl, damit mehr ich selbst zu sein (auch wenn man darüber streiten kann, ob ein Mensch wirklich ein festgelegtes „Ich“ oder „Selbst“ hat), als vorher.
Nach einigen Wochen wurde dann auch die Angst weniger: Weniger Angstattacken, weniger Panik, weniger soziale Ängste und auch die Angst davor, alleine zu sein, wurde alles in allem besser. Ohne dass mich das Medi irgendwie benebelt im Kopf gemacht hätte oder gedämpft hätte.
Das einzige kleine Manko momentan ist, dass das alles (noch?) nicht so ganz stabil ist. Naja… aber deutlich besser als vorher! Ich schaffe mehr… bin nicht mehr so schnell erschöpft… der Schlaf lässt allerdings zu wünschen übrig. Ich werde zwar abends jetzt müde und kann gut einschlafen (meistens), aber ich wache sehr oft auf in der Nacht. Und habe sehr lebendige, teils verstörende Träume. Je höher die Dosis wurde, desto schlechter der Schlaf. Aber damit kann ich leben… und bestimmt auch noch etwas dafür bzw. dagegen tun. =)

 

Wer mir in dieser Zeit aber mindestens genauso viel geholfen hat, wie das neue Medi, ist der Sozialpädagoge, den ich jetzt zwei Mal die Woche sehe. Herr W.
Er ist nicht nur Soz. Päd., sondern auch ausgebildeter Gestalttherapeut (hat allerdings keine Kassenzulassung) und ich arbeite viel therapeutisch mit ihm. Er ist ein toller Mensch… Mit Sozialpädagogen habe ich bis jetzt bessere Erfahrungen gemacht, als mit Psychologen. Die sind nicht so kopflastig und meistens offener für Alternatives. Er zum Beispiel legt sehr viel Wert auf Achtsamkeit – auch in seinem eigenen Leben. Er mag Eckart Tolle, interessiert sich für Spiritualität und Quantenphysik, Philosophie, alternative Medizin. Und hat da eine sehr ähnliche Einstellung wie ich auch. Ein neugieriger, intelligenter, humorvoller, unvoreingenommener Mensch mit einer unglaublich angenehmen, ruhigen Ausstrahlung, der auch schon selbst einmal schlechte Zeiten durchgemacht hat. Das sind ja meistens sowieso die Besten. Er ist mir jedenfalls eine gute Stütze und hilft mir mehr, als mein Psychologe. Zu dem schreibe ich eventuell später etwas… ich will mir gerade meine Stimmung nicht vermiesen.

 

J., meine kleine kleine Schwester, ist für mich auch enorm wichtig geworden. Die Zeit mit ihr genieße ich total… Ich liebe die Kleine. Es macht so viel Spaß, mit ihr zu spielen und zu reden. Kinder sind so offen, unvoreingenommen, neugierig und Leben vollkommen im Moment. Da kann ich noch eine Menge von ihr lernen – und es tut mir einfach gut. Wir lachen, wir haben Spaß und ich kann total abschalten. Für sie bin ich auch ein Vorbild geworden – sie macht mir ganz viel nach und ihre Lieblingsfarbe war von Anfang an Lila – das sagt doch schon einiges! =D
Seit ich ihr an einem Regentag die Schnecken gezeigt habe, findet sie Schnecken auch total faszinierend. Das war eine schöne Geschichte…

Wir gingen Spazieren nachdem es geregnet hatte. Auf dem Weg saß eine Weinbergschnecke. Ich habe sie genommen und an den Rand gesetzt, damit sie niemand zertritt oder überfährt. Habe dann ein Brennesselblatt gepflückt, es ein paar Zentimeter vor sie gelegt und J. erzählt, dass Schnecken das gerne fressen. Sie hat zugesehen und dann sind wir weitergelaufen. Auf dem Rückweg kamen wir wieder an der Stelle vorbei. Die Schnecke war inzwischen bei dem Blatt angekommen und knabberte daran herum. Das zeigte ich J. und sie sah fasziniert zu, hat sich richtig gefreut darüber. Als wir dann neulich, ein paar Wochen später, wieder Spazieren waren, war eine Nacktschnecke auf dem Weg. J. hatte vor dem Haus meines Vaters ein Rosenblatt aufgehoben und mitgenommen. Als sie die Schnecke sah, nahm sie das Rosenblatt aus ihrer Jackentasche und legte der Schnecke einen Teil davon hin. Das fand ich so rührend… das Blatt bedeutete ihr etwas, sonst hätte sie es nicht aufgehoben und die ganze Zeit mit sich herumgetragen. Aber sie hat es mit so einem kleinen Lebewesen geteilt… und hat sich kein bisschen vor der Nacktschnecke geekelt – wie viele es ja tun würden.

 

Was gibt es sonst noch? Vielleicht gebe ich einfach noch ein paar Kuszinfos:

 

Im Herbst beginne ich dann die Ausbildung zur Ergotherapeutin. Das steht jetzt so ziemlich fest.

 

Ab nächster Woche bin ich in einer therapeutischen Gruppe, die sich „Soziale-Kompetenz-Gruppe“ nennt – ich bin mal gespannt, erwarte mir aber nicht allzu viel, da das vom Klinikum Nord ausgeht. Von dieser „Einrichtung“ erwarte ich mir generell nicht mehr allzu viel. Mal sehen, bin gespannt.

 

Ich habe vor meinen Therapeuten zu wechseln, weil der ein unglaublicher Narzisst ist und nur damit beschäftigt, sich zu profilieren. Außerdem hat er sehr merkwürdige Ansichten, die sich mit meinen absolut nicht vertragen. Milde ausgedrückt.

 

Außerdem war ich jetzt bei einer ayurvedischen Heilpraktikerin. Seitdem geht es mir körperlich viel, viel besser. Sie hat festgestellt, dass mein Becken verschoben ist und hat das mit einer ayurvedischen Ölmassage wieder gerichtet – ich habe gar nichts gemerkt. Kein knacken, kein Schmerz… War sehr angenehm und entspannend. Seitdem hatte ich dann zwei Monate lang so gut wie keine Rückenschmerzen mehr, keine Spannungskopfschmerzen, die Gelenkschmerzen waren besser und interessanterweise auch Angst und Schwindel. Ich war viel fitter. Bis letzten Montag… da hat es sich nach einem Einkauf, einem billigen Rucksack und zu viel in besagtem Rücksack wohl wieder verschoben… jetzt habe ich wieder Probleme. Naja. Wir arbeiten daran. Nach der Massage hatte ich dann noch drei Fußreflexzonenmassagen um den Lymphfluss wieder zu regulieren und das letzte Mal (Freitag) wegen meinem Becken. Autsch sag ich da nur! Aber wenn es hilft…
Ansonsten nehme ich noch Kurkumakapseln, weil ich zu viel Pitta in mir habe und in meinem Körper chronische Entzündungen am Werk sind. Kurkuma soll das Blut reinigen und somit können die Schlacken, die sich wegen dem gestörten Lymphfluss angesammelt haben, wieder über das Blut abtransportiert werden können. Außerdem wirkt es entzündungshemmend.
Ich bin sehr froh, dass ich zu ihr gegangen bin. Der erste „Arzt“ seit langem, bei dem ich das Gefühl habe, dass er bzw. sie mir wirklich helfen kann.

 

Ich denke ich belasse es jetzt mal hierbei. Das sollte für einen groben Überblick reichen… die nächsten Einträge gehen wieder mehr ins Detail, versprochen. (;

Prinzesschen von Münchhausen.

Gestern Abend um 17:38 Uhr, als ich gerade auf dem Rückweg von meiner Oma war, bekam ich folgende SMS von meiner Schwester:

‘Hallo biene. Auch wenn du meine entschuldigung vllt nicht annimmst, wollt ich sagen dass mir das mit letztem we leid tut. Ich fands aber an weihnachten echt schön mit dir und hoffe dass wir uns in zukunft gut verstehen. Annika ‘

Das verwunderte mich zuerst, da sie am letzten Wochenende wirklich sehr unfair und gemein gegenüber mir, Anja und meinem Vater war. Es fielen Sätze wie “Du Wichser, ich hasse dich!”, sie hat ihn geschlagen, als er sagte, er habe keine Lust mehr auf die ewigen Diskussionen. Sie sagte zu Anja viele wirklich fiese Dinge, die unter die Gürtellinie gingen, wie z.B. “Du hast mir gar nichts zu sagen, halt dich raus! Du bist ja nur die neue Freundin vom Papa aber gehörst ja nicht zur Familie.” …und noch fiesere Dinge. Mich hat sie wie eben erwähnt auch nicht zu knapp beschimpft. Ich werde diese Schimpftiraden aber jetzt nicht alle wiedergeben, die meisten müssten sich ungefähr denken können, was für ein Mensch sie ist und wie das ungefähr aussah. Es ist übrigens jedes Wochenende an dem sie da ist (sie ist ja noch in der Klinik im Moment – bis 11.01.) dasselbe, es gibt kaum Tage, an denen sie sich mal zusammenreißt. An diesem Wochenende weigerte sie sich auch vehement sich für ihr Verhalten bei uns zu entschuldigen. Daher auch meine Verwunderung…

Gut, jedenfalls kam diese SMS an. Ich habe kurz überlegt, ob ich zurückschreibe, habe es aber sein gelassen. Mir kam das Verhalten nämlich bekannt vor: Erst kurz vor ihrem Geburtstag hatte sie Anja einen langen Entschuldigungsbrief geschrieben, in dem sie Besserung gelobte und auf armes kleines Mädchen machte. Ich finde das sehr offensichtlich, wieso sie das tat. Denn das hat sie früher auch schon sehr oft so gemacht, um dann trotz ihres Verhaltens noch Geschenke abzugreifen. Anja kannte das noch nicht und ist mehr oder weniger drauf reingefallen.

Also… ich antwortete nicht auf die SMS, weil es mir sehr suspekt war und noch seltsamer fand ich, dass die Entschuldigung erst am Mittwoch kam, nachdem sie sich ein paar Tage vorher noch im Recht fühlte und keine Entschuldigung bei mir ankam.

Einige Zeit später loggte ich mich bei meinem facebook Account ein und checkte meine Nachrichten. Auch dort hatte ich eine von ihr bekommen, die folgendermaßen lautete (Achtung, ist nicht gerade kurz – wahrscheinlich hören hier schon alle vor Langeweile auf zu lesen, weil ich so viel schreibe heute xD):

‘Hallo Biene. Ich hab dir zwar gerade schon eine SMS geschrieben, aber ich denke nicht, dass das aussreicht und deswegen schrieb ich dir hier noch eine etwas ausführlichere Nachricht, in der Hoffnung einige Dinge zu klären.

Erstmal wollte ich nochmal sagen, dass es mir leid tut wegen letztem Wochenende. Ich weiß, dass ich in vielen Situationen überreagiere und das tut mir danach auch leid. Aber ich hab auch gemerkt, dass wir uns auch gut verstehen können, so wie an Weihnachten und ich würde mir so wünschen, dass wir uns wieder besser verstehen.
Zu der Sache mit dem Krankenhaus… Es tut mir leid dass ich dich da nicht öfter besucht haben, aber ich will dass du weißt, dass ich das nicht gemacht habe weil du mir egal bist!!! Ganz im Gegenteil, ich habe viel an dich gedacht und mir total viele Sorgen gemacht und ich hatte ganz sicher nichts besseres zu tun als dich zu besuchen ( Im Zimmer sitzten und nachdenken, wo man sich angesteckt haben könnte ist nicht gerade schön). Ich weiß, ich hätte öfter kommen sollen aber es war für mich so schwer dich so zu sehen. Es hat mich so geschockt, als ich das erste mal da war, überall die Maschinen und die Leute die mehr tot als lebendig aussahen. Und das erste Mal, als ich da war hast du irgendwas erzählt, dass die Pfleger dich umbringen wollen und hast mich gar nicht erkannt. Mir war das alles irgendwie zu viel und wenn mir etwas zu viel wird schotte ich mich oft ab und hoffe dass alles von sich aus wieder gut wird. Ich weiß dass das nicht der richtige Weg ist, aber ich habe das schon damals bei der Mama so gemacht, dass ich nur vor der Schule runter gegangen bin, um Tschüss zu sagen als wäre nichts, auch wenn sie schon seit Tagen ohne zu Essen im dunklen Keller war. Deswegen fühl ich mich auch total schlecht und ich hätte es bei dir anders machen sollen, das weiß ich. Ich kann verstehen wenn du enttäuscht von mir bist, aber ich will dass du weißt, das du mir echt wichtig bist und ich fänd es so schön, wenn wir wieder besser miteinander auskommen würden. Ich werde mir auch alle Mühe geben, weil ich weiß dass es mit mir oft schwierig ist. Aber es gab ja auch Zeiten, in denen wir uns gut verstanden haben und ich fänd es schön, wenn das öfter so sein könnte. Wenn du noch Zeit brauchst, kann ich das verstehen, aber ich wollte dir das alle schon lange sagen, denn du bist mir echt wichtig. Ich hab dich lieb. Annika’

Soweit so gut. Jetzt werden einige denken wow, das klingt aber wirklich ernst und die meint es sicher gut, und fragen sich, wieso ich mich so anstelle und sie nicht leiden kann. Ich wusste das zuerst auch nicht einzuordnen.

Dann sprach ich heute mit meinem Vater, und fragte ihn, ob er ihr gesagt hätte, sie solle sich entschuldigen. Er bejahte und meinte, er habe es ihr  vorgestern – also einen Tag bevor SMS und Brief kam – mehrmals gesagt. Als ich weiter bohrte, sagte er außerdem, dass er ihr gesagt hat, wenn sie sich nicht bei mir entschuldigen würde, dann würde er sie dieses Wochenende nicht besuchen. Dann machte es ‘klick’ in meinem Kopf und alles machte auf einmal wieder Sinn. Außerdem war ich froh, dass ich ihr weder geantwortet, noch die Entschuldigung angenommen hatte. Wie dreist kann man eigentlich sein!? Solche krassen Lügen und Versprechen aufzutischen, ohne dabei auch nur annähernd ein schlechtes Gewissen zu haben? Nur, um das zu erreichen, was sie wollte: Mein Vater fährt sie morgen besuchen. Eine Fahrt zu ihr in die Klinik dauert 1 1/2 bis 2 Stunden und er kann nur 2 Stunden bleiben, weil er arbeiten muss… Ich habe ihm zwar alles gesagt, von den Nachrichten etc. und wie falsch das von ihr war, aber anscheinend reicht so eine ‘Entschuldigung’ für ihn aus, um sie dann trotzdem besuchen zu kommen… Das Prinzesschen Narziss hat wieder mal seinen Willen bekommen.

Lauschangriff.

Teil 1:
Gespräch Schwester – Vater. 3:13 min. Am besten Ton ganz laut stellen, dann versteht man fast alles. Ohne Kommentar – jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Ich will nur beweisen, dass ich nicht übertreibe, mit meinen Schilderungen wie es hier manchmal abgeht…

http://hotfile.com/dl/76638031/ec463e2/101710-051443.WAV.html

In geschriebenen Wörtern (Die Tonquali ist wirklich mies, das geb ich ja zu…:P) :
A: “…weil es mir echt scheiße geht. Mehr verlang’ ich ja auch nicht.”
P: “Wenn der Therapeut sagt, eine Trennung ist gesund für dich, …”
A: “…nee ok. Ja aber wenn dann müssen wir das absprechen und wenn der sagt es ist notwendig das zu machen – dann von mir aus…”
P: “Ja. Dann müssen wir uns mit dem eben unterhalten.”
A: “Ja aber wenn, dann red’ ich da von einer Woche oder so. Ich hab’ halt das Gefühl du willst gar nicht herkommen…”
P: “Was stellst du dir denn vor?! Ich hab’ doch gesagt, dass ich gleich das erste Wochenende…”
A: “…ja aber du warst ja die ganze Zeit unten!”
P: “Ja aber du sitzt doch da und hältst dir den Bauch! Wir haben uns heute unterhalten, über 2 Stunden… Was willst du denn mehr?! Eine non-stop Unterhaltung?!”
A: “Ich mag nicht den ganzen Tag hier alleine oben sitzen wenn mir total schlecht ist…!”
P: “…ja soll ich die ganze Zeit mit oben hocken? Dann komm doch du runter! “
A: “Du könntest wenigstens mal hochschauen und fragen:  ‘Ja du hattest vorhin so Bauchschmerzen, wie geht’s dir?’. Das macht ein normaler Vater eigentlich.”
P: “Du hast immer Bauchschmerzen. “
A: “Und ich fahr auch immer in 2 Tagen nach Mergentheim [die Klinik, in die sie am Di. geht] deswegen braucht man auch [irgendwas mit Scheiße], weil ich das ja immer so mach. Ich hätte halt ein bisschen mehr Interesse irgendwie erwartet, wenn ich jetzt nach 2 Tagen wegfahr. Dass du sagst ‘Hey, dein letztes Wochenende, kannst doch mal mit runter kommen, wie geht’s dir überhaupt? Geht’s deinem Bauch? Geht’s dir ein bisschen besser? Oder was weiß ich was, irgendwie ein bisschen Anteilnahme, und nicht sagen “ja jetzt sitzt die dumme da oben und wir haben hier Spaß…'”
P: “Na das sag ich überhaupt nicht.”
A. “Ja so ist es doch.”
P: “Nein so ist es auch nicht.”
A: “Ja ich kenn dich doch, du sagst doch ich bin dir scheißegal. Und deswegen…”
P: “Na so langsam wirds so, wenn du dich so aufführst! Wenn du mir so wehtust und mich verletzt. Ich mag nicht mehr! Und ich mein das ernst: Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, dann kommst du in die Psychiatrie.”
A: “Weißt du was? Dann schwör ich dir werd ich mit dem Messer auf dich losgehen. Das mein ich echt, dann werd ich dir was antun.”
P: “Ja, dann wirst du erst recht nie mehr da rauskommen.” (o.ä.)
A: “Die in Mergentheim haben [damals] gemeint, als ich erzählt hab, dass ich weil ich nicht in die Schule gehen konnte  in die Psychiatrie für 3 Monate gekommen bin, hat die eine angefangen zu heulen und gesagt ‘Was geht mit deinen scheiß Eltern?'”
P: “Es ging ja nicht anders… Du hast die Schule verweigert, hast dich versteckt, bist in irgendwelche Kisten reingesprungen, was hätten wir denn machen sollen? “
A: “Du hättest ja mal schauen können, wieso es mir so schlecht geht. Ihr hättet euch als Eltern mal kümmern sollen, warum es mir so schlecht geht.”
P: “Ja darum haben wir uns ja gekümmert…”
A: “Nee.”
P: “Deswegen bist du ja da hingekommen.”
A: “Weils mir da so gut ging, unter den ganzen Verrückten die da völlig… weißt du, was ich da erlebt hab? Weißt du des? Des weißt du nicht. Und ich werde das nie wieder mitmachen und wenn ich da wieder hin muss dann bring ich entweder dich oder mich um. Aber ich werde in so eine Einrichtung nie wieder in meinem ganzen Leben gehen.”
P: “Annika das wird so sein. Wenn du am Dienstag nicht nach Mergentheim fährst, […] du führst dich auf!”
A: “Ja weil du ständig wegrennst und nicht für mich da bist…”
P: “Du sagst immer scheiß Familie, du beschimpfst alle als Arschlöcher! Ja… was sollen wir denn da machen.”
[…]
P: “Du kannst jetzt anfangen dein Zeug zu packen und wenn du angefangen hast, können wir uns nochmal unterhalten ansonsten kannst du mir mal den Buckel runterrutschen!”

Now listening to: laut.fm dark-bites radio.

Erst einmal zu meiner Befindlichkeit: mir ist kotzübel und mein Bauch tut weh wie Hölle… -.-* Selbst Schuld, ich habe wohl den ganzen Tag mehr oder minder damit verbracht, diverse Kekse, Müslis, Brote und Joghurts in mich reinzufressen. *sfz* Also selbst Schuld…

Nun erst einmal zu einem anderen Thema, meine Schwester.

Ich kriege so langsam die Krise – die “Frau” dreht langsam echt ab. Okay okay, das ist ja echt nichts Neues. Ich weiß. Ich möchte nur einmal das Ausmaß ihres Charakters und ihres Verhaltens darlegen. Meine Schwester meckert non stop an allem und jedem herum, das ist schonmal Standardrepertoire. Sie hat Phoebe, unseren jüngeren Hund, unbedingt gewollt damals vor 3 Jahren, hat meinen Vater damals richtiggehend dazu gedrängt. Sie hat ihren Hund dann bekommen – wahrscheinlich weil mein Vater genervt war von ihrem ständigen Gelaber… sie durfte den Hund also haben, mit der Bedingung, dass sie mit den Hunden rausgeht, sie füttert und sich um Phobe gut kümmert. Jetzt sieht es so aus: Phoebe wird regelmäßig aus ihrem Zimmer ausgesperrt, obwohl sie ihren Schlafplatz dort hat. Sie sitzt oder liegt jetzt immer auf dem Boden vor der Tür, und wartet, dass sie reingelassen wird. Eine Zeit lang hat meine Schwester immer vergessen, Phoebe zu füttern, da war sie dann nur noch Haut und Knochen. Auch Gassi ist sie nicht mehr mit ihr gegangen, sondern hat sie nur kurz in den Garten rausgelassen. Natürlich hat sie meinem Vater ständig die Hucke vollgelogen, doch irgendwann hat er es natürlich auch mitbekommen… Streicheln tut meine Schwester die Hunde sowieso nicht mehr, weil Hunde ja dreckig sein können und sie ja eine Angst-/Zwangsstörung hat, die sich hauptsächlich darum dreht, dass sie Angst hat, sich mit etwas anzustecken, was sie dazu bringen könnte, sich zu übergeben. Phoebe ist inzwischen ziemlich verstört meiner Meinung nach, hat Angst vor Fremden, ist schreckhaft.

Soviel erstmal zu diesem Thema. Es geht weiter mit der Beziehung zwischen ihr und meinem Vater. Mein Vater ist in ihren Augen ihr persönlicher Laufbursche – sie sagt, sie hat Angst rauszugehen, weil sie sich ansteckt, und deswegen fährt mein Vater sie überall hin – wenn sie denn mal das Haus verlassen möchte. Er kauft ihr auch ihre wöchentlichen 5-10 Nachfüllpackungen Flüssigseife (zum Händewaschen), Handcreme für 5 Euro/Tube, weil ihre Hände vom ganzen Händewaschen total fertig sind. Er bringt ihr Desinfektionsmittel aus dem Krankenhaus, in dem er arbeitet, mit. Flaschenweise. Mehrmals am Tag nötigt sie ihn dazu, sich mit ihm über ihre körperlichen Zipperlein – vor allem ihren Bauch und ihre Verdauung – zu unterhalten und sich von ihm sagen zu lassen, dass mir ihr alles in Ordnung ist, sie nicht krank ist und sich nirgends angesteckt hat. Sobald ich das Zimmer verlasse, in dem nur noch die beiden sind, tuschelt und flüstert sie los. Ignoriert er sie, schreit sie ihn an und beschimpft ihn als Arschloch, sagt ihm, dass sie ihn hasst oder setzt ihn mit Drohungen wie “Wenn du das nicht machst, springe ich von der nächsten Brücke!” unter Druck.

Ein Beispiel: Letzten Frühling war sie in der Klinik und an einem Wochenende hatte mein Vater einen Urlaub geplant gehabt, mit seiner Freundin, das heißt er konnte einmal in 9 Wochen Klinikaufenthalt nicht am Wochenende zu ihr fahren (Zug fahren will sie natürlich auch nicht, sie ließ sich immer von ihm abholen und wieder zurückfahren, obwohl von dort ein Zug in knapp 3 Stunden hier in Nürnberg gewesen wäre.). Als sie das erfahren hat, hat sie gesagt “Wenn du nicht herkommst, dann springe ich aus dem Fenster!” Daraufhin hat mein Vater den Urlaub so umgebucht – von Andalusien auf Griechenland – , dass er am Wochenende zu ihr fahren konnte und sie abholen konnte.

Sie wollte meinem Vater und seiner Freundin verbieten, eine Haushaltshilfe anzustellen, da sie angeblich Angst hat, dass die irgendwelche Krankheiten einschleppen könnte. Sie schrie die Freundin meines Vaters an, dass sie doch selbst putzen könne, unsere Mutter hätte es ja auch immer geschafft. Dabei vergaß sie, dass unsere Mutter nicht gearbeitet hat – im Gegensatz zu der Freundin meines Vaters. Ich fand das so eine Frechheit… daraufhin hat die Freundin von meinem Vater meiner Schwester vorgeschlagen, wenn sie keine Haushaltshilfe haben will, müsse sie eben die anfallenden Arbeiten erledigen – woraufhin meine Schwester wieder anfing herumzubrüllen und sie auszulachen.

Wenn wir irgendetwas kochen – mittags oder abends – steht sie meistens untätig daneben in der Küche, und überwacht, ob wir uns oft genug die Hände waschen, ob alles so sauber ist, wie sie es haben möchte etc. pp. Außerdem blockiert sie nachdem in der Küche entweder Fleisch, Fisch oder Eier zum Kochen verwendet wurden die Küche und sprüht jeden Zentimeter mit ihrem Desinfektionsspray ab. Vegetarier ist sie natürlich auch – nicht aus Überzeugung, sondern weil sie weder Fleisch noch Fisch isst, aus Angst vor Salmonellen. Gelatine isst sie, Leder trägt sie. Jaja, soviel zum Thema Vegetarier. Oo

Sie schluckt den ganzen Tag Antiemetikas (Paspertin Tropfen, Vomex A) und Mittel gegen ihre (nicht vorhandenen) Bauchschmerzen, wie z.B. Buscopan, die mein Vater ihr besorgen muss. Außerdem misst sie mehrmals am Tag Fieber, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich nicht krank ist.

Ihre Zeit verbringt sie meistens damit, an meinem Vater dran zu kleben und sein Klotz am Bein zu sein oder damit, mit ihrem Laptop das Wohnzimmer zu besetzen und nebenbei fernzusehen. Aus dem Haus geht sie nur in seltensten Fällen; wenn sie mit den Hunden rausgehen muss oder aber mit meinem Vater zum Einkaufen. Oder zu den Gesprächen mit ihrer Therapeutin, die in einer Klinik die gut 1 1/2 Stunden mit dem Auto entfernt ist, arbeitet. Dorthin muss mein Vater sie jedes Mal fahren, 3 Stunden fahrt für eine knappe Stunde Gespräch. Mein Vater muss sich dafür immer einen freien Nachmittag nehmen.

Sie schreibt der ganzen Familie vor, wie sie sich zu verhalten hat: Wir müssen uns laut ihr vor dem Zubereiten des Essens (wenn sie denn einmal mitisst) mindestens 30 Sekunden  lang die Hände waschen, gründlich, mit viel Seife und heißem Wasser. Wir dürfen das Brot und auch alles andere, das sie essen möchte, nicht anfassen. Käse und Milch, die sie noch benutzen will, dürfen nicht länger als eine halbe Stunde aus dem Kühlschrank genommen werden. Eier dürfen nicht verwendet werden. Salat und Gemüse müssen mit Seife gewaschen werden. Offene Käse- oder Butterpackungen und Joghurts werden von ihr nicht mehr angerührt und beim nächsten Einkaufen wird eine neue, verschlossene Packung des selben Inhalts gekauft – auch wenn in der vorigen noch mehr als 3/4 des Inhalts waren.

Wie man sieht, ist es hier überhaupt nicht wie im Irrenhaus und alles wird total vernünftig und locker gehandhabt! (:

Wie komme ich auch nur zu dem geringsten Zweifel, dass es hier gesund zugeht? Ja, ich böses, böses Kind.

[FUCK! Jetzt hab ich den Zitronenkuchen verbrennen lassen… -.-*]